Verlöten soll angeblich die Bruchneigung fördern, Quetschen die Flexibilität erhalten.
Ich selber quetsche nur noch, nachdem mit in den 80ern mal ein Kabel in einem sorgsam verlöteten, selbstgebauten Kabelbaum an einer Guzzi abvibriert ist.
Ich habe über die Jahre die Erfahrung gemacht, dass nur die Kabel brechen, die sich entsprechend bewegen können. Und da ist es denen dann gänzlich egal, ob sie verlötet oder gequetscht sind. Das Unterbinden von Kabelbewegung ist also zu beachten. Ich verlöte in jüngerer Zeit wieder öfter, zumal das einfach unter schlechten Wetterbedingungen haltbarer ist. Ein Wintermotorrad mit gequetschten Steckern neigt eher zu Kontaktproblemen. Vernünftig quetschen kann man auch nur mit der zu den jeweiligen Steckern passenden und leider immer teuren Zange. Deren Anschaffung lohnt oft nicht. Ich quetsche daher auch manchmal mit Geschick und Spitzzange und verlöte zusätzlich.
Ich gebe aber auch zu, dass ich mir nicht zu fein bin, auch mal eine Lüsterklemme zu verarbeiten, wo ich es verantworten kann.
Ich habe das mit der Bruchneigung auch jahrelang geglaubt und zweifle inzwischen daran. Was zweifelsohne stimmt, ist, dass Lötzinn sich unter Druck verdrückt. Also eine verlötete Kabelspitze in einer Schraubklemme löst sich mit der Zeit. Deswegen nimmt man da dann Kabelendhülsen. Aber ob die Litze des Kabels bei Vibrationen in einem Quetschstecker endet oder in einem verlöteten Bereich, scheint mir völlig gleich zu sein. Sie bricht so oder so. Wie gesagt, in erste Linie ist es wichtig, dass die Kabel sich im Bereich der Stecker nicht bewegen können. Also mit Kabelbinder befestigen. Dann kannst du löten oder quetschen, ganz wie es beliebt. Meine ich jedenfalls.
also ich sach mal, Löten ist für Industrie und Gewerbe einfach zu teuer geworden. Oder anders gesagt, die Quetscherei ist soweit entwickelt worden und hat so viele Vorteile, daß man das eben so macht.
Meine Modellflieger würden allerdings mit solchen Steckverbindungen schwer zu schleppen haben, und passen würde es auch nicht immer.
Vibrationsbrüche an Löststellen hatte ich noch nie, weil ich das Modell meist schon vorher gut erde.
Das sehe ich auch so, Wännä. Der Profi oder Industriebetrieb hat genau die richtige Zange oder Maschien für den richtigen Stecker und den richtigen Kabeldurchmesser. Zu Hause passt das nicht unbedingt alles zusammen - und dann geht das Quetschen gerne auch mal in die Hose.
An den Verbindungsstellen kannst Du ja, falls Dir das zu unsicher erscheint, ZUSÄTZLICH Schrumpfschläuche "überziehen"...
Aber prinzipiell hilft nur mechanische Entlastung der (elektrischen) Verbindung(en).
Aber wenn Du doch den Kabelbaum sowieso neu "strickst", kannst Du ja Steckverbindungen weitestgehend vermeiden oder nach Deinen!! Wünschen positionieren.
Zitat Also eine verlötete Kabelspitze in einer Schraubklemme löst sich mit der Zeit.
So ist es, aber nicht nur Zinn sondern auch das relativ weiche Kupfer selbst "fließt" unter Klemmdruck ... sodaß entsprechende (Schraub-)Verbindungen bis zur Entwicklung und Verwendung dieser wartungsfreien Federkraftklemmen eigentlich regelmäßig nachgezogen gehörten. Aber keine Ahnung ob es sowas in der Art schon speziell für KFZ gibt?
Da halte ich doch eher zu Falcone und Albert(wer jetzt immer wen quetschen soll, wir sind dagegen): Vernünftig verlegt und reichlich Kabelbinder ist schonmal die halbe Miete.
.................................................. Pit (Gewinner im genetischen Roulette - meine Eltern wollten eigentlich eine Waschmaschine)