Auch von meinem zweiten Alpen-Kurz-Trip habe ich ein kleines Tourenbuch geschrieben ...
„Schweizer-Acht“
Das Motorrad
Meine kleine Grüne
Nach meinem Frühsommerausflug mit Schwerpunkt Großglockner, konnte ich die gute Wetterlage um den Tag der Deutschen Einheit nutzen und endlich mit der kleinen Grünen in Richtung hohe Schweizer Berge aufbrechen. Eigentlich wollte ich das schon im letzten Jahr und dann auch in der letzten Woche des Sommerurlaubs machen, aber da hat mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dann war’s leider – ziemlich unangekündigt – am Montag der geplanten Ausflugswoche doch auch eher regnerisch und ich beschloss Dienstag zu starten.
Das war auch gut – zum einen hatte es am Montag noch richtig geregnet und zum anderen musste ich am Dienstag noch ganz kurzfristig beim Arzt vorbei …
Für die geplanten Tage sagte der Wetterbericht morgens immer Temperaturen um die 5 Grad voraus. Mittags sollte es dann auch in den Alpen teilweise wieder um die 20 Grad werden. Ich entschloss mich für Klamotten im Zwiebellook mit Thermounterwäsche, Kapuzenjacke und Textil-Mopped-Klamotten.
02.10.2018 – Anreise
Ca. 09:00 war ich vom Arzt zurück und habe im Keller die Motorradklamotten angezogen. Gepackt war schon alles fertig, die kleine Grüne war am Vortag gecheckt und alles Gepäck verladen – es konnte losgehen. Durch den verlorenen Montag hatte ich bereits beschlossen, bis ca. Ulm die Autobahn zur Anreise zu nutzen. Nicht schön, aber dafür habe ich in den folgenden Tagen genügend Zeit für die Schweizer Berge. Und falls sich der Wetterbericht noch ändern sollte, fahre ich halt in die Dolos … Ich hole die Triumph aus der Garage, will den Helm die Handschuhe und die Regensachen als zusätzlichen Wind- und Kälteschutz anziehen …
… es tröpfelt.
Der Blick nach oben: Mist – das könnte schiefgehen. Sprich: nass werden.
Egal. Los geht’s.
Die Straßen sind trocken, auf dem Helm-Visier sieht man ab und an einzelne Tröpfchen. In Florstadt bin ich auf die A45 gefahren und ab ca. Hanau nieselte es auch nicht mehr. Bei Aschaffenburg dachte ich erst, dass es die Sonne sogar schaffen könnte, aber auf der A3 und besonders im Spessart war doch immer mal wieder ein bisschen Nieseln dabei. Aber die Straßen blieben trocken. Gut, dass es nicht regnete: Am Rasthof Spessart musste ich in Schrittgeschwindigkeit mehrere Kilometer durch einen Stau. Da wäre Regen echt mega-doof gewesen. Die Fahrt über die A7 nervt mit dem Mopped noch mehr, als mit dem Auto: Panzerplatten sind nichts gegen diesen Straßenbelag … Meine erste Pause legte ich am Rasthof Wörlitz ein. Sprit für die kleine Grüne …
… und eine Leberkäs-Semmel für mich.
Autobahnfahrt mit dem Motorrad heißt für mich: ca. 110 – 120 KM/h, rechte Spur. LKWs werden natürlich überholt – aber sonst gehe ich das eher piano an. In Gingen habe ich dann endlich die A7 verlassen und bin über die große und gut ausgebaute B492 in Richtung Burgau gefahren.
Weiter ging es in Richtung Landsberg am Lech. Vorbei an einem Kraftwerk …
… das die Sonne aber auch nicht zum Strahlen brachte und dann irgendwann auch wieder zur Donau.
Windig war es geworden und das Fahren mit dem Regenkombi eine echte Herausforderung. Obwohl natürlich alle „Kompressions-Gurte“ eng angezogen waren, fühlte ich mich wie beim Windsurfen: der Kombi ist das Segel …
Die Größe dieses Anwesens i n Balzhausen erinnerte mich an meine Eindrücke aus der Frühjahrstour – Kirchliche Anwesen … Ca. 14:30 waren die Temperaturen dann endlich so, dass ich die Regenkombi ausgezogen habe. Heute ging alles in die Packtaschen. Ob das am nächsten Morgen, wenn auch die normalen Klamotten wieder mit rein müssen, immer noch so ist?
Ich nutze den schönen Platz auch, um eine kleine Pause zu machen …
… und bin dann – ohne „Segel“ und bei immer besser werdendem Wetter weiter.
Schon bald warten zum ersten Mal die Berge zu sehen. Ich freute mich …
Über die B23 bin ich auf der Romantischen Straße unterwegs …
… und irgendwann in Richtung Linderhof und Plansee abgebogen. Eine Strecke, die ich gute kenne und liebe – aber bisher immer von Süden kommend gefahren bin. Aber lecker ist sie auch vom Norden her …
Das Wetter war zwar besser als am Morgen, aber immer noch nicht wirklich gut. Das Café in Plansee direkt am Wasser des Plansee hatte leider nicht geöffnet und auch der Plansee wirkte bei bewölktem Himmel bei weitem nicht so schön …
… das Wasser hatte nicht das irre Türkis wie sonst. Schade.
Über Reutte, entlang der Ruine Ehrenberg …
… mit der Hängebrücke über das Tal …
… bin ich in Bichlbach ins Namlostal abgebogen. Eine weitere Strecke, die ich sehr liebe und die ich gerne als „Hausstrecke“ hätte. Hach …
Sonst bin ich das Namlostal immer mehrfach durchfahren – wenn man(n) denn schon mal hier ist.
Heute hat mich am Ende – kurz vor Stanzach – Schmutz aus einem Waldweg und direkt in einer Kurve aber mächtig erschrocken. Ich beschloss sofort weiter nach Weißenbach am Lech und dort in die Pension Kreuzeck (https://www.kreuzeck.at/) zu fahren. Dort bei Bettina war ich schon öfter – hoffentlich ist für die Nacht ein Zimmer frei.
Glück gehabt: ich konnte einchecken, die kleine Grüne durfte Wetter-geschützt unter das Vordach der Garage und ich bin nach üblichem Check von Kette und Licht zum Duschen. Leider hat die Pizzeria im Ort Montag und Dienstag Ruhetag – so habe ich mir im Supermarkt was zu Essen und Trinken besorgt und habe am Abend ausgiebig die Wettervorhersage und das Regenradar studiert. Meinen Plan von Weißenbach über das Hahntenjoch und dann zur Silvretta Hochalpenstrasse zu fahren, verwarf ich. Die angekündigte Regenfront ging bis zum Montafon. Ich beschloss weiter nach Süden zu fahren und somit erstmals auch den Umbrail von Norden her befahren zu können.
Dem Navi gab ich „Müstair“ und „kurvenreich“ ein, rüstete die Karten für den Tank-rucksack vor und freute mich auf den nächsten Tag. Vielleicht schaffe ich es ja zum Mittagessen auf das Stilfser Joch zu Richard mit seinen Bratwürsten …
Trocken, aber bewölkt war es, als ich ins Bett ging.
... irgendwie ist in den Vorbereitungen mit den Bildern was schief gegangen: ein Bild doppelt, ein Bild fehlt und die Platzierung im Text ist ab dem Donau-Bild bis zum Bild der Burg um eins verschoben. Das bekomme ich bis nächstes WE leider nicht korrigiert: die nächste Woche habe ich nur eine ganz schlechte Verbindung und die Bilder nicht im Zugriff. Hoffentlich passt das bei den Berichten der folgenden Tage ..,,
Der morgendliche Wetter-Kontrollblick vor dem Frühstück: Hhmmm ….?
Na ja – aber wenigstens trocken ist es geblieben. Ca. 08:30 war ich fertig mit dem Frühstück und dem Packen. Es war ca. 8 Grad warm und ich beschloss den Regenkombi und die dicken 3-Fingerhandschuhe inkl. Unterhandschuhe anzuziehen. Die Thermounterwäsche und die Kapuzenjacke unter dem Textilkombi waren eh selbstverständlich. Also erstmal zum Gaichtpass …
… eine absolut geniale Strecke. Ich liebe sie … Und dann wieder zurück nach Weißenfels und entlang des Lech in südliche Richtung.
Das nächste Ziel war das Hahntenjoch. Eine schöne Anfahrt …
… mit Kurven …
… und einigen Bergbächen, die man kreuzt …
… bevor man „oben“ ist.
Es war immer noch sehr bewölkt und frisch, als ich auf die Süd-Abfahrt bin. Das Fahren mit den 3-Fingerhandschuhen ist irgendwie doof. Man hat wenig Gefühl für die Kupplung und vor allem für die Bremse. Aber warm sind die Dinger halt …
Eine schöne Strecke …
… für die kleine Grüne und mich.
In Imst bin ich nicht entlang des Inns in Richtung Landeck gefahren, sondern wollte zur Piller Höhe – eine Strecke, die ich auf einer meiner letzten Touren „zufällig“ fand. An der Sendler’s Hütte pausierte ich kurz …
… bevor es weiter nach Ried und grob in Richtung Reschensee ging. Einen schönen Ausblick auf den Inn …
… und in die Berge hat man von der Piller Höhe.
Die Strecke ist aber eher fürs Motorradwandern …
… denn zum Schnellfahren. Aber immer mit tollen Ausblicken. Über Prutz ging‘s in Richtung Samnaun und an dem Abzweig nach Samnaun traf ich die finale Entscheidung weiter in südlicher Richtung und (noch) nicht in Schweiz zu fahren. Und ich zog den Regenkombi aus …
Weiter ging es zum Reschensee. Am „versenkten“ Kirchturm war so viel Betrieb, dass ich nicht anhielt. Ich habe ja auch schon genügend Bilder davon. Aber auffallend: es sind unendlich viele Autos mit deutschem Kennzeichen von Süden hochgekommen. Egal. Ich fahre nach Süden und habe dann später auch mal am See angehalten.
Das Wetter schien langsam besser werden zu wollen …
… und als ich in der Schweizer Grenze war, zeigte das Thermometer doch glatt schon 20 Grad. Die Bauern mähten Gras …
… und ich sah erste Obstbaumplantagen.
Auch in der Schweiz blieb der Trend zur Wetterbesserung …
… und ich näherte mich dem Umbrail. Herrschaftszeiten – ich hatte völlig vergessen, wie toll die Nordseite des Umbrail ist. Vielleicht auch, weil ich ihn bisher überwiegend von Süden her angefahren bin.
Auch das letzte Schotterstück vor dieser Brücke ist ja seit einigen Jahren asphaltiert.
Der Pass überhaupt eine echte Perle. Die Strecke …
… und auch die Landschaft.
Oben am Pass treffen sich dann die komischsten Gestalten aus allen Herren Länder.
Vom Umbrail – noch e weng in Wolken – bin ich weiter …
… zum Stelvio und weil es gerade Mittagszeit war, wollte ich oben bei Richard ein Winchgau-Brötchen essen.
Wie immer steppte am Stilfser Joch der Bär. Ich verstehe gar nicht, dass der Umbrail so in dessen Schatten steht. Ok – die Nord-Ostanfahrt hat was …
… aber ich habe jetzt erstmal Hunger. Oh Schreck: die Bude von Richard ist gar nicht mehr da. Nur noch „Trittbrettfahrer“ – aber mit dem gleichen Leistungsangebot: Bratwurst, Sauerkraut, gedünstete Zwiebel, Senf und alles in einem Winchgau-Brötchen. Sehr, sehr zu empfehlen.
Vom Würstchen-Brater habe ich erfahren, dass Richard mit seiner Bude schon zum Gardasee ins „Winterquartier“ gezogen ist. Er aber – wie immer – bis zur Schließung des Passes im November die Stellung halten wird und dass seine Familie die Bude mindestens schon genauso lange betreiben wie Richard. Und er könne den Hype um Richard überhaupt nicht verstehen ….
Egal – nachdem ich mir das alles angehört hatte, bekam ich mein Brötchen und setzte mich zum Essen auf die Mauer mit dem – meines Erachtens – schönsten Ausblick:
Und während des Essens rissen die Wolken immer mehr auf. Ich freute mich auf die Abfahrt nach Bormio bei Sonnenschein …
Es war einiges an Schnee gefallen in den letzten Tagen und leider war auch schon mal Salz gestreut worden … Das Tauwasser floss über die Straße …
… und ich war entsprechend vorsichtig unterwegs. Und es war mir klar, dass ich zu Hause die kleine Grüne sehr, sehr ordentlich putzen müsste. Salz …
Der Blick zurück zeigte den Stelvio im Schnee …
… der Blick nach vorne eine grandiose Berglandschaft …
… und die Grenzstation …
… die aber alleine in den Jahren, die ich mit dem Motorrad in den Alpen unterwegs bin, mächtig unter den Witterungsbedingungen leidet.
Auf der Südseite des Stilfser Jochs sieht man noch die alte Passstraße. Die bin ich vor einigen Jahren mit meiner W schon mal gefahren und ich glaub, dass sie auch heute noch befahren werden könnte. Eine Info, die für eine Bekannte aus Norddeutschland vielleicht von Interesse ist?
Es ist aber auch eine schöne Strecke nach Bormio.
Von dort, wo es zwischenzeitlich fast 25 Grad hatte, wollte ich langsam in Richtung St. Moritz und von dort aus dann zu dem Hauptziel meiner Herbsttour: Grimsel, Furka, Nufenen, … Doch vorher, auf dem Weg zum Foscagno, kommt man auf schönen Straßen …
… durch tolle Landschaften ...
… mit immer wieder wahnsinnig schönen Aussichten in die Berge …
… und die Natur.
Vom Fascagno …
… geht’s weiter auf schönen Straßen …
… in toller Landschaft …
… in ein Zollfrei-Gebiet.
Klar – hier muss man tanken. Aber auch die Landschaft hat was zu bieten – zollfrei …
… wie Milch-Kaffee und Wasser für 2,80€ (wo gibt’s denn sowas sonst noch?)
Über den Passo Eira …
… verlässt man das Zollfrei-Gebiet, bleibt aber in toller Berglandschaft.
Weiter ging mein Weg. Zum Livigno. Und was soll ich sagen?
Tolle Landschaft, tolle Strecken, …
… tolle Berge …
… am Livigno.
Und das alles auch auf der Süd-Abfahrt …
… die dann automatisch zum Bernina führt. Kurven …
… leider auch mit Baustellen …
… aber überwiegend „Spaßstrecken“.
Auf der Nordseite des Bernina dann ein Stausee mit Bahnanschluss …
Überhaupt ist mir ab dieser Stelle die Dichte der Bahngleise in der Schweiz aufgefallen. Aber erst genoss ich noch den Blick in den Gletscher …
… und die Weitefahrt zum Albula. Auch wenn es sich bewölkte und merkbar kühler wurde.
Nördlich vom Albula war dann auch wieder Tauwasser ein Thema auf der Straße …
… was auf dem Weg in Richtung Tiefencastel aber wieder besser wurde.
Wie Temperatur und Wolken …
Und zum krönenden Abschluss des Tages, sah ich nochmal tolle Bahntrassen ….
… Straßen durch Schluchten …
… und die dazugehörenden Schluchten.
Da es langsam doch schon sehr spät wurde an diesem erlebnisreichen und wirklich tollen Tag, bin ich bei Flims von der „Hauptstraße“ abgebogen und in das Dorf gefahren. Ich habe mir ein Hotel gesucht, eingecheckt und obwohl mir klar war, dass die Schweiz sehr viel teurer als zum Beispiel das Ösi-Land ist, war ich von den aufgerufenen Preisen überrascht. Aber immerhin durfte ich die kleine Grüne kostenlos in die Hotel-Tiefgarage stellen und bekam einen „Verzehr-Gutschein“ für die dem Hotel zugehörende Pizzeria oder das Steak-Haus. Nach dem ich meine Sachen aufs Zimmer gebracht hatte, bin ich mit der Hotelangestellten in die Tiefgarage gegenüber dem Hotel.
Und hier fand ich …
… beide nicht zugelassen und …
… einen alten Engländer. Versteckt. Was für ein Wahnsinnstag …
Der morgendliche Wetter-Kontrollblick vor dem Frühstück:
Yepp – das wird was heute. Aber jetzt erstmal frühstücken. Nach dem Frühstück habe ich die kleine Grüne aus der Tiefgarage geholt und auf das Parkdeck gefahren. Da kann ich besser packen. In der Tiefgarage konnte ich es mir aber nicht verkneifen das Deckchen des Oldtimers mal kurz zu lupfen …
Und beim Blick vom Balkon sah ich, dass sich „unzählige“ Ballons auf dem örtlichen Sportplatz startklar machten …
… und ich wunderte mich, wie schnell die Dinger dann in der Luft sind.
Ca. 08:30 bin ich bei 10 Grad, ohne 3-Fingerhandschuhe und ohne Regenkombi gestartet. Irgendwie hat wieder alles in die Satteltaschen und den Tankrucksack gepasst – auch wenn ich da am Vorabend dran gezweifelt habe.
Das Wetter war genial – ich war ganz hibbelig und voller Vorfreude.
Perfekte Straßen …
… einige Baustellen (für den zukünftig perfekten Straßenbelag) …
… begleiteten meinen Morgen ebenso wie Bahnbrücken (mal wieder) …
… und schöne Ortsdurchfahrten, Die Schweiz wirkte irgendwie … „aufgeräumt“.
Der Weg zum Oberalppass führte mich durch wiederum durch tolle Landschaften …
… und über tolle Bergstraßen (meistens – es gab aber auch Ausnahmen) …
… die auch von US-Cars „gerne“ erfahren werden.
(boah – was klang der gut)
Hinter dem Pass …
… kam ich wieder zu einem (Stau?)See. Und auch dieser hatte einen Bahnanschluss.
Zwischenzeitlich glaube ich ja, dass die Schweizer Meerwasser oder welches vom Gardasee mit der Bahn in die Berge bringen und dort ihre Seen damit auffüllen … Vom Oberalp bin ich Richtung Andermatt – mit tollen Aussichten …
… mit tollen Bergen …
… und Strecken.
Und dann der absolute Schock: Andermatt mit seinen Baumaßnahmen.
Was war ich froh, dass einem Besuch am Susten nichts im Wege stand. Nach diesem Anblick …
Und so freute ich mich über Brücken für die Bahn …
… Tunnels für Autos und Motorräder …
… und die Landschaft überhaupt.
Auch die Straßen zum Susten waren wohl erst vor kurzer Zeit gestreut. Es war noch weißer Salzstaub zu sehen. Aber es war wirklich toll. Einige Impressionen.
Vom Susten sollte die Fahrt weiter zum Grimsel gehen. Aber Wetter und Aussicht zwangen mich auch auf der Abfahrt immer wieder zum Anhalten.
Der Blick auf die gleich zu befahrende Strecke …
… und in den Gletscher …
… einfach genial. Und sofort folgt die Auffahrt von Norden zum Grimsel …
… und auch bald die ganzen Grimsel-Stauseen.
An einem Stausee gelegen, liegt das Hotel „Grimsel-Hospiz“ – es ist nur über die Staumauer erreichbar,
Und auch wenn es total toll am See und in den Bergen liegt …
… Betrieb habe ich dort noch nie gesehen.
Anders am Hotel Alpenrösli oben am Pass-See. Hier ist ein Mopped- und Wanderer-Treff und eigentlich sind immer Leute dort. Heute aber auch nur sehr wenige. Ich habe mir einen Espresso und ein Wasser auf die Terrasse geholt, und die Aussicht auf den Pass-See …
… und die Berge genossen.
Espresso und Wasser kosteten hier 8,90€ - kein Vergleich zum Vortag am Eiro-Pass. Ich ging noch e weng spazieren …
P111 … bevor ich zum „Triple-Treff“ aufbrach. Ohh:Der Zahn der Zeit … wir alle?
Weiter ging‘s zum Furka. Und vom Grimsel aus kann man die dessen Abfahrt und die Anfahrt zum Furka schön sehen …
… und hat einen tollen Blick ins Rhone-Tal.
Und natürlich hielt ich auch wieder am „Hotel Glacier Du Rhone“ und wieder habe ich die Weiterfahrt einem Kaffee, einem Kuchen oder einem Eis vorgezogen und wieder ärgere ich mich während des Berichtschreibens darüber – wie bisher jedes Mal.
Aber die Aussichten, die sofort folgen …
… und die zu befahrende Strecke …
… reizen mehr, als alles andere. Und irgendwie müssen sich die Bemühungen der Schweizer Straßenbauer ja auch lohnen.
Gut, dass man denen trauen kann …
Der Ausblick oben am Furka ist einfach auch nur genial.
Leider scheint der Tourismus hier aber ein Überleben der Hotels nicht zu ermöglichen. Leerstand …
… trotz atemberaubender Landschaft …
… und guter Bahnanbindung in der Region – unter anderem mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn.
Weiter ging meine Fahrt in Richtung Gotthard-Pass …
… und wie schon mal hätte ich um ein Haar die Nordeinfahrt zur Tremola verpasst.
Diese alte, gepflasterte Strecke führt an für mich bewundernswerten Felsformationen entlang …
… und schließlich zum Pass-See.
Hier pausierte ich …
… habe mir eine Bratwurst gegönnt und beim Essen die Fische im Wasser beobachtet.
Danach bin ich noch ein bisschen spazieren gegangen …
… und bin dann zur Tremola auf der Südseite – die richtige Tremola.
Aber mit der kleinen Grünen macht das Fahren auf dem Kopfsteinpflaster nicht so viel Freude, wie mit der W. Aber auch das Fahren mit der W mit den grobstolligen K60-Reifen war nicht so schön, wie z.B. mit dem TT100. Aber egal. Bei einem Wetter wie heute, muss man einfach auf die Tremola. Wenn mach schon mal hier ist …
Vom Gotthard bin ich über Airolo in Richtung Nufenen gefahren In Airolo hatte ich mich erst kurz verfahren. Die Weiterfahrt war … normal …
… aber auch wieder mit toller Baukunst …
… in schöner Landschaft …
… und mit für mich wahnsinnig schönen Ausblicken.
Und eine schöne Streckenführung hat‘s auch …
Und weil mir die Aussichten hier so gut gefielen, blieb ich eine Zeitlang sitzen, ging ein wenig spazieren und genoss die Bergwelt …
… bevor ich weiterfuhr.
Unterwegs sah ich tolle alte Häuser (überwiegend aus Holz) …
… auch in Ulrichen …
… aber besonders in Obergestein/Oberwald.
Über Gletsch kam ich erneut zum Grimsel, bin von dort über den Susten mit seinem Gletscher …
… nach Wassen gefahren, wo ich in einer Pension für die Nacht eincheckte.
Das Mopped konnte in die Garage des Hotels und ich gönnte mir nach Durchsicht und Kettenpflege erst eine ordentliche Dusche und danach ein richtiges Bier und ein SchniPo (schon wieder?) mit Pilzsauce.
Spät am Abend kam ein „sehr kräftiger“ Motorradfahrer und checkte ebenfalls ein. Er hatte kein Gepäck und kam kurze Zeit später in den gleichen Klamotten zum Abendessen. Aber irgendwie wirkte er … unsympathisch (auf mich) … und ich hatte nach einem solchen Tag auch absolut keine Lust auf irgendein Gespräch …
wie immer super Bilder und eine tolle Strecke, Danke für den tollen Bericht.
Eine kleine Bitte hätte ich aber (KEIN Vorschlag, das würde ich mir nicht anmaßen.)
Ich fände es toll, in Deinen Berichten nicht "gefühlt" tausend Mal "die kleine Grüne" lesen zu müssen. Auf die Dauer erzeugt das bei mir eine ähnliche Abwehrreaktion wie das endlose "mein Freundlicher" oder "Biker" an anderer Stelle.
Wir wissen doch mit welchem Mopped Du unterwegs bist.
Es geht definitiv nicht gegen die Triumph, ein permanentes "die kleine W" ginge mir genau so auf den S...
Über die kleine Grüne will ich mich jetzt nicht (bzw. nur klein) äußern. Additives Design. Nicht aus einem Guss. Ich finde sie grauslich. Aber sie muss was taugen, sonst würdest du sie nicht fahren. Und die Schönheit ... liegt im Auge des Betrachters. Mir tut das Betrachten der kleinen Grünen weh.
Am Vorabend hatte ich lange überlegt. Sollte ich wirklich schon direkt die Heimreise antreten? Es ist doch erst Freitag … Ich bin – aber eigentlich erst während des Frühstücks – zum Entschluss gekommen, die tollen Bergpässe – auf die ich mich ja jetzt schon seit mehr als 2 Jahren freute – bei diesem tollen Wetter einfach nochmal zu fahren. Zu schön waren in der Nacht und während des Frühstücks die Erinnerungen … Den Kompromiss, den ich mit mir selber aushandelte: Furka – Grimsel – Susten und dann ab Wassen, wo ich ja gerade bin, zurück auf meine eigentlich geplante Heimroute: Klausen, Schwaigalm, Bodensee. Und am Bodensee irgendwo übernachten, am Samstag durch den Schwarzwald heim und dann am Sonntag zum Tour-Abschluss in meinen geliebten Vogelsberg. Aber dann wieder mit der W650. Die einzige Sorge: das durch das Tauwasser bis in die kleinesten Ecken gespritzte Tausalz. Wie sollte ich das mit dem ordentlichen Putzen hinbekommen. Egal – das sehe ich dann. Also erst mal die kleine Grüne aus der Hotelgarage holen und das Gepäck verstauen. Was musste ich sehen: der eine Spiegel war total verdreht. Das war doch bestimmt der di… kräftige Motorradfahrer, der ohne Wechselwäsche gestern am Abend spät kam. Vom Typ her eher Harley-Dickschifffahrer. Oder BMW-Chopper-Fahrer mit seiner R1200C. Ohne das ich voreingenommen wäre: ein mir unsympathischer Typ jedenfalls …
Egal – im Schatten der Berge ging‘s los in Richtung Andermatt. Und auch hier: die Bahn … in der Schweiz scheinbar allgegenwärtig.
Auch wenn ich noch absolut im Schatten der Berge war – es versprach ein toller Tag zu werden.
Mit Fußgängerbrücken, deren Baustil mir sehr gefiel, …
… mit Tunnelanlagen, durch die ich einfach durchmusste, …
… und – bei zwischenzeitlich nur noch 8 Grad – den Aussichten für einen weiteren Bomben-Granaten-Tag.
Ich kam am kleinsten Dorf der Schweiz vorbei …
… welches mehr oder weniger nur aus einer „Kneipe“ besteht …
… und dachte: da könnten wir aus unserem kleinen Dorf uns doch auch mal für das Land Hessen drum bewerben. Ich freute mich wie Bolle über Wetter, Aussichten und besonders meine Entscheidung …
… „erschrak“ aber dann über dieses doch eher unnatürlich wirkende Grün.
Ich hielt, schaute zurück …
… und erkannte bei genauerem Hinschauen, dass in dieser Bergwelt ein Golfplatz angelegt war.
Ich will ja nichts sagen. Schließlich renne ich hier auch mit dem Mopped rum … Und auch wenn ich erst gestern hier war und Bilder machte und auch wenn ich mir vorgenommen hatte, heute überwiegend zu fahren – ich konnte nicht anders – ich musste anhalten und fotografieren …
Bei diesem Wetter, ohne Verkehr. Ich hielt immer wieder an und war gebannt. Und bannte meine Eindrücke in Bits und Bytes.
Aber auch auf dem Weg zum Furka gibt es leerstehende Häuser …
… die man bestimmt kaufen könnte und dann wäre man hier daheim.
Ich wollte dann aber nur keinen Wehmut aufkommen lassen und freute mich auf die Strecke zum Grimsel …
… nicht ohne am Hotel Belvédère anzuhalten. Hier ist auch der Eingang zum Eistunnel im Rhone-Gletscher. Leider ist das Hotel „auf unbestimmte Zeit“ geschlossen. Leerstand also auch hier …
Auch in Gletsch dachte ich ein weiteres leerstehendes großes Anwesen gesehen zu haben …
… aber beim Stopp konnte ich sehen, dass das ein Museum ist. Ein Gegensatz jedenfalls zum Grand-Hotel Glacier Du Rhone.
Weiter geht’s zum Grimsel …
… wo mir auch gestern schon auffiel, dass ein Stausee relativ wenig Wasser hatte. Gestern hatte ich an einer Stelle gut auch die Differenz zur üblichen Wasserhöhe erkennen können.
Auf dem Weg zum Susten …
… bei bestem Wetter und ganz wenig Verkehr (noch) …
… bemerkte ich einen Hubschrauber. In den Bergen erstmal nichts Ungewöhnliches – werden hier doch oft Baumaterialien und ähnliches per Hubschrauber gebracht. Aber er flog sehr tief. Ich erkannte, dass es ein Militär-Hubschrauber war.
Ich bin erstmal weiter …
… aber als ich dann am Parkplatz an der Passhöhe anhielt. Landete dort auch der Hubschrauber – das hieß: eigentlich hat er nur die Passagiere an der Seilwinde abgesetzt. Sie sind zum „Berg-Seeing“ an der Leine durch diese phantastische Bergregion geflogen worden ….
Wieder in Wassen angekommen, tankte ich, bewunderte drei alte Alfas im Schaufenster der Tanke, präparierte Navi und Kartenmaterial im Tankrucksack und stellte mir letztmalig wirklich die Frage: soll ich wirklich schon die Heimreise antreten?
Alleine die Aussicht auf den „Massentourismus“, der sich für heute durch eine nicht enden wollende Schlange von Autos (überwiegend Cabrios, Sportwagen und ein paar Young- und Oldtimer) und Motorrädern in Richtung der Berge quälte und die Tatsache, dass ich ja am Montag wieder zur Arbeit musste und vorher auf jeden Fall die kleine Grüne duschen wollte, liesen mich – schweren Mutes – die Heimreise antreten. Und ich dachte mir: es kommen ja auch noch zwei weitere Wunschziele deiner diesjährigen Herbsttour: der Klausen und die Schwägalp. Am Klausen war ich schon mal (mit der W) und zur Schwägalp hatte ich schöne Berichte gelesen.
Also los.
Schon am Ortsausgang von Wassen konnte ich einige Häuser „von hinten“ sehen und erinnerte mich an meine SR-Tour 2009. In so einer „Absteige“ hatte ich damals eingecheckt …
… mit gruseligem Zimmer, Vermieterin und Frühstück. Aber auch „von hinten“ kann man schöne Häuser sehen …
Ich bin auf der Anfahrt zum Klausen und erinnere mich an Bemerkungen in einem meiner früheren W-anderwochen-Berichte: … man kann so schön sehen, wo man hinfährt … Yepp.
Sehr schöne Erinnerungen hatte ich an den Klausen und ich freute mich auf …
… schöne Strecken mit schönen Aussichten.
Und ich fand …
… schöne Strecken für die kleine Grüne und mich …
… die sehr zum Motorrad-Wandern einladen …
… die aber auch „flott“ gefahren werden könnten. Wären da nicht immer wieder …
… diese wahnsinnig schönen Aussichten. Vermutlich deswegen – aber vielleicht auch wegen der Straßenbreite – wird immer wieder gewarnt.
Wen wundert’s? Wer kann hier schon konzentriert fahren?
Auch von der Passhöhe …
… hat man fantastische Ausblicke in die Berge …
… und auf die Abfahrt.
Die Abfahrt selbst – es ist immer wieder dasselbe – eine wunderbare Bergwelt …
… die ich aber langsam verlasse.
Leider. Auch wenn die Straßen am Klausen recht „holprig“ waren – es war mir ein Genuss. In eindeutig flacherem Land …
… mit toll in die Berglandschaft gebauten Ortschaften …
… und Blumengeschmückten Häusern …
… fuhr ich in Richtung Schwägalp …
… und sah unterwegs so manches „Zottelwesen“.
Sehr genoss ich den Weg zur Schwägalp …
… und träumte e weng bei den Ausblicken in die Landschaft …
… bevor ich mir in dem kleinen Café an der Passhöhe …
… einen solchen gönnte.
Der kleine Lebkuchen war übrigens eine ganz große Wucht … Weiter ging es zu dem „großen“ Café mit Motorradtreff – architektonisches nett gemacht: unterhalb der Tische geht eine Ringstraße mit Parkplätzen – sprich: das ganze Café ist eine einzige Lästerbank …
Und für die Underdogs gibt es neben dem Café noch einen „normalen“ Parkplatz. Die Abfahrt von der Schwägalp führte mich durch Almwiesen …
… die gerade gedüngt wurden und eine schöne, kleine Serpentinenstrecke …
… langsam in Richtung Singen am Bodensee.
Und hier traf ich die Entscheidung den Samstag nicht für den Schwarzwald zu nutzen, sondern heute noch über die Autobahn nach Hause zu fahren. So konnte ich am Samstag etwas länger meine Tochter, die das Wochenende zu Besuch bei uns zu Hause und auf der Hochzeit ihrer Freundin war, sehen, konnte mit der kleinen Grünen in eine Waschbox fahren und sie von Salzrückständen befreien und mich am Sonntag mit der W650 mit Freuden in unserem Vogelsberg treffen.
Die Fahrt auf der Autobahn war ätzend, um Stuttgart hatte ich die üblichen Staus und so kam ich irgendwann nach 22:00 zu Hause an.
Es waren vier Tage. Eineinhalb bei bedecktem Himmel, zweieinhalb bei Kaiserwetter. Ich habe keinen Regen abbekommen – und ich hatte in vier Tagen so was von abgeschaltet …
Aber dennoch überlege ich, wie und was ich in den nächsten Jahren machen werde.
An- und Abreisetage sind für solche Kurztrips eigentlich zu schade. Bei längeren Touren – wie ich sie in den vergangenen Jahren öfter gefahren bin – kann man An- und Abreise besser, ja teils sogar sehr gut in die Tour integrieren. Aber bei den Kurz-Trips? Hier könnte der Transport des Moppeds auf dem Hänger in die Berge eine Alternative sein. Und was mich auch stört: gerne würde ich mir so Dinge wie den Rhone-Gletscher von innen mal anschauen, oder irgendwo mit einer Bergbahn auf den Gipfel fahren und einfach die Höhe genießen. Aber dann hat man das Problem mit den Mopped-Klamotten, den Helm und so.
ZitatHier könnte der Transport des Moppeds auf dem Hänger in die Berge eine Alternative sein.
Oder die Anschaffung eines Bus(ses)? Gezwungen durch den Diesel-Wahn bin ich gezwungen, über ein anderes Fahrzeug nachzudenken. Den Ford Custom z.B. finde ich ganz gefällig.
Zitat von Soulie im Beitrag #12Gezwungen durch den Diesel-Wahn bin ich gezwungen, über ein anderes Fahrzeug nachzudenken. Den Ford Custom z.B. finde ich ganz gefällig.
Moin Christian,
da sitzt du aber gleich weit oben wie in einem SUV und stanzt ein größeres Loch in die Luft wie z. B. ich mit meinem SUV ...
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"