Ich war Freitagabend auf dem Oldtimer Grand Prix in Schotten (auch früher schon war nur der Freitag frei von Eintritt) und habe mich gefreut, den BSA-Klaus mit seinem BSA-Renner zu treffen und bin dann bei den Falcone-Leuten länger hängen geblieben. Am Samstag war ich dann noch mal dort, und weil ich Klaus und Migo (Guzzi-Renner) in Aktion sehen wollte, habe ich mich schweren Herzens durchgerungen, den Eintritt zu bezahlen. Für einen (nicht mal voll ausgenutzten) Nachmittag dann 25 Euro zu zahlen, ist nicht nur happig, sondern für das Gebotene sogar unverschämt. Erinnern wir uns an die Zeiten, als Schotten anlässlich der OGP schon mal ein kleines W-Treffen war, als die Straßen rund um die Rennstrecke voll von interessanten Zuschauer-Motorrädern waren, als es mehrere Zeltplätze gab, die teils wegen Überfüllung geschlossen werden mussten, als es im Fahrerlager tolle Sonderschauen, teils mit berühmten Rennfahrern life gab, als interessante fliegende Händler das Fahrerlager bereicherten und als es noch ein vielfältiges Spektrum interessanter und vor allem auch originaler Rennmaschinen auf der Strecke zu erleben gab. Fast nichts davon ist übriggeblieben: Die Straßen nahezu verwaist, ein einziger schwach belegter Zeltplatz, interessante Zuschauermotorräder waren selten, ein einsamer drittklassige T-Shirt-Händler war im Fahrerlager, Sonderschauen etc. gab es nicht und die Rennmaschinen der Vorkriegsklassen bis Ende der 50er Jahre waren alle in einem Lauf mit allen Hubraumgrößen zusammengefasst, weil es so wenige waren. Originale Werksrenner? Nahezu Fehlanzeige. Wo sind sie, die klassischen Engländerinnen der 30er und 50er Jahre, die tollen Italienerinnen wie Aermacchi, Guzzi, MV, die früher in ganzen Gruppen zu sehen waren? Kurz: Schotten ist so was von mausetot, man sollte es wirklich einstellen. Und dabei ist das jammerschade, denn nahezu nirgendwo hat man einen solch nahen Zugang zu den Fahrern und den Motorrädern. Was läuft hier schief? Ich finde das wirklich schade, denn ich war wohl wirklich jedes Jahr dort und der Niedergang ist traurig mitzuerleben.
Hier noch ein paar Fotos:
Klaus war einfach immer zu schnell für ein Bild mit dem Handy
Kurz vor dem Rausfahren habe ich ihn dann noch erwischt.
Hier dann noch ein paar Fotos aus dem Fahrerlager, Rennmaschinen und Maschinen der Zuschauer:
Die BSA von Klaus
Auch diese 98er Göricke trog eine Startnummer. Ist es ein Gag gewesen, oder schon Verzweiflung?
Meine vollste Bestätigung zum Beitrag von Martin...
Ich war am Samstag ab ca. 11:00h in Schotten. Schon bei der Anfahrt habe ich mich gewundert, dass nur sehr wenige Motorradfahrer auf den Straßen zu sehen waren. Früher waren große Pulks davon Richtung Schotten unterwegs...
Den unverschämten Eintrittspreis für die Tageskarte habe ich mir gespart und habe mir nur die Motorrad-Parkplätze angesehen aber auch hier gab es recht wenig zu sehen. Wo man früher gefühlt tausende Motorräder der Zuschauer ansehen konnte und kaum einen Parkplatz für das eigene Motorrad gefunden hat war "tote Hose".
Auch mir kamen Erinnerungen an die früheren schönen Zeiten am Schottenring in den Sinn. Stark enttäuscht bin ich gegen 14:00h wieder nach Hause gefahren...
Wenn sich das nicht wieder ändert, wird es wohl bald vorbei sein mit dieser Veranstaltung...
Grüße PeWe
..."ich weis längst, daß ich nicht Motorrad fahren kann, dass muß ich niemanden mehr beweisen!"
Ich war zufälligerweise gestern auf einem 70. Geburtstag an dem vor ehemaligen Motorrad affinen Menschen, die selbst Ende der 60ger, Anfang der 70er im Motorsport aktiv waren und die später und teilweise heute noch mit ihren Fahrzeugen aktiv sind und waren, nur so wimmelte. Genau dieses Thema zog sich durch den ganzen Abend und man war ziemlich einhellig der Meinung, dass diese Fahrergeneration einfach ziemlich überaltert ist und viele sich aus ebendiesen Altersgründen aus der Szene zurückgezogen haben und es einfach nicht genug jüngere Interessierte gibt. Das Gleiche gilt für die Besucher. Hinzu kommt wohl auch noch, dass es immens schwierig geworden ist, solche Großveranstaltungen überhaupt noch zu organisieren. Ich weiß aus eigener Erfahrung in einem anderen Veranstaltungsbereich, dass viele Behörden solchen Veranstaltungen sehr ablehnend gegenüberstehen, weil inzwischen Sicherheitskonzepte Vorschrift sind, die für Veranstalter und Behörden viel Arbeit und oft auch nicht mehr stemmbare Kosten bedeuten. Es gibt genaue Vorgaben, wie viel Ortnerdienste, Rettungskräfte, Polizei, Rettungswege und tausend andere Vorgaben erfüllt sein müssen. Die Konzepte müssen von mehreren Behörden kostenpflichtig geprüft und genehmigt werden. Verantwortungsbereiche werden eindeutig vorgegeben und der gute Wille aller beteiligten ist nötig. Früher ging sowas auf einer viel einfacheren, informellen Ebene. Ich staune immer noch, das dies am Glemsek so noch funktioniert. Entweder ziehen da wirklich alle an einem Strick oder da fällt einfach vieles unter den Tisch.
Dies ist übrigens eine direkte Folge des Loveparade Unglücks.
Die glorreiche Zeit solcher Veranstaltungen sind wohl vorbei.
Schade! Jürgen und ich haben früher dort gezeltet und die Atmosphäre genossen. Rumschlendern, Moppeds kucken, interessante Gespräche…. Ich bin froh das ich das so kennen lernen durfte.
Glemseck ist eine ehemalige Rennstrecke. Vielleicht ist das einfacher als eine Rennveranstaltung die durch die Stadt geht. Außerdem denke ich das da auch auch finanzkräftige Sponsoren hinterstehen.
ZitatHinzu kommt wohl auch noch, dass es immens schwierig geworden ist, solche Großveranstaltungen überhaupt noch zu organisieren. Ich weiß aus eigener Erfahrung in einem anderen Veranstaltungsbereich, dass viele Behörden solchen Veranstaltungen sehr ablehnend gegenüberstehen, weil inzwischen Sicherheitskonzepte Vorschrift sind, die für Veranstalter und Behörden viel Arbeit und oft auch nicht mehr stemmbare Kosten bedeuten. Es gibt genaue Vorgaben, wie viel Ortnerdienste, Rettungskräfte, Polizei, Rettungswege und tausend andere Vorgaben erfüllt sein müssen. Die Konzepte müssen von mehreren Behörden kostenpflichtig geprüft und genehmigt werden. Verantwortungsbereiche werden eindeutig vorgegeben und der gute Wille aller beteiligten ist nötig. Früher ging sowas auf einer viel einfacheren, informellen Ebene.
Volle Zustimmung ! und leider traurig... hab gestern auch jemanden getroffen der auf Grund von dem Eintrittspreises dort nicht erschienen ist.
Aber der Grand Prix der jedes Jahr in Schotten veranstaltet wird ist eben nicht auf dem alten Schottenring, sondern wird mitten in Schotten durchgeführt. Die alte Rennstrecke ist längst eine normale Landstraße außerhalb von Schotten. Sie führt nur an einem kleinen Zipfel durch Schotten und dieser Zipfel ist bei der Grand Prix Veranstaltungen gar nicht Teil der Rennstrecke.
Eigentlich hat der MSC Schotten einen guten Stand in der Gemeinde und wird von Verwaltung und wohl auch von den Bürgern durchaus unterstützt. Die Auflagen werden wohl wirklich immer mehr und natürlich auch kostspieliger. Sogar der Streckensprecher thematisierte die hohen Eintrittspreise, weil es offensichtlich etliche Beschwerden gab. Er kam zu dem Schluss, dass sich das nicht billiger finanzieren lässt und schloss mit dem Satz" Es ist gut so, wie es ist!" Und das stimmt nun mal ganz und gar nicht. Da beißt sich dann die Katze in den Schwanz: Zu hohe Kosten, zu hohe Eintrittspreise, Zuschauer bleiben weg, die Kosten steigen im Verhältnis, weil die Einnahmen weniger werden. Dazu kommt das inzwischen unattraktive Programm. Eine Abwärtsspirale. Die Überalterung kann ich hingegen nicht unbedingt bestätigen, zumindest nicht bei den Aktiven. Eher schon, dass die Alten ihre inzwischen teuren Schätze zum einen nicht mehr auf die Strecke bringen und zum anderen als Geldanlage (?) horten. Auch Rennmaschinen aus jüngeren Zeiten sind nicht erschwinglich und wandern gleich in Sammlungen. Der Nachwuchs bastelt also sein Material selbst, worunter dann auch wider die Attraktivität für die Zuschauer leidet. Meines Erachtens gibt es genug Nachwuchs, aber diese Art von Veranstaltung hat sich möglicherweise überholt. Glemseck ist um Längen attraktiver.
Ich denke es wurden hier schon alle wichtigen Gründe wie Überalterung, Bürokratie etc. genannt. Und neben den von Norbert benannten Auflagen muss man ja auch ein in der "breiten Bevölkerung" immer mehr um sich greifenden Ablehnung von "umweltbelastenden" Veranstaltungen konstatieren.
So nach dem Motto, bevor ich mich mit den Umweltbewegten in meiner Stadt anlege, untersage ich oder verhindere ich durch Auflagen lieber so eine Veranstaltung. (Das mag jetzt in Schotten und der von martin benannten guten Verbindung des MSC zur Stadt anders sein.)
Zitat von W-iedehopf im Beitrag #4Außerdem denke ich das da auch auch finanzkräftige Sponsoren hinterstehen.
Das galube ich ganz bestimmt. Ich bin sicher, dass es die familiäre Veranstaltung, als die Glemseck zu Elsässers Zeiten startete, heute schon lange nicht mehr gäbe, stünden da nicht Triumph/AceCafe etc. dahinter.
.. die "Keimzelle" dieser Veranstaltung rührte aber aus seiner Zeit. Damals war das u.a. mal ein respektables W-Treffen auf der Solitude. Es gab damals aber noch keinen 1/8 Meilen Sprint etc.
Glemseck101 wurde es ja erst nach Einstieg der Acecafe-Leute.
Und daraus ist dann Glemseck entstanden, von zwei Leuten ins leben gerufen, von denen einer ein W-Fahrer und auch hier im Forum war. Ace-Café-Beteiligung kam doch erst später, soweit ich mich erinnere. Aber so ganz genau weiß ich das alles auch nicht mehr.
Ich würde sagen NEIN ! und hatte ja auch nix mit dem AMC Leonberg zu tun der die Veranstaltung auf dem Übungsgelände gemacht hat mit Diesel,Gespann,W-650 usw.
ZitatAber so ganz genau weiß ich das alles auch nicht mehr.
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