wie ich ja schon mal erwähnte ist in AW der Bauboom ausgebrochen, hier wird lustig alte Bausubstanz abgerissen und durch hübsche, kastenförmige Neubauten ersetzt. Jetzt hat's auch das Nebenhaus erwischt, es soll abgerissen werden und einm Komplex mit 14 Wohneinheiten weichen. Heute haben wir Post vom Statiker mit folgendem Inhalt bekommen, kann man da was machen oder ist das tatsächlich so, ich verstehe da nur Bahnhof?
statik.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Haus um das es geht wurde von meinem Vater gebaut, wir haben es sozusagen "geerbt".
ich sehe meinen Schwiegervater am Samstag und spreche ihn mal darauf an, vielleicht kennt er sich als "Bauschadengutachter" damit aus, zudem hatte er bis vor einiger Zeit auch einen "Gerichtsstempel", d.h. er war vor Gericht bei Baustreitigkeiten der Spezialist. Macht er aber nicht mehr...
Gruhuuuß Monti
Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns herum immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.
"Johann Wolfgang Goethe"
Adorno sagte, er fürchte nicht die Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern die Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten.
Aber "kann es zu Mehrkosten kommen" ist ein schwammiger Begriff. Das kann irgendwas zwischen 0 und 30.000 EUR sein - sag ich mal.
Aaaalso, mein Verdacht, hier versucht jemand gleich einen Riegel vorzuschieben, daß nicht beim Abriß des Nachbarhauses Schäden an Eurem Haus entstehen, für die dann jemand latzen muß.
Ich hab mal folgendes gemacht: den Text hab ich meiner Tochter gegeben, die am Montag wieder im Bauingenieur-Büro sitzt und einfach mal den Chef fragt.
Möglicherweise ist es sinnvoll, sich einen Statiker selbst zu nehmen und den Abriß des Nachbarhauses gutachterlich begleiten zu lassen. Denn Schäden durch Abriß sind leider keine Seltenheit. Meine Ex-Frau mußte aus diesem Grund ihre Wohnung räumen (ganz ähnlicher Fall mitten in Bonn, das Baujahr der Häuser dürfte vergleichbar sein)
Die Versicherung hat ihr den Umzug und alles bezahlt, sie war froh, aus dem Ding raus zu sein.
Vielleicht stellt in Deinem Fall ein eigener Gutachter etwas ganz anderes fest und stellt dem Abrißunternehmen Auflagen, aus denen es nicht rauskommt. Vielleicht kann auch an Deinem Haus noch für ein kleines Geld schnell was gemacht und damit diesem Umstand Rechnung getragen werden.
Gruß
Wännä
Edit: in dem Teil des Hauses, den ich hier bewohne, habe ich mir einen Gutachter kommen lassen, weil es Risse gab in der Wand. Das Gutachten kam unter 500 EUR, aber ich hatte mal endlich richtig was in der Hand
Mein Schwager hat den Fall gerade "von der anderen Seite", ist Volljurist und hat sowas in der Art auch seinem Nachbarn zukommen lassen. Problem hierbei, es handelt sich um ein Haus Bj. 1908. Ist ein Doppelhaus mit gemeinsamer Trennwand, mein Schwager reisst seine Seite ab und nun hat der Nachbar einen gewissen Zeitraum, um seine Hälfte aus eigenen Mitteln stützen zu lassen....
Zitat Aaaalso, mein Verdacht, hier versucht jemand gleich einen Riegel vorzuschieben, daß nicht beim Abriß des Nachbarhauses Schäden an Eurem Haus entstehen, für die dann jemand latzen muß.
Der Verdacht kam mir auch schon.
@DarkAge: Bei nem Doppelhaus kann ich das ja noch irgendwie nachvollziehen, aber das hier sind zwei verschiedene Grundstücke und wenn's nach mir ginge würde das alte Weingut nicht abgerissen, aber mich fragt ja keiner.
das mit den verschiedenen Grundstücken ist wahr. Und (ganz) früher hat es geheißen, ein jeder baue, wie er möchte und wenns hält, dann isses gut.
Aber mittlerweile gibt es Auflagen, ich nenn sie mal Erdbebensicherheit, gemeint ist Stabilität gegen äußere Einflüsse, die nicht auf dem Grundstück selbst stattfinden, aber knapp daneben. Seit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat sich im übrigens noch mal deftig was getan auf dem Gebiet. => was man nachvollziehen kann.
Der Standardfall war, sie reißen das Haus ab, Dein Haus bekommt Risse, Du klagst, man streitet sich über die Ursache, sie müssen zahlen.
Und da geht der ganze Streß los. Ist ein Haus so gebaut, daß es die Belastungen eines Nachbarabrisses nicht verträgt, dann kommt der Verursacher einigermaßen heil aus der Sache raus.
Im übrigen: "wirklich wissen" tut das keiner . Es könnte auch sein, daß Dein Häuschen ohne Muckser noch weitere dreihundert Jahre alt wird, während nebenan schon zweimal abgerissen und wieder aufgebaut wurde. Aber es wurden eben Kriterien dafür ausgearbeitet und die Versicherungen stehen während bestimmter Arbeitssabschnitte daneben und dokumentieren. Es geht immerhin um viel Geld.
Ich würd als erstes mal das Geld ausgeben für einen unabhängigen Sachverständigen (der natürlich von Dir und Deiner Bezahlung abhängig ist, aber mit niemandem kungelt), der sich das ganze einfach mal ansieht. Wenn die Sache später spannend wird, kann so einer das ganze begleiten und sozusagen als technischer Anwalt überteuerte oder nicht sinnvolle Maßnahmen wieder streichen helfen. Andererseits kann er natürlich auch warnen vor Dingen, die die anderen vielleicht übersehen oder nicht planen, weil sie im Lastenheft der Versicherungen nicht enthalten sind.
Ich find das ist ne Schweinerei. Damals hat man eben anders gebaut, als heutzutage. Und wenn jemand meint, er muss sein Haus abreissen und was anderes hinbauen, dann soll DER auch Sorge dafür tragen, daß MEIN Haus nicht beschädigt wird oder einstürzt.
Als ich mal bauen wollte wurde gesagt, nene, da können se keinen Keller machen, wg. Nachbargebäude, das sinkt sonst ab. In Maggis Fall würde das bedeuten, daß der Nachbar auch nicht einfach machen kann, was er will, wenn Maggi dadurch dann Kosten entstehen. Und seien es "nur" mal eben 500 Euro für nen Gutachter.
Das ist eine juristische Sache, da braucht es gute Anwälte in Baurecht, mit Gutachterexpertisen, Statikberechnungen etc.pp.
Da das Haus vom Maggi schon einige Jahrzehnte steht, so gibt es "Bestandsschutz", da dieses Haus wohl übereinstimmend mit den damaligen Gesetzgebungen hochgezogen und dies durch "amtliche Papiere" nachweis-/belegbar.
Wännä hat die Vorgehensweise schon ganz gut beschrieben.
Das wird ein langer und steiniger Weg durch die Instanzen....
Gruß Monti
Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns herum immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.
"Johann Wolfgang Goethe"
Adorno sagte, er fürchte nicht die Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern die Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten.
sind auch in aw am bauen. das ganze programm. abriß, kellergründung und sanierung. um schäden durch die bauarbeiten dokumentieren zu können wurde das ganze durch einen gutachter begleitet. auf kosten des bauherrn. desgleichen mußte aufgrund des neuen kellers die fundamente der umliegenden häuser von unten, abschnittsweise ca. 3m tief betoniert werden. auf kosten des bauherrn. auf wessen kosten denn
Zitat von montcorbier im Beitrag #11Das ist eine juristische Sache, da braucht es gute Anwälte in Baurecht, mit Gutachterexpertisen, Statikberechnungen etc.pp....Das wird ein langer und steiniger Weg durch die Instanzen....Gruß Monti
Monti,
machs mal nicht so spannend. Die rechtliche Seite ist nicht das schwierige. Ein Haus darf abgerissen werden, es MUSS vielleicht sogar abgerissen werden und bei dieser Tat entstehen Belästigungen/Beeinträchtigungen für die Umwelt - in jedweder Form.
Der Löwenanteil der Abrißkosten ist die Begrenzung dieser Folgen. Also mal in der einfachsten Form: Bombe rein, alles liegt flach, Bagger, aufladen, wegfahren. Dann sieht man hinterher noch ein halbes Jahr im Umkreis die Folgen dieses Abrisses. Außerdem machts einen höllischen Lärm.
Dann ein anderes Beispiel (vor ca. 30 Jahren in Bonn am Münsterplatz). Das denkmalgeschützte Gebäude der Post wurde abgerissen (was sag ich denn: abgeBAUT!), während die Fassade mit zusätzlichen Säulen gestützt, wie eine Kinofassade aus Hollywood unverändert stehen blieb. Es herrschten die strengsten Auflagen, die ich bisher gesehen habe. KEIN (!) Lärm, KEINE (!) Staubbelästigung, keine Bodenerschütterungen. Ein schweizer Firma hat das damals gemacht, sie haben hinter dicker Folie das Haus regelrecht Stein für Stein abgebaut. Da hast Du auf dem Münsterplatz am Würstchenstand nichts von mitbekommen.
Klar, daß das ein Schweinegeld kostet, aber wenn Kaufhof, Hertie, und die Bonner Sparkasse auf die Barrikaden steigen, daß der Abriß Kunden verprellen oder deren Gebäude schädigen könnte, dann gehts halt um richtig Knete.
So, und wenn ein Gebäude, wie in Ahrweiler, abgerissen werden soll, dann wird vorher geschaut, wer da was alles gegen haben könnte und welche Maßnahmen zu treffen sind. Das ganze wird pro Projekt versichert und sämtliche Eventualitäten bewertet und entsprechend festgezurrt.
Diese Bewertung schütteln wir als Laien nicht aus dem Ärmel. Das muß jemand machen der sich technisch auskennt, der souverän sagen kann: "Alles Blödsinn, da passiert nix, die wollen nur irgendwie noch ein bißchen Kosten abwälzen" oder " dann müssen die eben die kleinere Rammbirne nehmen, dann geht das genau so, solln sich nicht so anstellen." oder eben wir auch immer. Die Kosten, die ja noch nicht benannt wurden, sind vielleicht noch zu halbieren, wenn da jemand richtig schaut.
Wir wissen auch als Mopedfahrer aus dem Bauch raus Dinge zu sagen, an denen sich der Unerfahrene viel zu lange aufhält. Und doch ist die Rechtslage allen klar: Du darfst nicht zu schnell fahren, Du mußt Profil aufm Reifen haben, der Auspuff muß die Siebrohre tragen, die Spiegel/Blinker etc. müssen soundso aussehen.
Ich glaube nicht, daß das ein Gang durch die Instanzen wird, zumindest wünsche ich es unserm Mopedapotheker nicht, aber ich weiß auch, daß Abriß immer ein Zeitfaktor ist und daß nicht begonnen werden kann, ehe das nicht klar ist. Das bedeutet, daß der Abreißer ein viel größeres Interesse daran hat, zum Schuß zu kommen und keine langwierigen Prozesse will.
Er wird es nicht "einfach so" machen, dann dann könnte Maggi bei Schäden mit Recht klagen und/oder sich von Zusatzkosten einfach frei halten, weil er für sein Geld keine Leistungen sieht.
Wie gesagt, ein bißchen Aufklärung durch den Fachmann scheint mir am besten angelegtes Geld zu sein. Iss nich schön, mir kommt gerade der Witz vom Apotheker, ders ja sowieso hat
Die Siebrohre müssen nicht im Auspuff bleiben. Der Gesetzgeber sagt, daß Manipulationen am Auspuff verboten sind, wenn sich dadurch das Geräuschverhalten verschlechtert. Dem ist aber nicht so, ganz im Gegenteil. Das Geräuschverhalten verbessert sich durch das ziehen der Siebrohre sogar.