Heute morgen um sieben klingelte der Wecker. Für einen Pfingstmontag zwar recht früh, aber ich hatte für den heutigen Tag schließlich eine längere Tour geplant.
Leider begann der Morgen nicht so schön, wie er hätte sein sollen. Es war grau und neblig und die Straßen waren noch nass. Na prima! Also erstmal einen Kaffee trinken und duschen und dann überlegen, ob und wenn ja, wie weit die Tour denn nun werden soll. Ich gehöre eindeutig zu den Stoikern in diesem Leben. Einmal geplant, wirds auch umgesetzt. Nasse Straßen hin oder her. Die obligatorische Wasserflasche, einen feuchten Lappen und - man weiß ja nie - die Regenjacke eingepackt, rin inne Plünnen und ab aufs Mopped, erstmal an die Tanke und frischen Sprit besorgen.
Luftdruck ruhig nochmal prüfen und dann ... die ersten Regentropfen. Hergottsackra! Ok, 100 Kilometer Autobahn hatte ich für die Anfahrt ohnehin geplant. Wenn es sich nach 25 Kilometern eingeregnet hat, kehre ich um und streiche die Tour komplett. Aber: wenn Engel reisen, oder auch Brundi hat mal Glück, es hört genauso unvermittelt wieder auf zu regnen wie es begonnen hatte. Nur frisch war es mir, so dass ich nach 50 Kilometern mal kurz anhalten und die Regenjacke anziehen musste. Kurz hinter Osnabrück dann runter von der Bahn und das TomTom um eine "kurvenreiche" Strecke gebeten. Und da sich die Sonne inzwischen auch blicken lies, konnte die Regenjacke wieder verstaut werden.
Erstes Etappenziel: die Hellefelder Höhenstraße Die Hellefelder Höhenstraße bin ich tatsächlich dreimal rauf bzw. runter und ansonsten noch ein wenig kreuz und quer in der Gegend unterwegs gewesen. So, in etwa!
Im Gegensatz zu meiner Samstagtour war auf den Straßen erstaunlich wenig los. Bei meiner "dritten" Runde auf der Höhenstraße haben mich doch tatsächlich zwei freundliche Motorradfahrer vorbeigewunken!
Dann wurde es Zeit, mich auf den Weg zum eigentlichen und wesentlichen Ziel zu machen. Ich war mit Nobbi bei Pele und Anja verabredet. Da ich mal wieder ohne Frühstück los bin, knurrte mir auch der Magen und unterwegs gab es keine Möglichkeit mehr, noch schnell was zu essen. Pele und Anja hatten aber vorgesorgt und es gab super leckere Bratwürste und Salat und dann noch Kaffee und Kekse. Ich fürchte, ich hab denen die Haare vom Kopf gefutter!
Zwischenzeitlich zogen dunkle Wolken auf und ich fürchtete schon, nicht trocken nach Bremen zurück zu kommen. Aber ein Blick auf das Regenradar zeigte, dass ich nur etwas Geduld haben muss. Der Regen zog nach Nordosten, also vor mir her. Wenn ich ihm ausreichend Vorsprung ließe, dann sollte das schon klappen. So war es dann auch. Je weiter ich nach Norden kam, desto nasser wurden sie Straßen, zum Teil waren sie schlammig und überschwemmt, aber das wars auch. Ich habe keinen Tropfen abbekommen und war noch 600 Kilometern glücklich und zufrieden wieder zuhause.
Was für ein wunderbarer Tag! Und einen besonderen Dank an Pele und Anja!!
Ach ja, ich war so im Fahr-Rausch, dass ich keine Lust hatte anzuhalten und Fotos zu knipsen!
Ich hab heute festgestellt, dass ich bei diesen Extremtemperaturen versuche schneller zu fahren. Bei 40 auf der Gardesana, hinter einer Meriva-Treiberin, die mich von links aus einem Parkplatz kommend zu einer scharfen Bremsung gezwungen hatte (hinter mir wäre alles frei gewesen ) da stirbst du. Zwei rote Ampeln wurden negiert. Zügig fahren (O.K., das ist relativ) macht immer noch Spaß. Aber die Toleranzschwelle sinkt bei dieser Hitze gewaltig. Als ich die Meriva-Tussi endlich überholen konnte hab ich was 'Freundliches' ins offene Fenster gebrüllt. Manno, hat die 'nen Schreck gekriegt! Die hätte fast ihr Händi fallen lassen ... Da fehlt mir leider die Contenance.
Zitat von piko im Beitrag #6Das artet doch aber schon in Arbeit aus ... 600km in 7h mit der W ...
... oder war da (viel)BAB dabei?!
Auf dem Hinweg waren es 120 Kilometer BAB, auf dem Rückweg gerade mal 30 Kilometer. Also insgesamt nicht wirklich der Rede wert!
Ich bin früh los, war frisch und ausgeschlafen und durch das lange Pfingswochenende gut erholt. Heiß wurde es erst ab mittags, da gabs die lange Pause und nach dem Gewitter war es merklich abgekühlt. Und die Straßen waren auch erstaunlich leer. Von daher hat es mir gereicht, so lange zu fahren, bis der Tank leer ist, etwas Wasser zu trinken und dann einfach weiter. Nicht, weil ich Zeitdruck hatte oder die Strecke ein absolutes Muss war, das hat sich eher aus dem Spaß am Fahren ergeben.
Mittags habe ich bei Pele eine zweistündige Pause gemacht, gut gegessen, noch einen Kaffee genossen und mich dann gemütlich auf den Heimweg gemacht. Alles in allem war das für mich eine stressfreie Fahrt.
Ich denke, ob 600 Kilometer viel oder wenig sind, hängt ganz gewaltig von der eigenen Verfassung aber auch von den sonstsigen Umständen ab. Gestern hat einfach alles gepaßt.
Und Soulie: ein bisschen mehr Gelassenheit, bitte! Aber ich kann dich verstehen, ich hatte neulich auch eine Situtation, wo mich eine Autofahrerin fast abgeschossen hätte. Da ist das Herz schneller in der Hose, als es einem lieb ist!
Na da wäre ich ja gern noch in Eure Runde dazugestoßen auf dem Rückweg von meinem Rhönurlaub...aber gut, gegen 15:00 Uhr kam ich am Möhnesee an und es näherte sich eine schwarze Wand am Himmel...da war ich froh alsbald daheim zu sein!
Zitat Und Soulie: ein bisschen mehr Gelassenheit, bitte!
Die wünsche ich mir seit knapp 70 Jahren! Aber woher nehmen ... Diese depperte Meriva-na hatte mich erst mal in eine fette Dieselwolke gehüllt. Und mit der Estrella braucht man halt Geduld und Gelassenheit. Und beides schwindet bei der Hitze. Das wollte ich sagen.
Zitat von Soulie im Beitrag #10Diese depperte Meriva-na hatte mich erst mal in eine fette Dieselwolke gehüllt.
Von der üblicherweise viel gerühmten Empathie des weiblichen Geschlechts für seine Umwelt bleibt in den vier Wänden des familieneigenen SUV bisweilen bemerkenswert wenig übrig.