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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 512 mal aufgerufen
 W650/W800 Technik Bereich
d-back20 Offline




Beiträge: 2.190

18.05.2015 12:43
Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Servus,

an anderer Stelle hatte ich berichtet, dass ich vor 2 Wochen, dämlicherweise mit der W losfahren wollte und dabei das Bremsscheibenschloss vergessen hatte. Die Folge war ein Schleifen der Bremse und dass die Bremse zwar noch funktionierte, aber nur wenn der Bremshebel fast bis zum Griff durchgezogen war.

Wenn man am Vorderrad drehte konnte man erkennen, dass die Bremsscheibe eierte. Ich habe mir nun Scheibe und Sinterbeläge von EBC besorgt, ebenso neue Dichtungseinsätze für die Bremszange. Die Bremszange habe ich bei der Gelegenheit vollständig auseinandergebaut, vorsichtig aber gründlich gereinigt, ebenso natürlich die Kolben. Nun ist wieder alles zusammengebaut, neue Bremsscheibe und Beläge sind verbaut und das Bremssystem mit neuer Bremsflüssigkeit befüllt. Ich habe noch mal geprüft ob die Kolben sich sauber bewegen, ich konnte sie mit mittelmäßigen Druck per Hand wieder in die Zange zurückschieben, da hängt nichts fest.
Nun habe ich die Situation, dass der Weg des Bremshebels länger als zuvor ist, bis der Druckpunkt erreicht ist. Beim Entlüften sind keine Luftblasen mehr entwichen und ich habe auch über Nacht den Hebel mit einem Kabelbinder fixiert, so dass die Leitung permanent unter Druck stand. Der Druckpunkt ist nun doch ein wenig früher wieder da, aber immer noch nicht wie es zuvor gewesen ist. Ich habe bisher an 2 W's eine Stahlflex eingesetzt und dabei hat das Entlüften der Bremse immer vollkommen reibungslos funktioniert und bin dabei dieses mal exakt gleich vorgegangen.

Vielleicht muß ich demnächst doch noch mal die Leitung durchvibrieren und mit einem Gummihämmerchen den Bremssattel bearbeiten, in der Hoffnung dass ich doch noch eventuell kleinste Luftbläschen irgendwo lösen kann. Wenn das nichts hilft habe ich den Verdacht, das irgendwas am Hauptbremszylinder nicht mehr in Ordnung ist.

Als ich vorletzte Woche beim Anfahren ruckartig zum stehen kam, wegen dem Bremsscheibenschloss, habe ich reflexartig auch mördermäßig in die Bremse reingelangt. Kann eine Beschädigung am Hauptbremszylinder auch durch übermäßig kräftige Betätigung der Bremse entstehen ?
Ich habe gelesen dass andere schon derartige Probleme nach einer heftigen Notbremsung hatten. Vielleicht ist im Hauptbremszylinder dieser zylindrische Stift mit dem Schneckengewinde und die darum befindliche Abdichtung in Mitleidenschaft gezogen worden.

Hatte hier schon mal jemand Probleme mit dem Hauptbremszylinder und gibt es hier Erfahrungen mit den Reperaturkits für die Hauptbremszylinder ?

*** JESUS SAVES ***

Falcone Offline




Beiträge: 113.697

18.05.2015 13:08
#2 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Zitat
Kann eine Beschädigung am Hauptbremszylinder auch durch übermäßig kräftige Betätigung der Bremse entstehen ?



Nein.

Grüße
Falcone

d-back20 Offline




Beiträge: 2.190

18.05.2015 19:57
#3 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Mist. Es ist nicht ausreichend Bremsleistung vorhanden, außerdem sitzen die Bremsbeläge so eng an, daß nach gerade mal 100m Testfahren die Bremsscheibe heiß ist. Ehrlich gesagt finde ich das ganze Bremssystem sehr übersichtlich, trotzdem ist mir im Moment nicht klar was das Problem ist. Ich habe penibel genau gearbeitet (was sich bei der Bremse eigentlich von selbst erklärt), ich vermute die Ursache der Probleme liegt nach wie vor an einer Veränderung die beim Anfahren mit Scheibenschloss entstanden ist. Die Kolben bewegen sich nicht mehr von der Bremsscheibe zurück. Per Hand kann ich allerdings die Kolben wieder reindrücken. Ein Schleifen der Scheibe an den Belägen ist nach einem Austausch ja nicht ungewöhnlich, aber das nach 100m Fahrt die Scheibe schon heiß wird, das scheint mir nicht mehr gewöhnlich.
Ich hatte penibelst darauf geachtet, dass Dichtmanschetten und Staubringe beim Einsetzen nicht verdrehen und verkanten. Allerdings ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen, der längere der beiden Gleitstifte der Bremszange ist nicht mehr exakt gerade sondern hat eine minimale Schiefstellung, eventuell stammt diese Schiefstellung vom harten Anschlag des Scheibenschlosses !? . Wobei die Zange, trotz geringer Schiefstellung des langen Gleitstiftes sauber auf beiden Stiften gleitet.

Mmmh, Kolben ziehen sich nicht zurück und obwohl scheinbar keine Luft mehr im System ist (jedenfalls sind keine Blasen beim Entlüften festzustellen) kann ich den Bremshebel bis an den Griff ziehen, zwar mit Widerstand aber da fehlt definitiv der notwendige Druckpunkt.

*** JESUS SAVES ***

tipi Offline



Beiträge: 43

18.05.2015 20:29
#4 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

hi
möglicherweise der bremsschlauch
bei pkw und nfz immer wieder gerne.
wenn radbremszyl. ausgeschlossen.

druck muß abfließen können, nach einer
bremsung.

mfg alex

Falcone Offline




Beiträge: 113.697

18.05.2015 20:39
#5 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Du hast möglicherweise doch einen Fehler beim Zusammenbau der Dichtungen an den Bremskolben gemacht (Dichtung richtig herum?). Die Kolben werden nicht mehr von alleine zurückgezogen. Deswegen das Heißwerden nach so kurzer Zeit.
Ich glaube nicht unbedingt, dass wirklich was kaputt ist, kann es aber so auch nicht beurteilen.

Frag doch mal Norbert (3-Rad), ob er dir nicht einfach einen gebrauchten Bremssattel schicken kann. Der wird nicht so teuer sein und du hast sicher alle Fehler ausgeschlossen

Grüße
Falcone

neuernick Offline




Beiträge: 2.979

18.05.2015 21:09
#6 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

in bad offenbach kannst du vorbeilaufen :p

--
volki

d-back20 Offline




Beiträge: 2.190

18.05.2015 21:23
#7 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Zitat von Falcone im Beitrag #5
Du hast möglicherweise doch einen Fehler beim Zusammenbau der Dichtungen an den Bremskolben gemacht (Dichtung richtig herum?). Die Kolben werden nicht mehr von alleine zurückgezogen. Deswegen das Heißwerden nach so kurzer Zeit.
Ich glaube nicht unbedingt, dass wirklich was kaputt ist, kann es aber so auch nicht beurteilen.

Frag doch mal Norbert (3-Rad), ob er dir nicht einfach einen gebrauchten Bremssattel schicken kann. Der wird nicht so teuer sein und du hast sicher alle Fehler ausgeschlossen



Dichtung richtig herum ? Verwechseln kann man beide Ringe nicht, da sie ja unterschiedlich breit sind und somit nur passgenau in ihre jeweilige Nut passen. Und falsch herum einbauen geht doch auch nicht, die Ringe haben einen symmetrischen Querschnitt, somit gibt es doch keine vorbestimmte Außen- und Innenseite der Ringe. Aber es ist schon so wie Du es beschrieben hast, die Kolben fahren nicht zurück.

Du hattest mir ja schon mal vorgeschlagen bei Norbert nachzufragen, ich will vorher nur noch mal 2 Dinge anschauen. Zum einen ist mir eingefallen, dass ich doch nicht ganz identisch beim Entlüften vorgegangen bin. Denn seinerzeit beim Umbau auf Stahlflex habe ich das geschlossene System nicht komplett trocken gelegt, dieses mal aber schon. Somit könnten winzige Blasen unten im Sattel (ggf. direkt an den Wangen der Kolben) sitzen, diese treten dann vielleicht nicht am Ventil aus. Ich werde den Sattel noch mal lösen und drehen und dabei pumpen.
Außerdem wollte ich mir noch mal den Geberkolben im Hauptbremszylinder anschauen, nicht das der klemmt oder die Feder irgendwie verklemmt oder verkantet ist.

*** JESUS SAVES ***

piko Offline




Beiträge: 16.462

18.05.2015 21:30
#8 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Normalerweise sollten sich frisch montierte (Brems-)Kolben mit der Hand reinrücken lassen ...

... geht das denn?!

piko

warum einfach, wenn's auch kompliziert geht

gerry Offline




Beiträge: 3.995

19.05.2015 07:14
#9 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Zitat von d-back20 im Beitrag #7


Dichtung richtig herum ? Verwechseln kann man beide Ringe nicht, da sie ja unterschiedlich breit sind und somit nur passgenau in ihre jeweilige Nut passen. Und falsch herum einbauen geht doch auch nicht, die Ringe haben einen symmetrischen Querschnitt, somit gibt es doch keine vorbestimmte Außen- und Innenseite der Ringe.


Der Dichtring/Gummiring ist auch dafür zuständig, das die Kolben nach dem Bremsen wieder in die Ausgangsstellung zurück geführt werden. D. h., beim Bremsen wird der Dichtring verformt und seine Rückstellkraft reicht aus den Kolben, nach dem lösen der Bremse (wenn der Druck weg ist) wieder zurück zu drücken. Das funtioniert nicht, wenn die Laufflächen des Kolbens beschädigt sind oder wenn der Dichtring falsch eingesetzt wird. Es kann sein, das der Querschnitt des Dichtrings bei der W, wie Du schreibst, symetrisch ist - das weiß ich nicht, da ich die Bremsanlage der W noch nicht offen hatte aber ich kenne es eigentlich so, das eine Seite des Rings ganz leicht etwas erhöht ist (die sogenannte Dichtlippe) und diese Lippe sorgt für die Rückstellkraft. Wenn der Ring falsch herum montiert ist, sorgt diese Lippe eben dafür, das der Kolben draußen bleibt.

Gruß Gerry



zzzz

Falcone Offline




Beiträge: 113.697

19.05.2015 07:28
#10 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Wenn zudem einer der beiden Bolzen auf der Halteplatte rechts oben im Bild auch nur leicht krumm ist, liegt die Bremse ungleichmäßig an und die Kolben fahren nicht mehr sauber zurück.
Im Zweifel immer austauschen.

Grüße
Falcone

Angefügte Bilder:
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 W-Bremse 013.jpg 
d-back20 Offline




Beiträge: 2.190

19.05.2015 09:43
#11 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Danke Gerry, das ganze Prinzip der Bremse und die Rückstellfunktion der Dichtringe ist mir bekannt, deshalb habe ich beim Zusammenbau auch auf alle Details genau geachtet, gerade weil ich die Bremse der W auch noch nicht vollständig auseinander hatte. Die Laufflächen der Kolben und die Innenfläche der Kolbengehäuse sind total sauber und frei von Beeinträchtigungen. Die Kolben lassen sich sauber mit der Hand reinschieben.

@Falcone: der lange Gleitbolzen ist minimal schief, allerdings schief genug dass man es beim Hinschauen schon erkennen kann, ist auch die Seite an welcher das Bremsscheibenschloss angeschlagen ist. Deshalb hatte ich das Gleitverhalten geprüft und das ging prima, allerdings mit dem losen Sattel in der Hand. Muss nicht heißen dass das auch prima läuft wenn der Sattel am Tauchrohr angeschraubt ist. Insofern ist anzunehmen dass dies tatsächlich die Ursache sein könnte.
Ich probiere noch 2 Sachen aus die ich im Hinterkopf habe (komme aber heute nicht mehr dazu und wenn es blöd läuft sogar erst nächste Woche), wenn das nix bringt muss einer anderer Bremssattel her.

Danke für Eure Beiträge !!! Freue mich auf's nächste Jahr, denn da kann ich endlich auch mal zum W-Treffen kommen.

*** JESUS SAVES ***

woolf Offline




Beiträge: 12.062

19.05.2015 10:33
#12 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Ist denn der Dichtring bei der W asysmetrisch? Würde mich mal interssieren.

Grüße,
W-olfgang

Pure Vernunft darf niemals siegen!

d-back20 Offline




Beiträge: 2.190

19.05.2015 11:10
#13 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Ich konnte weder beim Dichtring noch bei der "Staublippe" eine Asymmetrie erkennen als ich sie vor Augen hatte. Kannst aber auch noch mal in's Foto reinzoomen welches Falcone eingestellt hat, da lässt sich auch keine Asymmetrie erkennen.

*** JESUS SAVES ***

Falcone Offline




Beiträge: 113.697

19.05.2015 12:19
#14 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Soweit ich mich erinnere (ich habe derzeit leider gerade keine ausgebauten oder neuen Gummis da), sind die tatsächlich symmetrisch und von rechteckigem Querschnitt.

Grüße
Falcone

d-back20 Offline




Beiträge: 2.190

19.05.2015 12:26
#15 RE: Instandsetzung Vorderradbremse Antworten

Was ja auch, Funktionalität vorausgesetzt, von Vorteil ist. Denn dann ist ausgeschlossen dass sie jemand verkehrt herum einbaut.

Ist auch bei Bauplänen immer wieder ein Thema; jüngere Kollegen weise ich gelegentlich freundlich darauf hin, dass sie nicht unnötigerweise bei Einbauteilen Ungleichheiten (Asymmetrien) erstellen. Denn somit ist es ausgeschlossen dass auf der Baustelle Einbauteile falsch herum eingebaut werden.

*** JESUS SAVES ***

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