heute morgen nach einem ausgibigen frühstück habe ich alte mopedheftln aus meiner anfangszeit (84 / 85) durchgeblättert und dabei festgestellt, dass die redaktionellen beiträge in den zeitschriften offenbar ganz massive auswirkungen auf mein kaufverhalten ausgeübt haben.
ich weiß noch, wie ich die testberichte oder neuvorstellungen zu harley-davidson xl 1000 (ganz puristisch in schwarz mit 8,5 liter peanut tank, zitat: "über 120 km/h werden gnadenlose vibrationen frei, die auch der härteste biker nicht ohne den verlust von ein paar zahnplomben übersteht."), yamaha sr 500 ("old lady in black") oder kawasaki gpz 750r (in grün-weisser racing-lackierung) verschlungen habe. wei von unsichtbarer hand geleitet habe ich in den darauffolgenden jahren offenbar ein mentales programm abgearbeitet und viele der fahrzeuge erworben, die eine manipulative presse in mein jugendliches hirn eingebrannt hatte. selbst die grün-weiß-blaue gpz750r war für einige jahre gast in meiner garage. das schätzchen hatte ich für schlanke 1500 oironen in der bucht gefunden.
vielen dank an eine angefressene motorradjournaille im nachhinein für all die motorräder und die damit verbundenen schönen und spannenden erlebnisse!
Ich weiß noch genau, das mir eine ganzseitige Zeitschriftenrückseitenanzeige einer schwarzen SR 500 mit 17 Jahren für immer die motorraddesignmäßige Unschuld genommen hat.
Das hat mich bis heute geprägt.
Ach ja, und ein amerikanischer Spielfilm in dem der Cop keine Harley fuhr, sondern eine Guzzi 850 GT Policia. War wahrscheinlich eine Ambassador.
das ist doch ganz normal ! ob es Mopedheftchen oder irgendein Fahrzeug aus der Nachbarschaft/Bekanntenkreis ist wenn man sich mal in ein bestimmtes Modell verschossen hat ist eh alles zu spät bzw. man saugt alles auf was man in die Hände bekommt !! wenn es Anfang Mitte der 80iger Jahre schon Infos aus dem Internet gegeben hätte wären vielleicht manche Entscheidungen anders getroffen worden...
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Zitat von 3-RadAch ja, und ein amerikanischer Spielfilm in dem der Cop keine Harley fuhr, sondern eine Guzzi 850 GT Policia.
Bei mir war es diese von einem Stuntman ... im fast gleichnamigen Film "Stunts" ... im Hotelzimmer geparkte und mit "Hochstart"(den Begriff Wheelie gab es damals noch nicht) bewegte blaue CB750 ...
Zitat den Begriff Wheelie gab es damals noch nicht
den gab es im Westen ebenfalls nicht !! mein Traummoped war ganz klar diese hier... wenn so ein Ding irgendwo live zu sehen war sind wir fast durchgedreht !!
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Hehehe - ich mache ja selbst Motorradjournalie, lasse mich aber auch heute noch von Kollegen beeinflussen. Zuletzt vor ein paar Wochen beim Kauf der 200er Duke
Zitat lasse mich aber auch heute noch von Kollegen beeinflussen.
ich glaube bei mir ist das mit dem Beeinflussen durch ! ich bin da zu sehr Realist geworden denn letztendlich fährt fast jedes Moped von A nach B... und wenn man noch bedenkt das man im öffentlichen Straßenverkehr damit unterwegs ist mit all diesen Regeln und den tausend anderen ist es doch fast wurscht ob ich 50 90 oder 160PS habe ! Optik oder Statussymbol ist natürlich wieder was ganz anderes ! wenn ich mir was für die Rennstrecke kaufen müsste ist das natürlich eine ganz andere Geschichte !!!
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Bei mir war das eher ambivalent. Manche Traummaschinen aus der Jugendzeit hatte ich komischerweise nie besessen: Mach III, Telaio Rosso, MV 750S Andere dann schon: Münch, E-Glide und vor allem die Falcone. Die Berichte von Klacks über die Falcone hatten es mir immer sehr angetan. Im Grunde waren es aber eher die Außenseiter-Motorräder, die mich fasziniert hatten. "Testsieger" und Vernunftskräder haben mich schon immer gelangweilt. R75/5, CB750, 900Z1 und spätere Japsen-Vierzylinder fand ich wenig begehrenswert. Bis heute.
zum dauerhaften garagenbewohner haben es die testsieger der 80er jahre bei mir auch nicht gebracht. aber immerhin war die berichterstattung damals so erfolgreich, dass ich nicht umhin konnte zuzuschlagen, als 2003 eine 750r in genau dem 1985er farbdekor angeboten wurde. ich hatte sie nur zwei jahre, aber ich hatte sie ... unvergessen auch die wenigen ritte mit der fz 750 meines bruders, dem superbike der saison 1985. er hatte die abgerockte möhre mit über 70000 km auf der uhr für wenige hundert euro gekauft. der endschalldämpfer war ausgeräumt und der sound entsprechend präsent. aber das fahrwerk und die sitzposition und dann dieses hammerharte 80er jahre design, einfach nur geil!!
ich habe gemerkt, dass ich in einem recht schmalen zeitfenster von zwei bis drei jahren sehr aufnahmefähig für zweirädrige reize war. und das, was damals in mein gedächtnis gebrannt wurde, hat über jahrzehnte meine präferenzen und mein kaufverhalten geprägt.
Das ist bei mir auch so. Obwohl das nicht nur die Zeitschriften* waren, sondern auch der Umgang in der damals für mich neuen Motorradszene. Solche Ansichten wie "Ein Sturz ist eine Schande" sitzen daher bei mir auch noch fest drin.