Moin werte Runde, ich hätte mal eine Frage: Meine W650, mit offenen Luftfiltern aus Hildburghausen versehen, stand bedauernswerterweise gute 10 Jahre abgemeldet in der Garage, der Versuch sie vor 5 Jahren zuzulassen scheiterte daran, dass sie nur ab 2000 Umdrehungen Standgas überhaupt lief. Nachdem ich diesen Sommer dann endlich dazu gekommen bin den Vergaser mal abzubauen konnte ich sehen, dass eine Hauptdüse (rechts, also die wo man gut rankommt und die unter dem Schieber mit Membran sitzt) fast komplett zu war, Dreck aus, wie sich später zeigte, dem Benzinhahn, der ersten leckte und zweitens auch dreckig war. Die Hauptdüsen habe ich gereinigt und mit Druckluft durchgepustet, die anderen Düsen und Kanäle nur gedruckluftet, da ich nicht sicher war, ob es beim Zusammenbau des Vergasers noch Dinge zu beachten gibt die ich nicht auf dem Schirm habe. Danach lief die Maschine, nicht superrund, aber gut genug zum Zulassen. Fahrbar. Nun bin ich eine mittlere Runde gefahren und habe folgendes festgestellt: Die Leerlaufdrehzahl, wenn auf 1500 eingestellt, variiert zwischen 1300 und 1600, immer wenn der Motor patscht, und das tut er alle paar Sekunden, fällt die Drehzahl ab und kommt dann wieder. Blöderweise passiert das auch, wenn ich unter 3000 Umdrehungen fahre, dann natürlich mit Auswirkungen aufs Fahrverhalten. Ab 3000 Umdrehungen schnurrt sie wie ein Kätzchen. Das Patschen (bzw.leise plöppern) kannte ich von früher, da aber im Schiebebetrieb, nicht im Stand. Bevor ich jetzt den Vergaser komplett zerlege, wovor mir ein wenig graut, weil ich nicht weiß ob ich die anderen Düsen wieder so reinbekomme wie sie sollen, folgende Fragen: Trügt mich meine Erinnerung und patschen im Stand ist normal? Klingt das Problem, so es eins ist, nach dreckigen Düsen oder könnte die Vergasersynchronisation nicht i.O. sein? Falls es am Vergaser liegen sollte, gibts einen Trick den Gaszug auszuhängen? Oder handelt es sich der Beschreibung nach um etwas ganz anderes, was ich noch nicht auf dem Zettel habe? Z.B. habe ich den Benzinschlauch nicht getauscht, kann Dreck, der da drin war, ein Problem werden, oder löst der sich in frischen Sprit auf? Vielleicht hat jemand eine Idee oder kennt das Problem, über eine Hinweis wo ich weitersuchen sollte würde ich mich freuen!
Ähnliches Verhalten hatte ich bei einer anderen Vergasermaschine durch eine Art Fussel in der Leerlaufgemischdüse. Ausgedreht gegens Licht gehalten konnte man sehen das etwas drinhing. Gereingt hab ich das mit so kleinen Bürsten, die es für Airbrush Sets gibt.
Dreck löst sich durch frischen Sprit meistens nicht auf. Die von dir beschriebenen Symptome deuten jedoch auf ein zu mageres Gemisch im Leerlaufbereich hin. Dazu solltest du die Vergaser noch mal ausbauen und die beiden Leerlaufdüse (siehe Datenbank) rausnehmen und reinigen. Dabei kann man nichts verstellen. Der Motor sollte bei einem Leerlauf von ca. 900/min sauber rund laufen und dann auch Gas annehmen ohne Spucken und Sprotzen. Wenn an der Synchronisation keiner rumgedreht hat, kannst du davon ausgehen, dass sie in Ordnung ist. Sie verstellt sich normalerweise nicht. Was du nach langer Standzeit noch prüfen solltest, ist die Dichtigkeit der Ansaugflansche zwischen Vergasern und Zylinderkopf. Bei laufendem Motor etwas Bremsenreiniger drüber sprühen. Ändert sich dabei die Motordrehzahl, hast du eine Undichtigkeit gefunden. Die Gaszüge brauchst du nicht aushängen, wenn du die Leerlaufdüsen reinigst. Einfach die Vergaser neben den Zylinder hängen, mit einem Dreht oder einem Straps. In alle Kanäle der Vergaser solltest du noch einen Vergaserreiniger einsprühen. Das löst Schmutz oftmals besser als ein Ultraschallbad.