nach etwas längerem Umbau auf die Vergaser, die auch im Roller drin sind, geht der Motor jetzt ganz toll. Man beachte das Anspringverhalten, kaum, dass man den Knopf berührt, läuft er auch schon. Gefesselt mit Abschleppseil am Baum hatte ich ihn gestern schon auf 6000/min, aber der erzeugte Wind wird so stark, dass ich keine Luft mehr kriege. Ich werde für die weiteren Versuche meinen Helm aufsetzen. 6000/min würde aber zum Fliegen schon reichen.
Der Umbau zog sich etwas, weil es nur eine einzige Stellung gab, in der die Vergaser paßten. Herausgefunden mittels 3D-Druckmodelle und vielen Versuchen. Die neuen Ansaugkrümmer hat ein Kumpel geschweißt. Die Kühlwasserverohrung mußte weichen. Es gibt halt Prioritäten.
Nachdem die Kühlwasserverohrung erneuert war und auch ein wenig anders verschaltet war, war die Elektrik dran, die der Kühlwasserverschlauchung weichen mußte. Sodann kamen noch ein paar elektronische Bauteile hinzu, sodaß der DZM jetzt richtig und wackelfrei anzeigt. Der Anlasser sollte auch geändert werden, aber er tuts und das ist jetzt nachrangig.
Was mich baff gemacht hat, war, dass mit der Voreinstellung der Vergaser der Motor einfach so ansprang und auch einen guten Leerlauf hatte. Natürlich hätte ich ihn lieber noch langsamer, aber der Roller dreht auch 1600/min Leerlauf und das sind am Propeller nur 600/min, was einer üblichen LL-Drehzahl bei Flugzeugen entspricht.
Der Verbrauch ist deutlich niedriger. Als provisorischer Tank wurde die Kaffeedose links am Flugzeug genutzt. Sie ist extra so tief angebracht, um zu testen, ob die Membranbenzinpumpe auch funktioniert. Der Auslaß vom Flugzeugtank ist auf der selben Höhe.
Noch ist nicht alles getestet, aber die Versuche gestern waren schon sehr beglückend. Für die Kraftstoffleitung brauche ich noch ein etwas dickeres Y-Stück, da gab es leichte Undichtigkeiten.
Das Flugzeug soll dann auf eine Wippe quer zur Flugrichtung, mittels derer das vom Propeller erzeugte Gegendrehmoment gemessen werden kann. Die Drehzahl kann jetzt stabil abgelesen werden. Das Verhältnis Kurbelwelle zu Propellerwelle ist 8:3, sodaß ich dann die Leistung des Antriebes messen kann. Der Motor hat laut Kennblatt 35 PS, mal gespannt, wieviel davon noch übrig bleiben nach Abzug des Riementriebes.
Mit wäre es allerdings doch etwas unheimlich. Wenn ich mit einem Landfahrzeug irgendwo liegen bleibe, kann ich ja erstmal in Ruhe rechts ',ran fahren, und überlegen, was zu tun ist ... 🤔 aber bis jetzt ist Dein Projekt ja auch erstmal ein Landfahrzeug 💡😉 .
sollte das Teil nicht Manntragend sein, dann kannst Du es ja als Modellflugzeug im Maßstab 1:1 zulassen. Egal wie, ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Tun.
das hat tatsächlich schon mal jemand gemacht. Der Importeur hat mir erzählt, dass ein älterer Herr unbedingt die Baupläne haben wollte. Die kosteten seinerzeit ca. 300 EUR. Der Mann hatte keinen Flugschein und trug eine extrem starke Brille, war aber von seinem vermeintlichen Vorhaben nicht abzubringen. Nur wenig später ist er dann mit dem 1:1 Flugzeug wieder am Flugplatz aufgetaucht und hat gefragt, ob es mal fliegen LASSEN darf. Er durfte. Eingebaut war ein kleiner Elektromotor und das ganze Modell war so leicht, dass es nur bei sehr schwachem Wind fliegen konnte. Tja, Hobbys gibts . . . .
Mein Flieger macht morgen seinen Leistungstest. Den Prüfer habe ich vom Umbau zwar noch nicht überzeugt, aber seine Fragen deuten darauf hin, dass er das ganze zumindest nicht von vornherein verwirft. Da er selbst die gleiche Maschine hat und sich schon mit dem Motor rumgeärgert hat, sucht er auch nach besseren Lösungen.
Der UL-Flieger und insbesondere der selbst bauende UL-Flieger hat IMMER ein Auge auf der Landewiese zu haben.
Auf dem Motorrad gilt für mich immer das Drei-Augen-Prinzip: ein Auge für den normalen Verkehr, das zweite für sich anbahnende Dummheiten anderer Verkehrsteilnehmer, und das dritte auf die Bodenbeschaffenheit.
In der Luft muß man sich um den anderen Verkehr nicht viel kümmern, halt immer rausschauen und ggf. ausweichen. Aber die Sensoren sind bei Motor und möglicher Landefläche. Das steht sogar so im Gesetz. Deshalb sieht man auch über großen Städten solche Flieger nicht - Ausnahmen gibt es, eine davon hat neulich tödlich geendet.
Eine Menge Notlandungen von Motorfliegern hätten glimpflich enden können, wenn die Piloten sich mit motorlosem Flug etwas besser ausgekannt hätten. Auch eine Cessna gleitet, zwar nicht so schön, aber immerhin doch. Nur die Sinkgeschwindigkeit ist enorm, etwa dreimal so schnell, wie beim UL. Man hat also nicht viel Zeit für Entscheidungen. Wer aber während des Fliegens nicht nur auf seine PGS-Controller schaut, sondern auch die Felder und Wiesen im Blick hat, der kann auch mit wenig Restflugzeit einen guten Anflug hinbekommen und sicher notlanden. Die Cessnas haben übrigens ein extrem robustes Fahrwerk, was wesentlich mehr verträgt, als so ein zierliches Fahrwerk vom UL. Beim UL muß man fast schon davon ausgehen, dass das Fahrgestell kaputt geht bei einer solchen Aktion.
Zitat von Wännä im Beitrag #28In der Luft muß man sich um den anderen Verkehr nicht viel kümmern
Naja, soweit die Theorie. Als wir hier in der Gegend unseren Landeplatz (§6) für unseren Motorschirmverein zugelassen bekommen haben, war der in den ICAO Karten noch nicht verzeichnet. Die "Kollegen" Dreiachser sind am Anfang im (illegalen) Tiefflug über unseren Platz gebraust. Der Startleiter musste da höllisch aufpassen. Einmal gab es sogar einen "Unterflug", sprich der Knabe ist unter dem Motorschirm bei etwa 300 müG durch gebraten.
Ja, das war auch blöd ausgedrückt von mir. Natürlich muß man sich um den anderen Verkehr kümmern und immer schauen, aber man fährt niemandem hinterher, von dem man nicht weiß, biegt der jetzt ab oder was macht der ?
In Kamen, wo ich meinen Flieger gekauft habe, führen Motorschirme, Uls und Segelflugzeuge ein einträchtiges Nebeneinander. Jeder paßt auf jeden auf, keiner meckert, zumindest habe ich noch keinen meckern hören. Ich finde sowas gut.
In Bülingen (Belgien) fliegen die Uls auch auf dem gleichen Platz, wie die Flugmodelle. Das geht alles, wenn jeder sich an die international anerkannten Regeln der Vernunft und Umsicht hält. Ich finde normales Fliegen schon aufregend genug, da muß ich nicht auch noch Showeinlagen haben.