... und trotzdem fast immer gen Norden! Na ja, vom Norden Italiens zu den Südstaatlern! Der Tom hat eingeladen, viele nette Leute haben sich angesagt. Und sooo weit ist das nun auch wieder nicht weg von hier. Na ja, wenn man noch ein paar Schmankerl mitnimmt in den Alpen, dann wirds für einen Tag - für mich - zuviel. Also eine Übernachtung einplanen. Zeit hab ich ja. Und, wie der Mensch so ist - man sucht sich Strecken, die man noch nicht kennt. Auch wenn sie etwas vom direkten Weg abweichen. Der Weg ist das Ziel. Nachdem das Wetter längere Zeit durchwachsen war schien am Abreisetag die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Und der Wetterbericht versprach auch für die kommenden Tage trockenes Sommerwetter. Es ging also morgens auf der kürzesten Strecke (auch die fadeste) über Rovereto nach Calliano, um von dort nach Folgaria abzubiegen.
Carbonara - Lavarone - Chiesa - Cappella und dann hoffen, den Abzweig zum Caldonazzosee nicht zu verpassen. War aber überhaupt kein Problem, ist gut ausgeschildert. Das ist das Kaiserjägersträßchen, und es lohnt sich! Der Blick haut einen um.
Das Sträßchen hats in sich! Das musste einfach mal gefahren werden. Genau nach meinem Geschmack! Nun reichts aber auch mit dem Caldonazzo-See:
Von Levico Terme gehts dann über Roncegno, Borgo Valsugana nach Strigno. Man kann zwischen einer Schnellstraße und einer über die Dörfer wählen. Nächstes Mal gehe ich auf die Schnellstraße. Denn die andere bringt nix lohnenswertes. In Strigno gehts dann ab über Bieno - Pieve Tesino - Castello Tesino zum Passo Brocon, der gut ausgeschildert ist. Der scheint mir, wie so oft, in der anderen Richtung reizvoller zu befahren zu sein. Aber ich will nicht meckern. Unterwegs ein Mittagspäuschen eingelegt und dabei wirklich zufällig an dieser Erinnerung an die Gefallenen geparkt. Wobei ich zwangsläufig auch an unsere Gefallenen denken musste.
Soulie, da hast du aber wirklich einen super tollen Tag erwischt, da fehlt ja keiner der Gipfel auf der anderen Seite vom Kaiserjägersträßchen. Danke für den Tipp, tolle Bilder.
Auf dem Weg rauf zum Giau (den Duran hab ich gar nicht mitgekriegt) musste ich plötzlich in die Eisen gehen, als ich diesen Alfa sah.
Der wurde leider gerade verladen, nach einem Drehtag für einen Luis-Trenker-Film, der (für die Fans ) nächstes Jahr in die Kinos kommt. Die wollen nämlich auch noch in diesem Winter daran drehen. Der Eigner, der den Alfa für die Dreharbeiten zur Verfügung stellte, hätte ihn auch noch mal zurückgesetzt. Netter kleiner Plausch, dann gings weiter, zum Höhepunkt der Tour.
Oben auf dem Passo di Giau:
Der Giau war bei dem Wetter wirklich der Hammer! Man fühlt sich wie auf dem Dach der Welt, hat einen gigantischen Rundumblick. Bisher für mich der schönste Pass!
Jetzt bin ich auf dem Passo Falzarego, den ich nie sonderlich mochte. Am schönsten ist sein Name.
Aber viel weiter wollte ich ohnehin nicht kommen. Ich musste mich entscheiden: Entweder Richtung Sella (immer wieder gut, vor allem spät abends, wenn es fast keinen Verkehr mehr gibt) oder über den Valparola Richtung Norden, was ja mein eigentliches Ziel ist. Also Richtung St. Kassian runter und die erste Übernachtungsmöglichkeit rechter Hand angesteuert. Ich war nämlich platt! Neun Stunden auf'm Bock, bis auf die Fotopausen und meine 'Mittagspause' bei den Gefallenen. Nach einem ordentlichen Abendessen hab ich mich vor das Gasthaus in die Abendsonne gesetzt und mein Ledernavi für den nächsten Tag programmiert. Eine Tour, die ich nicht wiederholen werde.
Leider ist dieser Bericht ein ziemlicher Kuddelmuddel, denn es fehlt häufig der Text zwischen den Bildern. Deshalb dieser Nachtrag: Nach dem Brocon gings über Canal San Bovo über den Passo di Gobbera, Mezzano nach Fiera. Bis Fiera hab ich mich - fast - an Serpels Vorschlag gehalten. In Fiera gings dann aber rechts ab, auf die 347 über den Passo di Cereda nach Agordo. Dort hatte mein 'Navi' dann zum ersten Mal geschwächelt. In Agordo > < hieß es, was auch stimmte. Aber drei Kreisel vor dem eigentlichen Städtchen haben mich verwirrt. Im Ort selbst passte es dann und war auch gut ausgeschildert. Ansonsten klappte es gut mit dieser stromlosen Streckenführung! Den Passo Duran hab ich, wie gesagt, gar nicht mitbekommen. In Villa gings dann links ab in Richtung Giau (251) bzw. ab Selva (638). Und kurz vor Cortina bin ich dann zum Falzarego auf der 48 gen Westen geröchelt. Das Nachtquartier kann ich empfehlen. Das Haus liegt allein, noch vor Armentarola. 35 Euro für die Nacht einschließlich einem guten Frühstück. Natürlich hatte das Bett ein Brett vor'm 'Kopf'. Die Nacht war deshalb eher zum Ruhen als zum Schlafen da. Blöd, wenn man so lange Gräten hat und sich gern ausstreckt. Die Tour zum Tom am Tag drauf ist schnell erzählt, und ich will versuchen, nicht so chaotisch zu berichten.
Freitagmorgen gings dann los. Wieder bei feinem Wetter! Aber frisch wars schon noch. Das erste Stündchen hab ich etwas gefroren. Die Strecke bis zum Abzweig zum Würzpass zieht sich. Viel Verkehr, gepflegte Dörfchen bzw. Gasthäuser. Aber dann wirds ruhiger, nach der Abbiegung, und ich schaffe es endlich, dieses Gemäuer abzulichten, das mich schon einige Zeit fasziniert.
Eine schnörkellose Architektur, wie sie mir gefällt. Die Landschaft jetzt weniger spektakulär, nach den gestrigen Highlights.
Na ja, hier, kurz vor'm Börz (viel schönerer Name als Würzpass) wirds wieder etwas kerniger:
Und oben die üblichen Bilder:
Die Strecke(n) vom Börz nach Brixen kenne ich gut. Und da man ja gern Neuland betritt bzw. befährt, hatte ich mir vorgenommen, ins Lüsener Tal abzubiegen und über Lüsen - Rodeneck zu fahren. Das Sträßchen führte alle paar 100 Meter über Holzbrücken, die meisten gerade erneuert. Fast eine single road - bei entgegenkommenden Autos wurde es eng, und sie mussten häufig zumindest etwas ausweichen ins Grüne. Lohnend ist diese Strecke nicht.
Auf dem Bild kann man einige Gleitschirmflieger erkennen.
Richtig blöd dagegen wurde es, als ich Lüsen erreicht hatte und dann sehr sehr lang(sam) de Bäsch enuff fahren musste. Nie wieder! Oben ist ein gebührenpflichtiger Parkplatz, und Gleitschirmflieger starten von dort. Na ja, die Gipfel dort sind z.T. über 2.000 Meter hoch. Während Lüsen unter 1.000 m liegt. Ich wollte endlich vorankommen, aber nix da! Geduld war angesagt - nicht gerade meine starke Seite.
Lüsen, auch sehr sehr proper, gepflegt, alles vielleichgt ein bisschen (zu) neu ...
Das obere Bild kommt farblich eher hin, während mir das untere besser gefällt. Ich fotoshoppe halt nix ...