endlich ist es da, mein Reparaturbuch. Da sieht man auch den vierten Gang, der anders geschaltet wird, als die anderen und daher evtl. auch etwas empfindlicher ist. Nur so nebenbei.
Meine Frage: laut dem Buch gibt es eine Schubanreicherung an den Vergasern. Wenn ich das wörtlich nehme, heißt das, das Gemisch wird bei geschobenem Motor fetter. Äähhhh??? Stimmt das wirklich? Motor voll überfettet, damit er nachher besser wieder kommt? Dazu den Luftbypass, damit es ab und zu knallt im Auspuff? So nach der Art der Rallye-Autos, damit der Turbo am drehen bleibt? So richtig kann ich mir das nicht vorstellen.
Oder hat der Verfasser des Buches es nicht besser gewußt und es erfolgt eine Abmagerung, also Anreicherung mit Luft? Ich weiß, daß die alte YAMAHA VF 1000, einer der ersten Soft-Chopper, eine zusätzliche Luftbohrung hatte, die bei Schubbetrieb geöffnet wurde. Im Test stand damals, "...gegen Vergaserpatschen", was immer damit auch gemeint war.
Hi, Wahrscheinlich mal wieder schlecht übersetzt.Soll doch sicher Beschleunigungsanreicherung heissen.Das würd Sinn machen.Dazu gab es an Vergasern eine Beschleunigerpumpe,eine Membranpumpe die etwas Sprit in den Einlass spritzt wenn man fest aufs Pedal tritt. War am Mopped aber nicht so oft anzutreffen.
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könnte passen. Die W hat eine Beschleunigerpumpe. Die braucht sie auch. Wir haben es hier nicht mit einer Engländerin mit superlangen Steuerzeiten und hohen Sauggeschwindigkeiten zu tun, bei dem durch feinfühlige, britische Meisterhand das Verhältnis aus Öffnung und Übersteuerung verschluckfrei justiert wurden, sondern mit einem Vierventiler, der eher hausbackene Steuerzeiten hat und damit auch entsprechend bremst beim Zuschieben.
So ein Motor hätte mit einem Einfachschiebervergaser Riesenprobleme.
@Kawerner: Es handelt sich offensichtlich um das Luftabschaltventil. Soll durch Anfetten des Gemischs im Schiebebetrieb verhindern das die Kiste in den Auspuff patscht (auch bei anderen Motorrädern üblich). Bei der "W" klappt das ja "leider" nur bedingt. Von einer Beschleunigerpumpe hab ich im "W"-Vergaser noch nichts gesehen.
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die Beschleunigerpumpe ist am linken Vergaser. Wenn man unter die Vergaser schaut, sieht man beim Gasgeben die Anlenkung. Im BHB ist auch beschrieben, daß die Maschine absäuft, wenn man im Stillstand mit dem Gas spielt. Im Repparaturbuch ist die Demontage beschrieben. Verwirrend ist für mich, daß das Ding gleich aussieht, wie die sog. Schubanreicherung.
Das das Gemisch im Schubbetrieb anfettet, finde ich nicht schön. Wenn es wirklich nur zur Vermeidung des Geploppers ist, kommt das bei mir auf jeden Fall raus. Ploppern ist schön!!
Ich werde mich aber erst noch eingehender vertiefen in das Ganze. die Lady wird ihre Geheimnisse schon preisgeben.
In Antwort auf: Im BHB ist auch beschrieben, daß die Maschine absäuft, wenn man im Stillstand mit dem Gas spielt.
endlich wird mir das bstätigt...bitte gebe mir genauere infos wo das steht...weil das hat mir bisher keiner geglaubt... --------------------------------------------------- Meine Hompage: http://www.szabolcs.at Meine Bikeseite: http://www.szabolcs.at/bike
im Moment halte ich mich noch zurück mit Basteln, weil ich noch nicht in der ersten Inspektion war. Über kurz oder lang wird aber kein Halten mehr sein.
Die alten englischen Motoren und zum Teil auch die italienischen hatten selbst bei geschlossenen Schiebern dermaßen starke Sogwirkung, daß der Motor quasi nur drauf wartete, bis er Futter kriegte, und solange gierig an den Düsen sog.
Heute bewundern wir die Gasdynamik solcher Motoren, die aber nur deshalb so sein konnte, weil noch kein Abgasprüfer hinterm Auspuff her schnupperte und keine Lärmmessung das freie Abatmen des Motors behinderte. Auch der Verbrauch wurde eher schulterzuckend in Kauf genommen. Der Erfolg von nachträglichen Schalldämmungsmaßnahmen oder Umbedüsungen ist ja sattsam bekannt. Die Dinger laufen gar nicht mehr so toll.
Also haben findige Japaner der W vier Ventile gegeben und ein ausgekügeltes Auspuffsystem mit verbundenen Expansionskammern, damit wir leise und sparsam und dennoch enorm kraftvoll fahren können. Aber die Gasdynamik, die muß sich der Motor erst aufbauen, wenn man Leistung fordert. Da müssen erstmal die Flammen ins Auspuffrohr schießen und alles mitreißen einschließlich Frischgas während der Ventilüberschneidungszeit, damit sich im Vergaser Geschwindigkeiten aufbauen, die für eine ordentliche Verwirbelung sorgen. Das ganze dauert halt zwei bis vier Arbeitsspiele, da muß die Pumpe erst aushelfen.
Hätte man einen Gleichdruckvergaser mit stark gedrosselter Ausgleichsbohrung, so würde sich der Motor zwar nicht verschlucken, aber er käme doch etwas träger beim Gasgeben, weil der Querschnitt nur langsam frei gegeben würde. Ob das einem kritischen W-Treiber gefallen würde? Sicher nicht!
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Mich wurmt, daß ich den Sinn der Schubanreicherung nicht erkenne. Für mich steht fest, daß die Erbauer dort nicht einfach Blödsinn gemacht haben. Aber fetter stellen im Ausrollen?? Grübel, dann müßte doch auch mehr verbraucht werden etc.!
Wie auch immer. Moppet einfach nur fahren macht ja auch keinen Spaß. Demnächst wird das ganze mal versuchsweise gebrückt.
Na sowas, jetzt habe ich schon etliche W - Vergaser aus beruflichen Gründen zerlegt und gereinigt, aber eine Beschleunigerpumpe habe ich auch noch nie gesehen. Was für ein Modelljahr hast Du denn da, sollte sich etwas geändert haben? . . .
. Hat mir ja keine Ruhe gelassen, habe heute am lebenden Objekt nachgesehen... Jaa, unsere W-altraud hat eine B-schleunigerpumpe. Erschreckend, was Routine und Vergesslichkeit zusammen für Dinge anrichten können. . . .
3 könnte ich jetzt mal auf Anhieb nennen. (Tu ich aber nicht)
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