Meine 99er habe ich damls aus 1. Hand gekauft. 9 Jahre alt, 1060 km gelaufen, verstaubt in einer Tiefgarage. Der Besitzer, Guzzi Fahrer bis ins Mark, berichtete, er habe sie 99 auf einer Messe gesehen und haben MÜSSEN, toll, wie sie aussah.
Später dann doch wieder Guzzi... .
So haben sicher viele entschieden. Richtig perfekte Originale werden selten, damit bleibt der Preis dann hoch. Denn in der Zielgruppe der Silberrücken machen es ein paar Dollar mehr nicht wirklich, wenn man dafür einen besseren Zustand erhält. Also lieber 5500 für wenig Kilometer rostfrei, als 3800 für zerritten, gefrickelt und angegammelt. Die 1700 mehr nützen sonst eh nur den Erben.
Meine W 800 später hatte noch weniger Kilometer. An der frühen 800er gefällt mir, daß sie mehr Glanz im klassischen Stil hat. Die schwarze Gabel der 650er geht bei Retros gar nicht, Kettenschutz, unlackierte Zylinder (800) usw usw.. Dafür ist der Lack am Tank ein Jammer. Schaut man genau hin, sind die "fließenden" Übergänge nicht fließend lackiert, sondern durch eine Art Punkteraster nur vorgespiegelt. Unwürdig finde ich das.
Wie gesagt, nur für die alten 800er gesprochen. der ganze moderne 800er Unsinn in schwarz, mattschwarz, Motor schwarz usw geht für mich am Thema Retro vorbei in Richtung stylisch. Hat auch seine Berechtigung, ist aber mit der W 650 nicht mehr vergleichbar.
Zitat von Zephyr im Beitrag #16Die W 650 war halt bahnbrechend als Retrokrad. ..... Meine W 800 später hatte noch weniger Kilometer. An der frühen 800er gefällt mir, daß sie mehr Glanz im klassischen Stil hat. Die schwarze Gabel der 650er geht bei Retros gar nicht, Kettenschutz, unlackierte Zylinder (800) usw usw.. Dafür ist der Lack am Tank ein Jammer.
Wie gesagt, nur für die alten 800er gesprochen. der ganze moderne 800er Unsinn in schwarz, mattschwarz, Motor schwarz usw geht für mich am Thema Retro vorbei in Richtung stylisch.
Die W650 brachte einen neuen und zunächst verkaufsmäßig geglückten Anlauf in die Retrokiste, die Kawa vorher bereits mit der Drifter, der Zephyr- Baureihe und der Estrella wie auch immer anfütterte. Die W halte auch ich dahingehend für des Herstellers geglücktesten Wurf damals.
Den stärker ausgeprägten Glanz in einigen Teilen der ersten W800 mag ich lieber als das teils erwähnte angeschwärzte Erscheinungsbild der Vorgängerin. Ganz abturnend bei Sondermodellen, am ungünstigsten noch in Verbindung mit Goldfelgen. Bei den neueren W800 kann ich ihm noch weniger abgewinnen, es wirkt wie auch angebotene Mattlacke grauenhaft auf mich. Der an British Racing Green mit Metalflakes garniert angelehnt lackierte Tank und sonstige Lacksatz hingegen eckt bei mir nicht an. Auch nicht mit seiner computergepixelten beigen Farbabsetzung. In meinen Augen bewies Kawa bei der Auswahl von Farbkombinationen in den Jahrgängen der 650 und 800 nicht immer ein glückliches Händchen. Schlimme Beispiele sind das bereits aufgeführte Goldfelgen Modell und der optisch ziemlich daneben gegangene Cafe Racer jüngeren Baujahres.
Das alles ist reine Geschmackssache und liegt einzig im Auge des Betrachters. Beantwortet aber nicht die Frage. Die Preise für eine W650 oder eine W800A sind nicht angemessen, sie übersteigen den tatsächlichen Wert mit Sicherheit. Vor allem wenn man sie mit anderen Motorrädern/ Marken vergleicht. Das ist halt nur mit „haben wollen“ und Liebhaberei zu erklären. Für eine W650 sprechen der Kickstarter (falls man ihn unbedingt will) und das sie sich besser zum Customizing eignet. So von wegen „Sondermodell“, machst Du dir selber eins. :-) Du hast recht, die Sonderedition der W800A sind teuer, gibt‘s wohl nicht so viele und sind wohl begehrt. Soweit ich weiß sind die Verkaufszahlen nicht sonderlich hoch, trägt auch nochmal dazu bei das Preise konstanter bleiben. Da gibt es keine „technischen Gründe“ sondern nur die Frage „Will ich das haben?“ Alternativ geht ja auch noch ein etwas günstigeres Standardmodell und Du legst selbst Hand an. Gerade bei der W hat das alles mit Ratio nichts mehr zu tun, Du bekommst für das gleiche Geld wesentlich bessere Motorräder. Und wenn dich das alles nicht überzeugt dann halt eines der aktuellen Modelle. Preislich läßt sich da bestimmt was machen, Verhandlungssache. Letzendlich musst Du das selber entscheiden, hier kann man nur Hinweise geben. Und noch eins ist wichtig wenn man hier fragt: die W650 ist hier die „heilige Kuh“, sakrosankt, über jeden Zweifel erhaben. Das ist nicht schlimm, das muss man nur wissen.
Die W650 hat für mich den Vorteil, daß man, ein wenig schrauberisches Talent vorausgesetzt, fast alles selbst machen kann.
Bei den 800ern ist doch schon einiges so modern, daß man da schon mehr können muss als nur zu wissen, wie rum man einen Schraubenschlüssel halten muss.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Sind sie denn wirklich so unterschiedlich? Soweit ich weiß ist der Motor (bis auf den Hubraum), der Rahmen und anderes identisch. Die Einspritzanlage, die Benzinpumpe und Teile der Elektrik sind neu, ok. Aber so die Standardsachen wie Rad-, Ritzel- und Kettenwechsel oder auch kleinere Umbausachen sind jetzt nicht so kompliziert. Da habe sogar ich mich rangetraut. Aber da könnten wir doch wieder einen Grund für die W650 herausgearbeitet haben: die Benzinpumpe! Deren Preis sind sogar Apotheker nicht gewohnt. Wir wissen allerdings nicht wie sich die Preise für Vergaser entwickeln, falls man einen bekommt.
Die Benzinpumpe wurde bei frühen Modellen bereits im Rahmen einer Rückrufaktion getauscht, weil Kawa befürchtete, sie könne sich zerlegen. Es gab dann ein überarbeitetes Modell, wie für spätere Modelle ab Werk, bei dem man davon ausgeht, dass es hält. Man wird's erleben. Genauso, ob die Einspritzanlage mit allen Komponenten, wie vorgesehen, funktioniert und hält, wenn sie erstmal in Ordnung gebracht anstandslos läuft.
Diese ganze Rückruferei verwunderte mich beim W800 Modell in seinen frühen Jahren, traf mich voll und ist eines erfahrenen Großserienherstellers unwürdig, der den Kunden unnötigerweise als Betatester miteinbindet, so wirkt's, obwohl er Komponenten verbaut, mit denen er schon jahrzehntelang Erfahrung hat. Zudem zeigte er mit der W650, dass er Erstwürfe durchaus fehlerfrei, zumindest rückruffrei zu bauen in der Lage ist. Oder ich habe deren Rückrufe nicht mitgekriegt, weil ich die W650 damals 4 Jahre alt als Gebrauchte kaufte und sie wurden schon erledigt. Meine aber, es gab keine.
Nabend, Mir Verlaub finde ich die Diskussion über den “richtigen“ Preis eines Produktes albern.
Grundstudium Wirtschaftswissenschaften: Der Preis bildet sich am Markt aus Angebot und Nachfrage.
Und wie schon gesagt, werden sicher nicht alle aufgerufenen Preise am Ende auch bezahlt. Aber es gibt weder einen nicht angemessenen noch einen überzogenen Preis. Wenn ich meine 99er Möhre für 5000 anbiete und einer kauft sie, ist das ein Preis der gemäß obiger Definition entstanden ist.
Wie schon vermutet, wird ein Teil der Blase sich selbst anfeuern. Man muss die diversen Angebote eine Zeit lang beobachten. Stehen sie längere Zeit im Fenster, war's wohl zu viel fürs Gebotene.
Die besagten Goldfelgen sind wohl relativ selten und daher kann sich ein höherer Preis ergeben.
Zudem ist bei einem so emotionalen Thema ein relativ rückständiges, dafür teures Produkt zu kaufen so eine rationale Herangehensweise eigentlich Quatsch.
Man sollte die kaufen die einem am besten gefällt und fertig.
Mit etwas Geduld und einem nicht zu eingeschränkten Suchradius findet man eine W 650 im guten Zustand und mit wenig Km regelmäßig zwischen 4000 und 4500€. Bei solchen Angeboten darf man aber nicht zu lange überlegen, sonst wahr jemand anderes schneller.
Mehr ausgeben kann man natürlich immer.
Die verschiedenen W 800 Derivate haben mich noch nie interessiert. Dazu kann ich nix sagen.
Man sollte aber auch nicht außer acht lassen das die aufgerufenen Preise, egal um was es sich handelt, doch immer die sind die der Verkäufer gerne hätte. Was letztlich für einen Gegenstand bezahlt wird steht doch auf einem ganz anderen Blatt.
Und über diesen letztlichen Verkaufspreis wird doch, zumindest vom Veräufer, allermeistens nicht mehr geredet.
Es könnte sonst u.U. ja etws peinlich werden und diese Blöße will sich in unserer Leistungsgesellschaft doch keiner geben.
Norbert hat da grundsätzlich recht. Allerdings ist nicht ausschließlich die Laufleistung das Kriterium, sondern die Standzeiten. Eine 20 Jahre alte W mit nur 10.000 km hat also mit großer Wahrscheinlichkeit längere Standzeiten gehabt. Ist sie aber in jüngerer Zeit regelmäßig bewegt worden und fährt sie einwandfrei, sind eher keine Probleme zu erwarten. Eine jüngere W mit 30.000 km kann aber beim aktuellen Besitzer die letzten fünf Jahre gestanden haben, top geputzt worden sein und dennoch ist im Tank Rost und die Vergaser sind zugesetzt, weil sie nach der letzten Fahrt einfach so abgestellt wurde. Also durchaus mal nach der Geschichte des Motorrades fragen und in die Papiere schauen, wann und für wie lange sie abgemeldet wurde. Ideal ist es natürlich, wenn die gesammelten HU-Prüfberichte noch vorhanden sind. Aus den darin eingetragenen Tachoständen kann man sehr schön sehen, wie oft ein Motorrad genutzt wurde.
"W800 bis 2016 ober ab 2019", so lautet die Frage des Threaderstellers in der Überschrift. Inzwischen geht's um die W650, die einzig 'wahre' W, und welche man kaufen sollte. Nicht schlecht, so läuft das dann, wenn nach einer W800 gefragt wird.
Mag daran liegen, dass die Meisten derjenigen, die etwas dazu schreiben, mehr oder nur Erfahrung mit der W650 gesammelt haben und den Fokus dann auf sie lenken. Bringt die 800er- Fragestellung aber keinen Deut weiter. Muss ja auch nicht. So erfährt man wieder einiges zur 650, was man vielleicht auch schon vorher wusste.
Recht hast du, aber dann beherzige das selbst mal und lenke künftig nicht immer deine Beiträge von W650-Themen auf deine W800-Erfahrungen.
Zurück zu Armins Frage:
ZitatKönnt ihr mir bitte mal Vorteile nennen einer zB. W800 Spezial Edition aus den Jahren 2012-2016, die allesamt relativ hoch gehandelt werden gegenüber einer W800 ab 2019, die zum Teil für nur einen Aufpreis von ca. 1.000-1.500 Euro zu bekommen sind. Die aktuellen Modelle haben alle ABS aber das ist für mich kein "must have"
@armin, du sprichst die Special Editions an. Deren hoher Preis resultiert halt aus der Seltenheit und ihren Besonderheiten in der Farbgebung. Wem eine solche gefällt, der will sie gerne haben und bezahlt auch einen höheren Preis. Die normale W800 insbesondere in grün war nie sonderlich beliebt, deswegen ist sie merklich günstiger. Die W800 Standard der zweiten Serie ab 2019 bietet technisch schon einige Vorteile, insbesondere was Bremse und Fahrwerk betrifft. Wenn es dir also nicht auf die Optik der Special Edition-Modelle ankommt, ist es durchaus ein vernünftiger Kauf, eine neue zu wählen, zumal die Händler da preislich durchaus noch etwas Spielraum haben.
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