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Dieses Thema hat 1 Antworten
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Falcone Online




Beiträge: 112.412

05.06.2020 20:01
Batterie austauschen - ist ganz einfach! Antworten

Ausbau der Batterie bei der W650

Wenn man das erste Mal die Batterie ausbauen will, ist man erschrocken, weil sie einem unter dem ganzen Kabelsalat unter dem linken Seitendeckel so gar nicht zugänglich erscheint. Weiß man aber, wie es geht, ist das ganze Geschäft dann doch recht schnell erledigt. Es müssen fast keine Kabel getrennt werden. Also keine Angst vor der Elektrik!

Als erstes die Sitzbank abnehmen.

Nun den linken Seitendeckel abnehmen: Eine Kreuzschlitz-Schraube unter der Sitzbank gleich hinter dem Tank, eine Kreuzschlitz-Schraube unten am Seitendeckel (siehe Fotos). Bitte den passenden, großen Kreuzschlitz-Schraubendreher verwenden (rechts im Bild)!

(#1904)
Seitendeckelschraube oben - der rote Schraubendreher hat die richtige Größe.

(#1902)
Seitendeckelschraube unten

Der Deckel ist recht am Rahmenrohr in eine Gummimuffe eingehakt. Daher leicht nach links bzw. vorne ziehen und dann abnehmen. Darauf achten, dass die Muffe auf ihrem Platz bleibt und vor allem beim späteren Wiedereinsetzen des Deckels drauf achten, dass sie sich nicht verschiebt oder zerdrückt wird.

In der Mulde unter der Sitzbank befindet sich auf der rechten Seite eine Klappe im Plastikgitter, die man öffnen kann. Zu erkennen im Foto weiter oben neben dem Aufkleber "Caution". Unter dieser Klappe sitzt der Minuspol der Batterie. An diesem schraubt man zuerst das Massekabel los. Kreuzschlitz-Schraubendreher oder besser: 10er Steckschlüssel.

Minuskabel abschrauben.

Im Modelljahr 2000 wurde auf zwei Klappen im Kasten unter der Sitzbank oberhalb der Batterie umgestellt, also nun auch eine für den Pluspol.
Diese Klappe ist hier zu sehen:

(#8974)


Nun muss man die ganze Elektrik-Halteplatte zu Seite schwenken, die vor der Batterie unter dem Seitendeckel sitzt. Sieht schlimm aus, ist aber ganz einfach. Rechts und links gibt es jeweils eine 10er Schraube, siehe Bild:

(#8947)
Schrauben SW 10, sie sind graugrün und mit einer "7" gekennzeichnet.

Beide herausdrehen und nicht verwechseln – die lange ist die für hinten.

(#1959)
Nun muss dieses einzelne weiße Kabel getrennt werden.

(#1978)
Dann noch das schwarz-gelbe Kabel trennen

Nun kann man die ganze Relais- und Kabelsalateinheit auf ihrem Träger etwas nach vorne ziehen und nach links wegschwenken. Ich binde sie dann fest, so ist sie aus dem Weg.

(#1964)
Seitliche weggehängte Elektrik-Einheit.

(#1965)
Die Batterie ist nun frei zugänglich und kann ungehindert nach vorne gezogen werden.

(#1966)
Nun das Kabel vom Pluspol abschrauben.


Die Batterie kann nun entnommen werden.

Die neue Batterie:

Verwendet man eine Yuasa YTX12BS oder YTX14BS, so ist die Batterie nach beiliegender Anleitung mit dem ebenfalls beiliegenden Säurepack zu füllen, ein paar mal ganz leicht aufklopfen, damit eventuelle Luftblasen aufsteigen, dann eine halbe Stunde stehen zu lassen und danach idealerweise mit einem elektronisch geregelten Ladegerät voll zu laden.

Verwendet an eine gelbe Motobatt-Batterie, so wird diese komplett vorgeladen angeliefert. Auch hier ist es für die Batterie-Lebensdauer von Vorteil, wenn sie vor dem ersten Starten des Motors erst mal voll geladen wird.
Im Gegensatz zur Yuasa- oder anderen Batterien muss die Motobatt aber noch vorbereitet werden. Ihr liegen folgende Teile bei:

(#1967)
Ein Inbus-Schlüssel, zwei Pol-Aufsätze, vier Linsen-Inbusschrauben und zwei Federringe.
Die Batterie so mit der Breitseite vor sich hinstellen, dass links der rote Pluspol zu einem hin zeigt und rechts der schwarze Minuspol. Nun nimmt man die jeweilige rote bzw. schwarze Kappe heraus und schraubt die Pol-Aufsätze mit den Inbusschrauben ohne Federringe in die nun frei liegenden Gewindebuchsen. Den rechten Minus-Aufsatz fixiere ich dabei mit einer Schraubendreherklinge, damit er schon rechtwinklig verschraubt werden kann, bei dem linken ist das nicht notwendig.

(#1968)
Pluspol links

(#1969)
Minuspol rechts, fixiert mit Schraubendreher als Abstandshalter

Diese beiden Polaufsätze kann man recht fest anziehen, damit sie sich später nicht lösen. Die Batterie ist stabil genug, sie geht nicht kaputt. Anders ist das bekanntlich bei den Batterien mit Bleipolen (z.B. Yuasa), bei denen man durch zu festes Anziehen die Pole irreperabel beschädigen kann. Hier ist deswegen eine Wellscheibe unterzulegen, ein Federring würde sich in das Blei einarbeiten und hat daher keine sichernde Wirkung, sondern kann im Gegenteil das Brechen des Poles noch begünstigen.



Nun folgt der Einbau:

(#1971)
Die Batterie ein Stück in den Schacht rein schieben, das Pluskabel anschrauben und die Batterie ganz einschieben.
Bei einer Motobatt-Batterie den Federring unter der Polschraube nicht vergessen (Foto), bei einer herkömmlichen Batterie eine Wellscheibe verwenden.


Nun das Minuskabel (Finger) unterhalb des Pluskabels hinter der Batterie bis ganz nach rechts durchschieben.



Sitzt die Batterie an ihrem Platz, wird das Minuskabel so zurecht geschoben, dass es möglichst spannungsfrei auf dem Pol aufliegt und nun vollständig festgeschraubt. Wird das Kabel nämlich verspannt festgeschraubt, löst es sich später während der Fahrt und das Motorrad bleibt stehen. Deswegen auch hier den Sprengring (Motobatt) oder einen Wellring (z.B. Yuasa) nicht vergessen.

Bei den W-Modellen mit zwei Klappen kann man auch erst nach dem Einschieben die beiden Kabel festschrauben.

Manche schrauben auch erst beide Kabel fest und schieben dann die Batterie rein. Dabei muss man die Batterie vor ihrem Kasten mit einer Hand balancieren. Das ist Geschmackssache.

(Noch eine Anmerkung: Generell ist bei einem Batteriewechsel so vorzugehen, dass zuerst das Massekabel und dann erst das Pluskabel abgenommen wird. Umgekehrt wird zuerst das Pluskabel angeschraubt und dann erst das Massekabel. Das dient dazu, Kurzschlüsse zu verhindern, die durch das hantieren mit Werkzeug und gleichzeitigem Kontakt mit dem Rahmen zustande kommen können.)

(#1975)
Alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen . Die Bauteile nicht mit Gewalt in Position bringen, alles sollte maximal mit leichtem Druck zu positionieren und festzuschrauben sein. Darauf achten, dass der Vergaserbelüftungsschlauch nicht gequetscht wird, denn dann läuft die W nicht mehr richtig.

(#1984)
Vergaserbelüftungsschlauch - nach unten schieben

Die drei plastikummantelten Blechlaschen ggf. so zurechtdrücken, dass die Kabel alle fixiert sind und nicht irgendwo scheuern können:

(#1988)

Nun den Seitendeckel aufsetzen. Dabei darauf achten, dass der Pin zuerst in den Gummihalter rechts unten am Rahmen gesteckt wird, dann den Seitendeckel sanft andrücken und oben unter der Sitzbank mit der M10-Schraube befestigen (ist die Distanzscheibe noch im Gummi?). Dann unten sanft andrücken und ebenfalls festschrauben (auch auf die Distanzbuchse achten!).

Sitzbank aufsetzen und fertig.

Mit ein wenig Übung ist die Batterie in etwa 15 Minuten gewechselt, also kein Hexenwerk, wenn man weiß wie und sich nicht vom Kabelverhau ins Boxhorn jagen lässt.

Übrigens: Sollte man im Übereifer dennoch alle Stecker auseinander gezogen haben: keine Panik - jeder Stecker hat genau sein Pendant. Man kann also beim Zusammenstecken nicht falsch machen.

Falcone
Juni 2020

Falcone Online




Beiträge: 112.412

05.06.2020 20:05
#2 RE: Batterie austauschen W800/A 2011 bis 2016 Antworten

Eine Ergänzung zur W800/A ab 2011:

Der Zugang von oben ist etwas abweichend zur W650.
Ansonsten ist das Vorgehen nahezu identisch.

Achtung: Wie bei der W650 betont Kawasaki im Werkstatthandbuch der W800 ausdrücklich, dass zuerst das Minuskabel von der Batterie zu trennen ist und dann erst das Pluskabel. Beim Einbau umgekehrt erst das Pluskabel anschrauben und dann das Minuskabel.

Um das goldene Blech zu entfernen, muss nur eine der Kreuzschlitzschrauben gelöst werden.
Die andere Schraube sitzt in einer Aussparung und hält daher das Blech nicht.

Nimmt man nun die zenrale Steuereinheit weg (sie liegt nur auf), sieht man sofort die Batteriepole (ohne die neckischen Gittertürchen). Die Befestigungsschraube für das Abdeckblech sitzt in einem Gummi-Gewindedübel, der sich beim Einschrauben verdickt und damit im Loch festsetzt. Übt man zu viel Druck von oben beim Einschrauben aus, fällt das ganze Teil nach innen auf das Schutzblech (zum Glück ist es leicht wieder herauszulocken).

Unter dem Seitendeckel sieht es auch etwas abweichend aus. Oben der Sicherungskasten (den man erst nach oben herausruckeln muss um ihn öffnen zu können).

Die Luftansaugung erfolgt bei der W800 nicht mehr unter der Sitzbank sondern unter dem rechten Seitendeckel.

2011

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