Heute wollte ich am Motorrad meiner Frau einen Tieferlegungssatz einbauen, damit sie beim Anhalten nicht immer die umstehenden Zuschauer durch Umkippen erfreut, weil die Beinchen etwas zu kurz geraten sind. Also tiefer legen.
Für die 600er Hornet das Teil bei einem führenden Anbieter gekauft und 140 Euro samt Gutachten, KBA - Nummer und einer schmächtigen Einbauanleitung gekauft : " Guten Tag, bitte fragen Sie die Werkstatt."
Prinzipiell läuft das so: Die Kiste hat ein zentrales Federbein, oben am Rahmen verschraubt, unten auf der Schwinge. Oben ist alles vorgegeben, unten aber ist unter dem Federbein ein u - förmiges Teil angeschraubt, das über eine fest auf der Schwinge vergossenes Auge gestülpt und verschraubt wird. Im Gußauge ein Lager, Gabel aus Stahl, 10er Bolzen.
Die Tieferlegung findet statt, indem ein kürzeres U - Stück eingebaut wird (es wird am Dämpfer statt des Originalteiles angeschraubt (dazu Feder zusammenpressen usw). Dadurch, daß das neue Teil kürzer ist, sinkt das Heck ab.
Soweit alles ok.
Das neue Teil ist allerdings aus Aluminium, geprüft, freigegeben. Als ich nun beide Teile vergleiche, stelle ich fest, daß die Öffnung des U etwa 1,5 bis 2 mm größer ist, als die des Altteiles aus Stahl. Über das Auge geschoben ist da Spiel. Das aber hat in der Federbeinaufnahme nichts zu suchen.
Würde man unbemerkt montieren und den Bolzen ordentlich anziehen (Keine Stoppmuttern, also Power!) würde die Alugabel stark unter Spannung gesetzt und vermutlich brechen (kristalline Struktur). Vielleicht nicht sofort, sicher aber im Dauerbetrieb. Damit habe ich schon mal leidvolle Erfahrungen am Rahmen einer Suzuki sammeln dürfen... .
Ich werde also das Spiel beim Einbau sorgfältig ausdistanzieren und Sicherungsmuttern statt anknallen verwenden.
Im Grunde aber ist das ein starkes Stück. Man stelle sich vor, ich hätte das unbedarft eingebaut und ...
Montag werde ich noch mal Gutachten, ABE und Teilenummer prüfen, Teile vermessen und dokumentieren, falls es lediglich zu einer Verwechslung gekommen ist, und mich dann an den Hersteller wenden.
Leider ist der Hersteller heute nicht zu erreichen. Den werde ich also Montag zur Rede stellen. Kommt der mir blöd, wende ich mich ans KBA. Ade, liebe Goldgrube ABE. Schließlich sind 140 Euro für ein paar Gramm Aluminium soviel Geld, daß man dafür Präzision erwarten kann.
Ich denke, da hast du recht. Das seitliche Spiel wird sicher kaum was ausmachen (ist aber auch an sich schon nicht schön), aber das mit der Bruchgefahr beim Verspannen durch das Anziehen der Schraube sehe ich auch so. Und das wird dann unangenehm.
Deswegen ja auch Einbau in der Fachwerkstatt. Denn dort sollte ein fähiger Mechaniker mitt Sicherheit genau dieses seitlich Spiel mit Distanzscheiben auf 0 bringen. Und dann kann man auch den Bolzen mit Karacho "anknallen".
Zitat 140 Euro samt Gutachten, KBA - Nummer und einer schmächtigen Einbauanleitung gekauft : " Guten Tag, bitte fragen Sie die Werkstatt."
Hatte ich so verstanden. Kenne ich eigentlich auch nur so, "Einbau durch Fachwerkstatt".
Also lieber Zephyr, wie steht es denn da jetzt genau geschrieben?
Grundsätzlich, blöd ist das natürlich trotzdem. Wie Ulf schon schreibt, kann das natürlich auch von einem Mechaniker in der Fachwerkstatt übersehen werden. Das sollte in einer Einbauanleitung schon beschrieben sein.
Ich denke, dass die genau diesen Winkel für mehrere Motorrad-Typen/Modelle gefertigt haben. Und mit verschiedenen Distanzen paßt der der ziemlich universell.
Aber die Einbauanleitung muß dazu dann schon passen.
Nein Ziro, in der Einbauanleitung steht eigentlich nichts, weder so, noch so, das sollte das obige Zitat verdeutlichen.
Die Anleitung liegt allerdings jetzt in der Werkstatt und kann nicht zitiert werden. Ganz sicher aber steht da nichts von ausdistanzieren,bestenfalls vom Austausch des Teiles am Federbein. Die "Anleitung" war jedenfalls erschreckend inhaltslos. Keinesfalls aber war der Einbau in einer Fachwerkstatt beauflagt !
Scheiß Alu, das Zeug durch Stahl ersetzen, dann kann auch mal gepfuscht werden, was zwar auch nicht gut ist aber es würde jedenfalls beim verspannen nicht brechen wie Alu. Alu einmal hin und zurück ist ab.