Besonders da im Forum viele Mitglieder sind, die aus vielen verschiedenen Regionen kommen, wäre es doch mal an der Zeit Über Weihnachten a bisschen Nachzudenken. Wie Feiert Ihr das Fest ? gibt es bei euch Traditionen ?
Allen ein Frohes Fest und eine schöne Vor"W"eihnachtliche Zeit !
Weihnachten in meiner Heimat dem Erzgebirge: das Berühmte Weihnachtsessen Neinerlaa
Das Abendessen am 24. Dezember ist im Erzgebirge von Tradition und Ritualen geprägt. Pünktlich um 18 Uhr werden die Speisen zum “Neinerlaa” auf den festlich gedeckten Tisch aufgetragen. Das “Heiligohmdlicht” (Jeus Chistus spricht “Ich bin das Licht der Welt”) wird vom Vater angezündet. Alle Familienmitglieder sitzen am Tisch. Ein Gedeck für einen eventuellen Gast ist sorgfältig vorbereitet. Wer an diesem Abend allein ist oder kein Zuhause hat, ist herzlich willkommen. (Dieser Brauch ist durch die Weihnachtsgeschichte selbst entstanden, denn Maria und Josef waren auf der Suche nach einer Herberge und sie fanden eine Unterkunft im Stall von Bethlehem). Von draußen ist das Glockengeläut zum Einläuten der Weihnacht zu hören. Eine festliche Stimmung, die die Herzen berührt. Es duftet nach den neun Speisen, die gleich aufgetragen werden.
Da sind:
das Sauerkraut mit Zwiebel, Kümmel, Knoblauch, Lorbeerblatt und ausgelassenem Speck gewürzt sollte für langes Stroh sorgen, die braungebrutzelte Bratwurst war mit dem Wunsch verbunden, über das Jahr Fleisch im Haus zu haben, die Kartoffelklöße, die im kommenden Jahr für das große Geld sorgen sollen, die Linsensuppe, die dafür sorgen soll, dass im nächsten Jahr das Kleingeld nicht ausgeht, die “Heiligeohmdmillich” (auch “Zeppelmillich” genannt): Milch mit Semmelstückchen, Nüssen und Mandeln. Sie soll für die Schönheit, reine Haut und ein gesundes Aussehen im nächsten Jahr sorgen, das Brot (im Gebet Vaterunser: “…unser täglich Brot gib uns heute…”), das für die Ernährungsgrundlage steht und auch im nächsten Jahr immer und reichlich zur Verfügung stehen soll (die Erzgebirger haben in den vergangenen Jahrhunderten durch Mißernten, Kriege, Verwüstungen, Epidemien viele Hungerjahre durchlebt), das Salz (Jesus Christus spricht “Ich bin das Salz der Erde”), das Selleriekompott, das für Fruchtbarkeit und eine große Kinderschar sorgen soll, die “Ruten Riem” (rote Rüben) durch die bleiche Gesichter in rotwangige Schönheiten im nächsten Jahr verwandelt werden. (im Märchen: “…rot wie Blut…” )
Zitat “Heiligohmdlied” “Mier hom aa Neinerlaa gekocht, aa Wurscht un Sauerkraut. Mei Mutter hot siech ohgeplocht, die alte gute Haut”.
Während des Essens darf niemand vom Tisch aufstehen, nur die Mutter, die immer wieder nachreicht. Der Aberglaube sagt, wer vom Heiligabendtisch aufsteht, wird im nächsten Jahr nicht mehr dabei sein. Natürlich fließen an diesem Tag auch Bier und Wein (im Heiligohmdlied: “do ward aus Wasser Wei”). Sie runden das Festessen ab.
Nach dem Essen werden das übrige Brot, das Salz und das Licht im Tischtuch eingeschlagen. Sie sollen dafür sorgen, dass das nächste Jahr ein gutes und gesegnetes Jahr werden wird.
Der Schwibbogen aus dem Erzgebirge:
DSC01515.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Schwibbogen symbolisiert in der Form den Eingang eines Bergwerks, dem Mundloch des Stollens. Früher wurde im Erzgebirge hauptsächlich Silber abgebaut, aber auch das Kobalterz, welches in der Porzelanindustrie in Kobaltblau aufgearbeitet wurde( Porzelanstadt Meissen ).
Die Lichter des Schwibbogens waren Ausdruck der Sehnsucht der Bergleute nach Tageslicht, das sie vor allem in den Wintermonaten oft über Wochen nicht zu Gesicht bekamen; zum Arbeitsbeginn am frühen Morgen war es noch dunkel, und nach dem Ende der Schicht am Abend war die Sonne bereits untergegangen.
Die im Schwibbogen dargestellten Motive spiegeln den Alltag der Bergleute und ihrer Familien wider. Eines der bekanntesten Motive zeigt neben verschiedenen Symbolen zwei Bergleute, einen Schnitzer und eine Klöpplerin und verkörpert damit drei der Haupterwerbsquellen der erzgebirgischen Landbevölkerung des 18. und 19. Jahrhunderts.
Mit dem beleuchteten Schwibbogen im Fenster war eine weitere Symbolik verbunden: das Licht des Schwibbogens sollte den Bergleuten den sicheren Weg zurück ins Heim weisen.
Zitat von mappen im Beitrag #2 wie schaut es denn mit einer kleinserie aus, wo ich grade bei sammelbestellung bin... alternativ selbstverfreilich mit dem besseren w800 drauf
Kleinserie ist nach Weihnachten aufallefälle möglich, vor dem Fest müssen aber noch a paar Erzgebirgische mei Werkstatt verlassen. Ohne Verkleidung oder W800-Schriftzug ist alles machbar, im Sockel(siehe Bergmannsschwibbogen) wär auch a Kawasaki schriftzug möglich, aber da meld i mi im Januar nochmal. Hammer und Sichel is leider nicht möglich, da mei Sägemaschinche aus Kapitalistischer Produktin stammt, aber Hammer und Meisel würde bestimmt gehen.
Naja, im Prinzip bin ich ja bekennender Weihnachtsmuffel, aber ich bin vor Kurzem in ein Umerziehungslager geraten ...
das Wichtigste an Weihnachten ist selbstverständlich der Monatsletzte im November, weil dann endlich das langersehnte Weihnachtsgeld auf dem Girokonto eintrudelt !
Neuerdings gibt's allerdings täglich morgens eine leckere Süßigkeit aus einem der 24 bunten Stofftäschchen, die uns zugelaufen sind, und vor allem noch einen ganz lieben (bis incl. heute jedenfalls ) Spruch aus meinem persönlichen Advendskalender ... !
PS: so'n kitschigromantischen Schwibsbogen hab' ich übrigens auch hier im Fenster 'rumlungern (war ein Spontankauf aufm Flohmarkt vor Jahren). Ist das eigentlich eine reine Weihnachtsdeko, oder steht der prinzipiell ganzjährig im Staub?
... pelegrino, inzwischen seit mehr als einem halben Jahr mit einem Neustart voll im Leben ...
Zitat von pelegrino im Beitrag #7Naja, im Prinzip bin ich ja bekennender Weihnachtsmuffel, aber ich bin vor Kurzem in ein Umerziehungslager geraten ...
Jössas! Hoffentlich bleibt mir so a schreckliches Schicksal erspoart. Weihnachten muassi nimma ham auf meine oiden Tach.
Zitat : Ist das eigentlich eine reine Weihnachtsdeko, oder steht der prinzipiell ganzjährig im Staub? _________________________________________________________________________________________________________
aso bei mir in der Werkstatt stehen die prinzipiell fertig und nichtfertige im Sägestaub das ganze Jahr über :-) ansonsten werden die pünktlich zum 1. Advent aufgebaut und zu heilig 3 Könige am 6. Januar wieder abgebaut.
so ein W-Bogen könnte man das ganze Jahr auch hinstellen, denk ich :-)