Vorgeschichte: Der Lack ist von 1968. Rubinrot. Das Dach war sauber, aber weißlich mattiert.Man kennnt das bei roten Lacken, daß sie irgendwann Zerfallserscheinungen unter UV Licht haben.
Also Lackreiniger mit Schleifmittelanteil. Schnell ist der Lappen rot, Material wird abgetragen. Das Ergebnis befriedigt nicht, zwar gibt es nun Glanz, aber die Ansicht ist scheckig.
2. Durchgang, wenig Besserung.
Jetzt eine Plegepolitur, mehr Glanz, kaum Besserung der unregelmäßigen Ansicht. Dann die Hochglanzpolitur, auch nicht besser, egal, ob per Hand oder per Maschine.
Eine Metallicpolitur erhöht den Glanz,aber es ist nach wie vor unbefriedigend.
Fakten: Werkslack von 1968, DDR Produkt, stark verwittert. Verschiedene Polituren tragen Material ab, Glanz entsteht, nie aber entsteht eine homogene Oberfläche. Es hat den Anschein, als sei der Lack sehr weich, man kann Schleifmuster erstellen. Das Ergebnis ist am Besten, wenn man rotierend per Hand poliert. Dennoch entshenen , unter Neon oder gegen Licht betrachtet unreglmäßige Flecken, als würde man stellenweise unregelmäßige Fettflecken auftragen. Fettlöser (Bremsenreiniger) oder Wasser ändern das nicht.
Folgerungen/ Fragen: Beim grauen Trabant war das ähnlich, aber nicht so deutlich wegen der "gutmütigeren" Farbe. Rot ist da undankbarer. Das Ergebnis beim Trabant wurde nach einiger Zeit homogener, die Schlieren verschwanden im Tagesgebrauch.
Bedeutet das nun, daß ich es mit einem minderwertigen Rotlack zu tun habe, der in sich nicht homogen ist? Sind Unterschiede im Lackauftrag maßgeblich (ich will den Lack jetzt auch nicht durchschleifen). Altert (zerfällt) roter Lack unter UV Licht uneinheitlich?
Was kann ich tun, um ein gleichförmiges Bild zu erhalten?
Vielleicht ist hier jemand vom Fach und kann Rat geben.
hab von nem Lackierer den Tip ROTEISS bekommen der schmucke Amazon hat ja auch ein rotes Kleid und bleicht aus, wird stumpf mit der Polierpaste plus Hochglanzpolitur und Polierschwamm ist dem gut beizukommen
Polierpaste und Schwamm kenne ich nicht. Habe immer handelsübliche Polituren und Lappen bzw Watte verwendet.
Übrigens habe ich mir heute nochmal das Dachvorgenommen: Eine matte Stelle ausgesucht und dann dort eine Kleinfläche gezielt bearbeitet. Siehe da, es wurde besser. 2 Stunden später ist das Dach rot, hat aber immer noch eine leichte Maserung. Iregndwann bin ich darauf gekommen (Versuch und Irrtum), daß es mehr bringt, in genau eine Richtung zu polieren, also nicht zu rotieren. Dann zeigt wenigstens die Maserung inn nur eine Richtung. Eben neue Politur beschafft (baumarkt).
RW Paste(n) und Schwamm werden geordert. Dann sind vermutlich auch die Blasen abgeheilt.
Übrigens habe ich vonn Rotweiß die Hochglanzpolitur, die geht aber gerade gar nicht. C4
Heute habe ich nun die Rotweißmaterialien getestet (bin 100 Euro ärmer und um Erfahrungen reicher, die ich jetzt (kostenlos) mit Euch teile):
Habe vier Positionen gekauft (in der Folge ihrer Körnung gelistet):
Schleifpaste Rubin Schleif- und Polierpaste Polierpaste Anti Hologrammpolitur
Dazu Handpolierschwämme, zur Sicherheit jeweils einen pro Körnung.
Das Material wird in Dosen geliefert und ist pastös, im Gegensatz zu handelsüblichen Flüssigkeiten. Die Rubinpaste wird mit dem Hinweis geliefert, daß ihre Verwendung Schleifspuren im Lack hinterläßt, also zwingend nachpoliert werden muß.
Habe mir die Motorhaube vorgenommen und nacheinander alle Polituren verwendet.
Der Lack ist nun wieder leuchtend und glänzend, allerdings wieder mit milchigen Flecken. Das Ergebnis ist ähnlich wie das bereits mit handelsüblichen Poliermitteln am Dach erzielte, allerdings mit etwas weniger Flecken.
Nun habe ich versucht, partiell kreisend oder richtungsorientiert zu polieren. Keine wesentliche Besserung.
Ein Zwischenversuch mit einem weichen Tuch anstelle des Schwammes brachte eine deutliche Verschlechterung. Offensichtlich verteilt der Schwamm den Druck flächiger, daurch ist das Ergebnis besser.
Mit dieser Idee habeich mir dann gezielt eine bereits befriedigend orientiert polierte Stelle am Dach gesucht und hier mit feiner Politur und Schwamm etwas rotierend gearbeitet. Das Bild wurde deutlich schlechter.
Daraus kann man folgern, daß selbst die feine Politur bei kreisendem Auftrag sehr feine Riefen in den Lack schleift, die dann als milchige Flächen wahrgenommen werden. Demnach wäre der Lack deutlich zu weich für diese Art der Politur.
Also werde ich morgen einen weiteren Test machen: Eine definierte Fläche mit einer frischen Lammfellscheibe auf der Poliermaschine ohne Druckanwendung auf bereits geschliffenem / gereinigtem Lack ausprobieren, eventuell ,je nach Ergebnis , auch mit einer sehr feinkörnigen Politur.
Danach allerdings wäre ich mit meinem Latein am Ende.
Es handelt sich also um einen Trabant, Originallackierung von 1968 in rot.
Bei diesem Jahrgang müssen wir von einem Epoxydlack ausgehen, gerade in der DDR-Produktion.
Dein Hauptproblem sind also die "milchigen Flecken" die aussehen wie "Fettflecken", wie Du es selbst beschreibst, richtig? Je nach Polierrichtung "verschieben" sich diese.
Generell gilt, dass dunkle Altlacke schwieriger aufzubereiten sind als helle Lacke. Du hast es mit dem Lack am grauen Trabant selbst beobachtet.
In meinem Betrieb verwenden wir Schleif- bzw. Glanzpolituren von Meguiar´s. Ich kenne Rotweiß auch, diese sind zu Meguiar´s eine echte Alternative. Du brauchst also keine anderen Mittel mehr zu kaufen.
Du hast das Programm von "grob" nach "fein" also durch. Hattest Du die richtigen Moosgummis auf der Maschine? (Von "weich" nach "hart"?)
Anstelle der Lammfellscheibe morgen möchte ich Dir folgendes raten:
Besorge Dir ein Stück Velours-Kurzflor Teppichboden. Du schneidest Dir dann einen Streifen und machst diesen auf einen [u]Schwingschleifer.[u] Dann gehst Du damit erstmal [u]ohne[u]irgendwelche Mittel damit auf den Lack. Ohne Druck, eventuell mit ganz leichtem Druck. Nicht kreisend! Immer von links nach rechts.
Wir haben damit schon super Ergebnisse erzielt. Diese Schlieren können einen zur Verzweiflung treiben.
Nochwas: Sämtliche Mittel, die Du aufgetragen hast, sind noch nicht "eingezogen" bzw. richtig ausgehärtet. Manchmal empfiehlt es sich, die zu polierende Fläche zwei bis drei Tage ruhen zu lassen. "Viel" hilft eben oft nicht viel...
Du hast anscheinend schon viel gemacht also pass auf, dass Du den Lack nicht mal tatsächlich durchschleifst (gerade mit Lammfell).
Ich habe heute übrigens ausschließlich ohne Maschine per Hand gearbeitet. Der Tipp mit dem Schwingschleifer ist gut ! Damit käme ich von der Rotation weg. Hatte ja schon geschrieben, daß orientiertes Arbeiten zumindest auf dem Dach die besseren Ergebnisse gebracht hat.
Die Teppichpolitur war leider auch nicht zielführend.
Zwischenzeitlich habe ich die Wagenflanken bearbeitet, nachdemi ch das ja zuvor schon einmal poliert und versiegelt hatte:
Rotweiß Politur, dann Hologrampolitur, dann eine Hartwachsversiegelung. Na ja, ist ok.
Zwischenzeitlich weitere Versuche an der Motorhaube, alles Mist.
Heute dann ein "Durchbruch": Hartwachspolitur mit altertümlicher Polierwatte, danach Microfaser. Dach, Motorhaube, Flanken, also nochmal alles komplett. Bisher das beste Ergebnis. Morgen mal in die Sonne (hoffentlichg) schieben, dann beurteilen.
Die Nettoarbeitszeit für außen dürfte mittlerweile bei mindestens 16 Stunden liegen, also, gemessen am Pflegerückstau durchaus im Rahmen.
Schade. Vielleicht sind auch schon Weichmacher von der Kunststoffkarosse in den Lack gelangt. Wer weiß... Dunkle Altlacke aufbereiten ist schon eine Krux manchmal. Wenn Du mit Hartwachs und Microfaser Erfolg hattest ist das doch super. Geheiligt, was zum Ziel führt...
16 Std. Nettoarbeitszeit ist schon ordentlich....Respekt, habe die Ehre !
Nur zur Sicherheit,kein Trabant, ein Wartburg. Da sind (beim Kombi) nur die hinteren Kotflügel und die Heckklappe aus Kunststoff. Heute waren es weitere zwei Stunden, werde gleich mal ein Foto machen.
Als nächstes wird der Lack repariert (an alten Durchschliffkanten an Sicken und an Rempelstellen).
Dann folgt die Aufbereitunng von Innen - und Motorraum.
Zunächst für ein Fahrzeug von 46 Jahren in unrestauriertem Zustand ok.
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Schaut man von oben vor allem auf das Dach, wird der unerfreuliche Zustand deutlich.
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Aus dieser Perspektive eröffnet sich das Problem in ganzem Ausmaß:
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Wie gesagt, mehr und besser bekomme ich es nicht hin, zumal es auch überwiegend das Dach betrifft. Es muß halt hingenommen werden, daß ein Wagen dieses Alters entweder klinisch tot restauriert wird, oder die Spuren des Alters mit Würde trägt. An anderer Stelle nachher mal ein paar hübsche Details.
Der ist doch top! Das ist genau die Mattigkeit, die ein in Würde gealtertes Auto von den speckglänzenden Oldtimer-Neuware unterscheidet. Ich bin neidisch!
Ich fürchte, die Pigmentierung ist durch UV-Strahlung und Witterungseinflüsse im laufe der Jahrzehnte teilweise zerstört. Tritt bei roten und blauen Altlacken verstärkt auf. Damit wirst Du wohl leben müssen falls Du nicht komplett neu lackieren willst.
Weils nix kostet:
Wagen ins Freie stellen damit sich dieser etwas temperiert (18-22 Grad), warmes Wasser mit Schwamm drauf und SOFORT mit FROTTEE schnell nachreiben.
Wie gesagt, ich meine aber eher, das die Pigmentierung zerstört ist.
Zitat Ich fürchte, die Pigmentierung ist durch UV-Strahlung und Witterungseinflüsse im laufe der Jahrzehnte teilweise zerstört. Tritt bei roten und blauen Altlacken verstärkt auf. Damit wirst Du wohl leben müssen falls Du nicht komplett neu lackieren willst.
Ein Teil der wahrheit wird hier liegen, denn rot ist die Farbe mit der stärksten Deckung bei geringsten Pigmentanteilen. Soll heißen: die verwendeten Farbpigmente sind in wesentlich geringerem Maße vorhanden als in anderen Farben. Dieses trifft aber nur bei UNI-Farben zu.
Weiss zum Beispiel hat aufgrund seiner geringen Deckung erheblich mehr Farbpigmente im Lack als Rot. Und Weiss ist meist - im Gegensatz zu Rot - nicht mit einer Lackierung erledigt. Rot dagegen ist meistens schon mit einer Lackierung erledigt. Somit ist auch der Lack in seiner Schichtstärke dünner. Sobald eine Metallic-Lackierung zum Einsatz kommt, ist das egal, da hier ja ohnehin mehrere Lackschichten aufgebracht werden.
Danke, Frottee teste ich noch, aber sonst werde ich damit leben, wie ich es mit all den Falten meiner ollen Haut auch mache: Besser ist eben nicht. Neulack / Botox sollen andere...
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