Ist hier vielleicht schon mal ein Thema gewesen: Die W800 wird doch nicht in Indien angeboten, nach Testverkaufsläufen war sie der Kundschaft zu retro. Verwunderlich, da gerade die indische Motorradindustrie Mr. Classic Retro in Person ist und dort gut verkauft. Ein weiterer Grund mag darin bestehen, dass es die indische Regierung Produkten aus anderen Ländern nicht leicht macht durch hohe Einfuhrsteuern, um den Absatz eigener Erzeugnisse zu fördern.
Somit dürfte die W800 weltweit wohl nirgends mehr angeboten werden und die Produktion ad acta gelegt sein.
Das wertet die verkauften Exemplare immens auf, vermutlich. Sind ja auch klasse Teile, die schon davor für ihre Eigner einen hohen Wert besitzen und für diejenigen, die sie jetzt gern hätten, unverbastelt, unzerritten.
Zitatda gerade die indische Motorradindustrie Mr. Classic Retro in Person ist und dort gut verkauft.
Das ist aber nur der Fall, wenn man es durch die Enfield-Brille sieht. Warum soll der junge, aufstrebende Inder nicht genauso moderne Motorräder bevorzugen, wie alle anderen auf der Welt auch? Retro ist doch eher etwas für überalterte Wohlstandsbäuche der westlichen Welt. In Indien klappt das mit enfield doch nur, weil es kein anderes Angebot in dieser Hubraumklasse zu erschwinglichen Preisen gibt.
Genau. Enfeld ist für die Inder ein veraltetes Klumpert, das die Besatzungsmacht da gelassen hat wegen zu schlecht für den eigenen Markt. Moderne Motorradln schauen anders aus.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Zitat von Falcone im Beitrag #2 Warum soll der junge, aufstrebende Inder nicht genauso moderne Motorräder bevorzugen, wie alle anderen auf der Welt auch?
Klar, wozu sollen die Inder eine W800 die wie die neue Interceptor aussieht auch brauchen können ?
Moin, komme ja gerade aus Enfield-Country. Es wird dort schon noch Enfield gefahren, da es auch da Liebhaber veralteter Technik gibt. Hauptgrund dürfte aber sein, dass das Gelumpe einfach spottbillig ist, relativ zu japanische Modellen. Die Ennis starten dort bei etwa 120.000 Rupien, d.h. etwa 1.600 Euro. Außerdem werden die 350er Modelle noch angeboten, die bei geringfügig weniger Leistung günstiger als die 500er sind. Die Massenmotorisierung wird aber eindeutig von 100 und 150ccm Mopeds aus japanisch/koreanisch/indischer Produktion gestellt. Und wer es sich leisten kann, fährt Modelle mit Status, d.h Italiener und Harley.
Die RE-Shops sind genauso edel wie bei uns die Läden von Harley oder Ducati und man versucht schon mit moderner Technik zu punkten. So hat die bei uns nicht angebotene Thunderbird LED bzw. Projektionsscheinwerfer und LED-Blinker. Der Rest ist technisch identisch. Bei der letzten Neuentwicklung , der Himalyan, scheint man sich einen dicken Konstruktionsfehler geleistet zu haben, der Rahmen bricht schon bei kleinerer Beanspruchungen nahe dem Lenkkopf, er ist angeblich schwächer ausgeführt als bei den alten Bullets. Daher vielleicht auch die immer wieder verschobene Auslieferung in Europa.
Zitat von tom_s im Beitrag #7Es wird dort schon noch Enfield gefahren, da es auch da Liebhaber veralteter Technik gibt. Hauptgrund dürfte aber sein, dass das Gelumpe einfach spottbillig ist, relativ zu japanische Modellen.
Diesen Eindruck gewann ich auch beim Lesen indischer Posts auf Englisch zu ihrer Motorradmarke. Es gibt aber genauso viel Befürworter wie Gegner dieser Motorräder in den eigenen Reihen.
Leider sind die indischen Motorräder hier verhältnismäßig teuer und keinesfalls günstig. In wie weit Gelumpe wird sich zeigen, auch hier gehen die Meinungen in Asien, Europa und sonstwo auf der Welt weit auseinander. Noch gefällt's. Alles andere als Gelumpe.
Der Laden, in dem ich die Bullet kaufte, ist fernab von edel. Passt aber gut, man nimmt, wie's kommt, da sind die Inder meilenweit voraus.
Doch auch ich schätze deren aufstrebendes Wesen positiv ein, und vermute mal, dass sie sich mit der Hilfe der englischen (und amerikaischen) Ingenieure im Moment völlig neu aufstellen werden !
That's CA$13,160 or US$10,350 (according to Google's exchange information).
The price would vary state to state.
Aua, das ist sehr viel Holz. Abgesehen davon, dass so ein Modell keine Zulassung in D finden wird, nicht auszudenken in welche Höhe die Kosten klettern, wenn man es dort kauft, verschifft und hier einführen würde. Wenn die letzte neue, übriggebliebene W aus unseren Läden und vom Markt verschwunden ist, macht das vielleicht dennoch irgendwann irgendwer und versucht, sie mit Trick 17 auf die Straße zu kriegen.
Wieso ist das so viel Geld? Das ist doch weniger, als die W800 zuletzt bei uns kostete. In Österreich war sie noch teurer. Aber ein Import lohnt sich, wie seinerzeit schon bei der W650, natürlich nicht.
Zitat von Wisedrum im Beitrag #8In wie weit Gelumpe wird sich zeigen, auch hier gehen die Meinungen in Asien, Europa und sonstwo auf der Welt weit auseinander. Noch gefällt's. Alles andere als Gelumpe.
.. ich will Dir Deine Euro-Ennie ja nicht schlecht reden, ich rede nur von den indischen Teilen, die wir jetzt 3 Wochen durch die Gegend gescheucht haben. Da war immer und andauern etwas zu machen. Manche sind extrem schwierig angesprungen, manche habe diverse Teile von sich geschüttelt, geölt haben sie alle mehr oder weniger, bei einer musste mehrfach an der Zündbox herum gefrickelt werden, weil sie andauernd abstarb.
Alles nix weltbewegendes, wenn die Teile hat und schrauben kann.
Ein Satz eines Inders bringt es ganz gut auf den Punkt. Er sagte in seinem tollen Englisch: "Wir Inder fahren zuverlässige Hero oder Honda Mopeds und wundern sich darüber, dass die reichen Ausländer Enfield fahren." Sicher waren die meisten stolz, dass wir "ihre" Produkte so toll fanden, aber wirklich nachvollziehen konnten sie es nicht.
Gut, okay, von der W800 zur Bullet, geht der Thread eben so weiter, die Faszination siegt, drängt sich sich beim Thema Indien auch nahezu auf.
Welche indischen Teile waren es denn, 350er oder 500er Bullets mit welchen Laufleistungen und welchen Alters? Erschwerend kommt das Malträtieren durch unterschiedlichste Fahrer im Leihbetrieb hinzu, denen es wahrscheinlich egal ist, ob die Vögel halten.
So genau weiß man es nicht, vielleicht verwendet Enfield bei den Exportmodellen eine bessere 'Qualität' der Teile und legt eine größere Sorgfalt an den Tag bei der Montage. Aber auch hierbei ist die Meinungsdiversität mannigfaltig wie die Farben des Himmels. Da in Indien eine andere Umweltauflage, möglicherweise gar keine, als bei uns derzeit mit der Euro 4 Norm herrscht, sind beispielsweise die 500er Bulletten mit 2 Kerzen statt mit 1 wie bei den EFI in D bestückt, neben anderen Unterschieden. Ob das alles den Kohl bei den Unpässlichkeiten wie Ölverlust etc. fett macht, sei dahingestellt.
Nach über 2.000km, is' ja keine Laufleistung aber im 'harten' und kalten Wintereinsatz erritten, schlug sich die RE bei mir nicht indisch nervös, sondern unauffällig gut. Scheuchen kam eher selten bis nicht vor...
Will mal hoffen, dass das so bleibt. Schlechtmachen gelingt bisher nicht, sonst hätte ich mir diesen Zobel nicht gezogen. Gewarnt dagegen bin ich gewesen. Nun ist eh zu spät.