Nach der vergangenen Sommerreise begannen bei mir bereits Überlegungen, wohin es dieses Jahr gehen könnte. Langsam rückt der Zeitpunkt näher, an dem ich abrücken kann. Doch so langsam weiß ich nicht mehr, ob ich fahre und erst recht nicht wohin. In ein Land, das mich in eine Quarantäne steckt (England, UK) oder ich mich in sie nach Heimreise aus ihm begeben muss (Schweden)? Nein. Norge hat weiterhin dichtgemacht. Schade, könnte ich auch neben anderen Gründen außer des dort abwesenden Massentourismus gern mal wieder hin. In Länder, deren Coronazahlen fragwürdig erscheinen, wie mir ein aus Polen stammender Abendinspizient mitteilte zu seiner Heimat, die ich als Reiseziel in Erwägung zog? Eher nicht. Welches Land hält diesen 'Zahlenball' wissentlich oder aus Unkenntnis durch mangelnde Testhäufigkeit nicht flach, um sich nicht die Touristengelder entgehen zu lassen? Die gesamte Campingplatzsituation, sprich ihr vermutetes Überlaufensein, weil kaum mehr jemand irgendwo hinfliegt, sondern verstärkt auf 4 motorisierten Rädern auch dort unterwegs sein wird, lässt nichts Gutes ahnen.
"Neben den Autobahnen könnten in diesem Jahr auch viele Nebenstrecken stärker belastet sein, wenn Reisende ganz bewusst Urlaub in Deutschland machen und nicht zwingend schnell vorankommen müssen oder wollen".
Solche Prognosen 'machen nicht gerade Mut' und schüren vielmehr die Bereitschaft, dieses Jahr zu Hause zu bleiben und sich mit gelegentlichen Tagestripps durch den Sommer zu hangeln. Doch, nicht Reisen ist auch keine Lösung. Ich würds vermissen. In der 1.Juli Woche kann es also gut sein, dass ich mir die Bullet schnapp, mit der ich noch keine Reise unternahm und durch DK (Limfjord, Nord-Dänemark, Jütland) motorradurlaubmachend eiere, etwas, das ich nie vorhatte. Durchfahren ja, verweilen nein. Nun ist aber alles anders. Oder ich suche Strecken in D raus. Schöne Heimat. Wenn dann allerdings alles überlaufen ist, s.o., nicht so schön, ich werd seh'n.
Warum nicht die Idee weiter verfolgen immer mal für ein paar Tage etwas zu unternehmen? Hat den Vorteil einer besseren kurzfristigen Anpassung und warum nicht mal D? Es gibt auch hier ein paar schöne Ziele für‘s Mopped. Wir waren jetzt für ein paar Tage an der Nordsee, schön war‘s, und gar nicht so voll.
Hier liegt bereits eine frisch gekaufte Zeitschrift rum mit dem Titel "Motorrad-Tourenatlas Deutschland" neben ein paar älteren ähnlichen schon besessenen, die es bei Louis zum Angebotspreis gab. Sollten es Touren in D werden, lasse ich mich von den 100 in ihr vorgestellten gewiss zu der einen anderen Fahrt inspirieren. Sonst durchzog ich D bisher immer nur im Eiltempo, um es zu verlassen oder um wieder heimzukehren mit dem Motorrad. Es arbeitet in mir. Auf gebuchte und teuer erkaufte Übernachtungen hab ich keine Lust. Spontanes Campingplatzaufsuchen muss drin und möglich sein. Das könnte zum Pferdefuß solcher Fahrten derzeit werden.
Es gibt schöne Gegenden in D, gerade auch für‘s Moppedfahren. Mosel /Hunsrück z. B., immer wieder mal zum Rhein, zur Mosel runter und wieder rauf, herrlich! Davon ausgehend das es in der Saison wohl doch voller wird und weil es vermutlich noch Beschränkungen gibt, könnte das mit dem „spontan“ vielleicht schwierig werden. Ich bin aber auch aus dem Campingalter raus, habe es mittlerweile gerne etwas komfortabler. (Ok, andere sagen Weichei) Habe da immer über Webseiten für bikerfreundliche Pensionen etwas gefunden, entweder für mehrer Tage als Stützpunkt oder als Übernachtungsstopp. War auch nicht so teuer. Bin allerdings durchaus der Meinung das man sich mal was gönnen sollte.
Ich liebe es, draußen sein zu können. Wenigstens eine Zeitlang im Jahr ununterbrochen. Auch daher Camping. Back to the roots, (Motorrad) Nomade/Indianer. Jeder geschlossene Raum ist auf Dauer ein Sarg, so gern ich meine Wohnung auch mag. Tapetenwechsel, gerade wenn sie gegen eine Naturtapete eingetauscht wird, erfrischt zudem ungemein.
Das sind natürlich unschlagbare Argumente. Ich würde hier, aufgrund der besonderen Situation, trotzdem den Rat geben im ausgesuchten Zielgebiet mal nachzufragen wie es aussieht. Und evtl. doch vorab reservieren.
so sehr ich das "spontan" selbst liebe, kann ich momentan davon nur abraten. Habe gerade unseren WoMo-Urlaub nach Däneamrk verlegt. (Sollte Bretagne/Normandie werden, hat sich aus bekanntem Grund erledigt)
Ich habe jeden Campingplatz in Dänemark vorbuchen müssen und teilweise nichts bekommen, bzw. musste von meinem Wunschplatz ausweichen. (Guideline ist die Margeriten-Route)
Manche Plätze nehmen Zelte ohne Anmeldung, viele aber nicht. Meine Empfehlung daher für den stressfreien Urlaub: doch eher vorbuchen.
In Holland sind in den Ferien nirgends mehr Campingplätze am Meer frei. Aber überall gibt es "Bauerncamping, oder Minicamping". Die Bauern lassen bis zu 15 Wohnwagen/Zelte auf den Hof/Weide. Mit Wasch-Duschhäusern. Camping für kleines Geld. Bei uns auf der Insel gibt es Hunderte davon.
Holland ist nicht das Land meiner Motorrradreiseträume (dieses Jahr und sonst auch). Aber danke für deinen Hinweis.
Das Verrücktmachen im Vorfeld, Corona hin oder her, bringt nichts. Wenn ich abdüse, mach ich's wie immer. Packen und ab. Alles Weitere ergibt sich unterwegs irgendwo, irgendwie. Das war und ist auch jetzt der Plan und meine Art, mit dem Motorrad zu reisen. Spontanität mit grober Marschrichtung oberstes Gebot dabei und 'Sinn und Zweck' der Übung. Mag noch blauäugiger als sonst sein in dieser Zeit. Doch Buchungen mit vorgebastelter Routenplanung nebst einem Einhalten und Festgelegtsein auf sie widerstreben mir. Noch ist Zeit. Ich lasse eine Entscheidung pro/kontra einer Tour dieses Jahr weiter reifen. Am Stück längere Zeit wegzusein, finde ich reizvoller, als nach ein paar Tagen immer wieder die Wohnung aufzusuchen und erneut auf Kurztrips zu starten. Erst das nimmt einen richtig aus seiner Umgebung mit den gewohnten Bahnen heraus und bringt einen anders drauf. Hält als Reiseerlebnis länger vor, denke ich. Kenns aber auch nicht anders.
Was hältst du von Bella Italia? Ich weiß, du kennst es bereits, ich auch! Und trotzdem ziehts mich immer wieder hier hin. Um dein Zelt aufzubauen ist unser Garten fast zu klein, aber wir haben auch ein Gästezimmer.