Zwar weiß ich nicht, wie der Schwimmer und dessen Mechanik bei der Estrella aussehen, aber solche Probleme hatte ich zweimal bei meiner alten Boxer-BMW.
Im einen Fall lag es an der ausgeschlagenen Mechanik des Schwimmers - Neuteil eingebaut. Im weiteren Fall an der leicht verbogenen Blechzunge der Schwimmerventil- Betätigung. Das Ventil schloss dadurch zu spät. Neu justiert, d. h. einfach passend gebogen.
Damit waren die Probleme erledigt.
Vielleicht lässt sich der eine oder andere Fall auf deinen Vergaser übertragen.
Denkfehler von mir! Weil ich die Schweinerei beim letzten Startversuch vermeiden wollte, als der Sprit rausgerotzt wurde hatte ich mir den Test mit dem Sprit aus der Schwimmerkammer ablassen ausgedacht. Carlo - mein Retter - hat mir dann erklärt, dass das ein Denkfehler ist, weil der Schwimmer beim Sprit ablassen gar nicht steigen kann, um das Ventil zu schließen. Dumm gelaufen ... Jetzt läuft sie, und in einer halben Stunde kann ich wieder mit ihr zum Surfen fahren. Ich hoffe natürlich, dass sie keine weiteren Mucken mehr macht. Seltsam ist, dass immer Sprit aus dem Tankdeckel gedrückt wird. Aber das sehe ich erst mal als ein Schönheitsproblem. Eine Erklärung hab ich dafür noch nicht.
Zitat von Soulie im Beitrag #17 ... Seltsam ist, dass immer Sprit aus dem Tankdeckel gedrückt wird. Aber das sehe ich erst mal als ein Schönheitsproblem. Eine Erklärung hab ich dafür noch nicht.
Vollgetankt und dann durch Motor oder Sonne erwärmt, zusätzlich Eigenbautank ohne Überlauffunktion ( vermutlich)
Nein, halbvoll, Serientank, keine Sonne! Ich werde den alten Tank wieder einbauen, den ich verkaufen wollte, weil er lackmäßig tadellos ist. Der jetzige hatte eine Delle, die ich gespachtelt und lackiert hatte, sieht ansonsten noch gut aus. Seit ich ihn montiert hab drückts den Sprit oben raus aus dem Deckel. Vielleicht entsteht irgendwie Überdruck im Tank, und wer weiß, vielleicht hängt das Vergaserproblem damit zusammen. Die Entlüftungsleitung hab ich kontrolliert und durchgeblasen. Meine Soulie Tanks haben noch nie Ärger gemacht. Da gammelt nix, kein Rost, innen picobello.
Jetzt hab ich die Schwimmernadel poliert, und das letzte, was mir dank eurer Tipps noch einfällt, ist die Dichtheitskontrolle des Schwimmers.
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Mir fällt jetzt wirklich nix mehr ein. Ein Startversuch: Super - sie läuft tadellos. Dann die Testfahrt. Immer nur bergauf, damit ich notfalls wieder heim komme. Nach ~ 400 m läuft sie unwillig, ich halte an und sehe, dass sie wieder spuckt. Motor aus und zurückgerollt. Scheisendreck! Noch mal mit Carlo telefoniert, der mir eine neue Schwimmernadel bestellt und schickt. Ich denke aber auch über einen kompletten Vergasertausch nach. Hier ist aber Geduld gefragt, und eine gewisse Risikobereitschaft:
Jetzt hab ich bei Carlo Dötsch eine Schwimmernadel bestellt und warte sehnsüchtig, dass sie ankommt. Er meinte, ich solle auch die Ventile kontrollieren. War ein guter Vorschlag, obwohl die bisher nie verstellt werden mussten. Als ich das Guckloch öffnete, um den Totpunkt einzustellen kam mir ein dünnflüssiges Öl-Benzingemisch entgegen. Da muss der Sprit also nicht nur auf die Straße sondern auch in den Motorraum gesuppt sein. Sauerei! Statt der 2 Liter Öl kamen mehr als 3 Liter raus. Manno, was nervt die Lütte!
Ach ja, das Ventilspiel war natürlich korrekt, wie gewohnt.
Jetzt hat mir ein Freund einen originalen Vergaser, ultraschallgereinigt, angeboten. Da sag ich nicht nein. Nächste Woche gehts wieder gen Norden - so lange bleibt die Lütte halt hier stehen.
Nun hab ich einen zweiten Originalvergaser und einen Chinakracher, den ich erst mal vermessen muss, ob der überhaupt passt, was den Abstand zwischen Lufi und Kopf angeht. Aber den werde ich vermutlich gar nicht brauchen. Das Angebot von meinem Freund kam leider etwas spät. Da hatte ich in meiner Verzweiflung schon bei AliBaba bestellt - und das Teil war innerhalb von 10 Tagen da. Eine Woche früher als avisiert. Und ich hab in Trendelburg einiges lehrreiches dazugelernt, was das Testen muckender Vergaser angeht. Besser spät als nie!
edit: Die Chinesen haben sogar einen Benzinfilter mit eingepackt. Hab eben mal reingeguckt.
Nun bin ich wieder in Italien, diesmal mit zwei Vergasern und einem Kradanhänger im Gepäck. Gestern zuerst den Tipp vom Scharlachdorn (dem Experten im Estrella Forum) beherzigt und den zweiten Keihin Vergaser (tadelloser Zustand) an den Tank angeschlossen. Benzinhahn auf Pri: Vergaser zeigt keine Inkontinenz! Schön! Ein entspannter Test, bevor man den Vergaser einbaut, was ja doch immer ein bisschen Gewürge ist, weil der lufiseitige Stutzen nach 28 Jahren nicht mehr wirklich geschmeidig ist. Also Estrella raus aus dem Stall, und ganz entspannt den Vergaser montiert. Gestartet - sie läuft gut und muckt nicht nach ~ einer Minute, wie früher. Zuerst große Freude: Unterm Lufikast bleibts trocken. Doch dann sehe ich den Bach, der diesmal unter'm Motor beginnt. Motor aus! Ich schau drunter, und es wird weniger und tropft dann nur noch von der Ölablassschraube, dem tiefsten Punkt. Schiete - sächt Fiete! Momentan fällt mir nix mehr ein, woran diese Inkontinenz liegen könnte. Leider halten sich die Experten hier bedeckt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Als nächstes werde ich Souline bitten, zu gugge, wo der Sprit austritt, während ich den Motor starte und laufen lasse. Sollte ich nicht in der Lage sein, den Fehler zu finden, dann schraube ich den Kradanhänger zusammen (der war im Kofferraum) und bringe die Lütte in eine Werkstatt. Mein Autoschrauber Luciano wird mir eine empfehlen. Aber ich hab immer noch die Hoffnung, dass ich die Ursache finde und werde notfalls noch mal mit Carlo telefonieren.
Werde ich mir ansehen, danke für den Hinweis. Schließlich ist es schon merkwürdig, dass das Problem weiter besteht, trotz Vergaserwechsel, nur läufts halt woanders raus. Diesmal - so vermute ich - aus dem Überlaufschlauch. Immerhin eine Verbesserung gegenüber dem Lufi und in den Motor!
Sie löppt wieder! Endlich! Für die wuseligen Sträßchen hier ist sie einfach die Beste! Die Testfahrt auf meiner Hausstrecke (Tignalga) hat endlich wieder ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert. Die Maschine war so lange ausgefallen, dass ich mich an ihre Rasten- Brems- und Schalthebelpositionen erst wieder gewöhnen muss. Ganz anders als die der XBR (das krasse Gegenteil!).