nachdem der Vergaser meiner HH-XBR zweimal (2023 und 2024) unterwegs von einem Einzylindertzreffen inkontinent wurde frage ich mich jetzt, ob es sich lohnt, ihn zur Überholung an einen Spezi aus dem Caféracer Forum zu schicken. Seinen ersten Tipp, den Nadelventilsitz zu polieren hab ich bereits umgesetzt. Neue Nadel, blanke Düse - das müsste doch eigentlich reichen, denn fahren tut das gute alte Stück ansonsten gut, ohne Mucken. Sie mag halt die langen Standzeiten nicht, während ich in Italien bin. Trotz Sprit ablassen. Wenn ich ein Ultraschallreinigungsgerät hätte - hab ich aber nicht! Innen sieht der Vergaser blitzblank aus, ohne irgendwelche Ablagerungen.
Was meint Ihr? Etwas irritiert haben mich die 7 Seiten Formulare, die ich lesen bzw. ausfüllen muss, wenn ich den Vergaser zur Revision verschicke.
Wenn er gut läuft, aber ab und zu inkontinent ist, braucht der Vergaser nicht überholt zu werden. Der Tip mit dem Nadelventil war schon gut. Daran wird es sehr sicher liegen. Wenn es mal dicht ist und dann wieder nicht, würde ich eher auf irgendetwas im Sprit tippen, daß sich dort festsetzt.
Ein inkontinenter Vergaser hat ja so gut wie immer mit einem hängenden Schwimmernadelventil zu tun. Wenn du also die Nadel erneuert, den Sitz gereinigt (und dabei nichts kaputt gemacht) hast und dann auch noch einiges an Neuteilen spendiert hast, sollte alles wieder funktionieren.
Hi, falls der Ventilsitz mit einem O-Ring eingesetzt ist, geht der auch schonmal kaputt. Kann schon beim Einbau passieren. Manchmal werden die im Alter platt. Dann läuft der Sprit einfach um das Ventil herum.
Danke für euren Input. Der Ventilsitz ist eingepresst. Der sitzt fest. Aber undichter Schwimmer? Den werde ich mal testen. Reicht das im Wasserbad? Benzin ist vermutlich dünnflüssiger als Wasser.
"und dann auch noch einiges an Neuteilen spendiert hast, sollte alles wieder funktionieren."
Neuteile hab ich noch keine besorgt, außer einer neuen Schwimmernadel.
Die Schwimmer werde ich als erstes testen. Hab ja zwei inkontinente Vergaser. Nach der ersten Pieselei hatte ich den Vergaser getauscht (hatte noch einen guten übrig, weil ich seit zwei Jahren in Italien mit einem Mikuni fahre. Inzwischen ist er halt nicht mehr so gut ...
Na ja, wenns so einfach wäre ... Benzin verdunstet halt. Beide Vergaser liegen schon ein Weilchen rum, bzw. der eine wurde erst kürzlich ausgebaut. Nach 4 Monaten Stillstand. Nach dem Ausbau plätscherte nix (mehr). Nach 15 Stunden im Wasserbad plätscherte nix. Also kann ich undichte Schwimmer ausschließen.
ZitatNach 15 Stunden im Wasserbad plätscherte nix. Also kann ich undichte Schwimmer ausschließen.
Nicht unbedingt. Zum einen sind die Bewegungen und Vibrationen im Fahrbetrieb andere als wenn du einen Schwimmer einfach ins Wasserbad legst und zum anderen dringt Benzin leichter ein als Wasser - so zumindest meine Erfahrungen bei einem auf gleiche Weise durchgeführten Test. Um sicherzugehen, dass es der Schwimmer nicht ist, wirst du um das Fahren mit dem Motorrad nicht herumkommen. Aber ich halte einen undichten Schwimmer zwar nicht für unmöglich, aber auch wiederum nach deinen Beschreibungen für nicht sehr wahrscheinlich. Zudem gehe ich davon aus, dass es sich um einen Plastikschwimmer handelt. Und die werden deutlich seltener undicht. Aber du solltest prüfen, ob sich der Schwimmer auch wirklich ganz leicht auf seiner Achse dreht und nicht irgendwo hängen bleibt. Leider kenne ich den Vergaser deiner Honda nicht im Detail.
Ist doch ganz einfach, leg den Schmimmer in den Kühlschrank und nach einer halben Stunde tauchst du ihn in einem Topf mit gut temperiertem Wasser. Wenn irgendwo Luftblasen aufsteigen ist er undicht.
Ja, es ist ein Plastikschwimmer. Was mir auffällt (gegenüber dem Estrella Vergaser), ist, dass es kaum einen Federweg des Schwimmers gibt. Die Feder sitzt in der Nadel. Vielleicht sind beide ansonsten blitzblanke Schwimmernadeln nicht mehr ganz taufrisch. Ich muss erst mal neue besorgen, dann schau ich mir das noch mal an.