Also ich habe auch nur ein "Einfach-Handy" - außer telefonieren und SMS kann das nix. Mehr brauch ich auch nicht.
Bisher hat noch jeder aus meinem persönlichen Umfeld nach Erwerb eines Smartphones sich zum Sklaven dieses Gerätes entwickelt. Schleichend verwandeln sich diese Menschen in die Personen, die mit gebeugten Rücken, die Augen fest aufs Display fixiert, durch die Gegend schlurfen. Alles bedeutende und wichtige Menschen, die bei jedem Stopp und bei jeder Pause erst einmal checken müssen ob sie irgendetwas verpasst haben. Wie haben die eigentlich in der "Telefonzellenzeit" überlebt? Wo man, wenn man unterwegs war, eben nicht erreichbar war?
Bitte nicht persönlich ansprechen - Kontaktaufnahme bitte nur noch über Smartphone.
Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich mir ein verhaßtes Schmierphone gekauft.
Weil man damit über booking.com überall mal eben ein Zimmer in der Nähe suchen und buchen kann.
Der erste Versuch in Nizza war ein grauenhaftes Desaster. Ich konnte zwar sehen, wie weit ein Zimmer entfernt war, aber nicht wo. Und ein Navi oder Google earth hatte ich nicht. Unbrauchbar.
Erst in diesem Jahr habe ich gelernt, daß das gerät nach erfolgter Buchung auf Google earth umschaltet, das einen zum Ziel navigiert.
Nun möchte ich das Ding nicht mehr missen. Dazu Regenradar, What´s App und Taschenlampe (muß noch von meinen Gören installiert werden) usw.
So habe ich nochmal 5 Jahre Existenzberechtigung erworben.
Naja, wenn man die Dinger richtig nutzen kann sind sie schon praktisch.
Man muss halt wissen, dass es keine Alleskönner sind und man sich doch am besten auf seine Sinne verlässt.
Ich hatte in Paris alle möglichen Reise-, Metro und Sonstwas-Apps auf dem Smartphone und habe recht schnell erkannt, dass das alles Humbug ist, vor allem ohne Roaming. Auf jeden Fall hatte ich nach kurzer Zeit einen kleinen Stadtplan von Paris aus Papier zum Auffalten, vorne der Plan, hinten drauf die entspr. Metro-Stationen. Dann hatten wir noch einen Reiseführer aus Papier.
Hier zu Hause finde ich die Dinger praktisch, vollwertiges Navi, gute Kamera, ein paar Sachen zum Nachrichten gucken in der S-Bahn, Musik...
Allerdings werde ich immer wieder angemeckert, ich sei so schlecht erreichbar, weil ich nie nachgucke, ob jemand was von mir will, weil mir WhatsApp etc. am Arsch vorbei gehen.
Wer etwas von mir will, soll mich anrufen, am besten nachmittags, daheim auf dem Festnetzfernsprecher...
Komisch, meine Eltern hatten noch nicht mal ein Telephon. Trotzdem hatten sie in Ihren Leben keine Nachteile gehabt. Sie waren sogar mit dem Zug, der vorne noch von einer Dampflock gezogen wurde, in Paris. Den einzige Luxus der sich mein Alter geleistet hat war eine LACO Armbanduhr, aber nur weil die Züge der Bundesbahn damals noch pünktlich gefahren sind! Nur wenn er seine NSU OSL unterwegs war hatte er die Uhr nicht an. Eine zerschüttelte mechanische Armbanduhr hätte damals auch schon enorme Uhrmacherkosten nach sich gezogen. Mein uralt Motorola Handy ruht im Tankrucksack um im Notfall schnell Hilfe zu rufen. Eine NSA Abhörvorrichtung ala Smartphone möchte ich mir nicht leisten wollen. Das Festnetz mit meinem ollen W48 reicht mir völlig! Beste Grüße Willi
-------------------------------------------------- "L’État, c’est moi! (Der Staat bin ich!") Sonnenkönig Ludwig, aber was der kann, kann ich schon lange...