Mal wieder eine Frage an die Experten hier, auch wenn sie vermutlich kaum Erfahrung mit der Estrella haben werden. Schließlich ist sie ein Frauen- und Rentnermopped ... Weil der Kettenspanner innerhalb des Kettenlaufs sitzt, zieht er die Kette so lange nach innen, bis sie durch Längung am Sockel des Spanners sägt. Der eine schafft 15.000, der andere (eher im Norden) nahezu 30.000 Kilometer mit einer Kette. Bevor sie raspelt. Laut Werkstatthandbuch ist beim Kettentausch auch die Kurbelwelle auszutauschen. Wie bekloppt waren die Ingenieure, als sie sich so was ausgedacht hatten?
Meine Frage: Wie kann man weniger kettenverschleißend fahren? Linus meint, es läge daran, dass ich nicht hoch genug drehe. Unter 3.000 geht eh nix, also bewege ich sie so etwa zwischen 3.000-5.500. Mal auch mehr, aber eher selten. Er meint, er dreht sie deutlich höher, und deshalb hält seine Kette auch länger. Ich vermute eher, dass meine emsige Schalterei ursächlich für schnelleren Verschleiß ist. Auf meiner Hausstrecke von 20 Kilometern sind, grob geschätzt, zwischen 200 und 300 Schaltvorgänge. Ich hab keine Lust, sie zu zählen, aber 100 Meter ohne zu schalten, das ist eher selten. Und die Lütte muss halt geschaltet werden. So lässig wie die W entfaltet sie ihre Cavalli leider nicht. Die Antriebskette wird voraussichtlich fast doppelt so lang halten wie die Steuerkette.
Ich, der ausdrücklich "Nicht-Experte" für Estrella, meine: Die Steuerkette ist - soweit ich das aus Deinen Bildern schließen konnte - keine Rollenkette, sondern so eine ömmelige Zahnkette. Vielleicht gibt's sowas bei einschlägigen Herstellern in "Premium"-Qualität, die etwas langsamer verschleißt. Vielleicht auch nicht. Weiters wird sie ja doch wohl mit dem Motoröl aus dem übrigen Schmierkreislauf versorgt. Wenn da zu viel Abrieb von den anderen Verschleißstellen im Motor drin ist, tut das dem Kettchen sicher nicht gut. Pünktlicher oder sogar überpünktlicher Öl- und Filterwechsel könnte helfen. Und dann haben wir das Kaltlaufproblem, nach dem Start soll das Maschinchen nicht zu niedrig drehen, damit die Ölpumpe erst mal eifrig fördert und auch ordentlich auf die Kette spritzt.
All dessen ungeachtet halte ich diese Konstruktion genau wie Du für etwas unglücklich...
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Zitat nach dem Start soll das Maschinchen nicht zu niedrig drehen, damit die Ölpumpe erst mal eifrig fördert ...
Das ist doch schon mal eine Aussage. Hoch drehen soll sie aber vermutlich auch nicht, nach dem Start. Ob es in genau der Dimension und Länge eine bessere Kette gibt? Schaumerma!
Etwas unglücklich - diese Worte benutze ich für die wirklich bescheuerte Konstruktion nicht. Hirnrissig passt m.E. besser.
Also das mit dem nicht zu niedrig drehen, damit Öl auf die Kette gefördert wird, würde ich zumindest erst mal dahingehend überprüfen, ob das dem Motor wirklich zuträglich ist. Normalerweise sind die Kawa-Motoren auch im Leerlauf gut mit Öl versorgt und ich weiß auch nicht, ob eine Spritzdüse vorgesehen ist, die bei der Estrella auf die Kette zielt. Vorsichtig warm fahren scheint mir da die bessere Methode zu sein. Wie wird denn die Kette überhaupt geschmiert? Gibt es Spritzöl oder panscht sie gar durch eine kleine Ölwanne - oder ist es nur der Öldampf, der sie schmiert?
Kann es sein, dass Kawasaki bei Ersatzketten eine schlechtere Qualität liefert? Insofern finde ich Dieters Tipp gut, mal zu schauen, ob es Ketten besserer Qualität gibt. Ich muss allerdings sowohl bei der Frage nach entsprechenden Quellen passen als auch bei der Frage, woran man bei Zahnketten die Qualität festmachen kann.
Die Kette hab ich natürlich von den Dötsch-Brothers, ohne Gabriela zu nahe treten zu wollen. Aber ich kann in HBN mal nachfragen. Das wäre eine geniale Lösung. Ich vermute, dass sie nur durch Ölnebel geschmiert wird, bin mir aber nicht sicher. Ich musste ja vor dem Wechsel das Öl ablassen.
Du müsstest am Ölstand (Höhe Schauglas) doch erkennen, ob die Kette unten durch das Öl laufen kann oder du müsstest unten am Kettenrad sehen können, ob die Kette da durch eine Mulde läuft, in der sich Öl sammelt, so dass nach dem Starten des Motors gleich eine Ölversorgung sichergestellt ist.
Ich glaube kaum, das Kawasaki den Händlern mitteilt, wenn sie im Laufe der Jahre z.b. durch Zuliefererwechsel eine Kette schlechterer Qualität verwenden sollten. Ist ja auch nur eine vage Vermutung von mir.
Inwiefern macht sich denn der Verschleiß der Zahnräder auf den schnelleren Verschleiß der Kette bemerkbar? Wenn Kawa idiotischerweise vorschreibt, dass mit dem Wechsel der Steuerkette auch ein Zahnrad- sprich Kurbelwellenwechsel einher geht, machen sie das doch sicher, weil die Zahnräder eben auch verschleißen und damit also künftige neue Ketten auf alten Zahnrädern eine kürzere Lebensdauer haben.
So siehts unten aus. Von unten dürfte kein Öl an die Kette kommen. Es ist halt wichtig, dass die Kette rechtzeitig gewechselt wird, bevor sie schrappt und dann die Kettenräder ebenfalls verschleißen lässt. Die halten offensichtlich mehrere Ketten aus, aber ich vermute stark, dass die Wechselintervalle dann immer kürzer werden. Besser werden die Ritzel nicht, und das auf der Kurbelwelle ist nicht lösbar.
Sehe gerade, dass auf der linken Seite ebenfalls eine Schiene verbaut ist. Da ich nicht glaube, dass sich die Kette nach so kurzer Laufleistung so stark längt, fällt der Verdacht auf diese Schiene. Ist die ein wenig eingelaufen? Kann man die nachspannen? Schau doch mal hier nach dem Rechten. Eine neue Gleitschiene kommt evtl. günstiger und ist leichter zu wechseln als die ganze Kurbelwelle …
Ja, Stephan, die hab ich auch mit im Verdacht. Denn das Ergebnis nach Montage der neuen Kette war etwas enttäuschend. Das heißt, bei meinem ersten Kettenwechsel hier vor einem Jahr, an einer anderen Maschine, meine ich, dass damals der Abstand zum Spannersockel größer war. Aber ich habs fotografiert. Schaumerma. Blöd ist halt, dass ich das erst bei offenem Limadeckel sehen kann, und die Ersatzteile muss ich vorher in HH besorgen.
Gestern:
Letztes Jahr (Pökel-Ella):
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden! 1 kette 13.jpg
Ich denke, da hat der Serpel recht. Zur neuen Kette solltest du dem Sternchen auch neue Gleitschienen gönnen.
Zumal die linke ja wohl nur gesteckt ist und somit auch leicht auszuwechseln. Ein neuen Nockenwellenkettenrad kann den Verschleiß noch mal mindern.
Wenn ich mir das aber so ansehe, glaube ich gar nicht recht an eine verschlissene Kette, sondern an verschlissene Schienen. Da kommt der Spanner schnell ans Ende. Oder liege ich da falsch?
Zitat von Falcone im Beitrag #11Wenn ich mir das aber so ansehe, glaube ich gar nicht recht an eine verschlissene Kette, sondern an verschlissene Schienen. Da kommt der Spanner schnell ans Ende. Oder liege ich da falsch?
Genau das denke ich eben. Vermutlich reicht ein Tausch des Teils 12053 aus, und die Kette ist wieder straff genug.
Schaumerma, wie die Schiene aussieht. Bisher hatte ich nie die Schienen gewechselt. Die sahen aber auch immer unverschlissen aus. Deshalb hatte ich diesmal gar nicht drauf geachtet. Was mich halt irritiert ist, dass der Abstand von Kette zum Sockel vor 3.000 Kilometern noch recht groß aussah. Empfohlen wurde mir nicht der Schienenwechsel sondern zusätzlich zur Kette der Spannerwechsel. Aber diese Empfehlung hatte mich nicht überzeugt.
Danke Dieter, aber so schnell geh ich da nicht wieder ran. Ohne Bühne ist das für so'nen alten Knacker doch recht mühsam. Manche Arbeiten musste ich im Liegen erledigen. Außerdem kann ich mir doch die alte Kette vornehmen! Guter Tipp! Für's nächste mal ...