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Dieses Thema hat 74 Antworten
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3-Rad Offline



Beiträge: 34.512

15.01.2008 09:48
Niedrigenergiehaus Antworten
Morgen Leute

Kann mir jemand etwas zu Niedrigenergiehäusern sagen ?

Mir geht es da speziell um Fertighäuser.(Wegen Bauzeit)

Auf was muß man achten?
Probleme?
Gute Erfahrungen?
Wirkliche Energiekosten?
Echte Bauzeit von Anlieferung bis Einzug?

Bitte keine Links zu Herstellern,mich interessieren nur Erfahrungen.

Mit gespannten Grüßen
Norbert

----------------------------------------
Ein Motorrad darf jede Farbe haben,Hauptsache es ist schwarz.(oder Bordeaux-rot)

Falcone Offline




Beiträge: 112.547

15.01.2008 11:36
#2 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

Ein guter Freund von mir ist kurz vor der Fertigstellung eines solchen Hauses. Ich kann ihn gerne befragen. Es ist schon interessant, was er so erzählt. So ist das Haus kürzlich aus Luftdichtigkkeit geprüft worden, damit keine Wärme rausdringen kann. Die Außénluft läuft erst über einen Wärmetauscher, bevor sie ins Haus kommt. Die Wände sind zumindest teilweise in Lehmbauweise.

Grüße
Falcone

There ain´t no bugs on me!

Soulie Offline




Beiträge: 29.427

15.01.2008 11:43
#3 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

Tja, da musste ich auch noch was dazulernen. Blow-a-door-Test heißt das wohl.
Feintuning am Haus ... Beseitigung der Kälte- bzw. Wärmebrücken.
Das soll einiges bringen. Die Fertighäuser waren in den letzten Jahren
den konventionell gebauten energietechnisch (bzw. was die Wärmedämmung angeht)
deutlich voraus. Aber ich hab mit Fertighäusern keine Erfahrung.
Hauptvorteil meiner Meinung nach: Schnelle Bauzeit, Kostensicherheit (?)
und keine Baufeuchtigkeit, die erst mal trockengewohnt werden muss.

Gruß Soulie

Soulie Offline




Beiträge: 29.427

15.01.2008 11:53
#4 RE: Niedrigenergiehaus Antworten
Ein bisschen kann ich doch noch beisteuern.
Die absolut dichten Häuser brauchen deshalb weniger Heizenergie,
aber die Lüftung ist (bei Mietern) häufig ein Problem.
Deshalb die Zwangslüftung, meist über Küche und Bad.
Die kostet aber auch Energie.
Beim Neubau die Dämmung üppig auszuführen wird sich immer auszahlen.
Ich hab 1982 mein Haus bezogen, das ich
deutlich stärker gedämmt habe, als es damals üblich war.
Heute würde ich gern noch mal bauen bzw. dämmen ...

Ich hab (auf dem Expo-Hannover-Nachbargelände) Nullenergiehäuser im Bau gesehen.
die hatten eine statische Wand von 15 cm und eine Dämmung von ~ 30 cm.
Das sah schon etwas merkwürdig aus ...
Aber die waren konventionell gebaut.

Gruß Soulie
3-Rad Offline



Beiträge: 34.512

15.01.2008 12:06
#5 RE: Niedrigenergiehaus Antworten
Von den 0 Energie-Häusern habe ich bis jetzt nur schlechtes gehört.
Da wird sogar die Wärmeabgabe der Bewohner mit berechnet und das ganze funktioniert nur,wenn man penibel die Bedingungen einhält.
mit einem Hektiker,2 kleinen schwererziehbaren Schöhnheitsköniginnen und einer ständig die Fenster aufreißenwollenden Frau wohl sehr schwierig.

Aber dazwichen muß es doch auch noch was geben.

Wärmepumpe,Solarenergie,usw

Ich habe jetzt in meinem Altbau über 500 € pro M. Kosten für Gas,Wasser, Strom.
Eine erfolgversprechende Isolierung ist auch mit viel Geld kaum zu bewerkstelligen.

Zusammen mit einer erneuerungsbedürftigen Heizung,einem anstehenden neuen Dach,vielen 15 Jahre alte Renovierungssünden, einem neuen Außenanstrich und dem Wunsch nach einem Wintergarten mit Kamin, ist der Neubau ein reines Rechenexempel.


Kann man einen Abbruch und Fertigbau errichtung in 10 Wochen schaffen? Ohne Keller.
Für diese Zeit hätte ich eine kostenlose Wohnung.

Gruß Norbert

----------------------------------------
Ein Motorrad darf jede Farbe haben,Hauptsache es ist schwarz.(oder Bordeaux-rot)

Falcone Offline




Beiträge: 112.547

15.01.2008 12:10
#6 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

Der besagte Freund hatte genau das gleiche Problem.
Er hat übrigens eine Stirnwand des Hauses stehen lassen und so war das Ganze dann eine Renovierung und kein Neubau. Ich weiß natürlich nicht, ob dieses niedersächsische Baurecht bei euch auch so gilt. Aber es hat viel Behördenstreß erspart. Die Grundmaße des Hause durften allerdings nicht verändert werden.

Grüße
Falcone

There ain´t no bugs on me!

Wännä Offline




Beiträge: 17.488

15.01.2008 12:15
#7 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

Moin,

meine alte Mutter wohnt ein einem solchen. Vater hat es noch aufstellen lassen, aber nicht mehr viel davon gehabt. Er mußte wegen Schlaganfall die letzten Jahre ins Pflegeheim.

Gebaut wurde das Haus vor ca. 20 Jahren. Die Bauzeit war nicht lange. Da alles auf der Insel Langeoog stattfand, muß man aber nochmal für normale Verhältnisse einiges abziehen. Alle Arbeiter mußten morgens mit dem Schiff auf die Insel und abends wieder zurück. Sie haben also nicht länger, als 6 Stunden am Haus arbeiten können. Dazu darf auf der Insel nur außerhalb der Saison gebaut werden. Das hat aber in einem Winter geklappt.

Das Haus hat keinen Keller. Es hat eine Gastherme und einen Kamin, der zentral mitten im Haus angeordnet ist, wie eine frühe Feuerstelle aus der Steinzeit. Der Kaminwirkungsgrad ist absolut irre. Mit ein paar Holzscheiten hat die Mutter es warm - auch wenn der Wind des Nordens draußen wieder heftig bläst. Heulen durch Fenster oder Knarzen in den Fensterrahmen bei Sturm draußen iss nich! Das Ding steht ruhig, wie eine Betonbombe, obwohl es komplett aus Holz ist. Der Dichtheitstest wurde auch gemacht, aber nicht wiederholt. Ich fand es lustig, wie die anrückten mit Feinmanometer und das Haus "unter Druck" gesetzt haben. Sowas kannte ich nur von Gaslagertanks

Was noch sonst? Obwohl Fertighaus, ließen sich doch die meisten Wünsche der Eltern darin verwirklichen. Das hat dann aber auch irgendwie extra gekostet. Baufehler so in dem Sinne: "Guck mal, da hat das nicht richtig gepaßt und die haben sägen müssen" gibt es keine.

Billig war der ganze Spaß nicht. Aber mit den sehr kleinen Fenstern sieht das Knusperhäuschen derart schnuckelig aus, daß man sich schon verlieben könnte.

Eine richtige Energiebilanz kann ich leider nicht liefern. Mutter ist von Natur aus - sagen wir mal - auf Sparzwang angelegt. In ihrem Haus ist es aber immer warm und behaglich. Es kann also nicht so teuer sein. In unserem Elternhaus dagegen war es zugig und fußkalt

Die meisten bauen auf der Insel so, weil es schneller geht. Keller gibt es bei dem Grundwasserstand grundsätzlich nicht. So bieten sich diese Bausätze an. Im Winter sieht man sie dann auf den Tiefladers liegen mit der Bauanleitung in Folie eingeschweißt - wasserfest. Das ist schon ulkig, wenn man das so liest.

In unserem Dorf gibt es eine neue Siedlung mit solchen Häusern. Die sind aller kunterbunt hübsch durcheinander, sodaß wir Altdörfler die Siedlung die "Faller-Häuschen-Siedlung" getauft haben. Die Qualität ist wohl sehr unterschiedlich. Eine Frau schimpft ständig über ihre Balkontür, die je nach Wetterlage klemmt oder auch nicht. Nicht alle sind mit dem Wohnkomfort zufrieden. Ein Haus ist sogar halbseitig total verglast und ist trotzdem ein Niedrigenergiehaus. Was die Leute dafür ausgegeben haben, möchte ich nicht wissen.


Gruß

Wännä

pelegrino Offline




Beiträge: 51.267

15.01.2008 12:23
#8 RE: Niedrigenergiehaus Antworten
Infos zur
In Antwort auf:
...Wärmepumpe...

...würden mich auch interessieren !
Bisher habe ich in der Praxis nur Infos zu elektrisch betriebenen Wärmepumpen bekommen.Eigentlich müßte aber doch eine mit Gas betriebene WP von Natur aus durch die anfallende Abwärme des Verbrennungsmotors viel effektiver sein.Mal vom Wartungsaufwand eines Verbrennungsmotors mal abgesehen ...

.


Es ist gut, zu wissen was man kann.
Noch besser ist es, zu wissen was man nicht kann.

Wännä Offline




Beiträge: 17.488

15.01.2008 12:25
#9 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

In Antwort auf:
Kann man einen Abbruch und Fertigbau errichtung in 10 Wochen schaffen? Ohne Keller.
Für diese Zeit hätte ich eine kostenlose Wohnung.

Oh ooohh!

Da kommt der Projektleiter in mir hoch

Sicherlich ist sowas zu schaffen, aber da kann soviel daneben gehen unterwegs, daß ich diese Rechnung nicht aufmachen würde. Du erstellst den besten, aller Pläne und drückst alle Lieferanten in die geschneiderten Verträge - und dann kommt es anders, als erwartet und alle halten erstmal das Händchen auf und du siehst nach 10 Wochen fünf Jahre älter aus. Ohne Haus.

Wenn Profis sowas machen müssen in der Innenstadt etc., dann schaffen sie es auch. Das kost dann aber richtig Geld. Da gibt es für jeden Abzweig eine Antwort und auch einen finanziellen Puffer - und trotzdem sind die Bauleiter anschließend Nervenbündel.

Ich sage nicht, daß es nicht geht, aber ich würde mir den Altbau nochmal ansehen. Man kann eine Menge machen mit etwas Geld. In unser Haus sind vielleicht 15.000 EUR an Material gewandert und es hat sich spürbar was geändert. Wir wollen aber das Haus auch behalten, weil wir es schnuckelig finden.

Wenn dein Haus dir nicht mehr gefällt und du willst was neues, dann laß den Bagger kommen. Nur mit den 10 Wochen hätte ich etwas Streß.


Gruß

Wännä

Wännä Offline




Beiträge: 17.488

15.01.2008 12:32
#10 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

In Antwort auf:
Eigentlich müßte aber doch eine mit Gas betriebene WP von Natur aus durch die anfallende Abwärme des Verbrennungsmotors viel effektiver sein.Mal vom Wartungsaufwand eines Verbrennungsmotors mal abgesehen ...

Moin Pele,

es gibt sie, die BHKWs mit Wärmepumpe. Gasbetrieben, machen sie Strom fürs Haus, heizen, treiben eine Wärmepumpe, holen also aus allem raus, was rauszuholen ist.

Das Problem: die viele Wärme wird nicht gebraucht. Allein schon die Abwärme eines Motors ist mehr, als das Haus verbraucht. Den Strom wollen alle haben, aber wenn man so ein BHKW richtig auf den Bedarf des Hauses zuschneidert, kommen utopisch kleine Motorengrößen heraus, die den vielen Regelungsaufwand und den Stromanschluß etc. aberwitzig erscheinen lassen.

Die Idee, das Elektro-Aggregat einfach wegzulassen und nur noch mit dem Motor eine Wärmepumpe anzutreiben, habe ich noch nicht gesehen. Wäre aber mal ein tolles Rechenexempel für das Energieforum. Ich werde das mal anstoßen demnächst. Die zur Zeit gängigen Wärmepumpen sind in ihrer Leistungsziffer so ausgelegt, daß sie mit Temperaturen von ungefähr Null auf den Kaltseite zurechtkommen. Wenn jetzt eine echte Wärmequelle (der Motor) da reinhaut, kommt alles durcheinander. Da müßte man neu auslegen und die Wärme immer an der bestmöglichen Stelle einbinden. In der Industrie nennt der Ami das "pinching" und es spart in den Raffinerien jede Menge. Ob sich das für ein Haus lohnt, weiß ich nicht. Es wäre aber mal superinteressant.


Gruß

Wännä

Falcone Offline




Beiträge: 112.547

15.01.2008 12:48
#11 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

Wännä, Fertighäuser von vor 20 Jahren haben kaum noch was gemein mit Fertighäusern von heute.

Hier im Dorf ist letztes Jahr ein Fertighaus innerhalb von vier Tagen auf den Keller gestellt worden. Leider habe ich nicht verfolgt, wie lange es dann gedauert hat, bis die Besitzer eingezogen sind, lange war es aber nicht. Auf keinen Fall 10 Wochen.

Grüße
falcone

There ain´t no bugs on me!

Pupsi Offline



Beiträge: 2.615

15.01.2008 13:30
#12 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

Ich könnte nie im Leben in einem neuen Haus wohnen.

Auch wenn man weniger Energie etc. braucht...so habe ich bislang noch nie so ein gutes Wohngefühl gehabt wie in alten Häusern.
Wenn ich ein Haus neu bauen würde so würe ich das im Stil einer alten Fabrikhalle machen. Mit schönen Verzierungen aus Steinen, Betonfliesen und Holzdielen auf dem Boden. Unten ein großer Raum und den Rest (Schlafzimmer, Bad) oben. Natürlich das Dach mit ner gemauerten Umrandung wie ne Burg und da nen Garten drauf. Und nen Türmich für mich alleine. Un es muss alles auch ein wenig verjuckelt sein und nicht perfekt. Fertig. Das sollte für € 200000 zu machen sein.

Gute Fertighäuser sind glaub ich aber genauso teuer wie ein selbst Gebautes.

Wännä Offline




Beiträge: 17.488

15.01.2008 13:44
#13 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

In Antwort auf:
Hier im Dorf ist letztes Jahr ein Fertighaus innerhalb von vier Tagen auf den Keller gestellt worden. Leider habe ich nicht verfolgt, wie lange es dann gedauert hat, bis die Besitzer eingezogen sind, lange war es aber nicht. Auf keinen Fall 10 Wochen.

Moin,

gut gut. Aber das alte muß erstmal weg und da gibts noch dies und das. Nach dem Aufstellen muß auch noch ne Einrichtung rein - die Küche wird er ja schnell hinkriegen . Ich geb zu, daß ich nicht der richtige für Hektikaktionen bin. An meiner Küche bin ich jetzt auch schon seit Neujahr dran. Gut, daß es zwei Küchen im Haus gibt.

Ich persönlich hätte jedenfalls gesalzenen Streß damit.


Gruß

Wännä

ziro Offline



Beiträge: 6.705

15.01.2008 14:10
#14 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

Das ist klar, Wänna. Wenn Du immer nur auf 2000 Touren läufst, kann das ja nix werden. Dreh mal auf auf 6000, dann ist es auch kein Stress.

Norbert, ich glaube, dass es locker in 10 Wochen zu schaffen ist. Aber nur, wenn Du es machen läßt. Oder willst Du die Hälfte selber machen. Dann wird es eng. Aber die Hauptsache ist ja, dass man schon mal drin wohnen kann. Muß ja nicht gleich jeder Raum perfekt sein.

Mein Kollege wohnt in einem Niedrigenergiehaus. Ist vollauf begeistert. Würde es jederzeit wieder genauso bauen.

Gruss, ziro

pelegrino Offline




Beiträge: 51.267

15.01.2008 14:15
#15 RE: Niedrigenergiehaus Antworten

In Antwort auf:
...schon die Abwärme eines Motors ist mehr, als das Haus verbraucht...

Das hätte mir bei etwas Nachdenken eigentlich auch gleich selbst klar sein können ... so'n Blockheizkraftwerk ist da sicherlich eher für größere Wohneinheiten geeignet, da hast Du bestimmt recht.

Ansonsten kann ich da gut die Einstellung vom Pupsi nachvollziehen - alte Häuser haben Charakter (und beim Kauf den Vorteil, das es sie nicht nur auf dem Papier gibt), und da kann man auch Vieles optimieren/nachrüsten (siehe Wännäs Posting).Kann man aber mit einem kompletten Neukonzept natürlich nicht vergleichen.

Irgendwo im TV habe ich am WE mit einem Auge eine Sendung (ich glaube, es war die Wiederholung einer Spiegel-TV-Sendung über irgendein Öko-Thema) über ein Niedrig- bzw. Nullenergiehaus gesehen, das sah aus wie ein Aquarium .Ich dachte auch zuerst, das sowas mit nahezu rundum verglasten Wänden garnicht ginge - aber es handelte sich um eine Dreifachverglasung, die angebl. genauso gut isolierte wie eine konventionelle Bauweise.Über die Kosten haben sie aber nix gesagt ...

.


Es ist gut, zu wissen was man kann.
Noch besser ist es, zu wissen was man nicht kann.

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