und ein weiterer Teil aus der Serie. Dieses Wochenende hab ich's geschafft zweimal rauszufahren, gestern bin ich ja schon von Wännä entdeckt worden. Am Samstag habe ich eine Runde rund um die Ahr und entlang der Ahr gemacht und weiter an meiner Technik gearbeitet, Wännä hatte ja bemerkt, daß da jemand unterwegs ist, der noch nicht so lange Gespann fährt, dazu möchte ich nur anmerken, wäre er vor 4 Wochen hinter mir her gefahren, wäre er jetzt noch nicht zu Hause. Die Tour konnte ich ohne besondere Vorkommnisse recht entspannt fahren und das Gefühl sicherer auf dem Gespann zu werden wird immer stärker, trotzdem rufe ich mir immer ins Gedächtnis, daß ich ein Anfänger bin und nicht zu übermütig werde. Heute hatte ich mir einen kleinen Trip zum Brünnchen am Nürburgring vorgenommen, also rein in die A4, die konnte man noch gut gebrauchen, gestern bin ich in der Sommerkombi gefahren, daß war wohl doch ein wenig früh, ich war ziemlich durchgefroren als ich zu Hause ankam. Ich wollte ein bißchen mit der Gewichtsverlagerung experimentieren, also erstmal die Ramersbacherstraße hoch und in Rechtskurven schön mit dem Hintern rüber zum Beiwagen, die Kurvengeschwindigkeit läßt sich damit doch ein ganzes Stück erhöhen, ohne daß der Beiwagen steigt. Hinter Ramersbach war erstmal eine Baustelle, mit Schotter und schönen großen Schlaglöchern, es fiel mir aber nicht besonders schwer mich dadurch zu lavieren. Der Straßenbelag zwischen Ramersbach und Kempenich ist sowieso eine einzige Katastrophe, jetzt nach dem Winter reiht sich auch noch ein Schlagloch ans andere, das gilt aber im Moment für alle Nebenstraßen in der Hocheifel. Der Beiwagen hoppst vergnügt vor sich hin während ich damit beschäftigt bin das Gespann in der Spur zu halten und mein Gewicht vor Kurven zu verlagern. Es klappt alles gut, vor Kempenich biege ich dann auf die B412 Richtung Nürburgring, während unten im Ahrtal kein Fitzel Schnee liegt, sieht's hier schon ganz anders aus, die Temperaturen sind auch um einiges niedriger, als im Tal. Zum Glück sitze ich in der A4 mollig warm. Ich fahre die fast schnurgerade B412 entlang und freue mich, daß die W trotz ihrer fast 80000km schnurrt wie ein Uhrwerk, dann biege ich auf den Platz am Brünnchen ab, an Sommersonntagen ist hier immer die Hölle los, heute bin ich allein. Ich schaue auf die verschneite Rennpiste, daß Wetter ist garstig, es ist dunkel und die Wolken hängen auf Augenhöhe, ich mag das. Ich mache ein paar Photos, dann geht's zurück Richtung Heimat. Ich beschließe aber noch einen kleinen Schlenker über Jammeslhofen zu machen und fahre die sehr schöne und kurvenreiche Strecke runter nach Kesseling, ich hänge mich in Rechtskurven immer schön über den Beiwagen, in Linkskurven verlagere ich mein Gewicht nach hinten links und kann recht flott die schmale Landstraße entlangfahren. Ich versuche die Kurven durch die Eigenheiten des Gespanns, flotter zu durchfahren, sprich in Rechtskurven im Scheitelpunkt Gas geben und das Gespann fährt fast von selbst um die Kurve. Bei Linkskurven ein wenig die Vorderbremse betätigen und ich kann das Gespann mit wesentlich weniger Kraftaufwand in die Kurve lenken. Das Schöne ist, ich merke Fortschritte, es klappt einfach immer besser und macht immer mehr Spaß.(was ich kaum für möglich hielt) Von Kesseling fahre ich nach Ahrbrück und sehe am Cafe Ahrwind (oder war es Fahrtwind?) drei dicke Gespanne stehen, auf die Schnelle konnte ich nicht erkennen was es für welche waren, sahen aber schon sehr nach Wohnmobil aus. Ich drehe am Gas und höre den Twin prötteln und denke, pff, ihr wißt gar nicht was Euch entgeht. Gemütlich fahre ich die Ahr entlang nach Hause, es ist zehn Uhr, um elf fängt es an zu regnen, ich habe also die Trockenperiode sinnvoll genutzt. Dann bis zur nächsten Tour!
Tschööö
Maggi
-- sckus wmb
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Hi Maggi, interessehalber, Du hast ja normale Standrohre vorn und nicht diesen häßlichen Umbau. Wie fährt sichs damit? Welche Höchstgeschwindigkeit (besser: Reisegeschwindigkeit) traust Du Dir damit zu?
Auf die Höchstgeschwindigkeit haben die Standrohre keinen Einfluss. In den Kurven wird es interessant. Da bist du mit einer Schwinge schneller, kräfteschonender und auf Dauer auch billiger unterwegs.
Ein Gespann braucht nun mal einen verkürzten Nachlauf. Je schneller es ist, desto mehr kommt das zum tragen.
Dazu kommt noch, dass die Gabel beim Bremsen eintaucht und die Geometrie noch mal nachteilig verändert wird. Ein Schwinge tut das nicht.
Eine normale Telegabel ist beim Gespann immer ein Provisorium, bei einem großen Gespann schlicht gefährlich.
Hi Martin, ist eine "normale" Gabel nun gefährlich an einer W? Ist eine W schon ein großes Gespann? Ich frag weniger wegen Kurven als wegen langen Strecken, langen Geraden, wegen Geschwindigkeit. Denk auf Dauer steuere ich auch auf sowas wie ein W Kaspann zu. Für lange Fahrten brauch ich bei der Elli einfach zu viel ZEIT.
Mir kommts halt auch a bissl auf die Optik drauf an....
Nein, eine Telegabel ist in der W nicht gefährlich. Die W ist eher - nach heutigen Gesichtpunkten - untere Mittelklasse. Eine W lässt sich mit der Telegabel ja auch gar nicht so schlecht fahren. Mit einer Schwinge halt deutlich besser. Frag mal Norbert. Und ein klassische Schwinge ist ja nun wirklich nicht hässlich. So ein Achsschenkelkram, mit dem kann ich mich nicht anfreunden. Aber eine Schwinge passt doch einwandfrei zur W. Wenn ich mir mein Traum-W-Gespann bauen würde, dann hätte es auf jeden Fall eine Schwinge, vorne 18 Zoll, hinten 16 oder 15, Seitenwagen auch so einen Chinesen oder Russen mit wahlweiser Gepäckkiste, Guzzi-Verkleidung wie bei Norbert oder Kaimann und einen Tank mit mindestens 20 Litern sowie einen gefederten Einzelsitz. Das ganze in einer aufregenden Lackierung, schwarz z.B. Ich finde, Norberts Gespann kommt meinem Ideal schon sehr nahe.
Ich habe die Gabelfedern 1,5mal härter wie die Wilbersnachrüstung für die Solo bestellt. Wenn die Federn erst mal in der Gabel sind läift das ganz gut. Das Eintauchen beim Bremsen ist wesendlich wenger, werde aber mal eine Schwinge probefahren wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Bis jetzt denke ich reicht mir die Gabel noch, ich bin ja nicht soooo viel Unterwegs wie Nattes.
Gruß Ralf
Das Leben ist zu kurz um langweilige Motorräder zu fahren.
Nö, außer, daß das Fahren nachwievor Spaß macht und ich auch schon wesentlich sicherer geworden bin. Das Beiwagenlupfen hat seinen Schrecken, dank Deines Hinweises, das mal gezielt zu üben, weitgehend verloren. Leichte Drifts auf regennasser Fahrbahn bekomme ich inzwischen auch schon hin. Die nächste Serie heißt dann vielleicht "Gespannfahren für Fortgeschrittene".