Zitat von Maggi im Beitrag #3Für 'ne Randnotiz war er aber eigentlich zu bekannt.
Du fählsch hier halt aweng, sälaweg bassiera au so Sacha, mei Großmaggul. Aber, Freewheelin Steve hat ihn ja auch noch im Musicfred bedacht, von daher ist die Huldigung doch nicht nur so am Rande.
Ich habe ihn mal Ende der 1970er gesehen, zusammen mit John McLaughlin...
Bemerkenswert war der Kommentar einer unserer Sitznachbarn: "Boah, ist das langweilig, das ist so richtig Musik zum labern..."
Das war dann auch die Zeit, in der ich mich eher zu Blondie, den Fehlfarben, Talking Heads oder Nina Hagen (die erste LP) hingezogen fühlte, das fand ich irgendwie "lebendiger".
Hat jetzt aber nix mit Paco de Lucias Tod zu tun...
Ich habe als Gitarrenfuzzi, der zwanzig Jahre seines Lebens um einen "schönen Ton" aus den Tiefen dieses Holzkastens gekämpft hat, ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis zu Flamenco-Gitarristen, die in die Saiten reinlangen, als wären das Stacheldrähte. Respekt vor seiner Virtuosität, aber für meine Ohren scheppert das zu sehr. Und hätte er jemals seine Finger entsprechend kultiviert, wäre das auch nicht mehr halb so virtuos raus gekommen.
Aber ein sympathischer Kerl, und überrascht vom frühen Ableben war ich natürlich auch.
Gerade dieses unsägliche Trio McLaughlin, Meola und Lucia fand' ich damals zum brechen, da ging's doch nur darum, wer hat den Längsten, das war gefühlloses runterschraddeln von halsbrecherischen Gitarrenläufen.
Das er's auch anders kann zeigt z.B. das hier:
Flamenco ist halt eine weitere Variante eine Gitarre zu spielen, die sehr viel Wert auf Rhythmik legt und wer legt denn fest was ein "schöner Ton" ist?
Unabhängig von dieser Friday Overnightsensation Zirkusnummer in Frisco, haben mich alle 3 mit späteren Projekten musikalisch ziemlich berührt und auch begeistert. Meola mit World Sinphonia, McLaughlin im Trio mit Trilok Gurtu und K.E.Karpeh und Paco mit seinen verschiedenen Ensemble. Jeder dieser Jungs haben und hatten ihren ureigenen für sich ästethisch sinnstiftenden Ton. Das ist künstlerisch betrachtet Authenzität. Darüberhinaus ist Flamenco natürlich was anderes als die klassische Musik der Romantik in der Tonmodulation. So what?