da z.Zt. der Zylinderkopf demontiet ist habe ich den Bereich unter den Ventilen (ist sonst Verbrennungsraum) von den Ruß-Verkrustungen befreit (W-BJ 99, 65.000 km). Nun sieht es wieder aus wie neu.
Hat jeman Erfahrungen damit, ob bei der o.g. Laufleistung auch die Ein-und Auslassventilsitzflächen gereinigt werden müssen und wenn ja, wie die Ventile demontiert werden.
für das Demontieren und Montieren der Ventile gibt es Spezialwerkzeuge. Googel mal Ventilfederzange. Die Ventilsitze reinigst du mit Ventilschleifpaste. In der Regel ist es aber sinnvoller, die Sitze gleich ordentlich nachzuschneiden. Und das ist dann endgültig eine Arbeit für den Motoreninstandsetzer. Ich würde die Arbeit aus Erfahrung und bei der Laufleistung gleich miterledigen lassen, wenn du den Kopf schon in der Hand hast. Wenn die Ventile noch alle richtig dicht sind, muß man es aber nicht unbedingt machen.
mir ist nicht ganz klar, wie die Ventile auszubauen sind. Mit den Ventilfederspanner dückt man die Feder zusammen und dann?
Hat da jeman Erfahrung damit?
So wie ich durch die Öffnungen sehen konnte (Ansaugöffnung) sehne die Stege der Einlassventile o.k. aus, aber die Stege der Auslassventike (Auslassöffnung) sehen ziemlich verrußt aus. Das würde ich schon gerne reinigen, da jetzt die Gelegenheit dazu da ist.
Du musst die Keile/Klemmhülsen entfernen, dann die Feder langsam entspannen... Neue Ölschaftsdichtungen nicht vergessen. "R" markierte Teile gemäss WHB erneuern...
Ja, das ist nicht schwer. Das Werkzeug funktioniert wie eine Schraubzwinge. Du drückst auf der einen Seite gegen den Ventilteller, der somit an seinem Platz im Zylinderkopf bleibt. Auf der anderen Seite drückst du die Feder über den Federteller, der oben auf der Feder sitzt zusammen. Der Federteller wird durch zwei halbmondförmige kleine Keile an dem Ventil festgeklemmt. Drückst du den Federteller nach unten, kommen die beiden Keile frei und du kannst sie durch das Fenster im oberen Spannerteil herausnehmen. Nun öffnest du das Werkzeug langsam wieder und der Federteller gleitet über den Ventilschaft, so dass du ihn und die Feder entnehmen kannst. Wenn du das Werkzeug weggenommen hast, kannst du das Ventil nach unten, also zum Brennraum hin, rausziehen.
dank eurer Infos habe ich die Ventile demontieren können. Habe sie neu eingeschliffen (inkl. Ventilschaft) und alles penibelst gereinigt. Anschl wurden die Ventilschaftdichtungen erneuert und die Ventile am Schaft leicht eingeölt wieder montiert. Die Klemmkeile haben mich anfangs etwas Nerven und Zeit gekostet, aber nach ein paar Überlegungen habe ich das Einsetzsystem verfeinert, bis ich eine gute Lösung gefunden habe. Nun ist der Zylinderkopf überholt und wie neu.
Bisher habt Ihr glaube ich noch kein brauchbaren Komentare zu meinen Fragen abgegeben.
Nur für euch zur Info: Zwei der vier Auslassventile klemmten etwas, da sich in den Laufbuchsen (ich nenn sie jetzt mal so) auch Ablagerungen (Ruß) gebildet hatte. Bei laufendem Motor, wenn er warm wurde, machte er hörbare Klappergeräusche und ich wußte nicht genau ob es die Kö-Welle war. Aber ich tippte auf Ventilklappern. Da ich diese jedoch neue eingestellt hatte und es nicht verschwand, konnte ich mir dieses Phänomen nicht erklären. Vermutlich haben die besagten Ventile beim hochfahren kurz geklemmten, sich entspannten und dann etwas unsanft "aufsgechlagen". Da ich den Verbennungsraum des Zylinderkopfes gereinigt habe wird das klapper hoffentlich behoben sein.
Aus o.g. Gründen habe ich die Laufbuchsen ganz vorsichtig vom Dreck befreit. Nun habe ich die Ventilstangen (o.s.ä.) mit Motoröl eingerieben und in die Führung eingesetztz, so dass jetzt nichts mehr klemmt, nun flutscht es wie es sich gehört! Die Ölabstreifringe (o.s.ä) wurden auch erneuert. Wackeln tut da nichts in der Führung also kein Übermaß!
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Falcone, auch wenn ich von ihm Kritik einstecken muss. Aber das ist o.k. Wo gehobelt wird fällt auch Späne.
Aber bisher läuft meine Generalüberholung der W bestens, dies obwohl ich ein Schreibtischtäter bin jedoch mit hanwerlichem Backround. Und das eine Problem an anderer Stelle werde ich auch noch lösen.
Ich vermute, dass das, was du Laufbuchsen nennst, die Ventilsitze sind. Also diese kreisrunden Einsätze im Kopf, in die sich der Ventilteller setzt, wenn es schließt. Denn die Führungen, also diese "Röhrchen", in denen der Ventilschaft steckt, benennst du ja richtig.
Ich hatte nun auch die Befürchtung, dass du den Ventilschaft abgeschliffen hast. Das hörte sich so an. Dann wären nämlich die Ventile hinüber. Aber so, wie du es beschrieben hast, also Ventilteller von Ölkohle reinigen und Schaft einölen, ist es ok.
Deine Vermutung hinsichtlich des von dir gehörten Geräusches teile ich zwar nicht, aber das ist letztendlich egal, wenn nun alles gut und spielfrei beweglich ist. Wenn du die Ventile wieder alle acht montiert hast (jedes wieder genau an seinen Platz), gießt du etwas Benzin in jeden Ansaugstutzen und prüfst, ob das Benzin zwischen Ventilteller und Ventilsitz durchsickert. Ist dies der Fall, musst du die Ventile einschleifen, damit sie wieder dicht werden. Ebenso prüfst du das bei den Auslassventilen.
ich kann berichten dass ich meine Einschleifarbeit erfolgreich abgeschlossen habe. Die Prüfung mit Benzin hat ergeben, dass alle Ventile dicht halten.
Die Arbeit habe ich sehr behutsam vorgenommen. Die Ventile habe ich vor der Demontage durchnummeriert, gereinigt, eingeschliffen, zu Seite gelegt und so wieder eingebaut, dass sie auch an ihrem urspünglichen Ort wieder eingesetzt worden sind.
Das Einschleifen habe ich mit einem Ventileinschleifset durchgeführt (Holzstiel mit Sauger, grobe und feine Einschleifpaste). Etwas Paste am Ventilrand und gem. Anleitung durch Drehbewegung eingeschliffen etc. etc. etc.
prima. Ich kann mich noch erinnern, wie es war, als ich das zum ersten Mal gemacht habe. Ein schönes Erfolgserlebnis. Sone Arbeit trauen sich die wenigsten hier. Und du hast dem Motor damit sicherlich nicht geschadet. Was jetzt kommt, schreibe ich reinen Herzens in konstruktiver Absicht: Ein ordentliches Nachschneiden der Ventilsitze wäre wahrscheinlich die bessere Version gewesen. Es sei denn, es wäre alles noch maßhaltig gewesen.