ich war jetzt beim tüv, der kollege hat gemeint meine vergaser wären nicht richtig eingestellt! ich war letztes jahr erst bei der inspektion, der tüv mensch hat gemeint die werkstätten machen das nicht immer! meine überlegung ist nu, kauf ich mir so ein manometer für zweizylinder bei louis, hab keine ahnung wie man das macht aber das kann man lernen oder?
was denkt ihr, werkstatt oder doch selbst probieren!
kennt jemand ne gescheite werkstatt im raum frankfurt, die dass auch können?
danke schon mal und gruß
markus (yokei)
Nichts ist schlecht, bevor man es nicht probiert hat!
Also man nehme zwei Manometer. Muß nicht aussem Moppedladen sein, es gehen auch bessere. Messbereich 0 bis -1 bar. Und Schläuche und ganz wichtig Schlauchklemmen( Aquarienladen, SM-Shop). Sonst wackelts zu sehr. Die Klemmen möglichst nah am Vergaser die Schläuche abdrücken lassen, damit der Luftinhalt der Schläuche als Dämpfung dient. (ne Art Integrator: Widerstand und Kondensator). Schraube zum Einstellen ist zwischen den Versagern. Bei knackich warmen Motor die Instrumente an die Vergaser anschließen, einer hält den Tank hinten hoch, Benzinhahn auf PRI( weil sonst läuft ja nichts mehr) Dämpfung zudrehen(ja, fast ganz!) bis fast nix mehr wackelt und an Schraube gleichen Unterdruck auf den Instr. einstellen. Mal ein wenig Gas geben Instr. müssen gleich bleiben. Alles wieder zurückbauen und sich ärgern dasse fast nich mehr knallt. Werner
"Schließlich wurde das Leben uns gegeben, um es zu entdecken."
_________________________________________________ ____________________________________ "Die schönsten Torpedos in den Rohren, das Stück für fünfundzwanzigtausend Mark, und alles was wir brauchen ist für fünzig Pfennig alter Draht..." http://www.myspace.com/DuckDunn
nichts ist schlecht, ehe man es nicht probiert hat.
Also: Du nimmst einen durchsichtigen Schlauch aus dem Baumarkt, der auf die Schnuller an den Vergasern paßt. Der Schlauch sollte schon einige Meter lang sein, sagen wir mal so 8, besser 10 Meter.
Dieser Schlauch wird so aufgehängt, daß er ein U-bildet in der Mitte. Die Enden - wie gesagt - auf beide Vergaser gesteckt. Halt! in den Schlauch muß noch etwas Wasser, sonst kannst Du ja nichts ablesen.
Waaas ? Das waaars? Ja! Ein wenig dämpfen muß man das ganze noch (muß man bei diesen kreuzungenauen, zuckenden Ührchen ausm Laden aber auch). Wer hat, steckt Zigarettenfilter direkt in die Enden des Schlauches. Bei mir waren es Kügelchen aus Toilettenpapier. Die wasserseitige Dämpfung habe ich probiert, sie hat nicht funktioniert.
Das Problem ist der Start der Maschine. Der Zweizylinder saugt gleich beim ersten Mal soviel Volumen an, daß sich der Schlauch blitzschnell entleert ==> in den Motor hinein. Keine Angst, es passiert ihm nichts. Der Motor wurde vorher warm laufen lassen und die Mengen sind zu klein, um wirklich was anrichten zu können. Mit entsprechenden Dämpfern (Filter, papierkugeln, etc.) sieht man nur einen kräftigen Ausschlag im Wasser-U.
Wenn der Motor läuft, zeigt dir das U genauer die Verhältnisse, als es Dosenmanometer je könnten. 1cm Wassersäule entspricht einem Millibar. Mit etwas Geschick bekommt man es auf ein paar Zentimeter justiert. Kawasaki gibt als Toleranz 20 mbar, wären also 20 cm Wassersäule, ein Wert, der sich leicht unterbieten läßt, und bei dem die W schon nicht mehr ganz so rund läuft.
Du bist also für 10 EUR und ein wenig Gefummel dabei. Mit gekauften Manometern mußt Du auch fummeln. Es ist nicht einfacher - im Gegenteil.
Ich habe den Schlauch aus einer Höhe von 2,50 m herunterhängen lassen, um Sicherheit zu haben, daß das Wasser nicht "übern Berg" krabbelt. Die W saugt allerdings kräftig und wenn die Wassersäule mal in Schwung ist, schafft sie auch locker 3 Meter - wenn man keine Dämpfung hat.
Ganz übel ist, wenn man nur ein Schlauchende aufgesteckt hat, dann ziehts den Schlauch leer. Mit etwas Sorgfalt kann man das aber verhindern.
- - - -
Ich habe diese Schlauchwaage das erste Mal an meiner XJ 650 ausgetestet, die von Natur aus sehr empfindlich auf verstellter Vergaser reagiert hat. Das Ergebnis war phänomenal und wurde von der Werkstatt mit Ehrfurcht betrachtet. Bei der W sind die Verhältnisse nicht so kompliziert, ich habe schon mit Leuten gesprochen, die die Synchronisation einfach nach Gehör gemacht haben. So richtig seidenweich läuft unser Poltergeist eh nicht.
- - - -
Vor ca 25 Jahren haben wir mal für einen Kollegen eine Honda CBX versucht einzustellen. Es war ein Kreuz damit. Immer lief der Motor nur auf 5 Zylindern im Leerlauf und nie wußten wir, welcher Zylinder es gerade war. Mit der teueren Synchronisationsbatterie (bestehend aus sechs ! Manometern) kamen wir nicht weit. Ich habe dann einmal alle sechs Schläuche dieser Batterie aneinandergeschlossen und mit der Vakuumpumpe Unterdruck gezogen. Zwei Anzeigen zeigten das gleiche, der Rest wich davon ab. Als Meß- und Regeltechniker sage ich Dir, das ist innerhalb der Norm. Aber es ist für diese Zwecke zu ungenau. Von den zuckenden Zeigern und den Schwierigkeiten, diese mit den Rändelschrauben zu dämpfen, wollen wir gar nicht erst reden. Der Besitzer wurde kurz blaß ob der teuren Uhren, sah aber schnell, daß es damit nicht geht. Die Wasseruhr haben wir damals noch nicht ausprobiert, irgendwie lief die Honda dann doch.
- - - -
Um wirklich genau zu arbeiten, sollten die Ventile unbedingt auf korrektes oder zumindest gleiches Spiel überprüft sein. Ein Zylinder, der die Ventile zu stramm stehen hat, erzeugt einen größeren Unterdruck (Ventil länger geöffnet), ohne aber einen deutlichen Mehrbetrag zur Standgasleistung beizutragen.
In Antwort auf:Das Problem ist der Start der Maschine
Das war mein erster Versuch mit der Schlauchmethode. Nach einigem Fluchen, wuchsen dann, wie von Zauberhand, zwei große Instrumente rüber, Edelstahl, groß, gute Skala, Klasse 1,0!. Uns wie soll ich sagen, die Dinger liegen 364,9 Tage im Keller und verstauben. Also wirklich brauchen tut man keine eigenen. Mann/Frau muß nur jemand kenne der....
Werner
"Schließlich wurde das Leben uns gegeben, um es zu entdecken."
Mein Trick: Ich vertausche nach dem Einstellen der Vergaser die Schläuche, so sehe ich ob die Uhren unterschiedlich anzeigen - was sie aber nicht tun.
Wir haben das mit den Schläuchen auch schon probiert, allerdings mit (Motoren)-Öl. Das sieht man besser, dämpft und wenn's angesaugt wird isses nicht so "unangenehm" wie Wasser. Wir haben keinen wirklichen Unterschied zwischen den Uhren und der Ölsäule sehen können.
:o)
Martin
Übrigens: Wenn alles gut vorbereitet wird und die Einstellung schon weitgehend stimmt, also de Facto nur eine Kontrolle, dann reicht das Benzin in der Schwimmerkammer, d.h. man kann den Tank einfach abschrauben/abstöpseln und die paar Minuten die der Motor mit dem Vergaser-Vorrat läuft reicht allemal.
In Antwort auf:Mein Trick: Ich vertausche nach dem Einstellen der Vergaser die Schläuche, so sehe ich ob die Uhren unterschiedlich anzeigen - was sie aber nicht tun.
Ich habe bei menen mal einen Schlauch auf beide gemacht und mit ner Spritze daran gesaugt. Die zeigen exakt das Gleiche an. Werner
"Schließlich wurde das Leben uns gegeben, um es zu entdecken."