Zitat von Wännä
Immerhin von einer Lehrerin geschrieben
Wännä,
ist das ein Qualitätsmerkmal?
Da kenne ich auch so einige Schriften, allerdings von einem "poete maudit" , einem Verbrecher und Mörder geschrieben. Diese Schriften gehören zu den besten literarischen Werken Frankreichs!
Vielleicht den Kindlein sowas vorsetzen?
> Francois Villon, oder auch Francois de
MontcorbierGruß
Monti
Muß doch mal etwas für die Bildung des Forums tun, darum ein kleines Gedichtchen vom ollen Monti (nicht meinereiner!) in einer "Nachdichtung" von Paul Zech:
Vor vollen Schüsseln muß ich Hungers sterben,
am heißen Ofen frier ich mich zu Tod,
wohin ich greife, fallen nichts als Scherben,
bis zu den Zähnen reicht mir schon der Kot.
Und wenn ich lache, dann habe ich geweint,
und wenn ich weine, bin ich froh,
daß mir zuweilen auch die Sonne scheint,
als könnte ich im Leben ebenso
zerknirscht wie in der Kirche niederknien...
ich, überall verehrt und angespien.
Nichts scheint mir sichrer als das nie Gewisse,
nichts sonnenklarer als die schwarze Nacht.
Nur das ist mein, was ich betrübt vermisse,
und was ich liebte, hab ich umgebracht.
Selbst wenn ich denk, daß ich schon gestern war,
bin ich erst heute Abend zugereist.
Von meinem Schädel ist das letzte Haar
zu einem blanken Mond vereist.
Ich habe kaum ein Feigenblatt, es anzuziehn ...
ich, überall verehrt und angespien.
Ich habe dennoch soviel Mut zu hoffen,
daß mir sehr bald die ganze Welt gehört,
und stehn mir wirklich alle Türen offen,
schlag ich sie wieder zu, weil es mich stört,
daß ich aus goldnen Schüsseln fressen soll.
Die Würmer sind schon toll nach meinem Bauch,
ich bin mit Unglück bis zum Halse voll.
Ich bleibe unter dem Holunderstrauch,
auf den noch nie ein Stern herunterschien,
François Villon, verehrt und angespien.