Die meisten von uns haben ältere bis alte Verwandte, die als Zielscheibe für diverse Betrüger beliebt sind. Ihr könnt sie vielleicht für die gängigsten Methoden sensiblisieren (ich hatte heute den Fall eines alten Herren, der gerade noch so vom Suizid abgehalten werden konnte, nachdem ihm seine gesamten Ersparnisse abgezockt wurden):
Enkeltrick: Die Täter suchen im Telefonbuch nach "altdeutschen" Vornamen, bei denen sie von älteren und gutgläubigen Leuten ausgehen können. Dort wird angerufen und sehr geschickt vorgegaukelt, ein Verwandter befinde sich in einer Notlage und benötige dringend Bargeld. Wenn die Leute darauf eingehen, werden sie instruiert, ihr gesamtes Geld vom Konto abzuheben und an eine angebliche Kontaktperson (der Verwandte selbst ist verhindert) zu übergeben. Bei so einem Anruf bitte sofort! die Polizei informieren.
Gewinnspiele: Die Täter rufen unter falscher Flagge an(Rentenversicherung, Stadtwerke what ever) bei Leuten mit Vornamen wie beim Enkeltrick und wollen sich die Kontodaten bestätigen lassen. Durch geschickte Gesprächsführung werden die Leute dazu gebracht, die Kontodaten selber anzugeben, mit einem "Quality-Call" wird die Sache dann legalisiert. Keine seriöse Stelle fragt Kontodaten am Telefon ab. Das Perfide ist, dass die Kontodaten auf Listen diverser Callcenter / angeblicher Gewinnspiele landen, die dann jeweils ihre angeblichen Gebühren von ca. 20,00 Euro abbuchen. Das Gespräch sollte sofort beendet werden.
Klaukids: Kinder und Jugendliche (ich sage es nicht gern, aber es ist so, osteuropäischer Herkunft) suchen in Teams zu zweit oder dritt Filialen von Sparkassen und Banken auf. Wenn sich ein geeignetes Opfer (ältere Leute) zum Bankautomaten begibt und die PIN eingibt, lenkt ein Täter das Opfer ab, indem ein Spendenzettel vorgehalten wird und schnappt sich das Geld aus dem Ausgabeschacht. Wenn 2 oder 3 Kids am Bankautomaten warten oder reinkommen, die PIN nicht eingeben sondern zum Schalter gehen.
Ankauftrick: In der Zeitung wird ein Inserat aufgegeben etwa mit dem Inhalt "Pelze und Schmuck zum Ankauf gesucht". Die angeblichen Ankäufer kommen zum vereinbarten Termin mit 2 oder 3 Leuten. Einer schaut den Pelz an, der oder die anderen müssen aufs Klo und klauen Schmuck und Bargeld. Oder die Wertsachen werden mitgenommen, um sie schätzen zu lassen und sind dann weg.... Die Leute niemals alleine empfangen, nichts mitgeben.
Notfalltrick: Angeblich wird dringend ein Schluck Wasser benötigt. Während das Wasser geholt wird, bleibt die Wohnungstür offen und der zweite Täter schaut sich nach Bargeld und Wertsachen um. Wenn Hilfe geleistet und das Wasser geholt wird, die Wohnungstür zuziehen.
Das sind so die gängigsten Methoden, gegen die sich man leicht wehren kann.
Warum "aus gegebenem Anlaß", hat es jemanden in deinem Umfeld erwischt?
Über den "Enkeltrick" haben wir uns mit der Pflegekraft meines bettlägerigen Vaters unterhalten. Sie macht die alten Leute immer wieder darauf aufmerksam, hat eine -wie ich finde- schöne Strategie für die Alten auf Lager um sich vor solchen Machenschaften zu schützen.
Wenn man angerufen wird und sich die Anrufer als "Verwandte" ausgeben, dann nach einem Verwandten fragen, welcher gar nicht existiert! Als Beispiel: "Wie geht's denn dem Onkel Fidel?" (In der Familie gibt es keinen Fidel!) Antwortet nun der Anrufer und bezieht sich auf "Onkel Fidel", dann ist's ein Betrüger.
Polizei verständigen nicht vergessen!
Gruß Monti
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Neulich hab ich was lustiges gesehen. Da versuchten Kinder den "ichhabnichtgenuggeldbeimir"-Trick an der Kasse im Supermarkt.
Die Kassierer sind teils in einer ziemlich blöden Lage und sollen nicht so unfreundlich werden, daß sie potentielle Kunden verprellen. Andrerseits können sie natürlich Kindern nichts schenken oder so.
Na egal, drei kleine Steppkes sind vor mir an der Kasse mit einer großen Tüte Chips. Die Kassiererin zieht die Tüte über den Scanner und sagt den Preis. Der Bube sagt ganz betroffen. "Oh, soviel Geld hab ich gar nicht . . . . " und legt so ein paar Münzen auf den Tisch. Er schaut sie an, als sei sie seine Tante und sie lächelt und sagt: "Ich könnte ja mich an Deiner Tüte beteiligen und den Rest selbst dazulegen" Sie kramt in ihrer Kitteltasche und hat auch ein paar Münzen in der Hand. Der kleine strahlt und spielt den Begeisterten (Wat ne Rasselbande auch ).
Sie sagt gütig: "Dann gehören die Chips sozusagen uns beiden, ja?" Sie öffnet die Tüte und fängt an zu essen . Die drei rufen der Frau was entgegen, was sich so ähnlich wie "Schlammvotze" angehört hat und sausen davon - ohne Tüte.
Die Frau ruft nach der Kollegin "Ich hab hier n Storno", stellt die Tüte weg und sagt seelenruhig zu mir: "Die kenn ich. Sie versuchen es ja immer wieder."
Bei hübschen Kassiererinnen habe ich das früher auch so gemacht, habe aber weder "so schlimme Worte kennst du?" zugerufen noch bin ich weggerannt, sondern ...
Zitat von Falcone im Beitrag #4Bei hübschen Kassiererinnen habe ich das früher auch so gemacht, habe aber weder "so schlimme Worte kennst du?" zugerufen noch bin ich weggerannt, sondern ...
ich dachte diese Geschichten hätten inzwischen so einen Bart, daß selbst die Älteren darüber nur müde lächeln würden.
Meine Mutter hatte da immer einen genialen Trick. Sie hatte eine Zeit lang das Problem, daß immer in der Mittagszeit irgendwelche Leute bei ihr anriefen, die ihr irgendwas verkaufen, oder Sie nach Daten aushorchen wollten. Sie meldete sich am Telefon nie mit Namen und wenn dann der Satz kam: " Wir hätten gerne mal die Frau Papendieck gesprochen...", sagte sie ganz trocken: "Oh, das tiut mir leid, die ist letzte Woche verstorben!". Damit war sie aus dieser Liste erstmal raus. Wobei Sie in der Anfangszeit dises Telefonterrors einmal Ihre Kontodaten rausgegeben hatte. Seit dem musste sie ständig Ihr Konto kontrollieren, weil irgendwas abgebucht wurde, was nicht rechtmässig war.
Nordlichtgrüße
Caro
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt! (Einstein)
Leider fallen immer wieder ältere Menschen auf solche Betrügereien rein.
Dagmar hat ja Tagtäglich mit solchen Sachen zu tun.
Es geht in ihrem Post ja auch gar nicht um Einzelfälle sondern:
Zitat Die meisten von uns haben ältere bis alte Verwandte, die als Zielscheibe für diverse Betrüger beliebt sind. Ihr könnt sie vielleicht für die gängigsten Methoden sensiblisieren (ich hatte heute den Fall eines alten Herren, der gerade noch so vom Suizid abgehalten werden konnte, nachdem ihm seine gesamten Ersparnisse abgezockt wurden)
Und auch nicht nur ältere Verwandte, sondern auch deren Bekannte, Nachbarn, usw.
Die idee ist nicht schlecht - allerdings nützt das auch nicht immer was, wie ich nach dem Tod meiner ersten Frau erfahren mußte . Manche Leute können schon sehr lästig/nervig/unverschämt werden !
pelegrino, neuerdings ja auch beim Enkeltrick gefährdet ...