So ist es. Aus damliger Sicht Rosemeyers evtl. mit der heutigen Sportförderung der BW zu vergleichen. 1933 hätte man den Braten meiner Meinung nach allerdings schon deutlich riechen können bzw. müssen. Na ja, mit unserem heutigen Kenntnisstand lässt es sich immer leicht urteilen.
So direkt bewundern tue ich niemanden auf der Welt - bin Goethe-Fan und der hatte mit dem NS-Regime definitiv nix zu tun.
Gruß
Roger
Zitat von pelegrino wer weiß, ob sich unsereins seinerzeit nicht ähnlich verhalten hätte ...
Die Mythenmaschine beginnt zu arbeiten - und Rosemeyer eignet sich perfekt für die Propaganda: ein blonder Draufgänger, charismatisch, erfolgreich, beinahe eine Sagengestalt. Ein neuzeitlicher Siegfried, der nur durch einen heimtückischen Stoß aus Bahn und Leben gebracht wurde. Und noch dazu war er Mitglied der SS – spätestens seit November 1933, wie eine erhaltene Stammkarte belegt. Warum er dem "Schwarzen Orden" beitrat, ist ungewiss. "Völkische Überzeugung" dürfte es nicht gewesen sein, denn Hauptsturmführer Rosemeyer soll den neuen Machthabern eher reserviert gegenübergestanden haben. Vermutlich trat er aus Karrieregründen ein. Für die Erteilung einer Rennfahrerlizenz soll die Mitgliedschaft in einer Motorsport betreibenden NS-Organisation obligatorisch gewesen sein. Warum er letztendlich die SS wählte, gehört zu den Geheimnissen der Mythengestalt Rosemeyer. Die Mitgliedschaft im NSKK hätte genügt.
Zitat Ende.
Dass ein Mensch tolle Leistungen erbringt ist das Eine - wenn er aber nur der Karriere willen BEREITS 1933!!! in die SS eintritt, dann hat dieser Mensch für mich nichts bewundernswertes mehr ! PUNKT AUS! BASTA!
Mehr werde ich hierzu auch nicht schreiben - hab eh lange überlegt, ob ich was schreibe. Nur dass man dann noch bittet genau diese Vergangenheit ruhen zu lassen, weil er doch so ein bewundernswerter Fahrer war - Nee - geht nicht!
Mich nervt dieses überhebliche "Gutmenschengequatsche" von Nachkriegsgeborenen ,die nicht die geringste Ahnung haben über die damaligen Verhältnisse und diese in keiner Weise berücksichtigen:es gab kein Internet,kein Fernsehen,gesteuertes Radio in Kinderschuhen,einfache Bürger lasen keine Zeitung (auch aus finanziellen Gründen).Und 60 Jahre später kommen die inzwischen auch ergrauten Wohlstandsbürger und eschauffieren sich.Habe mir schon (kommentarlos)beim lieben Jörg mit den Militärgespannen die Haare gerauft,jetzt wird auf den BERND losgehackt!95% eurer Väter oder Großväter waren in der Wehrmacht,viele in der Partei!Dieses scheinheilige Gesülze nach 60 Jahren könnt ihr abhaken.Die heutigen Probleme erfordern Kraft genug.Gruß Klaus
In Antwort auf:1933 freiwillig der SS beigetreten ist, weil er sich angeblich davon mehr Erfolg bei den Parteibonzen für seine Karriere versprach [...] Entritt in die NSDAP hätte auch gereicht(was auch opportunistisch wäre; jedoch für mich noch eher zu ertragen)
Als Sohn eines im Propagandasystem der Nazis aufgewachsenen Vaters (1933 war er 14, 1942 wurde er langsam wach) kann ich die "Wie konnte man nur?"-Sprüche rückblickender Schlaumeier auch nicht gut haben, aber ich weiß nicht, was obiger Kommentar mit "Gutmenschengequatsche" und "scheinheiligem Gesülze" zu tun haben soll. Das mit Mengele vergessen wir mal, aber sonst ? Vielleicht mal wieder´n Gang zurückschalten...
P.S. Auf der anderen Seite gibt es aber sicherlich passendere Beispiele für Opportunismus der -Art.
In Antwort auf:Nach Horst Heinrich Bechtlufts Recherchen schloss er sich der SS wohl an, um in dieser als elitär geltenden Organisation seinen Berufswunsch als hauptberuflicher Rennfahrer verwirklichen zu können. Ansonsten kümmerte er sich wenig um Ideologien und hatte auch auf den Höhepunkt seines Erfolge keinerlei Berührungsängste gegenüber jüdischen Lingenern, mit denen er seine Jugend verbracht hatte. Sein Tod wurde allerdings vom NS-Staat für eine pompöse Inszenierung genutzt, mit der er für den neuen Staat vereinnahmt wurde.
In Antwort auf:Mich nervt dieses überhebliche "Gutmenschengequatsche" von Nachkriegsgeborenen ,die nicht die geringste Ahnung haben über die damaligen Verhältnisse
mich nervt das gequatsche der ahnungslosen auch, zum beispiel sowas:
In Antwort auf:einfache Bürger lasen keine Zeitung
Gabs denn da Zeitungen? Oder gabs nur gleichgeschaltete Propaganda?
Gruß Buggy
Schützt unseren Planeten,es ist der einzige mit Bier! Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas First Member of The Spießers MC Chapter H
Nun habe ich den Gutmenschen doch wieder eine Plattform für ihre gutmenschliche Selbstdarstellung geschaffen. Von mir aus. Kommt mir immer so vor, wie das sorgfältig eingeübte ieeehbaba Geschrei von Kindern beim Anblick von Exkrementen: Es nervt einfach.
Jeder weiß, was damit gesagt werden soll und was damit gemeint ist und wohl kaum einer identifiziert sich wohl wirklich noch mit dem Gedankengut der Zeit.
So ist diese Form des selbstdarstellenden Gutmenschengetöses einfach nur überflüssig und diskriminiert vielleicht sogar die Leistung einzelner Persönlichkeiten . Vielleicht fragt man mal, was die harsch selbstgerechten Kritiker so in ihrem Leben geleistet haben, außer standatisierten ieehbaba Geschrei.
In der letzten Rosemeyer Biographie gab es zu diesem Thema eine längere Abhandlung, die ich morgen hier nochmals inhaltlich wiedergeben werde. Danach sind zwar Berührungspunkte nachweisbar, aber deutlich weniger dramatisch, als hier suggeriert werden soll.
Übrigens ging sogar die ehemalige DDR deutlich souveräner mit diesen Altlasten um: So konnte ein Manfred von Brauchitsch in der DDR Motorsportfunktionär werden: Obwohl er in vergangenen Tagen durchaus mitgesungen hatte, Guillotine mit nichtarischem Blut einschmieren zu wollen (dies wird sogar in einer biografischen Defa Verfilmung gezeigt).
In Antwort auf:...und wohl kaum einer identifiziert sich wohl wirklich noch mit dem Gedankengut der Zeit...
Hier im Forum sicherlich nicht. Ansonsten laufen (grade auch hier hier in Dortmund ) leider 'ne ganze Menge sehr eigenartiger Gestalten 'rum, die sich vor 70 Jahren sauwohl gefühlt hätten ...
pelegrino, der Schlechtmensch, damals wohlmöglich vielleicht auch Nazi geworden ...
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"Ich bin ein Workaholic - aber seit Jahren trocken."
In Antwort auf:vor allem, wo bei der ss nur opel angesagt war.
Genau das wollte ich schon bringen:
Opel hat in den 20er Jahren seine (aus meiner Sicht hirnverbrannten) Tests mit Raketenautos gemacht, die ihm irgendwann behördlicherseits untersagt wurden. ==> Richtig so !
Aber dann kamen Leute bzw. sie kamen ja gar nicht, es gab sie schon vorher . . . . also dann wuchs den Leuten die Gesinnung "da könnt man was draus machen !"
Die Techniker wollten nur spielen - das glaub ich sogar. Aber sie können die Verantwortung genauso wenig abgeben, wie ein friedeliebender Einstein, der mit seinen Atomtheorien die Machthaber und die Machtgeilen dieser Welt einfach derart fasziniert hat, daß sie diese Spielereien umsetzen wollten.
Obwohl gehaßtes Nazi-Deutschland dem Erdboden gleich gemacht werden sollte, gab es auch eine Menge stille Bewunderer im Ausland, die sowas auch wollten. Russische und amerikanische Raketen wurden von Deutschen konstruiert. Als der Sputnik das erste Mal flog und die Amis damit schockte, sprach ein US-Senator den Leuten Mut zu und sagte: "Wir haben die besseren Deutschen".
Das ist definitiv kein scheinheiliges Gesülze, sich mit der Vergangenheit und der Wirkung auseinanderzusetzen. Natürlich haben unsere Eltern und Großeltern mitgemacht !! Wie hätte es denn sonst gehen sollen ??
Gerade diese Aufopferung wirkt so stark auf die Menschen. ". . .gab sein Leben für . . . " ist immer noch ein richtiger Kick. Er ist in unserer Religion tief verwurzelt und hängt schaurigerweise über jeder Klassenzimmertür. Wäre Rosemeyer bei der Testfahrt nicht drauf gegangen (dieser Draufgänger), so wäre er vielleicht gar nicht so bekannt - oder noch ein doller Minister im 3. Reich geworden. Aber sein Tod macht ihn eben unsterblich.
Was soll jetzt daran so doll sein ? Vielleicht konnte er gar nicht so gut Auto fahren ? Vielleicht hätte ein anderer den Seitenwind noch gefixt. Weiß mans? Vielleicht hätte sein Kollege über die Todesbö nur gelacht und ein wenig dagegen gelenkt. Vielleicht hätte ein schiseliger W650-Fahrer nur gedacht "Ah, mal wieder Shimmy, kenn ich !" Das wissen wir doch gar nicht ! Der Mann ist tot und damit dürfen wir nicht mehr urteilen.
Kaimann, es ist immer schön, dass du prinzipiell das ausblendest, was dir gerade nicht in den Kram passt, zu Rosemeyer gehört nun auch mal, dass er ein Protagonist der Nazis war, ein williges Aushängeschild für ihre Ideologie, auch wenn er wahrscheinlich selber nicht einmal ein Nazi war, er hat sich aber dazu machen lassen, und das ist auch ein Teil seiner "Leistung", hier wird es eigentlich ganz gut aus den Punkt gebracht http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2009/10/14.jhtml
und was mich immer besonders ankotzt ist die Argumentation, jetzt wüsste man alles besser, aber die Leute in der Zeit hätten keine andere Wahl gehabt, man hätte so handeln müssen, heute wäre das alles nur Gutmenschengequatsche. Das ist genau die Argumentation der Nazis, die nach 1945 ein billige Ausrede gesucht haben und ist ein Schlag in das Gesicht der Menschen, die ihren Widerstand gegen Hitler mit Folter, Haft oder dem Tod bezahlt haben
Zitat von Duck DunnEgal ob Sarazzin oder ein Rennfahrer aus seiner Zeit. Die "Gutmenschen" sterben nicht aus....... kopfschüttel****
wenn ich jetzt wirklich ein "Gutmensch" wäre, würde ich dich darauf hinweisen, dass du eine Terminlogie verwendest, die 1941 von den Nazis erfunden wurde aber falls du damit einen Menschen meinst, der einfach nur Sachen hinterfragt, statt unreflektiert irgeneinen Unsinn nachplappert, ja dann bin ich gerne ein Gutmensch