Hier mal eine Info über Teflon, hier zwar speziell über die Verwendung in Bremsleitungen, aber ist auch generell interessant, stammt von lucas-bikersworld.com
Informationen über Stahlflexbremsleitungen
1. Die Teflon-Innenseele
Das Teflon ist noch ein sehr junges Material und wurde erst 1938 von Dr. Roy Planket bei einem zufälligen Experiment mit Kältemitteln erfunden. Im Laufe der Jahrzehnte konnte aus vielen Versuchen heraus eine wässrige Dispersion von PTFE entwickelt werden. Dies erst ermöglicht die Herstellung eines Feinpulvers, aus dem wiederum Pasten hergestellt werden können. Die Pasten werden im Regelfall durch Pastenextruder zu Schläuchen verarbeitet. Die während der Verarbeitung stattfindende Sinterung ergibt dann den Telfon-Schlauch unserer Bremsleitung.
Das Material zeichnet sich im Besonderen aus, daß es praktisch gegen alle Chemikalien und Lösemittel beständig ist. Auch Feuchtigkeit bringt keine Quellwirkung. Die langfristige UV-Bestrahlung erzeugt weder Verwitterung noch Zersprödung. Es hat einen sehr hohen Schmelzpunkt sowie eine hohe Schmelzviskosität. Außerdem ist Teflon in der Oberfläche so glatt, daß praktisch nichts daran haften bleiben kann. (Denken Sie dagegen an die Versuppung von Bremsflüssigkeit in alten Gummileitungen)
Teflon ist bei sehr hohen Temperaturen extrem stabil. Die Dauergebrauchstemperatur liegt deshalb bei ca. 260 °C. Bei dieser Temperatur bleiben ca. 50% der mechanischen Eigen- schaften noch nach 20.000 Stunden erhalten. Oberhalb von 300°C setzt bei PTFE ein allmählicher Gewichtsverlust ein. Noch höhere Temperaturen führen dann zum Zersetzungsprozeß. Die Chemikalienbeständigkeit ist vor allen Dingen wichtig im Hinblick auf die verschiedensten Zusammensetzungen von Bremsflüssigkeiten.
2. Der Nutzen:
Die Witterungsbeständigkeit ist ein Hauptargument beim Motorrad. So ist das Teflon PTFE extrem hydrophob (wasserabstoßend). Dies hat zur Folge, daß die Feuchtigkeitsabsorbtion bei Raumtemperatur nach 24 Stunden im Wasser nur 0,01% beträgt. Das Material ist deshalb auch überaus Ozon- und UV-Licht unempfindlich. Es wurden verschiedene Versuche durchgeführt, wo nach 20 Jahren noch kein Alterungsprozess wahrgenommen werden konnte.
Teflon PTFE ist weitgehenst nicht entflammbar. Der Flammpunkt nach ASTMD 1929 liegt bei
530 °C. Alle diese beschriebenen Vorteile machen das PTFE zu einem überlegenen Werkstoff im Vergleich zu herkömmlichen Gummi-Bremsleitungen.
Dank seiner ausgezeichneten Biegewechselfestigkeit ergibt Teflon in Verbindung mit seiner Beständigkeit gegen aggressive Bremsflüssigkeiten bei hohen Temperaturen ein hoch effizientes und zuverlässiges Schlauchmaterial. Stahlgeflecht mit hoher Zugfestigkeit verringert darüberhinaus die räumliche Ausdehnung auf ein Minimum wodurch die Bremsreaktion optimiert wird. (Gutes Ansprechverhalten und gleichbleibender Bremsdruck auch bei hohen Temperaturen). Dabei ist zu erwähnen, daß sämtliche Schlauchleitungen sich unter Druck entweder längen oder kürzen. Bremsleitungen, die mit einem neutralen Flechtwinkel umwoben sind, garantieren eine gleichbleibende Länge, auch bei unterschiedlichen Drücken. Vergleichen Sie dazu unsere Testreihe. Es gibt auch billige Stahlflexleitungen, die über so eine lasche Flechttechnik verfügen, daß die Ausdehnung ein sehr hohes Streuband zeigt.
Bremsleitungen unterliegen vorgeschriebenen Wechselintervallen, so daß mindestens alle fünf Jahre die Leitung ausgetauscht werden muß. Dies geschied im Regelfall nicht. Unter Berücksichtigung, daß Stahlflexleitungen praktisch keine Alterung und keinen Verschleiß erfahren, ist die Investition in diesen Artikel im Vergleich zu anderen Verschleißteilen nicht nur von praktischem Nutzen sondern auch vom wirtschaftlichen Wert her richtig. Ebenso verlängern sich die Wechselintervalle für die Bremsflüssigkeit (insbesondere DOT 5.1) was im Hinblick auf die Entsorgung von hochgiftigen Substanzen sicherlich einen Zusatznutzen bedeutet.
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3. Die Umweltbelastung
Zu berücksichtigen ist die Tatsache, daß die Industrie nicht in diesem hohen Maße eine qualitative Verbesserung an den bisher bekannten Gummischlauchleitungen gedurchführt hat, wie in derselben Geschwindigkeit die Belastung durch Umwelteinflüsse auf diese Teile zunimmt. Hier sind im Besonderen zu nennen die gerade im Sommer immer häufiger auftretenden Ozonbelastungen und die damit verbundene zusätzliche Belastung der Gummileitungen durch UV-Einstrahlung.
Eine nicht wissenschaftlich untersuchte und daher nicht kurzfristig beweisbare Angelegenheit, aber logische Schlußfolgerung ergibt sich außerdem aus den zusätzlichen Umweltbelastungen durch Auspuffabgase und Industrieemissionen. Hier vor allen Dingen der Einfluß von Schwermetallpartikeln und Kohlendioxid-Verbindungen, die mit Sicherheit ganz erheblich zum Alterungsprozeß einer Gummileitung beitragen. Man kann dies auch hier vielleicht vergleichen mit dem permanenten Innovationsdruck der Fahrzeuglackhersteller, Lacke zu finden, die eine erhöhte Resistenz gegen eben diese Umweltbelastungen aufweisen. (Man denke heute auch einmal an den Einsatz von chemischen Sprays und diversen aggressiven Reinigungsmitteln)
4. Grenzen der Möglichkeiten
Die optimale Funktion eines hydraulischen Bremskreissystemes ist die richtige Abstimmung der einzelnen Parameter. Zwar trägt die Stahlflexbremsleitung durch die Erhöhung des Druckpunktes, der verminderten Wasseraufnahme und der Temperaturresistenz zu einem großen Teil zum guten funktionieren einer Bremsanlage bei, dennoch müssen genauso der Handbremszylinder, die Brems- zange, die Bremsscheibe und die Bremsbeläge gut gewartet und abgestimmt sein. Oftmals ist z.B. die Bremsflüssigkeit nur total veraltet. D. h. die Stahlflexleitung kann auch nur die Mängel beheben, die durch eine mangelhafte Bremsleitung ausgelößt werden.
5. Prüfnormen
Bis 1989 war die DIN/ISO 3996 maßgebliche Prüfgrundlage für Bremsleitungen. Diese Norm wurde dann durch den US Standard FMVSS 106 ersetzt. Beide Normen setzten bei Hydraulikleitungen den Einsatz vom Gummi voraus und so sind viele Anforderungen als spezifisch für dieses Medium zu betrachten.
Hier die relevanten Tests der TÜV-Prüfungen nach FMVSS 106 :
1. Volumenaufnahme ( beträgt ca. 0,25 ml/100 bar und m, im Vergleich dazu:
0,42 - 0,67 ml/100 bar bei Gummischläuchen)
2. Berstdruckverhalten (jeweils bei 250 Bar und 400 Bar Innendruck)
3. Bremsflüssigkeitsverträglichkeit (kein Problem für Teflon)
4. Schleuderverhalten u. a. Schleudertest (mind. 35 Stunden bei 900 Umdrehungen in der Min. Leitung steht dabei unter Druck)
5. Zugfestigkeit muß 1500 N betragen bei einer Geschwindigkeit von 25 mm pro Minute
6. Kaltbiegefestigkeit (Teflon wird in großen Kälten spröde)
7. Ozonbeständigkeit (eigentlich nur für Gummileitungen interessant)
8. Verhalten nach Wasseraufnahme
9. Salzsprühtest
Ergebnisse nach unseren eigenen Salzsprühtests im Labor Koblenz:
- Fittinge Hauptbestandteil Messing: 10 % Rotkorrosion nach 240 Std.
80 % Weißkorrosion nach 240 STd.
- Fittinge Hauptbestandteil Stahl: 50 % Weißkorrosion nach 240 Std.
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Diese Nachricht wurde mit einer Taschenlampe in das offene Ende eines Glasfaserkabels gemorst.
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