Ich kenne das als Dieselfahrerspruch: Lieber sterben als den Schwung verlieren. Mein erster Diesel war eine Flosse mit 55 PS. So was prägt. Daraufhin habe ich für viele Jahre keinen Diesel mehr in meine Nähe gelassen. Und ich mag sie bis heute nicht.
Das kann ich nicht schreiben. Fuhr meine besessenen vom Polo mit 48PS bis hin zum letztgekauften Avensis T27 alle gerne. Das einsetzende Dieselbannen- und Bashen brachte mich vor gut 10 Jahren von ihnen ab.
Weit vor Führerscheinbesitz in der Jugend hatte ich Gelegenheit, ab und zu von einem Taxi gefahren zu werden. Es war ein hellblauer 200D W123 mit besagten 55 PS. Coole Karre. Fuhr auch und wenn man wie ich damals nichts anderes kannte als jemand ohne Auto in der Familie, reichte er vollkommen. Sonst auch. Zudem sehr bequem. Beschleunigung, Durchzug und Speed sind nicht alles. Deshalb wurde mein 1. Auto nach einem kurzen Einstiegsintermezzo mit einem abgerockten 45PS Kadett B als Autofahrer auch eine 21PS Ente. Gleichmal mehr als halbiert den Hubraum und die Leistung. Gemütlich.
Heute fahre ich ein Auto, das viel forscher antreten und schneller fahren kann, aber von mir noch lahmer gefahren wird, als es die Ente selbst engagiert mit good will auf 'Power' getreten nur sehr lahm und bescheiden vermochte. Warum? Weil mir diese Art von Entschleunigung, von der Duck Dunn notgedrungen aber freudig mit seinem Bulli berichtet, ebenfalls und immer noch Freude bereitet. Es schont darüber hinaus Nerven, Material und den Geldbeutel immens. In den Rückspiegel sollte dabei nicht so oft geguckt werden. Muss auch nicht, denn meistens spielt vorne die Musik.
Also, ich glaube die einzig wahre Wanderdüne hatte ich mal, einen Hanomag-Henschel F35 (Harburger Transporter) mit langem Radstand und satten 54 PS, da wurde jede Steigung zur Geduldsprobe. Leider habe ich kein Bild mehr davon, aber den Fahrzeugschein.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Zitat von Maggi im Beitrag #20Also, ich glaube die einzig wahre Wanderdüne hatte ich mal, einen Hanomag-Henschel F35 (Harburger Transporter) mit langem Radstand und satten 54 PS, da wurde jede Steigung zur Geduldsprobe. Leider habe ich kein Bild mehr davon, aber den Fahrzeugschein.
Erinnert mich an unser Schneckerl. Alkoven Wohnmobil mit 70 PS. Mit Anhänger mit Moppeds in den Kasseler Bergen herausfordernd.
Grüße, W-olfgang
Gelernter Misanthrop.
Angefügte Bilder:
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Mit den 200er MB Diesel, die m. W. 55 PS hatten, lieferte ich mir vor Jahrzehnten gerne Autobahnrennen. Mein Vehikel, ein Nissan Micra mit 50 PS, aber einem Fünfgang-Getriebe, war an den Steigungen im vierten deutlich schneller, während die Dieselfahrer sich auf den Gefällabschnitten erneut heranarbeiteten und überholten. An der nächsten Steigung waren sie dann wieder ,fällig'.
Aus heutiger Sicht völliger Unsinn, aber damals hat das Spaß gemacht.
Ja, so was kenne ich auch noch. An Steigungen hat man sich mit dem Mercedes den Hass sämtlicher LKW auf sich gezogen, im Gefälle hat man sie dann wieder "versägt".
Mein seliger 56er Käfer hatte satte 30 PS. Ja, die Kasseler Berge ... In den Alpen wars gar nicht so schlimm, da bestimmte der Schnee das Tempo. An den Kasseler Bergen wurde ich mal - bergab - von einem Lloyd Alexander überholt. So was vergisst man nicht. Und - bevor die Brenner Autobahn fertiggestellt war - einmal nachts von einem Fiat 500. Der war wirklich todesmutig, der Fahrer. Der blieb auch in der Kurve noch auf der Gegenspur. Aber er hats geschafft. Mir war nämlich mulmig, und ich bin etwas vom Gas gegangen. So was machte man damals sehr ungern. Wie schon geschrieben - Schwung behalten!
Der Wanderdünencharakter von alten 200D ließ sich noch durch eine Automatik problemlos steigern. Von 0 auf 100km/h in 35s wurde damit zur traumhaften Wunschvorstellung. Dass Mercedes sich getraut hat, ihn mit ihr anzubieten, erstaunt. Schmerzlos im Komfort über alles. Das Taxi hatte eine und so geschneckt kam mir das damals als autounerfahrener Fahrgast nicht vor.
Es gab auch S-Klasse Mercedes, die mit einem Dieselmotor umgebaut worden waren. Nicht schnell, aber billig im Unterhalt .
Zitat...die einzig wahre Wanderdüne hatte ich mal, einen Hanomag-Henschel F35...
Guck' an, das wußte ich ja noch garnicht ! Mein F20 hatte einen Illegalen A70-Motor mit 70 PS und ein kurz untersetzes Getriebe (es gab mind. drei verschiedene Getriebe für die Baureihe), der schaffte nur knapp 120 (und dann hat er gesoffen), war an der Ampel aber doch etwas zügiger als vorher mit Originaltriebsatz .