In Antwort auf:Ach ja, zum Sägeschein wirst Du nur zugelassen, wenn Du eine komplette Schutzausrüstung vorweisen kannst: Helm mit Sicht. und Gehörschutz, Schnittschutzhose, Stiefel, Handschuhe. Bei ebay gibt es ganz günstige Komplettangebote.
Da es um deine Sicherheit geht würde ich schon bei Grube zB was qualitatives kaufen...
Hose, Helm und Schnittschutzgummistiefelliegen dann ca. bei max.250€ ...aber damit ist nicht zu spaßen... habe mir schoneinmal ins Bein gesägt und will nicht wissen, wie das ohne die Hose ausgesehen hätte...
..................................................... Unglücklich das Land, das keine Helden hat... Nein. Unglücklich das Land, das Helden nötig hat. (Brecht)
Will nochmals betonen, dass das Holz das höchste gefahren potenzial hat, da es kaum zu kontrolieren ist(für den Laien)
Achja, und nen Fällheber ist ne gute Anschaffung, macht die arbeit 10mal leichter, ungefährlicher und dann passiert theoretisch nicht sowas wie em Wännä wenn man denn die Lage richtig einschätzt(was man im besagtem Kurs lernt)
..................................................... Unglücklich das Land, das keine Helden hat... Nein. Unglücklich das Land, das Helden nötig hat. (Brecht)
Ich habe in meiner gesamten Rettungsdienstzeit in 15 Jahren 3 tote Waldarbeiter, also Profis, gehabt. Dazu kommt noch ein Landwirt, der mal kurz selber ein paar Bäume sägen wollte. Auch von ner Buche erschlagen, die zurück gefedert ist. Seine Frau war im 8ten Monat schwanger und hat ihn gefunden...sowas vergßt man nicht mehr. Verletzte mit starken Schnitt- Amputationswunden waren es noch mal 4.
Das sind in meiner Statistik wesentlich mehr Tote aus der Branche, als ich in der Zeit an Motorradfahrern oder schweren Reitunfällen hatte. Im übrigen liegen die Reitunfälle noch vor den Motorradfahrern in meiner Statistik.
Ich finde das so ein Kettensägen Führerschein sehr viel Sinn macht. Allerdings finde ich es noch viel wichtiger, das die passende Schutzausrüstung dazu getragen wird. So eine Schnittschutzhose funktioniert wirklich!
Waldarbeit ist gefährlich !!!! Und wer nur einmal im Jahr sein Feuerholz für den Kaminofen macht, sollte tunlichst in der Arbeit mit der Säge eingewiesen sein, und zwar gründlich. Ob dazu unbedingt der angeführte "Führerschein" erforderlich ist, mag dahin gestellt sein aber die Staats- und Landesforsten lassen dich ohne nicht mehr in den Wald. Mich hat vor 25 Jahren mein jetziger Schwiegervater in die Sägenarbeit eingewiesen und ich habe danach als Student auch im Akkord im Starkholz gearbeitet, weiß also schon, wovon ich spreche. Und die Statistik von Ziro spricht Bände. Wer also Holz machen will, ist mit dem "Führerschein" gut beraten und sollte ansonsten wie beim Mopped fahren den Verstand vor dem Start aktivieren.
Gruß vom Frielinger, der jedes Jahr ungefähr 25 fm Feuerholz und nochmal genauso viel Stamm-, bzw Industrieholz fertig macht.
Zitat von ursuladie meterstücke musst du dir schon im Wald selber schneiden.
Aha! Hier in Hedwig-Holzbein gibt es noch das sogenannte "Wegeholz", die Meterstücken zu kaufen. Festmeterweise und zur Selbstabholung außem Wald. Festmeterpreis 2006: 45 €. Billiger ist es, als "Selbstwerber" das von den Waldarbeitern verschmähte Kronenholz aus dem Wald zu sägen, aber hierfür ist seit 2006 der o.g. Kettensägeschein erforderlich. Der Festmeter kostet dann immerhin nur 15 €, es ist aber eine elende Wrackerei und ein fürchterliches Herumgeturne im Unterholz...
Seit ich jedoch mit Sägeschein und Schutzausrüstung herumprotzen kann, findet sich immer mal wieder ein Baum im Verwandten - und Bekanntenkreis, den ich selbstverständlich kostenlos umsäge und sogar das Stammholz entsorge!
Allerdings haben sich die damals 60€ für den Sägeschein wirklich gelohnt: ich weiß nicht, ob ich mir sonst die Schutzausrüstung zugelegt hätte, der Umgang mit der Säge wurde verinnerlicht (Kettenbremse, Kette schärfen, kraftsparendes Hantieren, nicht über Schulterhöhe sägen usf.), und der eindringliche Hinweis nie, aber auch NIE alleine mit der Kettensäge in der Wildnis zu hantieren, sollte zu Herzen genommen werden...
...dann hat man nämlich wenigstens einen Hansel dabei, der das Holz schleppen kann!
Langsam wird mir richtig mulmig, denn ich denke, ihr habt mit den Warnungen verdammt recht.
Seit bestimmt 20 Jahren arbeite ich mit der Kettensäge, immer brav ohne Schutzkleidung, oft auch über Schulterhöhe, und fast immer alleine. Allerdings auch immer sehr bedacht und bedächtig und lieber dreimal vergewissert, bevor ich ansetze. Aber ob ich jetzt noch weitermache ...
Zitat von FalconeAber ob ich jetzt noch weitermache ...
Keine Sorge, der Sägeschein wurde eingeführt, nachdem der Kaminofenmarkt boomte und man für 79 Öcken in jedem Penny-Markt ein Motorkettensägensurrogat erwerben konnte... Mit 1,2 PS zu schwach für diese Welt, aber mit 45cm Schwertlänge hübsch unhandlich und scharf genug, um Schädel zu spalten und Geläufe zu durchtrennen! Und diese marodierenden Horden halbwüchsiger Häuslebauer und verknöcherter Frühpensionäre wollte man im Staatsforst eben nicht ohne entsprechende Einweisung bzw. Anleitung herumhantieren sehen - daher der Sägeschein.
(@Monti: gleiches gilt auch für taxifahrende Blümchenpflücker, lasse Vorsicht walten beim Buchensägen, du könntest darauf sitzen!)
Mir geht es auch so, auch wenn ich wahrscheinlich nicht so oft damit tätig bin, wie Du.
Früher, in Vaters Betrieb, gehörte Bäume fällen einfach zum Job. Schutzkleidung ? Fremdwort ! Der alte Meister hat sich Ohrenschützer aufgesetzt, weil ihn der Krach genervt hat. Im Wald gabs auch schon mal n Helm zu sehen. Als ich in der Lehre war, habe ich die Sicherheitsschuhe zum Sägen angezogen, weil unser Vater sich mal in den Fuß gesägt hat
Ich habe noch ein paar Sägen aus der Zeit geerbt. Unter anderem eine schwere Dolmar. Die hat überhaupt nichts ! Das ist keine Kettenbremse dran, eben gar nichts. Aber das Ding läuft und läuft und läuft. Für die ganz dicken Sachen ist sie nun mal die stärkste. Wegwerfen? Oder n Gokart draus bauen?
Mit 16 haben wir alle damit angefangen, vorher durften wir nicht. Da hat der Vater drauf geachtet.
Ich meine, daß Motorsäge fahren ähnlich ist, wie Motorrad fahren. Man kann das alles in T-Shirt und Sonnenbrille machen, wenn man aufpaßt und eben nur normale Verhältnisse hat. Kettenpflege und Zündung einstellen ist bei den alten Dingern immer noch regelmäßig erforderlich. Die Dolmar springt auch nicht immer gleich beim ersten Anriß an.
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Vor zwei Jahren haben wir mal eine neue, kleine Säge gekauft, weil meine Doktorfreundin sich auch ins Abenteuer stürzen wollte. Da hab ich gesehen, was da los ist, und wer alles im Baumarkt versucht, sich das richtige Statussymbol umzuhängen ("Damit kannste nur in den Wald, wenns keiner sieht" etc.). Da verstehe ich das schon, wenn solche Vorschriften gemacht werden.
Bisher fühle ich mich sicher. Für das bißchen Feuerholz, was wir im Kamin verbrennen, geht das - meine ich. Ein bißchen verblüfft war ich über die neue, elektrische Säge, die ich erstmal als Nichtmännersäge innerlich abgelehnt habe. Das Ding ist aber ganz schön kräftig und tuts hier auf dem Rasen allemale. Man hat hinterher gar nicht das Gefühl, die Motorsäge gehabt zu haben udn trotzdem sich die Scheite gesägt.
Der Umgang mit Werkzeugen sollte wohl immer gelernt werden. Mein Patenonkel hat mal mit nem Trennschleifer rumhantiert, dabei zerlegte sich die Trennscheibe und ein Bruchstück hat im Bauchraum ein größeres Gefäß erwischt. Bei Ankunft im Krankenhaus war er schon ausgeblutet.
Werner Es ist absolut möglich, dass jenseits der Wahrnehmung unserer Sinne ungeahnte Welten verborgen sind.
Zitat von WännäDanke! Vor zwei Jahren haben wir mal eine neue, kleine Säge gekauft, weil meine Doktorfreundin sich auch ins Abenteuer stürzen wollte. Da hab ich gesehen, was da los ist, und wer alles im Baumarkt versucht, sich das richtige Statussymbol umzuhängen ("Damit kannste nur in den Wald, wenns keiner sieht" etc.). Gruß Wännä
Das sehe ich jetzt auch so.
Nachdem der letzte Orkan mir ein paar Bäume gelegt hatte, habe ich im Baumarkt die stärkste Mc Culloch mit Mörderschwert gekauft.
Damit bin ich dann zum Sägeschein. Als die Herren ihre Lachtränen getrocknet hatten, haben sie mit eine Stihl in die Hand gedrückt: "Baum 1 mit Deiner, Baum 2 mit der Stihl." Und dann haben sie mir geraten, mir mal vorzustellen, ich müsse 8 Stunden mit meiner Massivsäge wuchten.
In Antwort auf:Früher, in Vaters Betrieb, gehörte Bäume fällen einfach zum Job. Schutzkleidung ? Fremdwort !
Als ich Ende der siebziger in die Tischlerlehre gekommen bin, war das im Handwerk genau so. Die Gesellen lachten über unsere penibel gelernten Sicherheitsmaßnahmen und den Gebrauch von Sicherheitseinrichtungen an den Maschinen. Jedem zweiten der Herren fehlten aber auch ein paar Finger, oder mehr. Ein Altgeselle hat sich 3 Monate vor der Rente noch die Hand abgesägt, weil er zu faul war, alle Sicherheitsmaßnahmen zu beachten. Nur weil die alten es so gemacht haben, muß man das nicht auch machen. Heute existieren abgesägte Gliedmaßen in Tischlereibetrieben nur noch in den Erzählungen von früher.
Und das ist auch gut so.
------------------------------------------------- Man kann sich über alles aufregen, aber man ist nicht dazu verpflichtet.
Welche Motorsäge sollte man kaufen, welche Schwertlänge?
Stihl oder Husqvarna kenn' ich noch aus meinen "Waldtagen", aber mittlerweile gibt es ein riesiges Angebot verschiedener Hersteller. Was ist denn von Dolmar zu halten?
Denke, daß 40 Zentimeter Schwertlänge mehr als genug sind, oder?
Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas
Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Deutschen ist's grad anders rum! Als Hesse ist man geborener Anarchist, man wird nicht erst durch das Leben dazu gemacht.
Unser Schreiner hier ist neulich tatsächlich ganzheitlich unversehrt in Rente gegangen ! Der war allerdings die letzten 35 Jahre im ö.D. ...
Übrigens wird die Stelle natürlich nicht wieder besetzt (sobald hier jemand in Rente geht, stirbt oder groß im Lotto gewonnen hat, ist die Stelle weg ) - die Holzarbeiten sollen in Zukunft die Schlosser und Industriemechaniker mitmachen ... bin mal gespannt, wie lange das gut geht. Ich bin ja hier als Betriebssanitäter gelistet ...
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"Zuwenig ist besser als zuviel." (altes japanisches Sprichwort)
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wenn man denn die Lage richtig einschätzt(was man im besagtem Kurs lernt)
Verletzte mit starken Schnitt- Amputationswunden waren es noch mal 4.
, findet sich immer mal wieder ein Baum im Verwandten - und Bekanntenkreis, den ich selbstverständlich kostenlos umsäge und sogar das Stammholz entsorge!
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! Der war allerdings die letzten 35 Jahre im ö.D. 
) - die Holzarbeiten sollen in Zukunft die Schlosser und Industriemechaniker mitmachen