Das macht Pauli-H. I. so lange, bist Du endlich schreibst "Aff", statt "Ach".
--------------------------------------------------------------------------------- --- Es lohnt nicht, gegen den Wind zu kämpfen, aber man kann Windmühlen bauen --- ---------------------------------------------------------------------------------
"Sie" sagen die Eingebohrenen bei uns überhaupt nicht, sonder "ihr". Das hat man bei uns nicht nur "bein Ferscht" (zum Fürst) gesagt, sonder auch zu jemanden, mit dem man nicht "per du" ist. Etwas verwirrend für Fremde ... Grüße Falcone
hier im Rheinland halten sich immer noch vier Anreden (wie in Italien).
Das "Ihr" - Pluralis majestatis - wird für ge"sie"zte Leute in gesetzterem Alter verwendet und ist eine echte Ehrenbezeigung.
Das "Sie" ist im Platten fast ein wenig abfällig und distanziert den Angesprochenen klar als Fremden. Anmerk: im italienischen hat sie das "Sie" auch erst in den Kaufhäusern so allmählich durchgesetzt.
Das "Er" ist für den Fremden in Augenhöhe bestimmt, für den Kollegen aus der Branche, der nicht im gleichen Dorf wohnt, etc.
Das "Du" ist wie üblich.
Warum sagt Konrad Beikircher wohl, daß das Rheinland echt mediterran sei?
- - - -
Sehr schwierig rauszuhören ist der Unterschied zwischen "Ihr" und "Er" bei einer Frage, z.B. "Hat er mal einen Karton?" oder "Habt Ihr mal einen Karton?" heißt "Hadder ens enne Kartong?" bzw. "Haddür ens enne Kartong?" Der Unterschied ist nur marginal und kann mit unseren Buchstaben gar nicht wiedergegeben werden. Vorsicht für Nichteingeweihte!
Sehr üblich ist es auch, jemanden zu duzen, aber trotzdem beim Nachnahmen zu nennen. Das ist noch eine graduelle Stufung zwischen "Er" und "Du". Gelegentlich wird es auch ironisch verwendet und soll eine Pseudo-Achtung ausdrücken. In mittelständischen Firmen wird mit dieser Anrede dokumentiert, daß man zwar gegenüber dem Chef oder Management die Etikette einhält, sich aber trotzdem besser kennt.
Entgegen weitverbreiteter Ansicht kann der Rheinländer durchaus auch richtiges Hochdeutsch sprechen. Daß er es mit seltsam verbogenen Vokabeln oder kuriosen Betonungen versieht, liegt an der angeborenen Skepsis gegenüber der Obrigkeit. Hier schwingt dann zur Hälfte Ironie mit und zur anderen Hälfte die Haltung: "Laß mich in Ruh, ich kann das nicht!"
So oder so ähnlich ist auch der Karneval entstanden.