In Antwort auf:Kennt einer von Euch den Film "Kleine Fluchten", in dem sich der alte Knecht ein Mofa kauft, um nach Jahrzenten endlich mal aus seinem Dorf herauszukommen?
Ja, kenn ich und mag ich sehr. Und er trifft das Thema hier. Kleine Fluchten, Nischen und Selbstbehauptungen. Kleine Gesten noch erkennen, kleine Künste noch genießen können. Anpassung, wo nötig, aber nicht in geduckter geschweige denn selbstaufgebender Haltung - gegen den Strom, wo möglich, aber nicht mit intellektuell selbstverliebtem "Ach, was bin ich unangepasst"! Zivilcourage, wenn´s mal drauf ankommt. Aber nicht um des Applauses willen.
Antworten, die besser gefallen? Und was ist mit den Fragen?
In Antwort auf:Siehste, bei mir iss das andersrum. Ich finde die meisten Leute und das was sie tun einfach nur zum k......
Wer sind "die meisten Leute"? Die meisten von denen, die du kennst und deshalb beurteilen kannst? Trauriger Bekanntenkreis. Oder die meisten von allen? Die du nach Adam Riese nur zu einem Bruchteil kennen und entsprechend be- bzw. aburteilen kannst... Was ist denn beispielsweise zum Kotzen? Dass Menschen nach dem äußeren Schein beurteilt werden und deshalb oft nur auf Äußerliches Wert legen? Schwierig, schwierig. Ich kriege bei diesen sehr absolut klingenden "Konträr"-Positionierungen etwas zwiespältige Gefühle. Zumal ich immer wieder Überraschungen erlebe, hinter welcher Schale sich welcher Kern verbirgt (in beide Richtungen) - wenn man mal näher hingucken kann (und will). Nix für ungut, nur ein Gedankenanstoß. Ist ja auch nicht so, dass mich die Mehrheit "der Leute" überzeugt. Aber was wissen wir schon voneinander?
In Antwort auf: Siehste, bei mir iss das andersrum. Ich finde die meisten Leute und das was sie tun einfach nur zum k......
Ich denke ähnlich wie Uwe, obgleich vielleicht nicht in dieser Härte: Ein Amerikane desssen Namen ich leider vergessen habe und dessen Buch ich verlegt, verloren, verliehen habe, schrieb, dass in allen Kulturen ungefähr 10% vom Grund auf korrupt, und ca 10% von Grund auf integer sind. Es kommt darauf an dafür zu sorgen, dass die Integeren die Oberhand gewinnen. Er bezog es damals primär auf die New Yorker Polizei und die Zeit in der diese durch und durch korrupt war.
Wenn in dunklen Zeiten, die Mehrheit einem zujubelt, so braucht man darauf wahrlich nicht stolz zu sein.
Wie schrieb es Schiller:
Wem der grosse Wurf gelungen, Eines Freundes Freund zu sein, Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein! Ja, wer auch nur eine Seele Sein nennt auf dem Erdenrund! ...
Andreas Feiniger schrieb einmal, dass es am wichtigsten sei, seinen eigenen Ansprüchen zu genügen (und mitunter am schwierigsten)
Wenn einem zu viele zustimmen, dann, und da gebe ich Uwe Recht, sollte man argwöhnen, dass man vielleicht doch einen Fehler gemacht hat
Mir liegt es daran mir selbst und meinen Freunden treu zu bleiben auch gegen die Meinung der Rest der Welt
Wow, nach ca. 24 Std. Abwesenheit ist hier doch was ganz nettes entstanden!
Hans-Peter nach Deiner Antwort finde ich die Bezeichnung "Kämpfer und W-Fahrer" berechtigt.
Kleine Fluchten ist ein wunderbarer Film, den man unbedingt gesehen haben muß!
Als Chirurg, ja, kann man sicher vielen Leuten helfen. Sagen wir so, es ist schön, wenn man seinen Job, so mit seiner Anschauung verbinden kann, und versuchen kann menschliches Leiden zu lindern. Aber es ist eine Gratwanderung. Psychologisch wird uns Ärzten allgemein oft ein sogenanntes "Helfer-Syndrom" unterstellt. D.h. man bedient unter Umständen nicht nur die Interessen der Patienten, sondern allzu oft auch die eigenen(sich wichtig machen, Macht über andere, eigene Komplexe damit kaschieren, finanzielle Motive, etc.). Außerdem ist der Job gelegentlich ziemlich hart, d.h. das was man dabei mitkriegt.
@steve:
In Antwort auf: Zumal ich immer wieder Überraschungen erlebe, hinter welcher Schale sich welcher Kern verbirgt (in beide Richtungen) - wenn man mal näher hingucken kann (und will).
Stimmt voll und ganz! Drum sagen wirs mit Heraklit(steht in Lessing - Nathan der Weise): Tretet ein, denn auch hier sind Götter!
Siehste, bei mir iss das andersrum. Ich finde die meisten Leute und das was sie tun einfach nur zum k......
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da geh ich mal mit Dir konform. Was die Gesellschaft einmal über mich denken mag, is mir schnuppe, solange ich keinem/er ernsthaften Schaden zugefügt habe, will ich doch kein angepasster Arsch sein. So lange diese Gesellschaft einen wegen seiner Meinung, Aussehen an den Rand drängt, denk ich mir, jezt erst recht.
In Antwort auf: Andreas Feiniger schrieb einmal, dass es am wichtigsten sei, seinen eigenen Ansprüchen zu genügen (und mitunter am schwierigsten)
Für diese Binsenweisheit braucht's eingentlich kein Feininger-Zitat. Jeder weiß auch, dass der Kampf gegen den inneren Schweinehund mit am schwierigsten ist. Hat man den mal gewonnen, kann man getrost auch gegen oder für was anderes kämpfen. Was immer das auch sei - nicht nur als "W-Fahrer". Eigenartiger Bezug übrigens, als W-Fahrer kämpft man eben gerade nicht, sondern man genießt.
In Antwort auf: Für diese Binsenweisheit braucht's eingentlich kein Feininger-Zitat.
Für die Tatsache, dass dieses eine Binsenweisheit ist, halten sich erstaunlich wenige daran . Feiniger ist halt neben Ansel Adams einer der Photographen, die mich sehr imponiert haben.
In Antwort auf: Eigenartiger Bezug übrigens, als W-Fahrer kämpft man eben gerade nicht, sondern man genießt.
Schön gesagt: Der/die W-Fahrer(in) an sich - und insbesondere die, die sich hier 'rum tummeln, denn es gibt ja noch eine beträchtliche Dunkelziffer - ist eigentlich lediglich dadurch definiert, dass sie/er W fährt. Sonst nichts. Das reicht doch auch, oder?
In Antwort auf: Feiniger ist halt neben Ansel Adams
Na, da kommen wir auf Umwegen doch wieder zum 'Kampf' zurück. Wer schon je versucht hat, ein sauberes SW-Foto in größerem Format - und noch dazu im Stile einer der beiden genannten Herren - aus der Dunkelkammer zu zaubern, weiß, was ich meine. (Hat aber mit dem Kampf, den Peter2 meinte, wahrscheinlich nicht viel zu tun )
In Antwort auf:will ich doch kein angepasster Arsch sein
als ich mir vor 2 Wochen einen Gummiabzieher für die Dusche gekauft habe um sofort nach dem Duschen die Dusche schön abzuziehen und dann trocken zu reiben hab ich mir ernsthaft Gedanken gemacht ob es bei mir jetzt soweit ist.....
Die Tagebücher der letzten Freundin von Albert Einstein wurden gefunden. Ganz nett. War auch ein Kämpfer, fuhr sicher auch Motorrad!
Zitat "Man kann nicht sagen, die Politik ging einen nichts an, weil sie sich auf unserem Rücken abspielt", betonte Einstein. "Ich bin ein alter Revolutionär, wie Du immer sagst. Politisch bin ich noch immer ein Feuer speiender Vesuv." z.B. @ pele
Also das Helfer-Syndrom kenne ich von Frauen, die sich ein armes Würstchen zum Mann nehmen, das sie dann bemuttern können.
Außerdem bezieht sich das Helfer-Syndrom auf schlechte Psychiater/ Psychologen, die, in dem sie Leuten mit psychischen Problemen "helfen", die eigenen Probleme kompensieren und verdrängen wollen...solche Exemplare habe ich schon kennen gelernt.