ich hatte diese Woche bei Dötsch in Hildburghausen angerufen, weil ich ein paar Fragen zu W800 (2011) hatte. Dort sagte man mir, dass Dötsch für unsere klimatischen Verhältnisse 20W-50 empfiehlt. Ich weiß auch nicht, ob ich das beim nächsten Ölwechsel machen soll/würde.
Hallo zusammen, das ist ein sehr umfangreiches Thema. Ich hatte in den 90er von Berufswegen in der BHKW-Technik sehr oft damit zu tuen. Wir haben viel mit den Ölfirmen zusammengesessen und Lagerschalen Kolbenböden Ventile und Katalysatoren begutachtet. Der Unterschied war natürlich das die BHKW Motoren mit Erdgas betrieben werden. Dabei ist der Methan Gehalt des Gases sehr wichtig, Wenn dieser fällt muss die Leistung des Motors reduziert werden damit es nicht überhitzt (er magert ab). Auf was ich eigentlich hinaus will. Jede Ölfirma hat das beste Öl, garantieren können sie dir alle nix und wenn es nicht klappt werden andere Ursachen erfunden, wie Überdrehzahl oder eine defekte Methan Überwachung....so nun erst mal genug.
Ich fahre mit meiner Yamaha SR500 15W50, bei der Enfield Bullet500 20W50, bei der W650 20W50 und bei der Himalayan411 15W50. Alle luftgekühlt, nur die 411er Himalayan hat serienmäßig einen Ölkühler. Vielleicht ist es etwas hilfreich und nicht noch mehr verwirrend. Grüße Mario
20W-50 kannst du bedenkenlos fahren. Notwendig ist es bei "gemäßigter Nutzung" der W nicht unbedingt, aber wenn es im Sommer bei uns immer wärmer wird und ggf. sogar Stadtfahrten oder Staus geschehen oder du eine Reise in den Süden vorhast, ist es bei einem luftgekühlten Motor eindeutig von Vorteil. Ich fahre es inzwischen auch.
Zitat von Falcone im Beitrag #1920W-50 kannst du bedenkenlos fahren.
Ist dies motorschonend genug beim Kaltstart, wenn die W auch in der kalten Jahreszeit gefahren wird. Da wird 10W-40 teilsynthetisches Öl Vorteile haben, mit dem ich die W fahre und es von Kawa empfohlen wird. Bei Urlaubsfahrten in heiße Gefilde fängt die W aber an, dieses Öl mit heiß gewordenem Motor zu verbrennen. Da ist ein xW-50 vermutlich vorteilhafter.
Ansonsten verbraucht die W in heimischen Gefilden auch im Sommer hier kein 10W-40 im nennenswerten Stil. Auch nach 80.000km nicht. Liegt vielleicht am nicht zu heißen, nicht exorbitant warmen Sommer im Norden Ds.
Maggi, du kannst natürlich auch 5W-50 fahren. Da du ja auch im Winter in Norwegen rumfährst, wäre da ein reines Winteröl empfehlenswerter. Wie Serpels Filmchen mit den fallenden Kugeln schön zeigt, hat es deine Batterie leichter, den kalten Motor durchzudrehen, wenn du speziell für diese Fahrten ein reines Winteröl nutzt. Ein 50er Öl ist halt kalt deutlich zäher und in Norwegen eher von Nachteil.
Ansonsten: Unter normalen Nutzungsbedingungen ist es bei einem "Bauernmotor" wie der W650 ziemlich egal, ob man ein 10W-40, ein 20W-40 oder ein 20W-50 Öl einfüllt. Ein teures, synthetisches Öl ist sicher nicht von Nachteil, bei normaler Nutzung reicht aber das vorgeschriebene aus. Dadurch, dass die meisten modernen Motorräder inzwischen 20W-50 vorschreiben, habe ich meinen Ölvorrat aus Gründen der Vereinheitlichung auch auf diese Öle umgestellt. Ansonsten ist in der Datenbank ja alles zum Thema Öl mehr als ausführlich besprochen worden.
Viel wichtiger ist es, sich bei kaltem oder gar nassem Wetter zu vergegenwärtigen, dass der W-Motor recht lange braucht, um auf eine gesunde Motortemperatur zu kommen.
Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Ebenso dauert es bei meinen beiden anderen luft/ölgekühlten Retro Classic Motorrädern in diesen Bedingungen lange, bis sie sich halbwegs erwärmen, von gesund will ich nicht schreiben. Der CB fällt das aufgrund ihres großvolumigen Motors inklusive Ölkühler am schwersten. Kann auch an meiner Fahrweise liegen, die 'Kisten' dann nicht zu 'zwiebeln'. Tue ich sonst auch nicht sonderlich oft.
In gewisser Weise handelt es sich bei allen Motoren um moderne einspritzanlagengesteuerte Motoren, will man's so sehen. Von 20W-50 schreibt keiner ihrer Hersteller was. Vielleicht sind sie dafür schon zu 'alt'.
Zur großen, 'geheimen' Wissenschaft von (Motorrad)motorölen: Interessant, dass Motorradhersteller für ihre Motoren mit vergleichbarer Kühlung jeweils unterschiedliche Öle empfehlen. Beispiele: Für die W 10W-40, für die RE EFi500 15W-50 und für die Honda 10W-30. Bei der W und RE halte ich mich an die Vorgaben. Bei der RE ist das auch empfehlenswert, da der Motor mit seinen hydraulischen Ventilen sonst 'komisch' bis ungesund läuft. In der Honda verwende ich allerdings 10W-40. Dieses Öl füllte der Honda-Händler bei der einzig bei ihm gemachten 1.000km Inspektion ein und sagte, es könne ebenso gefahren werden - er hat wahrscheinlich nur dies auf Lager, schmunzel - ohne dass der Motor dies irgendwie 'krumm' nimmt. Ich blieb bei diesem Öl und der Motor läuft auch nach bald 80.000km völlig gesund in allen Jahreszeiten. Liegt vielleicht daran, dass es 'ne Honda ist, hihi.
Zitat von Falcone im Beitrag #27Maggi, du kannst natürlich auch 5W-50 fahren. Da du ja auch im Winter in Norwegen rumfährst, wäre da ein reines Winteröl empfehlenswerter.
Im Gespann habe ich halt 5W40, meine Frage war halt eher in die Richtung, ob man damit auch im Sommer bei sehr hohen Temperaturen noch zurecht kommt. Es wäre halt recht lästig nach und vor dem Winter jeweils einen Ölwechsel machen zu müssen.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Du weißt, dass die W-Motoren im Gespann ziemlich heiß werden. Im Gegensatz zu den wassergekühlten Motoren, die hier einen ausgeglichenen Wärmehaushalt haben und im Vorteil sind, könnte es bei einem im Gespann stark belasteten W-Motor im ungünstigsten Fall zu einem Schmierungsabriss kommen. Ein 5W-50 sollte das aber alles abdecken können. Ist halt etwas teurer. Wenn die W damit bei hohen Minusgraden noch gut anspringt, spricht ja nix dagegen.