Gestern abend wars mal wieder soweit. Die Raff- und Lesehölzchen, die ich in den letzten Wochen aus dem Wald zum Straßenrand geschleppt hatte (alles tote Bäume, die lassen sich leichter sägen und müssen nicht so lange lagern) wollte ich per Autodach die zwei-bis dreihundert Meter in Richtung Häuschen transportieren. Gestärkt durch eine Calzone Primavera und den dazugehörigen Vino Rosso della Casa und im Schutz der einsetzenden Dunkelheit stellte ich meinen Octavia-Lastesel auf dem Seitenweg ab und packte die Stämme aufs Dach. Ich war schon fertig mit dem Beladen und dabei, die Last zu verzurren, als eins meiner Lieblingsautos (SUV, riesig, keine Ahnung, was für einer ) langsam vom Bondotal aus hochfuhr, mit permanentem Blaulicht auf'm Dach. Und dann hält er an und setzt zurück. Und ein Carabiniere steigt aus. Zum Glück blieb ich - dank des Vino - ganz entspannt, auch als er mich nach meinen Papieren fragte. Für die paar Meter vom Parkplatz zum Wäldchen stecke ich natürlich meine Geldbörse (samt Dokumenten) nicht ein. Blöd! Das gibt in Italien eine Strafe, meint er. Ich sage, ich wohne nur 200 Meter entfernt und hole die Papiere gern. D'accordo - er war einverstanden, und ich sauste los. Immer noch vergleichsweise gelassen, aber nicht mehr ganz so locker. Als ich die Papiere endlich gefunden hatte gings flott zurück, und dort begann dann das Kartenspiel. Schließlich hab ich sechs KFZ-Scheine dabei. Und es war natürlich der letzte. Der SUV die ganze Zeit mit laufendem Motor und Festbeleuchtung. Die Papiere wurden kontrolliert, auch die hiesige Adresse. Und meine Erklärung, das Wäldchen gehöre meiner Nachbarin und ich holte nur die toten Bäume raus, wurde wohl akzeptiert. Dann gabs noch ein bisschen Small Talk, während der Kollege die Papiere kontrollierte, und der Carabiniere wurde zusehends freundlicher. Ein Unterschied wie Tag und Nacht gegenüber der anfänglich brummig-autoritären Art. Er wünschte mir dann noch einen schönen Abend, und stieg in das Monster, um sich - endlich - aus dem Stab zu machen. Ohne Muta (Strafe) Wie sagt der Kölner: Et hätt noch immer joot jejange. Nicht auszudenken, wenn man bei (in) mir auch noch Allohol entdeckt hätte.
Zitat ...wie ist das eigentlich mit Alohol in Bella Italia...und...null Promille...
Es ist noch garnicht soo lange her, da gab es bei den Römern keine richtig definierte Promillegrenze, glaube ich. Nur, wenn etwas passiert war - dann war man dran!
Genau so isses! Die Grenze ist schon definiert. Es kontrolliert bloß keiner. Wäre ja auch schlimm, da hätten sie viel zu tun ... Es darf halt nix passieren. Und man sollte seine Papiere dabei haben.