Werte W-ler
Seit Mai 2012 fahre ich eine W 800 ( damals neu ).
Nachdem nun zum vierten Mal, beim Kaltstart nach ca. 4-6 Wochen in der Wintergarage, die rechte Zündkerze ausfiel, schreibe ich hier.
Das Mopped hat 7500 km auf der Uhr, im Schnitt also knapp alle 2000 km eine neue rechte Kerze.
Ich fahre bei trockener Staße auch im Winter, dann aber nur Kurzstrecke.
Die Batterie war also im Moment des Startens sicher nicht voll. Der Starter drehte ein bißchen müde durch, und sie springt an.
Nach einigen wenigen Umdrehungen, bin mir nicht sicher, vieleicht eine Sekunde zack, rechter Zylinder läuft nicht mehr mit.
Und nun vier Mal, immer in sehr ähnlichen Situationen und immer die rechte.
Die letzte kaputte Kerze habe ich sehr genau sichtgeprüft und keins der bekannten Schadensbilder erkennen können.
Der Widerstand beträgt 4,5 Kilo Ohm also laut Ngk Site in der Norm. Eine baugleiche neue hat 4,8 Kilo Ohm.
Das Zündkerzen Verschleißteile sind wußte ich, aber das sie von einer auf die andere Sekunde ihren Geist aufgeben
können war mir neu.
Kann es sein das die Spannung im Moment des Startens abfällt, der Laderegler aufmacht und wenn der Motor dann anspringt, kurz
ein eine zu hohe Spannung anliegt, die die Kerze zerstört? Sehr Mysteriös.
Ich führe jetzt immer Ersatz mit glaube aber nicht daß das alles bei einem relativ neuen Mopped so sein sollte.
Ich hatte mir ein neue W 800 gekauft "schönstes Motorrad von Welt wo gibt auf" um nicht ständig daran basteln zu müssen.
Und das ist echt aufwendig, Tank ab etc..
Kennt jemand das Problem, oder hat eine Eklärung?
Mit ratlosen Grüßen
Lucas aus Köln

Wenn's immer die gleiche (rechte) Kerze ist, und die Sichtprüfung kein deutliches Schadensbild zeigt, könnte es ja auch ein anderes Teil sein: Kerzenstecker, Zündkabel, Zündspule? Feuchter Schmutz auf Oberflächen der Hochspannungsteile (Kriechfunkenstrecke), Haarriß im Kerzenstecker, das kann vieles sein. Und bist Du sicher, daß im Fehlerfall der Zündfunke fehlt?

Dieter

Hallo

hast Du das auch verifiziert durch tauschen der Kerzen untereinander?

Gruss OllZ

Hallo und vielen Dank fürs Mitdenken.
Zu Dieter: Ja, die Kerze funkt definintiv nicht.
Habe die Defekte Kerze in den Zündkerzenstecker gesteckt und auf den Krümmer gelegt ( Massekontakt ).
Beim starten kein Funke zu sehen.
Neue Kerze rein, funkt hell und deutlich.
Einen Haarriss im Stecker konnte ich nicht feststellen.
Die anderen von Dir erwähnten Fehlerquellen sind zwar möglich, aber mit einer neuen Kerze läuft sie ja Tadellos.
Und wie prüfe ich eine Zündspule außer indem ich kucke obs funkt oder eben nicht?
zu OllZ: Ne, tauschen hab ich mir gespart weil, wieso sollte die kaputte Kerze auf einmal links funktionieren.
Aber Danke soweit
Gruß Lucas aus Köln

Hallo Lucky, herzlich willkommen im W-Forum!

Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ist es nicht die Kerze. Es kann zwar durchaus mal eine Kerze kaputt gehen, aber das ist äußerst selten geworden.
Es gibt auch keine "Überspannung", die eine Kerze zerstören könnte.

OllZ hat schon den ersten Tipp gegeben: Erst mal die Kerzen untereinander austauschen, wenn das Symptom wieder auftritt. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird aber wieder der rechte Zylinder Probleme machen.

Damit liegt der Fehler im Bereich der Zündspule. Da die W beide Zylinder parallel zündet, kann es nicht die Spule an sich sein (dann gibt es auf beiden Seiten keinen Funken), sondern es muss im Bereich zwischen Spule und Kerze liegen. Du kannst auch die Kerzenstecker von links nach rechts tauschen (den linken auf die rechte Kerze aufstecken und umgekehrt). Jetzt müsste der Fehler auf die andere Seite wandern.

Ein ganz andere Ursache könnte noch sein, dass deine Einspritzanlage fehlerhaft funktioniert. Möglich wäre nach deiner Beschreibung, dass der rechte Zylinder zu viel Sprit bekommt, also bald nach dem Starten absäuft.
Hast du schon mal nach dem Rausdrehen der Zündkerze diese auf Feuchtigkeit geprüft (weißes Blatt Papier an die Elektrode drücken) oder den Motor kurz durchdrehen und dabei ein Papier in die Kerzenbohrung halten. Wenn es feucht wird und nach Benzin riecht, liegt die Ursache nicht bei der Zündung.

Ja, die Zündkerze war beim ausschrauben feucht.
Das habe ich aber auf das Mitlaufen im nicht verbrennenden Zylinder zurückgeführt.
Auch hat sie diesen Fehler das sie bei Start mit lauwarmem Motor zunächst 15-20 sek ungwöhnlich hoch dreht.
Hat mich aber nie groß gestört, weil sie lief ja.
Aber in den Defektfällen war es kaltstart und die Kerze definitif ohne Funke.
Zumindest bei der letzten. Die ersten drei habe ich ohne Prüfung entsorgt.
Um ganz sicher zu sein habe ich die Kerze dann auch noch mit einer Kupferdrahtbürste gereinigt.
Das ergebnis blieb das gleiche, kein Funke.
Neue Kerze rein, funkt und läuft.
Aber vielen Dank für deinen hinweis das es nicht an der Spannung liegen kann.
Gruß Lucas

Kupferdraht ist natürlich der Kerzentod

Eine nasse Kerze bekommst du nicht zwingen wieder zum funktionieren, wenn du sie trocken wischst, mit einer Bürste schon gar nicht. Die musst du trocken blasen oder noch besser: Mit einem Feuerzeug ausbrennen und dann den dabei möglicherweise entstandenen Ruß abwischen. Eine Kupferdrahtbürste überzieht den Isolator mit einer hauchdünnen Metallschicht, auf der der Funke dann Schlitten fährt. Kupferdrahtbürsten sind tabu für Zündkerzen.

So, wie du das beschreibst, hast du ein Problem mit der Einspritzung. Die scheint aus der Kaltstartüberfettung nicht zurückzufahren. Möglicherweise ist der Temperatursensor defekt. Ich denke, eine Werkstatt, die das durchmessen kann, wäre jetzt erst mal der richtige Tipp.

Du schriebst, dass du auch im Winter gefahren bist. Sind denn die Drosselklappen noch leichtgängig? Die gammeln durch Salz schnell mal etwas an.

Hast du ein Werkstatthandbuch?

"da kannste alt werden wie ne Kuh lernst immer noch dazu"
Das mit der Kupferbürste wusste ich nicht. Hab ich jetzt einmal gemacht. Mach ich nie wieder.
Muss ich nur mal über ne Brille nachdenken weil ich den Schlitten fahrenden Funken nicht gesehen habe.
Eine Werkstatt besuchen zu müssen ist natürlich bitter, werde ich aber wohl tun.
Ich fahre im Winter ja, aber nie auf nasser oder gar salznasser Straße. In und um Köln ist Schnee eher die Ausnahme.
Ein Werstatthandbuch habe ich leider nicht, hätte aber gern eins.
Und in mir reift die Erkenntis das ich möglicherweise drei intakte Kerzen in den Müll geschmissen und eine durch
Kupferüberzug ruiniert habe.
Aber dafür geht nun die Fehlersuche in die richtige Richtung. Werde berichten was die werkstatt sagt.
Vielen Dank für die Hilfe.
Gruß Lucas