Das ist nicht das Problem, aber immer mehr Bebauung(und meist auch gleich ein Stockwerk mehr als vorher) führt eben auch zu mehr Wasseraufkommen und da kommen viele Kanalsysteme an ihre Grenzen.
Das ist nicht das Problem, aber immer mehr Bebauung(und meist auch gleich ein Stockwerk mehr als vorher) führt eben auch zu mehr Wasseraufkommen und da kommen viele Kanalsysteme an ihre Grenzen.
Im Abwasserbereich trifft genau das nicht zu. Genau das Gegenteil ist der Fall - sie sind zu groß ausgelegt!
Die Kanäle sind auf Selbstreinigung durch Spülen (Klo, Geschirrspüler Waschmaschine etc) ausgelegt.
Nun ware es aber noch vor 20-30 Jahren so, dass mit jeder Klospülung 15 l Wasser, Geschirspüler >30 l, Waschmaschinen > 50 l mit jedem Vorgang in die Kanäle gespült wurden. Heute hat mind. 80-90 % der Haushalte Sparspülung, Energieklasse A - A+++ im Haus installiert - also Klo meist 5-7 l, Geschirrspüler 10-15 l, Waschmaschinen < 35 l
Entsprechend geringer ist also auch die Einleitmenge - und somit die Fliessgeschwindigkeit zur Selbstreinigung (Hydraulik). Somit steht die "Scheiße" viel länger in der Leitung, die Faulgase zersetzen alte Klinker, und Betonbauwerke und Leitungen.
Ist tatsächlich ein Riesenproblem für die kommunalen Abwassernetzbetreiber.
Beim Regenwasser ist die Problematik eine andere.
Das Problem liegt in der Versiegelung von Freiflächen und der geringeren Versickerung von Regenwasser, bei gleichzeitig ansteigender Zahl von Starkregenfällen. Diese nehmen auch in der Menge des ausgeschütteten Regenwassers bis zu 70 l / h/m²zu.
Sprach man vor 30 Jahren schon bei 1o l /h/m² schon von Starkregen, wird dieses heute nicht mal mehr in den Medien erwähnt. Die Bemessung der Regenrückhaltebecken, Leitungen, Vorfluter etc. sind nicht auf diese Extremlagen ausgelegt worden. Sie waren aber vor 25-50 Jahren so auch noch gar nicht vorhersehbar.
Nächstes Problem bei Regenwasserableitung ist genau wie beim Abwasser der Selbstreinigungsefekt durch richtig bemessene Querschnitte. Sind sie zu groß - fliesst das Wasser nicht schnell genug ab und es steht und stinkt in den Leitungen, Schwebestoffe (Laub, kleine Äste, Müll, Sand etc. lagert sich in der Sohle ab und verbreitert die Sohle der Rohrleitungen. Daher nimmt die Fliessgeschwindigkeit noch mal ab und das Problem potenziert sich.
Deshalb sind die Querschnitte so gewählt, dass sie normal Starkregen gerade noch abtranportieren können, aber die Extremregenfälle einfach nicht schlucken können. Wenn dann noch die Ablagerungen in der Sohle dazukommen ...
Dieses Problem wird nur durch Entsiegelung und das Schaffen vieler Sickerflächen einigermaßen in den Griff zu bekommen sein.