seit einigen Wochen laboriere ich mit dem Ölstand meiner Gespann-W800 herum. Mal zu viel, mal zuwenig. War das bislang auf ungenaue Ablesung zurückzuführen, gerade beim Gespann ist es wichtig einen "Referenz-Öl-Ablese-Platz" zu haben, habe ich nun ein echtes Öl-Problem.
Auf der Rückfahrt vom Gespanntreffen, habe ich auf den letzten Kilometern den typischen Geruch von heißem Öl festgestellt. Zuhase dann abgestellt und nach Abkühlung und Zurücklaufen gemessen und den Verlust von mehr als einem halben Liter konstatiert. Außerdem war der Motor unten herum verölt, daher auch das verdampfte Öl vom Krümmer.
Heute habe ich nun die W sauber gemacht und nach akribischem Abtrocknen einen Karton zwecks Spurensuche unter gestellt. Im Stand waren auch nach längerem Stehen keine Ölspuren zu erkennen. Dann habe ich den Motor gestartet und etwas laufen lassen und schon stellten sich dicke Tropfen und der o.g. Geruch ein.
Die Quelle des Öls befindet sich auf der rechten Motorseite unten. Dort ist in gerader Linie unter der Königswelle ein Schalter oder ein Sensor, der ist massiv verölt.
Was ist das für ein Ding und kann da Öl raus kommen?
Dieser Schalter sitzt an der Hauptölleitung, also auch an der Stelle mit dem vollen Förderdruck. Keine Panik. Schlimmstenfalls ist der Schalter an sich kaputt und du brauchst einen neuen für an die 30 Euro, bestenfalls hat er sich nur gelockert und du musst ihn nur etwas fester ziehen.
Übrigens viel mir beim Hinterherfahren mal auf, dass sich da mal eine kleine Qualmwolke entwickelte. Da die aber nicht aus dem Auspuff kam, dachte ich, dass ich mir das doch eher einbilde. Dem war dann aber wohl doch nicht so.
Reinigen, Gummitüdel und Kabel abnehmen, SACHTE nachziehen (lassen, Du hast ja wohl noch Garantie??), dann ohne Kabel / bzw. Abdeckgummi fahren und kontrollieren (kommt Öl am Gehäuse?? oder DURCH?? den Schalter??, das kann auch mal sein!!)
Ist sicher ein klein(er)es Problem..., aber sollte abgestellt werden. (Immerhin ist da ja der volle Öldruck u.A. für die Versorgung des Zylinderkopfes dahinter / drauf...)
Tja, mittels Bierkiste und hochgestellten Beiwagen kann man sogar unter einem Gespann schrauben.
Habe den Gummipömpel abgepuhlt, der war voll mit Öl, und das Kabel abgeschraubt. Nach Reinigung und Motorlauf, kommt das Öl aus dem Schalter.
Habe also das Ding mittels 24er Nuss vorsichtig raus gedreht und begutachtet. (Besser gesagt, dumm angschaut.) Sauber gemacht und wieder rein gedreht. Carlo sagte 20 NM, ich hatte als kleinstes am Dremo 28, also nur handwarm ohne knacksen.
Danach wieder sauber gemacht und Motorlauf.
Aus der Mitte des Schalters quoll alsbald ein Öltropfen. Es ist also nicht das Gewinde des Schalters sondern der Schalter selbst ist inkontinent.
Zitat von Mr. Gummi im Beitrag #10Meine verliert Öl am Zylinderkopf L ("unterer" Zyl wenn sie auf dem Seitenständer steht). Alle ca. 8 Fahrten sind die oberen 3-4 Kühllamellen nass und es bilden sich leichte Tropfen dazwischen, ist das normal?
Ölaustritt ist nie normal, außer bei gewissen Inselerzeugnissen aus früheren Epochen Bei mir war nach 30t km die große Dichtung zwischen Kopf und Ventildeckel hinüber (=rissig). Tut leider ein bißchen weh, kost so um die 36 € (wenn ich mich recht entsinne).
Dieter (so, bin schon wieder weg)
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Zitat von tom_s im Beitrag #9 Aus der Mitte des Schalters quoll alsbald ein Öltropfen. Es ist also nicht das Gewinde des Schalters sondern der Schalter selbst ist inkontinent.
Ja sowas kann passieren. Der Öldruckschalter hat ja im inneren einen Kanal mit einer Feder und einer Kugel. Der Öldruck drückt die Kugel gegen den Federdruck und schließt, je nach Öldruck einen Kontakt (oder eben nicht). Die einzelenen Bauteile sind miteinander verpresst und da kann dann schon mal eine undichte Stelle sein (zwischen Metallkorpus oder Kabelkontakt und Kunststoffeinsatz). Das kann sogar bei fabrikneuen Öldruckschaltern passieren. Also keine lange Überlegung - das Ding austauschen.
@tom s : Na, nun ist die Fehlerquelle wenigstens eindeutig identifiziert. Öldruckschalter habe ich noch einen gebrauchten da.
@Mr. Gummi : Wie Ducky schon schreibt: Die Zündkerzenschächte werden zum Ventildeckel hin mit O-Ringen abgedichtet. Schrauber, die die Eigenarten der W nicht kennen, machen die schnell mal kaputt. Du musst nur die beiden Abdeckkappen, die mit zwei Inbusschrauben befestigt sind, abnehmen (vorsichtig heraushebeln). Die jeweils beiden O-Ringe (also insgesamt vier) ersetzen, gut mit Silikonöl einsprühen und die Abdeckkappen sanft wieder an ihren Platz drücken und festschrauben. Dann ist dein Motor auch wieder dicht.
Beim Ventilspiel-Einstellen künftig immer erst die beiden Abdeckkappen rausnehmen und erst dann den Ventildeckel abnehmen. Diese O-Ringe kann man ruhig immer vorrätig haben, sie haben kein langes Leben.
Die Teilenummer ist: 92055-1592, der Preis so um 1,50 €