@Sirion: ich "plappere" nichts nach. Blos langsam kommts mir so vor das Leute, die keine "Gutmenschen"-Meinung haben, Multi-Kulti nicht gut finden und offen über die Jahre 33-45 diskutieren wollen hier an den rechten Rand gedrängt werden. Und das stinkt mir. ach ja, und dass Dein Verwandter sich den Nazis so tapfer verweigert hat, machts dir einfach über die restlichen damals lebenden Deutschen zu urteilen? Nicht nur Quellen zitieren sondern auch mal eine eigene Meinung haben, blos vorher drüber nachdenken !
@Duck, mit dem Nachplappern habe ich nicht dich persönlich gemeint, sondern, dass mir Leute auf die Nerven gehen, die genau das tun, bisher hatte ich bei dir eigentlich nicht den Eindruck, dass dem so ist – ok
außerdem, wer ist den hier an den rechten Rand gedrückt worden, gerade die Diskussion über den Kaspar aus Berlin fand ich ausgesprochen "wertneutral" und durchaus offen, das kennt man auch anders. Allerdings wird mir anders, wenn du sagst, offen über die Jahre 33 bis 45 diskutieren. Was gibt es da bitte zu diskutieren, die Tatsachen liegen auf dem Tisch, und die meisten (damit meine ich jetzt ausdrücklich nicht dich), die mal offen darüber diskutieren wollen, die wollen nur eins, das 3. Reich relativieren und es zu einer "normalen" Sache machen
Wisst ihr was mich am meisten nervt? Dass sich vieles auf ein paar Jahre der Geschichte Deutschlands reduziert. Manchmal könnte man meinen dass es vorher und nachher keine Zeit gab. Und dass es nirgendwo sonst auf der Welt großes Unrecht gab (Amerika-Indianerausrottung, England auch nicht besser, Sklaverei, Spanien-Inkas, Christenverfolgung, das könnte man endlos weiterführen...) Es war eine fürchterliche Zeit, keine Frage und es ist unsere Ausgabe dafür zu sorgendass es WELTWEIT nie wieder zu solche Taten kommen kann. Das ist unsere Aufgabe und unser Erbe. Aber darf man deshalb einen Sportsmann nicht mehr würdigen für seine SPORTLICHEN Erfolge? Muß da sofort wieder die Moralkeule geschwungen werden? Muß ich jetzt wieder in Sack und Asche gehen? Das waren einige Jahre unserer Geschichte die alles überschatten. Darf ich jetzt gar nichts mehr Gutes finden?
Dieser Fanatismus in die gegenteilige Ecke ist auch nicht viel besser. Ich muß mich nicht ständig für etwas rechtfertigen und entschuldigen was meine Großeltern mit verbockt haben. Ich sollte nur etwas daraus lernen. Ich fühle mich nicht schuldig dafür was damals an Grausamkeit passiert ist. Ich versuche nur daraus zu lernen.
Da haben wirs doch wieder, offen über 33-45 diskutieren heisst, z.B. auch den Bomber Harrys zu verurteilen, der in England als Held verehrt wird. Deutsche Städte wie Dresden dem Erdboden gleichzumachen, über solche Kriegsgräuel darf man nicht reden, weil ja WIR (wir? ich nicht) angefangen haben mit Bombardierungen. Da gebe ich dem Kollegen Magicfire recht, Engländer, Amerikaner, Franzosen, sogar Italiener sprechen diskutieren offen über diese Zeit nur wir ducken uns wieder und traun uns nicht drüber zu sprechen, weil sich ja irgendwer moralingeschwängertes dran stören könnte.
Ich spreche hier übrigens keine Extreme an wie den Genozid an Juden und vielen anderen Gruppen, sondern eher das Alltagsleben, zu dem eben auch der Sport gehörte. Interessieren tuts mich im Übrigen auch deshalb sosehr, weil die "Alten" als ich klein war, eben NICHT über die Kriegszeit gesprochen haben. Selber schuld, hättenses mal ordentlich aufgearbeitet :-))
P.S. mir gefallen immer noch: U-Boote und Wehrmachtsgespanne. Wer das schlimm findet, der schieße den ersten Torpedo ab!
In Antwort auf:Ich empfinde diesen Einwurf hier durchaus als berechtigt, bedenkenswert und diskussionswürdig.
Die Frage bzw das Problem, das hier aufgeworfen wird, entsteht doch immer, wenn ein "Gesellschaftssystem" vom nächsten abgelöst wird. Damals waren es die Nazis, dann folgte die DDR, heute haben wir die BRD. Jedes System (bzw. die Menschen die darin leben) hat das vorangegangene in irgendeiner Weise verteufelt und als nicht tragbar abgetan, weil sich ethische/moralische/... Anschauungen geändert haben bzw andere Prioritäten bekommen haben. In Brandenburg bspw. diskutiert man aktuell das Zusammengehen von SPD und Linken. Hier werde genau die selben Befindlichkeiten geäußert, wie sie bei manchem auch gegenüber Rosemeyer genannt werden. Die Frage bleibt jedoch, wie geht man nun mit der Vergangenheit um, ohne sich davon dauerhaft blockieren zu lassen.
Eine Antwort muss ich hier jedoch auch schuldig bleiben. Ich brauche hier noch Zeit zum Nachdenken. Vielleicht gibt es aber auch keine objektive bzw. neutrale oder gerechte Antwort. Wer weiß!
Respekt.
Ansonsten: Trotz bemühten Suchens finde ich den oder die Gutmenschen nicht, die hier für genervte Empörung sorgen. Ich finde auch niemanden, der an den rechten Rand drängt oder gedrängt wird. Ich finde nur Empörte...
Als erstes möchte ich mich bei allen bedanken, die so selbstlos und mutig gegen das ehemalige 3. Reich eintreten, so dass man sich sicher sein kann, dass A.H. mit so einer starken Opposition sicher klein beigegeben hätte und sang- und klanglos nach Braunau abgereist wäre...
All' diese Helden engagieren sich sicher jedes Wochenende mit Aktionen gegen den Überwachungsstaat, den Afghanistan-Einsatz, die Unterstützung der notleidenden Banken durch die letzte und die aktuelle Regierung, Arbeitsplatzvernichtung und der Aushebelung kleinerer eigentlich im Grundgesetz festgeschriebenen Regelungen. Nicht? Waren wir vielleicht gar nicht wählen, weil's eh nix bringt?
Ich wünschte allen Grossmäulern mal eine kleine Zeitreise für, sagen wir, vier Wochen ins tausendjährige Reich um sich selbst ein Bild zu machen.
Ich bin 1958 geboren, habe es nicht erlebt und bin froh darüber. Wenn ich mal so überlege, was damals abging, denke ich mir, dass ich persönlich, mit meinem eigenen, freien und demokratischem Denken, erst mal die Hosen gestrichen voll gehabt hätte. Und ich bin mir sicher, dass von der heutigen Bevölkerung, einschliesslich vieler, mutiger W650 Fahrer, etliche einfach irgendwie mitschwimmen würden, um mit heiler Haut davon zu kommen. Die einfacher gestrickten Charaktere würden sich evtl. sogar zur Wehrmacht melden, um als Kradmelder Mopped fahren zu können...
Was mich ein wenig ankotzt, ist, dass ein "einfacher Rennfahrer" wie B. Rosemeyer als das personifizierte Böse dargestellt wird, weil er in der damaligen Zeit das gemacht hat, was er nun mal gemacht hat. Wobei es gar nicht um Rosemeyer geht, sondern um das evtl. Nichtverstehen dieser Zeit. Können wir nämlich nicht, weil wir nicht dabei waren.
Was lachen wir heute noch über Heinz Rühmann, der auch eine unschöne Rolle im 3. Reich spielte, letztlich jedoch, um u.a. seine erste, jüdische Ehefrau in Sicherheit zu bringen.
Hans Moser, der mit einer Jüdin verheiratet war und von Josef Goebbels' Wohlwollen abhängig war.
Hans Albers, Theo Lingen, Gustav Knuth, Johannes Heesters oder Max Schmeling?
Von einigen ist bekannt, dass sie das Spiel bis zu einem gewissen Grad mitgespielt haben, um andere zu schützen. Und das im Verborgenen, oder glaubt jemand, dass es möglich war, einem von den Nazi Grössen ins Gesicht zu sagen, dass er alles Scheisse findet, was die machen?
Die haben leise und im Hintergrung agiert und haben die Nazi Pfeifen oft genug hinters Licht geführt, interessant sind z.B. die Geschichten der Hans Albers Filme "Münchhausen" und "Grosse Freiheit Nr. 7", wo der verbrannte Dichter Erich Kästner das Drehbuch schrieb.
Nee, solchen Leuten ihr Verhalten in einer Zeit des Schreckens vorzuwerfen, vor allem, wenn sie niemanden angeschwärzt haben, finde ich nicht richtig.
Gruß Hans-Peter
Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie. Wilhelm Busch
------------------------------------------------- Die schönste Farbe ist doch immer noch ein helles, freundliches Schwarz. ----------------------------------------------
In Antwort auf:und er hat sich auch später geweigert Offizier zu werden, weil er für dieses Dreckspack keine Menschen in den Tod schicken wollte, auch das hatte keine Folgen
In Antwort auf:Wenn ich mal so überlege, was damals abging, ... um andere [und sich] zu schützen.
Mein Großonkel mütterlicherseits hatte in Böhmen (vor ca. 90 Jahren) eine Jüdin geheiratet. Er war Schuster und löste daher - als es begann brenzlig zu werden - seinen bis dahin gut gehenden Laden auf und zog nach München um. Er verdingte sich dort, 'Flucht nach vorn', in der Hauptstadt der Bewegung, unauffällig am Bahnhof als zuagroster Schuhputzer (ja, solche gabs noch bis weit in die 60er-Jahre), statt echt zu fliehen. - Auch ne Taktik.
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Aber das ist ja Schnee von vorgestern und gestern. Wir schreiben ja bereits das Jahr 2025. Der Islam, die ohnehin schon seit Jahrhunderten größte und wissendste Glaubensgemeinschaft der Welt, regiert nun gerechterweise auch weite Teile Amerikas, nachdem Europa schon vollständig assimiliert wurde (Österreich und Schweiz beraten noch, wann sie - strategisch günstig - ihre Neutralität aufgeben werden) und Australien freiwillig den Beitritt ins Islamische Reich beantragt hat. Friedensnobelpreise vergangener Jahre sind nachträglich aberkannt. Es herrscht neues Recht und die Gesinnungsreform des Jahres 2030 wird die letzten Aktivistinnen, die noch im Jahr 1988 ohne Kopftuch einherwandelten und die letzten Christen, die sich noch am Heiligen Abend 1995, harmlos, jedoch vorsätzlich, in eine Christmette begeben hatten, gnadenlos im Interesse der neuen Weltordnung zur Rechenschaft ziehen. Besitz von Kruzifixen ist in neuen Gesetzesvorlagen unter Strafe gestellt. Wer nachweislich in Pfadfindergruppen oder nichtislamischen Fußballvereinen aktiv war, muss sich vor Gericht verantworten.
--- Recht hat, wer regiert. Und die Vergangenheit aufarbeiten (Suppe auslöffeln) müssen letztlich die Enkel, die trotz 'besserer Erziehung' noch am Tisch sitzen, weil sie immer fragen müssen 'Dürfen wir jetzt aufstehen?' ---
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so ... ich habe mich mal extra eine weile zurück gehalten ....
nun also mein kommentar dazu :
werder Bernd Bernd Rosemeyer, noch Michael Schuhmacher oder Graf Berge von Trips sind in irgendeiner Form Helden (wer auch immer von ihnen "der größte Deutsche Rennfahrer" war oder ist), auch ein Rossi oder Mike Hailwood waren oder sind nie Helden. die können schnell fahren - schön .... sehe ich mir auch gerne an - aber besonders herausragende Menschen sind es nicht, im endefekt ist schnell fahren zu können auch kaum anders als als lautester Frutzer im Guines Buch der Rekorde zu stehen - wirklich besondere Menschen zeichnet was anderes aus als irgedetwas besser zu können als andere.
wenn ich an Helden im Motorsport denke, dann fällt mir Arturo Merzario ein - den kennt wohl kaum noch jemand - aber der ist zweimal rein in die Laudas Feuerhölle und ohne ihn wäre Lauda mit sicherheit tot (er war mal bei Ferrari und wuste wie sich die Gurte öffnen lassen - einheitliche Systeme sind erst hinterher eingeführt worden)
das rosemeyer so früh in die SS rein ist, wird ihm hier vorgeworfen, mag sein ... ich hätte es schlimmer gefunden wenn er später rein gegangen wäre, das er 33 noch nicht wusste was das für ein verein ist kann ich ehr glauben als wenn er ab 38 da mitgemacht hätte, ich nehme an er hat sich einfach den "verein" unter jenen, in die er rein musste um fahren zu dürfen, ausgesucht in dem es für ihn am bequemsten war einzutreten (sei es räumliche nähe oder was auch immer), es gibt keinen nachweiß, das er ein aktiver nazi war, aber auch nicht den geringsten hinweiß dafür, das er mitbekommen hat, oder mitbekommen wollte, vor wessen propagandakarren er sich hat spannen lassen.
für mich ist er ein trottel (die art wie er gestorben ist spricht übrigens auch dafür) der gut Auto fahren konnte, nicht mehr und auch nicht weniger.
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Hier , wie zugesagt, einige Zitate zur politischen Einschätzung Rosemeyers aus Petr Kirchberg (Hrsg): Bernd Rosemeyer, Delius- Klasing Bielefeld 2008, Edition Audi Tradition:
Der Autor des durchaus kritischen Beitrages zum "politischen unpolitischen Bernd Rosemeyer" ist Eberhard Reuß. Er zitiert u.a. Paul Pietsch, ebenfalls Auto Union Fahrer und später Heruasgeber der Motor Presse Stuttgart mit den Worten: "Der war politisch so wenig interessiert wie alle anderen auch."
Elly Beinhorn, die Rosemeyer Witwe wir mit einer Äußerung aus dem Jahr 1991 zitiert: "Es fing mal damit an, daß der Bernd natürlich Mitglied von dem Motorsportclub in seiner Heimatstadt Lingen gewesen war, und die wurden dann automatisch alle gleichgeschaltet und plötzlich war er in der Motor-SS."
Über die genauen Beitrittsdaten sind die Angaben widersprüchlich. Aus den niedrigen Mitgliedsnummern (Berlin Document Center) könne aber geschlossen werden, daß der Beitritt vor 33 erfolgte.
Ein weiteres Zitat seiner Elly finde ich auch beachtenswert: "Aber ich habe Bernd nie in meinem Leben in Uniform gesehen. Und wir waren immer mal wieder zu irgendwelchen Empfängen eingeleden. Und dann wurde immer wieder darauf hingewiesen, Herr Rosemeyer, warum ziehen sie keine Uniform an, je nachdem was war, ein Smoking oder was war, aber da, wir hatten natürlich eine größere Narrenfreiheit als das Gros der Menschen".
Vor allem aber finde ich das folgende Zitat des Autor bedenkenswert: " Gegen ideologische Einvernahme kann sich der tote Held Bernd Rosemeyer nicht mehr wehren."
Das sollte jeder bedenken, der im nachhinein erstmal blind darauf einschlägt.
Ich denke, man sollte ihn als großartigen und wagemutigen Fahrer in Erinnerung behalten und ehren. Als Spitzensportler, dessen Leistungen unglücklicherweise in politisch ungeliebten Zeiten erbracht wurden. Die aber deswegen nicht weniger bewundernswert waren.