...heute haben wir meine demente Mutter leider in ein Pflegeheim geben müssen....
Nachdem Sie am Donnerstag in ihrer Wohnung gestürtzt ist und sich dabei zwei Rippen gebrochen hat, sind wir nicht mehr in der Lage sie bei uns zu Hause zu pflegen. Damit nimmt eine über 7 Monate dauernde, leidvolle Epoche ihr vorläufiges Ende.
Ihr glaubt es nicht wie schwer eine solche Entscheidung sein kann...und das obwohl man selbst am Ende seiner Kraft ist...
bei demenzkranken geraten die verwannten immer irgendwann an ihre grenzen ... das ist nichts weswegen man sich schämen muss, auch wenn es sich scheiße anfühlt.
ich habe meine Meinung, verwirr mich nicht mit Fakten!
Zitat von PeWe...heute haben wir meine demente Mutter leider in ein Pflegeheim geben müssen.... Nachdem Sie am Donnerstag in ihrer Wohnung gestürtzt ist und sich dabei zwei Rippen gebrochen hat, sind wir nicht mehr in der Lage sie bei uns zu Hause zu pflegen. Damit nimmt eine über 7 Monate dauernde Epoche ihr vorläufiges Ende. Ihr glaubt es nicht wie schwer eine solche Entscheidung sein kann...und das obwohl man selbst am Ende seiner Kraft ist... Mit immer noch schlechten Gewissen PeWe
Kenn ich auch alles. Hab das vor ein paar Jahren mit meinem Vater durchmachen müssen. Ich hatte lange Zeit ein schlechtes Gewissen, weil ich immer das Gefühl hatte ihn "abgeschoben" zu haben. Tatsächlich ist es aber so, dass Demenzkranke in einem guten Pflegeheim besser aufgehoben sind. Den erforderlichen pflegerischen Aufwand und die Betreuung und Beschäftigung eines Demenzkranken kannst Du auf Dauer auch bei bestem Willen zu Hause nicht gewährleisten. Mein Vater war hinterher jedenfalls richtig zufrieden, er wurde liebevoll betreut und die Pflegeineichtung war bis zu seinem Tod ein richtiges Zuhause für ihn. Das hat für mich alles einfacher gemacht. Ich wünsche Euch, dass ihr auch gutes Pflegeheim mit einer liebevollen Betreuung erwischt habt. Du wirst sehen, dass es Deiner Mutter nach einer kurzen Eingewöhnungszeit dort richtig gut geht, sie ausgeglichen und zufrieden ist und auch wieder auflebt.
Du brauchst wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben. Es ist das beste, was Du für Deine Mutter tun kannst.
Grüße skifreak
Nichts tun macht keinen Spaß, wenn man nichts zu tun hat...
Man kann einfach nicht mehr tun, als man eben tun kann. Ihr seid sicher schon über eure Grenzen hinweg gegangen (du sagtest ihr seid am Ende eurer Kraft). Ich wünsche euch, dass es ein gutes Pflegeheim ist. Grüße von Florence
...jetzt schon danke für Euren Zuspruch...ich kann es zur Zeit gut gebrauchen...
Das Pflegeheim ist meines Erachtens ein echter Glücksgriff, nur ca. 2km von zu Hause entfernt und wirklich sehr gut....nur 25 Pflegeplätze und das Leitbild hat uns gut gefallen:
Jeder soll bei uns menschliche Zuwendung, persönliche Begleitung, Zuverlässigkeit und fachliche Kompetenz finden. In unseren Einrichtungen dürfen sich alle angenommen und geborgen fühlen.
eine Freundin und Arbeitskollegin (wir teilen uns ein Büro) kümmert sich seit über einem Jahr um ihre Mutter in Hannover. Sie gibt dabei wirklich alles und manchmal denke ich, sie geht selbst daran ein. Sie hat sich in Hannover einen zweiten Arbeitsplatz eingerichtet aber die Selbstständigkeit muss ja weiter gehen denn als Grafiker verdient man nur in der Zeit Geld, wo man auch an seinem Mac sitzt, und das ist oft nachts. Ich frage mich, wie lange sie das noch durchhält. Ich denke, du hast so den besten Weg nicht nur für dich sondern auch für deine Mutter gewählt.
ist schon ok. Das Heim mit nur 25 Plätzen vermittelt - zumindest dem Internet-Auftritt nach - einen warmen und familiären Eindruck. Da habt Ihr wohl wirklich Glück gehabt. Ich selber habe zwar mit den Kirchen nicht so viel am Hut, aber in manchen gesellschaftlichen Fragen haben sie einfach gute Antworten.
Sicher ist es auch ein Weg, den man gehen muss. Es fällt einem meist leichter, wenn man sich selber mit seinem eigenen Lebensabend auseinandersetzt. Wer will schon abhängig sein von den Zuwendungen der Familie, wenn man vorher immer selbstbestimmt gelebt hat. Ich glaube, dass man in einem netten Heim mehr Würde aufrechterhalten kann als in mancher Familie.
Ich bin da ganz zuversichtlich. Wird schon.
Edit: Zu Deiner Überschrift: (Habe ich jetzt erst richtig gelesen.) Die finde ich blöd. Es ist doch keine Frage des Alters, ob man sich wohl fühlt und andere Menschen es schön finden, dass man da ist. Und wenn Du die Demenz Deiner Mutter so abschreckend findest: Demenzkranke sind halt so und man muss sich davon verabschieden, dass sie noch einmal wieder so werden, wie sie mal waren. Es ist eine Krankheit. Ich hoffe für Dich und Deine Mutter, dass sie sich wohlfühlt.
So jetzt komm ich an die Grenzen der Sprache, denn eigentlich muss man seinen Gegenüber in die Arme nehmen. Ich tu das jetzt mal so gut ich das virtuell kann.
Grüße aus dem Norden
Nisiboy
Früher war alles besser - vor allem die Vergangenheit.
Hallo PeWe, du brauchst dir keine Gedanken zu machen: Ich hatte eine Tante, die 10 Jahre mit Demenz in einem Heim verbringen musste, bis sie dann mit ca. 95 Jahren gestorben ist. Meine Schwiegermutter lebt seit 5 Jahren in einem Heim und fühlt sich dort sehr wohl, wir besuchen sie sehr oft und können das beurteilen. Es hängt natürlich auch vom Heim ab. Grüße Günter
Sieh dir die anderen alten Menschen in dem Heim an, dann weißt du, ob es gut ist. An deren Zustand kann man meist die Qualität des Heimes erkennen, egal wie der Auftritt nach außen ist. So, jetzt drücke ich ganz ganz viel die Daumen, dass sie gut versorgt sind, beschäftigt werden, gefördert werden in ihren Restfähigkeiten, dass der Personalschlüssel nicht schlecht ist, und dass nicht übermäßig viele Hilfskräfte angestellt sind, die mit einer fachlich guten Pflege überfordert sind. Wenn es tatsächlich so ist, habt ihr Glück gehabt und das wünsche ich euch von ganzem Herzen. Rosie
..das ist ein Thema wo ich noch nichts aus eigener Erfahrung dazu sagen kann - und auch echt einfach Angst davor habe ...
gut ist in deinem Fall bestimmt die direkte Nähe zum Pflegeheim. da kannst du gut aufpassen. alles Gute !
oder wie Nisiboy sehr schön sagte:
In Antwort auf:So jetzt komm ich an die Grenzen der Sprache, denn eigentlich muss man seinen Gegenüber in die Arme nehmen. Ich tu das jetzt mal so gut ich das virtuell kann.
In Antwort auf:...mit immer noch schlechten Gewissen...
Hmm, kann ich verstehen - die Mutter, die einem ja die ersten Lebensjahre auf dem eigenen Lebensweg angeschoben hatte (meistens jedenfalls), liegt einem ja nun natürlicherweise sehr am Herzen. Aber bitte nicht die Gesamtsituation aus den Augen verlieren! Wie bereits bechrieben, kann eine solche, im wahrsten Sinne des Wortes aufopfernde, Pflege auch leicht zur Katastrophe für alle Beteiligten werden. Eine professionelle Pflege ist da unterm Strich meistens besser!
pelegrino, der gestern nach einer Woche mit der lieben, aber demenzkranken Schwiegertante wieder zurück und froh ist, das er morgen wieder arbeiten gehen darf ...
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Die Fähigkeit eines Lebewesens, Schaden zu stiften, ist proportional zu seiner Intelligenz. Der Mensch hält auch hier die Spitze. Konrad Lorenz