Zitat von der W Jörgdie Grenzöffung und nachfolgende Wiedervereinigung ist für mich immer noch ein großes Wunder, letztere ist zwar viel zu schnell und mit viel zu vielen Fehlern vorangetrieben worden (einziger Grund dafür war, dass Kohl wieder gewählt werden wollte) aber dafür können "die Ossis" ja nichts.
Irgendwie steckt in deiner Aussage aber doch drin, daß die "Ossis" mittlerweile der "Klotz am Bein" der Bundesrepublik sind ...
ich bin mir sicher, das es den "wessis" ohne wiedervereinigung rein monetär weit besser gehen würde (als beispiel wären da die rentenempfänger die nie in die entsprende Kasse eingezahlt haben zu nenen, oder der hohe arbeitslosen stand im osten der alle möglichen kassen belastet) - aber das war es nicht was ich gemeint habe, dieser Preis war zu zahlen und das ist auch nicht wirklich ein problem, das wird sich mit der zeit auch ausgleichen - was ich meinte, war das durch die wiedervereinigung im galopp z.B. viele ost-firmen die es nicht vertient hatten zerschlagen worden sind weil sie im eilverfahren und ohne weitsicht privatisiert worden sind und so von konkurenten gekauft ausgesaugt und platt gemacht wurden - da ist sehr viel schief gelaufen.
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
und ich muss gestehen, dass ich genau bei sowas mitgemacht habe.(und abends danach gabs dann Party pur) Man war halt jung und ich habe es als nicht schlimm empfunden. Man wollte sich ja auch eine Zukunft aufbauen und ohne ein Arrangieren mit dem System geht das nicht. (Wer der anderer Meinung ist hat meiner Meinung nach das Denken vergessen.)
Was mich persönlich immer ärgert ist, dass man sich manchmal deswegen rechtfertigen muss. Warum habt ihr nicht und und und.... Es erinnert mich immer an eine Übernahme einer Firma durch eine andere, Dann sind die Manager der Mutterfirma immer ganz weit vorne und wissen alles besser. Wir haben euch gekauft und wir haben recht. Man sollte manchmal einfach schauen, dass es auch in der Tochter Sachen gibt die besser sind. Aber durchgesetzt wird in der Realität immer die Meinung des Käufers.
In Antwort auf:und ich muss gestehen, dass ich genau bei sowas mitgemacht habe.(und abends danach gabs dann Party pur)
Party??? Ja so kann mans auch nennen ... gibs zu, Du warst immer auf dem Pfingstreffen der FDJ in Berlin .... der größten Sauf- und Rammelveranstaltung in der DDR ...
In Antwort auf: Warum habt ihr nicht und und und....
Ja aber wir haben doch!!! (und ganz ohne den westen, auch wenn da gewisse Politiker hinterher so getan haben ...) Also wo ist das Problem? Ich finde es auch immer Spitze, wenn einem hier heute einer erzählen will, was wir anders hätten machen sollen, der das System DDR nie am eigenen Leibe kennengelernt hat ....
In Antwort auf:Man wollte sich ja auch eine Zukunft aufbauen und ohne ein Arrangieren mit dem System geht das nicht. (Wer der anderer Meinung ist hat meiner Meinung nach das Denken vergessen.)
Dem kann ich so nicht zustimen. Anpassung hieß ja nur, den Weg des geringsten Widerstandes gehen ... mir zum Beispiel ging dieser Kollektivzwang immer tierisch auf den Sack. Irgendwer hatte einen doch ständig am Wickel. Wenn man einfach mal was für sich und in Ruhe machen wollte hieß es gleich "Jugendfreund X sondert sich vom Kollektiv ab ...blahblah ...". Und bei mir war das halt so das , wenn ich nicht wollte, dann wollte ich eben nicht. Und je mehr mir dann jemand auf den Geist ging, desto weniger wollte ich ... (Stichwort Partei ....) Da hieß es eben die Leutchen mit ihren eigenen blöden Phrasen auszumanövrieren ...
Schotte (der trotzdem seinen Weg gemacht hat!!!)
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Was mir oft bei Gesprächen mit Leuten, die in der DDR aufgewachsen sind, oft auffällt, ist das Mc Donalds Syndrom.
Ich habe noch keinen getroffen, der in der SED oder in der FDJ war, oder sich sonstwie eingefügt hat.
Dabei finde ich daran gar nichts schlimmes. Aber das war ja schon bei unseren Eltern und Großeltern während des 1000 jährigen Reiches so. Und wenn man mal ehrlich ist, weiß man ja auch nicht, wie man sich selber verhalten hätte.
Gruß Norbert
------------------------------------------------- Praktisch muß es sein!
In Antwort auf:Ich habe noch keinen getroffen, der in der SED oder in der FDJ war, oder sich sonstwie eingefügt hat.
Ich weiß zwar nicht wen du damit konkret meinst, aber in der FDJ, der Pionierorganisation, dem FDGB und der "Gesellschaft für DSF" waren eigentlich alle - zumindest alle, die sich nicht ausdrücklich verweigert haben ... die Mitgliedschaft war quasi "automatisiert" ... ich meine auch unsere Kanzlerin war "FDJ-Sekretär(in)" ...
In Antwort auf:Mc Donalds Syndrom ...
... der war gut(!) ... Wer in der SED war, ist relativ einfach zu ermitteln: also wer in der DDR "Karriere" gemacht hat, war i.d.R. auch Mitglied in diesem "Verein".
In Antwort auf:Ich habe noch keinen getroffen, der in der SED oder in der FDJ war, oder sich sonstwie eingefügt hat.
Na ja, wie der Piko schon schrieb ... FDJ, FDGB und so war (beihnahe) automatisch. War aber ein Unterschied, ob man bei der FDJ nur zahlendes Mitglied war oder eben Karriere gemacht hat ... (jedenfalls für mich) Und mit der DSF wars so ne Sache. Da wurde mir seinerzeit als Lehrling klargemacht, das meine zukünftige Brigade ein "Kollektiv der Deutsch Sowjetischen Freundschaft" sei und ich da gefälligst einzutreten habe, weil ich sonst meinen Kollegen die Prämie versaue ...Da habe ich eben meine 10 Pfennig Beitrag im Monat bezahlt und ansonsten nie was von dem Verein gehört. Oder hätte ichs mir etwa gleich am ersten Tag als Stift mit allen Kollegen versauen sollen?????
Und hätte mir auch nur ein einziger Parteibonze auch nur einen vernüftigen Grund nennen können, warum ich dort eintreten soll, wer weiß, vielleicht hätte ichs ja sogar gemacht ...aber da kam doch nur hohles Geschwätz, auswendig gelernte Parolen und Schwachfug ...und wie schon gesagt, je öfter ich dort zu enem "Gespräch" antanzen mußte, desto mehr habe ich auf Stur geschaltet ... immer dieses Generve ...und dann noch in der Mittagspause ...
Überigens dieser penetrant nervende Parteifuzzi war nach der Wende der Erste, der sein Mitgliedsbuch zerrissen hat und in die DSU eingetreten ist ... solche Wendhälse kotzen mich einfach an. Leute, die auch heute noch zu ihren Überzeugungen stehen, kann ich dagegen durchaus akzeptieren ...!!!
Schotte
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In Antwort auf:Wer in der SED war, ist relativ einfach zu ermitteln: also wer in der DDR "Karriere" gemacht hat, war i.d.R. auch Mitglied in diesem "Verein".
grüße piko
Da fiele mir spontan ein gewisser Landesminister ein ...ich finde, wer früher vier Jahre Lang Politoffizier studiert hat, sollte heute mal den Ball flachhalten ...
Schotte
Zur Erklärung, für die die sich nicht so auskennen: In den DDR Streitkräften war jeder Einheit ab Kompanie neben dem jeweiligen Kommandeur ein Politoffizier beigestellt. (nach Vorbild der russischen Kommissare) Über die Rolle dieser Herren will ich mich jetzt mal gar nicht weiter verbreiten, das kann sich sicher jeder denken ....
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Ich denke, der größte Fehler bei der Bekämpfung der sogenannten Rechtsradikalen in diesem Staat ist, rechtes Denken (was immer damit genau gemeint ist) pauschal zu diffamieren, statt zu hinterfragen.
Dadurch entsteht eine gewisse, geheimnisvolle Aura, die es Verunsicherten oder auch Protestdenker einfach machen, ihre Andersartigkeit zu definieren. So sind eben gerade auch pubertierende Jugendliche anfällig und im Visier entsprechender Gruppen.
Ich sehe eine große Gefahr darin, jede Denkabweichung vom Mainstream sofort pauschal zu verurteilen, ohne sich damit wirklich inhaltlich auseinanderzusetzen (als Beispiele seien hier vertretend nationales Denken, z.B. EU feindlich oder jede Form von Kritik an der Ausländerpolitik genannt, die normalerweise sofort mit Ideen der Vergangenheit in Bezug gesetzt und somit ohne eine echte Diskussion erstickt werden.)
Dieses simplifizierte schwarz/Weiß Denken mag gut gemeint sein, führt aber letztlich zur Stärkung unerwünschter Randgruppen über Protestverhalten.
Erinnere ich mich an meine frühe Jugend Ende der 60er, war es doch gerade die strikte Verteuflung linken Denkens, das die Linke so anziehend machte.
Genau dieser Fehler wiederholt sich nun mit anderen Vorzeichen.
In Antwort auf:Ich denke, der größte Fehler bei der Bekämpfung der sogenannten Rechtsradikalen in diesem Staat ist, rechtes Denken (was immer damit genau gemeint ist) pauschal zu diffamieren, statt zu hinterfragen.
Es mag ja Leute oder Gruppen geben, die "rechtes Denken" (was immer damit genau gemeint sein mag) pauschal diffamieren, ohne sich über Ursachen, Motive oder differenzierte Positionen Gedanken zu machen. Aber erstens ist das nicht mein Ding, zweitens hat das mit wirklicher Bekämpfung wenig zu tun, drittens geht´s mir um konkrete Umtriebe und Taten von jenen Rechten, die aus ihren radikalen nationalistischen Positionen gar kein Hehl machen, auch wenn sie es mancherorts (siehe verlinkten Artikel) zu verschleiern suchen, und viertens spekulieren die Hintermänner in braunen Nadelstreifen genau darauf: Dass die Mainstream-Frustrierten ihre Positionen hinterfragen, weil sie doch zumindest teilweise nicht ganz unberechtigt zu sein scheinen... Sich in der Gesamtdiskussion auf Schwarz-Weiß zu beschränken, ist natürlich weder sinnvoll noch hilfreich, aber ab einem bestimmten Punkt muss man m.E. klar Stellung beziehen und sich nicht mit rumeierndem Hinterfragen in "graue" Tiefen begeben.
Nebenbei bemerkt: Die Verteufelung der Linken ("Alt-Kommunisten") ist immer noch bzw. wieder aktuell.
Rechtes Denken - sobald jemand aus welchem Grund auch immer Gewalt gegen andere propagiert oder auch nur stillschweigend billigt kann nicht akzeptiert werden. Egal ob dieses "rechtes" Denken ist oder was auch immer. Punkt! Das kann nicht relativiert werden.
Außerdem ist es wieder der oft zitierte Quatsch "jede Denkabweichung vom Mainstream sofort pauschal zu verurteilen" und es ist auch Quatsch, daß "oder jede Form von Kritik an der Ausländerpolitik genannt, die normalerweise sofort mit Ideen der Vergangenheit in Bezug gesetzt und somit ohne eine echte Diskussion erstickt werden."
Hier wird wieder ein Mythos hochgekocht der keiner echten Auseinandersetzung standhält. Man kann und darf die Ausländerpolitik durchaus kritisieren genauso wie die EU Politik. Die Ablehnung gegen den Rechten ist nicht in der Kritik die sie anbringen sondern in den "Lösungen" die sie propagieren und wie sie diese durchsetzen wollen.
VTwix
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich gelesen habe was ich schreibe
Zitat von Steve Dabbeljuh Nebenbei bemerkt: Die Verteufelung der Linken ("Alt-Kommunisten") ist immer noch bzw. wieder aktuell.
Genauso dumm.
Erinnert an die 70er und den "Radikalenerlaß".
Nebenbei hörte ich kürzlich im Berliner Inforadio, daß in D sogar der Besitz des "Mein Kampf" verboten sei. Wußte ich gar nicht, erinnerte mich aber irgendwie fatal an Bücherverbrennungen. Und gleichzeitig ist das "Kapital" von Marx öffentlich erhältlich.
Wie scheinheilig.
Wenn man sich mal überlegt, wieviele Unrechtsstaaten auf diesem "Werk" basierten und basieren und wieviel Leid und Tod es letztlich auf dem Gewissen hat...
Ich meine, daß eine funktionierende Demokratie mit beiden Extremen fertig werden muß. Ohne Verbote und Verfolgungen, dafür mit Diskussion und Auseinandersetzung und zur Not auch mit der Anwendung bestehenden Rechtes. Wobei mir das Recht in einigen Punkten aber auch nicht sehr wertneutral erscheint, unsere Demokratie demnach möglicherweise nicht perfekt funktioniert.
In Antwort auf:..."Mein Kampf" verboten...und...."Kapital" von Marx öffentlich erhältlich...
Naja: das Kapital ist aber auch ein ganz seriöses, wissenschaftliches Werk.
In Antwort auf:...Unrechtsstaaten auf diesem "Werk" basierten...
So gesehen gehörten die Bibel und der Koran aber eigentlich auch auf den Index ...
Ich finde allerdings auch, das es besser wäre, sich mit rechts angehauchten bzw. gefährdeten (jungen) Leuten argumentativ auseinanderzusetzen - das könnte eher was bewirken, als eine erwartete/erhoffte diskussionslose Ablehnung. Ist aber ein hartes Brot, so'n Job ...
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"Ein Friede ist besser als zehn Siege" (altes Sprichwort)