Sorry, aber wenn man sich die Konstruktion eines BMW-Zweiventilers aus dieser Zeit anschaut, kann ich mit beim besten Willen nicht vorstellen, dass die 300.000 ohne Motorenverschleiß durchhält, auch bei sanftester und schonendster Fahrweise nicht. Vermutlich haben die Jahre da viel verklärt und neue Kolben, neue Ventilführungen und solche Kleinigkeiten wurden als große Inspektion verbucht, oder?
Sicherlich habe ich auch schon ältere Boxer gesehen, die bei 150000km verschlissen waren. Aber wir sprachen von einer R60/5, und dieses Modell war eigendlich sehr zuverlässig, weil nicht überzüchtet für diese Motorkonstruktion. Eine 60/5 hat einen seidenweichen Motorlauf und fült sich bei jeder Drehzahl gesund an. Dazu habe ich die Erfahrung gemacht, das gerade diese Motorräder am besten und längsten liefen, wo der Besitzer keine Ahnung von KFZ-Technik hatte. 1 Inspektion im Jahr und gut ist. Gerade diese Maschienen woran immer `verschlimmbessert`wurde, krankten am meisten. Was kümmert mich beim normalen Gebrauch z.B. das Axialspiel der Kipphebel beim alten Boxer? Es funktioniert ja
Der VW Chef hat Mitte der 89er Jahre einmal gesagt : unsere Motore würden ewig halten, wenn wir Werksseitig die Motorhauben verschweissen würden damit niemand mehr daran werkeln kann.
Genau so sehe ich das auch.
Dann kommt es ja auch mehr auf die Fahrweise an, wie hoch der Wartungsaufwand ist. Wenn ich mit so einer R 60/5 immer im mittleren Drhzahlbereich unterwegs bin, dann brauche ich die Ventile jahrelang nicht zu kontrollieren. Wird sie immer ausgedreht (dann kaufe ich mir z.B. ein anderes Moped) dann ist das 2mal im Jahr fällig.
Mein Fazit.
Jedes Fahrzeug hält so gut, wie der Fahrer damit umgeht.
Die R60/5 war sicher bei ruhiger Fahrweise zu ihrer Zeit ein Musterbeispiel für Zuverlässigkeit, aber mehr als 300.000 km ohne einen Verschleiß, der sich deutlich auf die Leistung auswirkt, dürfte eine fast unglaubliche Ausnahme sein.
Zitat Wenn ich mit so einer R 60/5 immer im mittleren Drhzahlbereich unterwegs bin, dann brauche ich die Ventile jahrelang nicht zu kontrollieren. Wird sie immer ausgedreht (dann kaufe ich mir z.B. ein anderes Moped) dann ist das 2mal im Jahr fällig.
Moin,
unsere R 75/5 war damals ca. 80.000 km bei uns. Sie wurde auch hauptsächlich in mittleren Drehzahlen bewegt und hat sehr viel Langstrecke gesehen. Mein Vater hatte einem BMW-Mann mal den Garten gemacht und dieser kümmerte sich "persönlich" um das Wohl der BMW.
Aber bei dem Kilometerstand sagte dieser Mann: "Sie hat das beste hinter sich."
Außer ein paar leichteren Sturzschäden gab es ein kaputtes Getriebelager, welches die Kupplung unfahrbar machte, sodann einmal richtigen Ärger mit der LIMA, die daraufhin getauscht wurde. Der Anlasser wurde ab 15.000 km gar nicht mehr benutzt, das war aber keine Ausnahme bei dem Ding.
Der Simmering (Radial-Wellen-Dicht-Ring) zur Kupplung blieb bei uns heil. Dafür erwischte es dann den Käufer mit einer verölten Kupplung. Beim Verkauf lief der Motor noch ganz ok, war aber mechanisch bereits etwas lauter geworden. Also ich glaube, daß das noch vielleicht so 50.000 km maximal hat gut gehen können.