Als ich morgens von der Wistade zurückfahren wollte, war die Batterie "tot". Ist eine Li-Ionen-Batterie. Der Tag davor war Ruhetag und in der Nacht regnete es. Entladen oder "Schlafen"? Dank Jürgen und Friedo mit Starthilfe lief das Motorrad wieder problemlos an den 2 Tagen nach Hause. Heute wollte ich zum Abdampfen und Tanken. Da ging das Motorrad bei Ausschalten der Zündung nicht aus. Der Killschalter half. Beim mehrmaligen rumprobieren brannten dann nur noch die Kontrolllampen. Beim Ziehen des Bremshebels, also irgendwo Stromfluss, gingen sie aus, aber nach einiger Zeit wieder an. Fummelte dann hinten an der ECU rum, und bildete mir ein, dass sie ausgingen, als ich an dem ECU-Ralais rumwackelte. Morgen spiel ich da noch mal rum.
Kennt jemand so einen Fall? Hat die ECU was? Oder liegt es an dem ECU-Relais? Was ganz anderes?
Sei so gut, und lies dir noch mal durch, was du da so geschrieben hast und bring dann etwas Logik rein. Vielleicht lässt sich dann das Problem erkennen. Reihenfolge und genaue Beschreibung der Vorgänge.
- Letzten Mittwoch früh wollte ich in Frankreich starten und es gab null Strom. Es startete durch Starthilfe. Dann war alles in der 2-tägigen Rückfahrt in Ordnung. - Heute startete ich und als ich das Motorrad an der Tankstelle ausschaltete (Zündschloss) lief der Motor einfach weiter. Mit dem Killschalter ging er aus, aber es brannten die Kontrolleuchten (bei ausgeschalteter Zündung). - Probierte dann ein paar mal Starten und Ausschschalten (Zündschloss aus). Motor ging aus, aber die Kontrolleuchten brannten weiterhin. - Zog dann in dem Zustand (Zündung aus, Kontrolllampen brennen) den Bremshebel, damit ein Strom fließt. Da gingen die Kontrolleuchten aus, aber kurz darauf wieder an. - Bin dann nach Hause gefahren. Alles genau so. Bei Ausschalten der Zündung brennen die Kontrollleuchten weiter. Beim Check der ECU viel mir auf, dass die Kontrollleuchten ausgehen, als ich das ECU-Relais bewegte.
Was kann das sein? Das Relais hängt? ECU? Zündschloss?
ich kann mir das nur mit dem starken Regen in der Nacht erklären. Die Verbindung zum Zündschloss mal am Steckverbinder kappen und schauen, ob die Kontrolllampen immer noch an sind. Wenn ja, würde ich alles, was mit dem Zündschloss zu tun hat, nachschauen, ob sich da Feuchtigkeit befindet. Steckverbindungen, das Zündschloss selbst mit z.B. WD-40 einsprühen, um Feuchtigkeit zu verdrängen.
Hallo Friedo, ich bin ja zurück zwei Tage ohne Probleme gefahren, die Kiste stand dann ein paar Tage, funktioniert heute früh ganz normal und dann, nach 5 km Fahrt, geht sie nicht aus. Gibt es da einen Zusammenhang mit der "toten" Batterie in Frankreich? Vermutlich ja. Danach bin ich ja immerhin über 1000 km ohne Probleme zurück gefahren. Ob da Feuchtigkeit noch eine Rolle spielt. Werde morgen mal alles checken und trockenlegen. In Grenoble habe ich, dem meiner Meinung nach sehr kompetenten Schrauber, alles geschildert. Er vermutete, dass die Li-Ionen-Batt nicht tiefentladen war, sondern aus irgendeinem Grund "schlafen" ging (elektronisch abschaltete), was ja auch Jürgen vermutete. Er meinte, Starthilfe wäre Gift. Die Batt kann beschädigt werden, man soll in so einem Fall Anschieben.
ich habe meine W fast nach jeden Winter mit dem Auto fremdgestartet und meine LI-ON Batterie ist bereits fast 10 Jahre verbaut und tut immer noch seinen Dienst.
So etwas, wie Dein spezielles Problem, hatte ich noch nicht aber auch ich hatte vor ein paar Jahren ein merkwürdiges Phänomen.
Bei mir blieb in allen Gängen immer die Leerlaufkontrollleuchte an. Mit der Folge, das auch der Sicherheitsschalter am Seitenständer und am Kupplungshebel nicht mehr funktionierte - soll heißen, ich konnte auch mit ausgeklappten Ständer losfahren (wenn ich denn gewollt hätte). Außerdem war natürlich das finden des Leerlaufs etwas schwierig. Ansonsten funktionierte das Motorrad aber einwandfrei.
Was das mit Deinem Problem zu tun hat? Nun, bei mir lag es an Feuchtigkeit in der Armatur. Auch mein Mopped war einer extremen Wetterlage ausgesetzt. Durch die Feuchtigkeit entstand in der Armatur ein Kriechstrom der zu diesem Phänomen führte. Vielleicht ist ja auch bei Dir ein Kriechstrom in der Armatur dafür verantwortlich. Ich hätte auch nicht gedacht, das ein Kriechstrom, der die Leerlaufkontrolle zum leuchten bringt, die Sicherheitsschalter am Seitenständer und Kupplungshebel beeinflussen. Übrigens, bei einer längeren Tour ging die Lampe aus, da die Armatur-Beleuchtung genug Wärme produzierte um kurzfristig den Kriechstrom zu unterbinden. Am nächsten morgen war das Problem aber wieder da.
Ich hatte das Glück, dass die W aber ansonsten einwandfrei funktionierte und konnte mit dem Problem bis zum Winterhalbjahr warten. Da ich im Winter nicht fahre, konnte ich also die Armatur abbauen, öffnen und ein paar Tage auf einen Heizkörper in der Wohnung legen zum trocknen. Im Frühjahr wieder eingebaut und alles war in Ordnung.
Da Du schreibst, das es (vor dem Vorfall) heftig geregnet hat, ist das von mir nur ein Denkanstoß auch mal in diese Richtung zu schauen.
Danke, Kaltensteiner, so kann ich mir schon besser ein Bild von der Situation machen. Grundsätzlich zu Lithium-Batterie: Ja, die haben in der Regel inzwischen eine Elektronik drin, die verhindert, dass sie tiefentladen werden. Wenn die Spannung zu stark absinkt, schaltet sie ab. Dann brennt aber natürlich auch keine Kontrollleuchte mehr. Fremdstarten sollte eigentlich kein Problem darstellen, entstehende Spannungsspitzen beim anklemmen der Starthilfekabels könten theoretisch die Elektronik schädigen, wahrscheinlich ist das aber nicht. In deinem Fall vermute ich die Ursache aber nicht in der Batterie. Auch wenn das Bewegen der ECU eine Reaktion hervorrief, dürfte die ECU mit ziemlicher Sicherheit nicht kaputt sein.
In erster Linie habe ich das Zündschloss in Verdacht. Hat es einen Kontakt-Defekt in Form eines Kriechstromes, kann es sein, dass die Batterie im Stand geleert wurde und abschaltete und du dadurch die W erst wieder mit Jürgens Starthilfe in Betrieb setzen konntest. Das könnte auch erklären, dass der Motor dann an der Tankstelle weiter lief, als du ihn über das Zündschloss ausschalten wolltest und dass die über das Zündschloss versorgten Kontrollleuchten trotzdem weiterhin brannten. Indem du den Bremshebel gezogen hast, leuchtete das Bremslicht auf, dass einiges an Strom verbraucht, für die Kontrollleuchten reichte der Kriechstrom über das Zündschloss nun erst mal nicht mehr, er baute sich aber wieder auf, als das Bremslicht aus ging und die Kontrollleuchten fangen wieder an zu leuchten. Was nicht recht dazu passt, ist die Veränderung durch das Bewegen der ECU. Im Zündschloss kann sich Feuchtigkeit lange halten, an einen wirklichen Defekt glaube ich nicht. Man kann das Zündschloss zerlegen, also die elektrische Einheit von der mechanischen Schließfunktion trennen. Hier würde ich anfangen und diese abbauen, ggf. trocknen und mit Kontaktspray behandeln. An der ECU würde ich schauen, ob die beiden Stecker richtig fest sitzen. Grundsätzlich so wie Friedhelm sagt: Nach der langen Regenfahrt alle Stecker mal öffnen, mal gut durchtrocknen lassen und mit Kontaktspray behandeln. An einen ernsthaften Defekt glaube ich nicht. Viel Erfolg und berichte mal.
wie bist du auf die Lösung des Problems gekommen? Ist ja nicht gerade naheliegend, den Fehler in einer feuchten Armatureneinheit zu suchen.
Gruß Serpel
Naja - wie geschrieben ging die Kontrollleuchte bei längeren Fahrten aus (leuchten über glimmen bis aus). Das führte eben zu dem Schluss, das wohl Feuchtigkeit und Kriechstrom eine Rolle spielen könnte. Außerdem war am unteren Glasrand ab und an Feuchtigkeit sichtbar, die beim fahren auch nach und nach verschwand. Sicher war ich mir nicht. Das war eine Vermutung die aber durch das Verhalten der Kontrolllampe genährt wurde. Gottseidank wurde es dann durch meine Trocknungsaktion ja bestätigt.
Danke euch für die Tipps. Es geht alles wieder aus wie es soll. Habe an allen Steckverbindungen ein bisschen rumgewackelt. Mein Verdacht liegt aber immer noch bei dem ECU-Relais, das in dem Schacht hinter der Batterie ist. Als ich das vorgestern bewegte, gingen die Lampen bei eingeschalteter Zündung aus. Vielleicht hängt das manchmal. Da ich in der Hektik in Frankreiche eine von den Gummistopfen mit Gewinde, an der auch die ECU-Abdeckung befestigt ist, durchdrückte, habe ich die Batterieschale ausgebaut, eher so aus Neugierde. Gereicht hätte auch der Ausbau des hinteren Schutzblechs, um an den Stopfen zu kommen. Dazu mussten auch die Airboxen raus. Diese Konstruktion hätte man besser machen können. Aber der, der das konstruierte, wird wohl anderer Meinung sein.