Die Kritik an Politikern hat - solange sie sich an konkreten Ergebnissen ihrer Arbeit orientiert - m.E. nichts mit Stammtischparolen zu tun. Aber sie greift zu kurz und zum Teil auch daneben. Ich glaube, dass es kaum Politiker gibt - und das gleiche gilt für andere Berufstätige - , die morgens ihre Arbeit mit der Einstellung beginnen: Ich tu nichts oder mach nur Mist oder denke nur an mich und meine Vorteile. Ich glaube auch, dass Politiker viel und lange arbeiten, aber dass aufgrund eines bürokratisierten und formalistisch völlig verselbständigten Politapparates nicht viel an effektiv-effizienter Leistung dabei rumkommt. Das heißt, jede Menge durchaus mühsamer Kleinklein-Arbeiten ergeben kein sinnvoll zusammengeführtes großes Ganzes, weil alle neben- und durcheinander herwurschteln, immer wieder neu verschachteln, differenzieren, partei- und lobbypolitisch überarbeiten, europa- und weltpolitisch abgleichen usw.usf. Wahrscheinlich ersticken die Politiker sogar an Arbeit - nur leider größtenteils an sinnloser oder sinnentfremdeter. Dann kommt noch die Wirkung der Medien hinzu, die Orientierung an der nächsten Wahl und hier und da auch ganz normale menschliche Schwächen und Überforderungen. Was tun? Ich weiß es nicht. Es bedürfte großer parteiübergreifender Einsicht und noch größerer gemeinsamer Anstrengung, um die wirklich und eigentlich nötigen "Reformen", die erstmal gar nichts mit den bekannten Tagesthemen zu tun haben, in Angriff zu nehmen. Aber dann ist ja auch noch der Bürokratie-Moloch in Brüssel da und die Globalisierung und und und. Also schauen wir doch lieber auf das, was unsere Politiker zustande bringen und was nicht und was vielen oder wenigen nutzt. Stammtische sind manchmal besser als ihr Ruf.
Der Tag ist 24 Stunden lang, aber unterschiedlich breit.
aber ich finde es z.b. völlig übertrieben, das ein mdb bereits nach einer legislaturperiode vollen rentenanspruch hat. was soll das?
oder, daß ein staatssekretär auch nach amtsrücktritt noch zwei jahre im dienstwagen spazierenfährt, seine sekretärin behält? und einen chauffeur für seine frau?
dat mutt doch nich! oder?
ich glaube auch, daß steve garnicht so unrecht hat, bzgl. dessen, daß viel von der ganzn arbeit in bürokratie und aberwitzigen formalitäten versickert und versumpft. und jetzt kommt mir ja keiner und sagt "wo wär mer denn ohne bürokratie?! hä?"
is scho klar, aber wir ham a weng viel davon.
nettes beispiel:
von der WELTWEIT z.th. steuern verfassten literatur, befassen sich 60% ausschließlich mit dem DEUTSCHEN STEUERSYSTEM!
hallo, gehts noch
marc ----------------------------------------------
In Antwort auf: und die Globalisierung und und und.
jawoll, scheiß globalisierung! wir sind ja gottseidank kein exportland!!!
hallo?! deutschland ist eins der länder, die meines erachtens weltweit am meisten von der globalisierung profitieren. ----------------------------------------------
@windi Ich glaube, du hast da was falsch verstanden. Es geht mir garnicht um die Politiker und deren Leistungen. Es ist sicherlich richtig, das die meisten wenig Geld für viel Arbeit erhalten. Dennoch, wie Chuchi schon erwähnte, behalten sie teilweise lebenslang Privilegien. Im Rhein-Main-Gebiet gibts einen ehemaligen Stadtbürgermeister, der erhält ob 2er Legislaturperioden weiterhin Pension, hat aber seine Anwaltskanzlei wieder übernommen, nachdem er sie verpachtet hatte. Würde man dieses System im Allgemeinen anwenden, so erhielte jeder von uns von seinem ehemaligen Arbeitgeber eine Betriebsrente während er beim neuen AG Gehalt bezöge. Das kann es doch nicht sein, oder ? Ich bin auch kein Stammtisch-Poet, ich weiß garnicht, wann ich das letzte Mal inner richtigen Dorfkneipe war. Nein, ich kann mich nur erinnern, das unser Altbundeskanzler vor vielen Jahren mal in einer Neujahrsansprache von enger zu schnallenden Gürteln sprach, während in der nachfolgenden Tagesschausendung die Erhöhung der Diäten bekannt gegeben wurde. Solch ein Verhalten ist unglaubwürdig und führt nicht dazu, das ein Gemeinschaftsgedanke geboren wird. Da auch die jetzige Regierung nach ähnlichem Prinzip arbeitet ist es nur eine logische Konsequenz, das viele sich abwenden und ihr eigenes Süppchen kochen. Jeder versucht, Steuern zu sparen, auch illegal, wenn es sein muß. Ein blühender Schwarzmarkt ist die Folge und damit ein bröckelndes Sozialsystem. Dazu kommen dann noch sinnlose Verschwendungen, wie Brücken, zu denen keine Straßen führen etc. und so ergibt ein Baustein nach dem anderen ein Gebilde, welches derat instabil ist, das der kleinste Funke zur Katastrophe führen kann. Wer noch die Weimarer Republik in der Schule gelernt hat, weiß, das dies nicht das erste Mal in Deutschland wäre.
Ansonsten bin ich als begeisterter Off-Roader schon in einigen Ländern unterwegs gewesen, u.a. auch in Afrika. Mir ist durchaus geläufig, das Deutschland zu den reichsten Ländern der Erde gehört. Selbst in Europa ist der Unterschied schon krass, und da meine ich noch nicht mal Rumänien oder so, es reicht schon der einfache Grieche oder Portugiese im Vergleich zum einfachen Deutschen. Ich war bisher nur in Nordafrika, was im Vergleich ja noch reich ist, und diese Lebensumstände dort lassen einen schon nicht kalt.Während hier Nahrungsmittel verunstaltet (Wurst mit Clownsgesicht) und weggeworfen werden, glauben sich dort die Leute die Sachen aus den Mülltonnen raus. Selbst sauberes Wasser ist dort schon Luxus, während hier 2 Mal am Tag geduscht wird. Insofern stimme ich dem voll zu, das wir hier uns glücklich schätzen dürfen, was jedoch nicht heißt, aus lauter Dankbarkeit den Duckmäuser zu spielen. Wo Kritik angebracht ist, sollte sie auch angebracht werden ! Gruß U- W mit der Fgnr 1291
Nur mal kurz zum Thema "Globalisierung". Das hat schon lange nichts mehr mit Im- und Export zu tun, eher schon mit dem Gegenteil: Konzerne im- und exportieren von überall nach überall und Staatsgrenzen, vor allem Staatsrechte, verlieren an Bedeutung. Aber das ist noch ein Thema für sich.
Der Tag ist 24 Stunden lang, aber unterschiedlich breit.
........was mal wieder beweist, dass die Wirtschaft der Politik weit weit voraus ist.......
"Globale Gesellschaft mit einer Weltregierung"
Klingt wie aus Star Trekk, sollte aber irgendwann in ferner Zukunft möglich sein.
Duck Dunn P.S. MdB und Rentenansprüche: sollte man machen wie im White House, nach dem die Typen abgewählt wurden, feuern. Müssen sich dann selber um neue Jobs kümmern, so wie jeder andere Bürger auch.