Mal 'ne kurze Zwischenfrage, hat so ein Hinterrad (oder auch Vorderrad) mit Autoreifen eigentlich außer dem länger haltenden Reifen noch irgendwelche Vorteile?
Der wesentliche Grund ist das Verwenden von billigen Autoreifen, die auch noch weitaus länger halten. Als Nebeneffekt ergibt sich noch eine Verkürzung der Übersetzung. Bei Kardanmaschinen eine günstige und oftmals die einzige Möglichkeit, bei einer Kettenmaschine lässt sich das natürlich auch anders bewerkstelligen. Wird auch noch das Vorderrad umgespeicht, so hat das auch in erster Linie mit der Reifenhaltbarkeit zu tun, verändert aber auch den Nachlauf. Das Gespann kommt tiefer, was ggf. erwünscht ist. Es wird aber auch schwerer lenkbar (hierbei spielt aber auch wieder der Nachlauf eine Rolle) und je nach Reifen läuft es leichter Spurrillen hinterher. Oftmals ist wird da auch gemacht, um drei gleiche Räder am Gespann zu haben. Bei Fernreisegespannen ein wichtiges Argument.
Ein breiterer Reifen erfordert auch mehr Kraft, das kennst du sicher vom Auto. Da aber bei ansonsten unverändertem Fahrzeug auch eine Nachlaufverkürzung mit der Umrüstung einhergeht, gleicht sich das wieder aus. Die Lenkung wird eine Spur direkter. Ansonsten, wie Norbert schon schreibt, die Neigung Spurrinnen hinterherzulaufen, vergrößert sich (auch analog zum Auto). Das hängt aber auch sehr vom gewählten Reifen ab.
Deswegen ist auch der Heeler-Umbau, wie ich ihn an meiner BMW habe, recht beliebt, weil vorne ein Motorradreifen verwendet werden kann. Da zieht man nun einen Motorrad-Hinteradreifen vorne drauf und bekommt Laufleistungen über 10.000 km, was für eine Gespann ganz ordentlich ist. Was man auch bei mittelgroßen Gespannen teilweise sieht, ist das Einspeichen einer entsprechenden 16- oder 15-Zoll-Felge, um vorne moderne Rollerreifen fahren zu können.
Ich hatte das auch eher so aufgefasst, als wolle sich Pele ganz allgemein damit auseinandersetzen und wissen, was solche Änderungen für Folgen haben. Einen 15-Zoll-Umbau bei der W wird er sicher nicht machen wollen
Ich habe übrigens jetzt einen 120er Heidenau K60 Winterreifen auf der BMW vorne drauf. Ein ganz schön fettes Teil! Dicker als der Immler. Bin mal gespannt, wie lange der hält.
Ist es nicht auch so dass ein flacher Autoreifen mehr Fläche auf die Straße bringt und somit in Kurven weniger seitlich wegrutscht/unter-übersteuert als ein runder Moppedreifen
Noch eine Frage wg. ...ganz allgemein damit auseinandersetzen...
Wann ist eine Vorderradschwinge empfehlenswert Braucht Mann das als Sonntagnachmittagsschönwettertourer oder nur bei sportlicherer Fahrweise oder schwierigen Bergetappen uswusf Hat so eine Schwinge bei ausschließlichem Gespannbetrieb auch Nachteile
Wenn in der Nachbarschaft mal eine Garage frei wird ...
Zitat Ist es nicht auch so dass ein flacher Autoreifen mehr Fläche auf die Straße bringt und somit in Kurven weniger seitlich wegrutscht/unter-übersteuert als ein runder Moppedreifen
Ja, auf jeden Fall. Ab einer bestimmten Leistung kommst du nicht an einem Autoreifen vorbei. Bei meiner Kiste ist es vorne genau an der Grenze, würde ich sagen.
Zitat Wann ist eine Vorderradschwinge empfehlenswert
Absolut immer. Es gibt zwar für klassische Gespanne auch andere Lösungen, aber die Schwinge ist meiner Meinung nach die beste. Nachteile kenne ich eigentlich nicht. Eine Schwinge ist simpel, stabil, nicht übermäßig schwer und du kannst Federbeine "von der Stange" verwenden.
Natürlich geht es auch ohne, aber ein Solomotorrad ist halt nicht auf Gespannbetrieb ausgelegt. Eine Nachlaufverkürzung muss eigentlich fast sein, sonst macht das Lenken keine rechte Freude. Je schwerer das Gespann ist, desto deutlicher wird das zudem.
Die BMW-Telelever mit zusätzlicher Nachlaufverkürzung kommt vom Fahrverhalten übrigens fast an eine Schwinge ran. Das ist eine recht geniale, kostengünstige Lösung - nur, falls ein BMW-Vierventiler-Gespann in Erwägung gezogen werden sollte ...
Zitat Natürlich geht es auch ohne, aber ein Solomotorrad ist halt nicht auf Gespannbetrieb ausgelegt. Eine Nachlaufverkürzung muss eigentlich fast sein, sonst macht das Lenken keine rechte Freude. Je schwerer das Gespann ist, desto deutlicher wird das zudem.
Außerdem neigen Gespanne mit normaler Gabel zu Lenkerflattern. Das bekommt auch ein guter Lenkungsdämpfer nicht ganz stabilisiert. Bei kleinen Gespannen grad noch so zu vertreten kann das bei großen und vor allem schnelleren Gespannen schnell mal ins Auge gehen. Außerdem ist es anstrengender bei langen Fahrten weil eigentlich immer beide Hände fest am Lenker bleiben sollten. Sonst kann es passieren dass man böse einen auf die Pfoten bekommt wenn der Lenker auskeilt.
M. (die seit jahren aus Kostengründen mit ner normalen Gabel durch den Winter fährt und daher die Nachteile alle einzeln kennt....)
Ich denke schon länger über ein Gespann nach. Allerdings nicht für Wintertreffen, da tut mir so ein armes Motorrad in der Salzlauge echt leid Bisher ist ein Dreirad an den Platzverhältnissen gescheitert. Ist ja fast so groß wie ein Auto - und ich habe leider keine Scheune
Ich sehe da mindestens drei Möglichkeiten: - meine W zum Gespann umbauen (lassen) - eines der seltenen W-Gespanne kaufen - aber nur ein Schönwetterfahrzeug - ein aktuelles Uralgespann, die sollen ja inzwischen recht zuverlässig sein.
Sach das nicht. Meine Falcone hat immerhin die 200.000er Marke überschritten und davon ca. 140.000 als Gespann. Und das immer mit Telegabel. Wenn ich so andere Telegabel-Gespanne im Vergleich sehe, scheinen die bei Guzzi aber schon einen Kompromiss konstruiert zu haben. Immerhin war sie ab Werk gespanntauglich. Sie lies sich eigentlich ganz gut lenken. Aber die war natürlich auch alles andere als schnell.