Nach dem Einbau des Hinterrades ist von hinten bei drehendem Rad ein Eiern nicht zu übersehen. Mit der Meßuhr seitlich an der Felge gemessen sinds "nur" ca. 1,5 mm. Vorher hatte ich die Felge zentriert und mit der Meßuhr weniger als 1 mm gemessen. Gibt es eigentlich noch mehr was eiern kann außer daß die Felge einen Schlag hat? Oder kann es sein daß die optische Wirkung von dem Reifen kommt?
Zitat von kasimirMit der Meßuhr seitlich an der Felge gemessen sinds "nur" ca. 1,5 mm. Vorher hatte ich die Felge zentriert und mit der Meßuhr weniger als 1 mm gemessen. Gibt es eigentlich noch mehr was eiern kann außer daß die Felge einen Schlag hat? Oder kann es sein daß die optische Wirkung von dem Reifen kommt?
Wenn du tatsächlich an der Felge gemessen hast, kann das nicht sein. Wenn du am Reifen gemessen hast, solltest du umgehend an der Felge messen.
Stellt sich dabei heraus, dass der Reifen den Schlag hat und nicht sie Felge, tät ich nächstes Mal einen moderneren Reifen nehmen. Die laufen in der Regel schlagfrei. Hat die Felge den Schlag, helfen die üblichen Maßnahmen ...
Noch mal zur Sicherheit: Du hast seitlich am Felgenghorn mit einer Messuhr gemssen und dabei hast du eine seitliche Bewegung von 1,5 Millimetern festgestelt? Also einen Seitenschlag und keinen Höhenschlag?
Falls ja, kann man da meist beheben. Drehe die Felge noch mal langsam an der Messuhr vorbei und markiere den Anfang und das Ende des Bereiches, in dem die Felge sich von der Messuhr entfernt. Ist dies nur ein relativ kleiner Bereich,also etwa die Länge einer Speichen-Vierergruppe, so haben sich möglicherweise nur die Speichen etwas gelockert und der Schlag ist nicht schlimm. Nun machst du die Klangprobe an den Speichen. Du schlägst sie mit einem kleinen Schraubenschlüssel mit lockerer Hand an. Alle Speichen sollten gleich hell klingen. Findest du im markierten Bereich des Schlages Speichen die dumpfer klingen, kann man das Rad nachzentrieren. Bei einem Schlag von 1,5 mm wird das mit großer Wahrscheinlichkeit gelingen. Wenn du so etwas noch nie gemacht hast, empfehle ich dir trotzdem, dazu jemandem zu suchen, der es kann. Das Zentrieren ist zwar kein Hexenwerk, aber man hat die Geschichte auch recht schnell verschlimmbessert. Hat man nämlich in die Felge erst mal einen Höhenschlag hineingezogen, war es das.
die Hersteller geben 1 mm Seiten- und Höhenschlag als Toleranz an. Wenn ich es genau mache, gebe ich mich mit maximal 3 Zehntel zufrieden. Die 1,5 mm sind aber eigentlich auch noch unbedenklich. Wenn das Hinterrad trotzdem eiert, liegt es praktisch immer an einem Reifen, der nicht sauber sitzt. In dem Fall würde ich die Luft ablassen, den Reifen von der Felge abdrücken, den Felgenrand mit Seifenwasser einsprühen und dann wieder mit hohem Druck aufpumpen, bis er sauber sitzt. 7-8 bar sind kein Problem.
Und da muß ich Falcone widersprechen - auch einen Höhenschlag bekommt man raus. Wichtig dabei ist gerade für den Anfänger, viel Geduld zu haben und immer nur kleine Schritte zu machen.
Zitat Die 1,5 mm sind aber eigentlich auch noch unbedenklich.
Ja, das stimmt. Beim Fahren merkt man nichts. Aber ein Hinterherfahrender sieht den Schlag. Und spricht einen drauf an. Das wird lästig.
Zitat Wenn das Hinterrad trotzdem eiert, liegt es praktisch immer an einem Reifen, der nicht sauber sitzt.
Deswegen ja meine Frage nach dem Messen am Felgenhorn.
Zitat auch einen Höhenschlag bekommt man raus.
Aber nur, wenn die Felge noch so viel Elastizität in sich hat, dass es ausreicht, die angrenzenden Speichengruppen anzuziehen, während man die betroffene Gruppe löst und dann erneut zentriert. Das ist dann aber wirklich was für Fortgeschrittene und nicht immer von Erfolg gekrönt. Oder kennst du noch einen Trick?
Bei Höhenschlägen, die nur an einer eng begrenzten Stelle liegen (zB durch Bordsteinüberfahren), wird es schwierig bis unmöglich mit Nachspannen auszukommen. Sowas kann man aber in Grenzen mit einem entsprechen geformten Stück Hartholz rauskloppen. Ansonsten gehen die ganz gut raus.
Zitat von UlfWenn das Hinterrad trotzdem eiert, liegt es praktisch immer an einem Reifen, der nicht sauber sitzt.
Vom Fahrrad kenne ich das Eiern leider zur Genüge. Dort ist die Ursache für das Eiern praktisch immer beim Reifen selbst zu suchen und nicht bei der Montage. Man kann bei der Montage alle Tricks anwenden (halb aufgepumpten Schlauch locker einlegen, Luftdruck nach erfolgter Montage kurzfristig stark erhöhen, Luft erneut ablassen und Reifen durchkneten ... ), allein es hilft nicht und der Reifen eiert ungeniert weiter.
Gerade eben wieder passiert: Statt des hervorragenden Schwalbe Racing Ralph den halb so teuren Smart Sam vom gleichen Hersteller probiert und: das "Billigprodukt" eiert, was das Zeug hält. Ausgerechnet auf dem Vorderrad, wo es beim Fahren auffällt. Bestimmt in irgendeinem Niedriglohnland hergestellt - sehr wahrscheinlich China.
Beim Motorrad dasselbe in grün: Praktisch alle billigeren Reifen haben Seiten- oder Höhenschlag. Beim Fahren zwar nicht zu spüren, beim Blick über den Lenker aber entlarvend. Moderne (schlauchlose) Sport- und Tourensportreifen kennen das Problem nicht, egal wie sie montiert werden.
... ausschließlich Indonesien, hab ich grad gelesen. Allerdings auch die hochpreisigen, guten Reifen (auf die Schwalbe Deutschland vermutlich 500% draufschlägt ).
bei meiner '00er war es ähnlich, darauf das Hinterrad mal zum Einspeicher meines Vertrauens gebracht und der meinte hinterher ziemlich baff, dass "durchweg alle Speichennippel extrem locker" gewesen wären!
Ich erwähnte das Kawa-WHB, wo übrignes mickrige 7 Nm Anzugsdrehmoment für die Nippel angegeben sind: meint er was das für ein Quatsch wäre...
Daraufhin auch das Vorderrad überprüfen/nachziehen lassen, habe selber mal hingelangt: die Nippel konnte man mit minimalstem Kraftaufwand drehen. Allerdings war am Rad selbst nur ein ganz leichter Seitenschlag zu registrieren. Jetzt ist jedenfalls alles schön fest und schlagfrei.
Vielleicht haben de Jabbaner mal ziemlich geschlampt mit einer Serie Felgen - oder ist das womöglich bei der 800er immer noch so?
Zitat dass "durchweg alle Speichennippel extrem locker" gewesen wären!
Moin,
das ist für mich genau der springende Punkt: wenn es irgendwann mal nötig wird, am Eierlauf was zu ändern, sitzen diese Sch..Dinger meist so fest, daß es gar nicht mehr geht!
Für mich ist Speichenspannen wie Klavierstimmen - eine ätzende Sisyphusarbeit. Beim Klavier seh ichs ja noch ein, aber bei Rädern gibts es ne bessere Technik inzwischen.