Zitat von Sonnenfürst im Beitrag #1Hallo fast allwissendes Forum, Kann mir jemand einen Tipp geben wie man lahme unaufmerksame Azubis motivieren kann? Diese Aufgabe wurde mir nun gegeben,da andere keine Lust mehr darauf haben.
Die nachfolgend beschriebene Maßnahme ist nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen ... oder vielleicht doch, ich weiß es nicht.
Damals war es, Ende der Siebziger. Ich war selbst noch Stift im dritten Jahr. Wir bekamen eine neue Azubine, die alles Mögliche im Kopf hatte, nur nicht ihre Ausbildung. Sie tat ihre Unlust auch recht ungeniert kund. Der damalige Lehrherr, ein recht handfester Typ, sah sich das eine Weile mit an. Nachdem diverse auch recht deutliche Ermahnungen nichts halfen, zitierte er die Eltern der besagten jungen Dame herbei und machte die Azubine in deren Beisein nach allen Regeln der Kunst verbal zur Schnecke, wie wir wenig später aus wohlunterrichteten Kreisen erfuhren. Er hat sie mit wohlgesetzten Worten zusammengefaltet. Die Azubine schoss jedenfalls heulend aus dem Chefbüro - und, man glaubt es kaum - von da an klappte es mit ihrer Lern- und Arbeitswilligkeit recht gut!
Hallo und erst mal vielen Dank für die Ratschläge. Der Ausbildungsberuf der beiden Azubis nennt sich Elektroniker für Geräte und Systeme.Es geht bei uns darum z.B.Kameraüberwachungsanlagen an Tankstellen u.Ä. zu installieren,auch Alarm und Brandmeldeanlagen gehören dazu.Zusätzlich sind wir auch für Gastrobetriebe in Sachen Spielgeräte,Musikanlagen usw. zuständig. Es ist selten langweilig,aber halt auch anspruchsvoll sodaß man sich bei der Arbeit konzentrieren muß.Und genau da liegt das Problem wenn man vorher die halbe Nacht durchgemacht hat und dann Hundemüde ist.Zudem werden am Tag noch geschätzte 100 SMS geschrieben. Tja,damit wahren die Verantwortlichen überfordert und nun darf ich ran. Die Übergabe der beiden an mich erfolgte mit den Worten:Machen sie das Herr M.....,ich will nicht immer der Bu-Mann sein.
Zitat von Falcone im Beitrag #19Heute hätte er wahrscheinlich eine Anzeige der Eltern an der Backe und wäre kurze Zeit später seinen Job los.
Der hatte das vorher mit den Eltern abgesprochen, die mit dem Verhalten ihrer Tochter auch nicht glücklich waren. Die Zurechtweisung geschah ja ganz bewußt im Beisein der Eltern.
Das Arbeitsverhalten dieser Azubine war einfach nicht akzeptabel. Während alle anderen arbeiteten, hatte diese junge Dame es einfach nicht nötig und nervte uns noch mit ihren Sprüchen. Wenn sie doch etwas machte, dann schludrig, so dass das Ergebnis nicht zu gebrauchen war und nur Material verdorben wurde. Ein anderer konnte ihre ,Arbeit' noch einmal machen, dann meist unter Zeitdruck.
Die Pointe an der Sache war ja, dass diese ungewöhnliche Maßnahme Erfolg hatte. Strafrechtlich konnte man dem Lehrherrn ohnehin nichts vorwerfen.
Wurde ja in der einen oder anderen Form auch schon gesagt:
Motivation kommt über Interesse an der Person zustande. Ich würde mir mal erzählen lassen, wie sie die Situation sehen und was ihre Bedürfnisse und Interessen sind. Das ist wichtig, unabhängig davon ob das andere oder die Firma auch so sehen. Dabei ist es wichtig, die negativen Dinge umzuformulieren. "Ich finde den Chef Scheisse" könnte neu heissen, "Ich habe das Thema Zusammenarbeit mit Vorgesetzten". Und diese Themen müssten bearbeitet werden mit der Frage, wie man etwas ändern könnte. Was sind ihre Vorschläge, Angebote? Dann erst kommt Ziel und Zeitplan und Umsetzüberwachung. Es geht schon auch um Inhalte, nicht nur um Methodik. Wenn es geht, bei deinen Vorgesetzten Verständnis und Freiraum für diese Tätigkeit erkämpfen.
Junge Menschen wollen ernst genommen werden. Das will jeder von uns. Das was sie bringen, ist nie subjektiv nur ihre Sache, es ist auch Wirkung der ganzen Firma oder Teilen davon.
Ist eigentlich nichts neues und wird im Rahmen der Ausbildereignungsprüfung behandelt. Die Kammern sind auch Ansprechpartner in schwierigen Fällen, ansonsten: einfach mit gesundem Menschenverstand an die Sache rangehen.
Die Azubis sind so lahm und unmotiviert, dass sie (auch wenn sie mal abends gesumpft haben) allein zu Kundenterminen fahren und mit ihrem Privathandy für Rückfragen zur Verfügung stehen... und das bei durchaus anspruchsvollen Aufgaben, die die volle Konzentration verlangen. Die Kollegen haben keinen Bock darauf, sich mit denen zu beschäftigen, weil sie von deren SMS-Schreiben genervt sind.
Irgendwie stellt sich da bei mir kein richtig nachvollziehbares Bild ein.