Zitat Er macht die Erzählung flüssig und bringt die Eindrücke auf den Punkt:
...empfinde es als störend affektiert. Aber ich habe großen Respekt davor, so ein Buch zu schreiben und vor der Zeit, die du dazu verwendest, solche Sätze zu konstruieren. Denn ich hoffe ja mal, dass du nicht so sprichst.
Nee - so sprech ich nicht. Auch nicht nach dem 5. Bier des Abends, letztes Jahr in Tambach (oder wars erst das 4.?). Im übrigen bin ich ein großer Fan Deiner Reisbeschreibungen (war ich deshalb nach England gefahren? Kann sein)
Ich hab das Buch zu Weihnachten bekommen (das mit den lieben Kindern stimmt also! ).
Jetzt, als ich krank war und nicht fliehen konnte, habe ich es endlich gelesen. Weihnachten habe ich es nämlich nach ein paar Seiten entnervt weggelegt. Eigentlich ist es aber gar nicht schlecht. Ist der verquaste Stil, der den Lesefluss ziemlich hemmt und damit auch die Konzentration auf das Wesentliche, nämlich den Bericht über Land und Begegnungen, deutlich einschränkt, wirklich nötig? Eine kleine Wortspielerei oder ähnliches nehme ich ja gerne, das lockert oder heitert gar auf, bringt mal Ironie rüber. Aber so ist es nur anstrengend und erhöht auch keinesfalls die Aussagekraft. Zum Glück lässt Lust und Motivation am Stil im Buch dann etwas nach (oder sollte ich mich gar gewöhnt haben ). Jedenfalls habe ich das Buch dann doch recht flott durchgelesen und mich auch an den schönen Bildern erfreut. Erinnerungen griffen vehement, der Gasgriff will meine Hand drehen.
Tja, aber soll ich jetzt eine Empfehlung für das Buch aussprechen? Kämpfend drückt die Taste stoppend. Verhalten? Freude des Lesens könnte sich erschleichen? Gewöhnt man sich durch Erfolg? Das Buch zeigt mir seine rote Zunge!
Wer Freude an einem etwas anderen Lesevergnügen hat, sollte es sich vielleicht doch mal ...
Zitat Kleine Straßen durch kleine Ortschaften. Die Hügellandschaft fahlt unter der tiefhängenden Wolkendecke, die dort westlich trübe Regenbalken aufs Land zerrt. Doch dann zieht mein Weg in leichtem Bogen nach Norden dran vorbei. Das Fahren wird unmerklich angenehm zum Sein ohne Zeit. 3600 Touren summen unter mir seit Stunden scheinbar ziellos auf der Straßenschlange, und manche Senke schaltet uns in den Dritten zum seichten Anstieg linksgebäumt. Die Aufmerksamkeit ist ein Flug ohne Erinnerung.
Man wünscht sich, dass es tatsächlich ohne Erinnerung gewesen wäre.
So eine gestelzte Sprache habe ich schon ewig nicht mehr gelesen. Warum, ja warum muss man die schöne Landschaft Südenglands soo strafen?
Photographiert wird auf Film, alles andere ist bloß digital. Mitglied VfDKV
In letzter Zeit habe ich immer wieder beobachtet, dass Leute offensichtlich anders sein mögen des "Anderssein" wegen, wenn ihr versteht, was ich meine. Das Buch zeigt, dass diese Bewegung auch vor der Literatur nicht halt gemacht hat.
Zitat von Falcone im Beitrag #39Kämpfend drückt die Taste stoppend. Verhalten? Freude des Lesens könnte sich erschleichen? Gewöhnt man sich durch Erfolg? Das Buch zeigt mir seine rote Zunge!